nayati & cynthia » my heart is drenched in wine

Dec 12, 2017 20:57

Story: Atrahorverse (Canonverse?)
Genre: ??? Fluff ???
Warnings: Alkoholkonsum
Rating: P12
Charaktere: Nayati & Cynthia (Lynire & Cloud & Câprice so im Hintergrund, lel)

Ficathon: daswaisenhaus
Prompt: [#_2995]

Sonstiges: Hallo Soph, dies ist dein Wunsch vom WYD-Wichteln, I hope u like it. <3 Keine Ahnung, ob das canon-compliant oder AU ist, aber ich hatte irgendwie Lust auf so ne Kleinigkeit (genaugenommen 3 x 222 Worte), die nach dem großen Happy End für alle spielt & eine der Beziehungen beleuchtet, die eben weichen mussten, damit die endgame ships passieren konnten. Idk, random Inspiration ist random.

Projekt: Adventskalender 2017

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my heart is drenched in wine
Nayati & Cynthia

It wouldn't be fair to the rest of the wine to leave it in the bottle



Nayatis Herz setzt einen Schlag lang aus, als er sie sieht. Kurz zieht er es in Erwägung, so zu tun, als hätte er sie nicht bemerkt; aber da ist es schon zu spät. Sie trinkt ihren Krug aus, stellt ihn auf die Theke, dreht sich um - und dann bemerkt sie ihn auch. Die wirren, kupferfarbenen Locken wippen mit jedem Schritt, und das Funkeln in ihren hellen Augen ist selbst im schummrigen Halbdunkel einer Hafenkneipe nicht zu verkennen.

Cynthia.

Sie kommt direkt auf ihn zu, mit leicht schwingendem Gang und einem Lächeln auf den Lippen, und Nayati weiß nicht, was er sagen soll, außer: »Oh.« Er blickt zwischen seiner angebrochenen Flasche Wein und der schönen Frau, die plötzlich neben seinem Tisch steht, hin und her, und bringt dann hervor: »Ich … geh dann mal.«

Es ist nicht so, als wollte er gehen. Eigentlich will er alles, nur nicht das. Es ist nur so, dass das zwischen ihnen längst vorbei ist, ohne dass es je wirklich geendet hat.

Sein Herz macht erneut einen Satz, als Cynthia eine Hand auf seine Schulter legt und ihn sanft, aber bestimmt, zurück auf die Eckbank drückt, während sie sich selbst auf den Stuhl gegenüber sinken lässt.

»Irgendwie«, sagt sie mit einem neckischen Lächeln, »wäre es nicht fair dem restlichen Wein gegenüber, ihn einfach in der Flasche zu lassen, oder?«

»Ich fahre kaum mehr aufs Meer hinaus, stellt Cynthia fest. »Die Kinder, die ganze Situation, du weißt schon.«

»Ich auch nicht«, seufzt Nayati. »Lynire, die ganze Situation, du weißt schon.«

Cynthia lacht, und er stimmt in ihr Lachen ein, auch wenn es eigentlich überhaupt nicht lustig ist. Er hebt die Weinflasche an und begutachtet kurz den letzten Rest Alkohol, der noch mit jeder Bewegung darin umherschwappt, ehe er sie austrinkt.

»Vermisst du es manchmal?«, fragt Cynthia leise.

Nayati hält mitten in der Bewegung inne. Das ist das Thema, um das sie schon die ganze Zeit herumschleichen; das Thema, das sie bei ihrem mittlerweile mehrstündigen Gespräch über Gott und die Welt ausgelassen haben, sie vielleicht unabsichtlich, aber er ganz bewusst.

»Das Meer? Immer.« (Aber er weiß genau, dass sie nicht nur das meint.)

Einen Moment lang sehen sie sich an, wie man sich ansieht, kurz bevor man sich küsst; es liegt dieselbe Spannung in der Luft, dieselbe unerklärliche Anziehung und Nervosität. Aber der Moment verstreicht, ohne dass etwas passiert, und lässt ein Gefühl der Leere zurück; als hätte eigentlich etwas passieren müssen.

»Ich … - Sollen wir noch eine zweite Flasche mitnehmen? Für den Heimweg?«, fragt Nayati, um den merkwürdigen Augenblick zu überspielen.

»Wir haben nicht denselben Heimweg«, bemerkt Cynthia. »Aber wenn das eine Einladung zu einem Spaziergang sein sollte, nehme ich sie gerne an.«

Vielleicht liegt es daran, dass sein Herz sich anfühlt wie in Wein und Nostalgie getränkt; vielleicht am Alkoholrausch, der wie feiner, grauer Nebel seinen Kopf einhüllt; vielleicht daran, dass immer, wenn sie Zeit zu zweit verbringen, alles andere - alles außer Nähe und Blicken und Worten und dem Wein, den sie sich teilen - plötzlich ganz unwichtig wird.

Was auch immer es ist - irgendetwas bringt Nayati dazu, auf halbem Weg zur Innenstadt das Schweigen zu durchbrechen. Er hat zu viel zu sagen, zu viele wirre Worte im vernebelten Kopf, im weingetränkten Herzen und auf der gelockerten Zunge, um die Stille länger ertragen zu können.

»Ich vermisse es ständig«, sagt er. »Fast genauso sehr wie das Meer.«

Cynthia bleibt stehen. Er kann spüren, dass sie ihn ansieht, aber er erwidert den Blick nicht.

»Ich vermisse dich«, fährt er fort. »Uns. Das, was wir mal waren.«

Vielleicht hätten wir den Wein doch in der Flasche lassen sollen, schießt es ihm durch den Kopf, als wieder Schweigen einkehrt.

Cynthia greift nach seiner Hand und sie gehen in stiller Übereinkunft weiter. »Vielleicht«, sagt sie irgendwann, als hätte sie seine Gedanken gelesen, »sollten wir aufhören, einander zu vermissen, und anfangen, uns wieder öfter zu sehen.«

»Klingt nach ner guten Idee«, murmelt Nayati.

Als er Cynthia ansieht, zeigt sie ein leichtes Grinsen. »Ich habe immer gute Ideen. Weißt du doch.«

adventskalender 2017, pairing: cynthia x nayati, oc: nayati, rating: p12, atrahor: canon, prosa: atrahor, ficathon fills, 2017, pairing: lynire x nayati, ficathon: waisenhaus, soc: cynthia, cn alcohol, #_2995

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