Pairing: Nyx x Aimee
Fandom: Prosa
Storyverse:
night verseWordcount: 1715
Warnings: Blut, Vampirismus
A/N:
daswaisenhaus Prompt +_2425 von
tears_into_wine Challenge: Adventskalender 2017 +
write your darlings Wichteln; Alternativer Wichtelwunsch von
fool_with_dream Sonstiges: Liebe Soph, ich habe ich sehr über die alternativen Wichtelvorgaben von Dir gefreut und ich hoffe, es ist jetzt nicht allzu schlimm, dass ich Nyx jetzt mit einem OC kombiniert habe, den ihr alle noch gar nicht kennt. Aber der Prompt war einfach so perfekt für die (tragische) Liebe zwischen Nyx und Aimee, dass ich ihn einfach mit den Beiden umsetzten musste, um Aimee vorzustellen. 💜
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a b i t e o f l o v e
Nyx x Aimee
Tell me what you want from me
I just want your blood, honey
»Was wünscht Du Dir?«
Es ist nur eine kleine Frage, die Dich für einen Moment vollkommen aus dem Takt bringt. Noch nie zuvor in Deinem ewig währenden Dasein hat Dich jemand gefragt, was Du Dir wünscht. Das war auch nie nötig, Du hast es Dir ohnehin immer einfach genommen, ganz egal was es auch war. Es ist nicht so, als würde niemand Deine Wünsche erfüllen, die jungen Vampire, Dir Dir als Samaels höchster Spionin unterstellt sind, erfüllen Deine Wünsche ohne mit der Wimper zu zucken, noch bevor Du sie aussprichst.
Doch das hier, ist etwas vollkommen anderes.
Abwartend sieht sie Dich an, die rosigen Lippen zu einem leichten Lächeln verzogen und nichts als Unschuld in den großen, blauen Augen.
Sie fragt Dich, was Du Dir wünscht, und Du bist Dir sicher, dass es hierbei nicht um Befehle geht. Sondern darum, wonach Du Dich sehnst, irgendwo tief verborgen in Deinem Herzen, dass nun schon seit so vielen Jahren nicht mehr schlägt.
Du weisst nicht genau warum, doch Du bist Dir nicht ganz sicher, wie Du auf diese Frage antworten sollst. Denn eigentlich findest Du, dass Du mit Aimee an Deiner Seite schon alles hast, was Du Dir jemals wünschen könntest.
»Du musst mir nichts schenken, Aimee«, antwortest Du daher und streichst leicht mit Deinem Finger über ihre Lippen. »Du - Du gibst mir jeden Tag schon viel mehr, als ich erwartet habe.«
Doch wie Aimee nun mal ist, lässt sie natürlich nicht locker.
»Ich würde Dir aber gerne etwas schenken, Nyx«, sagt sie liebevoll und streicht Dir eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. »Also sag mir, was Du Dir wünscht. Bitte.«
»Warum?«, fragend siehst Du sie an, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.
Aimee dreht sich auf den Rücken und lehnt den Kopf an Deine Schulter. »Weil ich Dir einfach gerne mal etwas zurückgeben würde. Von all der Liebe, die Du mir jeden Tag schenkst. Und außerdem ist bald Weihnachten.«
Weihnachten, dieser menschliche, sentimentale Firlefanz. Wenn Aimee Dich nicht wie jedes Jahr wieder daran erinnert hätte, hättest Du es glatt vergessen. Nun ja, vielleicht nicht wirklich, die ganze Stadt putzt sich ja schon dafür heraus, mit den nervigen Weihnachtsmännern an jeder Ecke und den ganzen Lichterketten, die gefühlt jedes Haus erleuchten.
»Du weisst doch, dass ich diesen ganzen Weihnachtsmist nicht ausstehen kann.«
»Ja, das weiss ich«, seufzt Aimee und legt ihren Arm um Deine Hüfte. »Ich würde Dir nur trotzdem gerne etwas schenken.«
»Aimee -«, setzt Du an, doch sie legt Dir schnell einen Finger an die Lippen.
»Ich meine nicht irgendwas kitschig weihnachtliches. Ich meine etwas, was Du Dir wirklich wünscht. Etwas, was Du wirklich brauchst.«
Schweigend denkst Du einen Moment darüber nach. Dich, willst Du im ersten Moment antworten, Dich, nur Dich, Aimee.
Doch dann spürst Du wieder dieses leichte Ziehen in Deinem Kiefer und das Brennen in Deiner Kehle und mit einem Schlag ist Dir wieder klar, was Du Dir eigentlich wünscht. Wonach Du Dich sehnst, jetzt in diesem Moment.
Nach ihrem Blut, dass so verführerisch duftet und viel süßer schmeckt, als alles, was Du jemals gekostet hast. Nicht nur seitdem Du Dich in dieses Monster, das Du bist, verwandelt hast, sondern auch schon damals, als Du noch, nun vielleicht nicht ganz unschuldig, aber immerhin unschuldiger warst, als Du es jetzt bist. Als Du Dich noch nicht Nacht für Nacht auf die Jagd nach menschlichem Blut machen musstest, um Dein Überleben zu sichern.
Doch ihr Blut, brauchst Du nicht nur zum bloßen Überleben, um den brennenden, immer währenden Hunger in Dir zu stillen, sondern auch - um ihr näher zu sein, als es zwei Normalsterblichen jemals möglich sein wird. Auch wenn Du ganz genau weißt, mit welchem Schrecken und Schmerz es verbunden ist, wenn Du ihr Blut nimmst. Das hast Du beim ersten und einzigen Mal auf die harte Tour gelernt.
Denn Aimee ist so viel sensibler, als andere Menschen und viel empfänglicher für die Bilder, die Du vor ihren Augen erstehen lässt, wenn Du ihr Blut trinkst. Und sie ist die Einzige, bei der es Dir wirklich etwas ausmacht. Im Gegensatz zu allen anderen, hast Du keine Freude daran ihr Schmerzen zuzufügen, im Gegenteil, Du hasst es sie leiden zu sehen und Du hasst Dich dafür, dass Du ihr das angetan hast.
Du hast versucht Dich gegen diese Gabe zu wehren, doch bis jetzt sieht es so aus, als gäbe es nichts, was Du dagegen tun kannst.
»Es gibt da schon etwas, dass ich mir wünschen würde«, antwortest Du schließlich und siehst ihr in die Augen und wie immer hast Du das Gefühl, Dich jeden Moment in ihren Tiefen zu verlieren.
»Ja?«
»Ich weiss nicht, ob ich das von Dir verlangen kann, Aimee«, sagst Du zögernd, weil es Dir überraschend schwer fällt sie darum zu bitten, Deine Spenderin zu sein. Normalerweise hast Du kein Problem damit, doch normalerweise musst Du die Menschen auch nicht darum bitten Dir ihr Blut zu geben. Du nimmst es Dir einfach, ebenso wie alles andere auch, das Du haben willst.
Aber bei ihr ist eben alles anders. Sie ist der einzige Mensch, der Dir je etwas bedeutet hat und sie zu verlieren - Du weisst nicht, ob Du das ertragen könntest.
»Jetzt sag schon, Nyx. Du weißt doch, dass Du mir alles sagen kannst.«
Sie ergreift Deine Hand und drückt sie leicht, um Dich zu ermutigen.
Also überwindest Du Dich und sprichst es endlich aus. »Dein Blut. Ich würde mir Dein Blut wünschen.«
Aufmerksam betrachtest Du ihr Gesicht, um ihre Reaktion beurteilen zu können und genau wie Du es erwartet hast, weicht sie im ersten Moment ein wenig vor Dir zurück und schluckt.
»Mein - mein Blut?«, haucht sie leise.
Du nickst und streichst ihr liebevoll über die Wange. »Ja. Es wäre - etwas Besonderes.«
Unsicher sieht sie Dich an und streicht mit ihrem Finger über Deinen Handrücken und selbst in dieser kleinen Geste kannst Du die ganze Liebe spüren, die sie für Dich empfindet.
»Aber Du musst das nicht tun, wenn Du nicht willst. Ich verstehe das.«
Sie schweigt einen Moment, in dem sie ernstlich über Deine Worte nachdenkt.
»Es war schrecklich, beim letzten Mal. Aber es war auch so schön, Dir so nahe zu sein, Nyx.«
Sie beisst sich auf die Lippen, bevor sie entschlossen den Kopf schüttelt und sich aufsetzt. »Lass es uns probieren, Nyx. Vielleicht - vielleicht ist es dieses Mal ja nicht so schlimm wie damals.«
»Bist Du sicher?«
Sie nickt. »Ja, ich bin mir sicher. Und - ich will Dir genauso nahe sein, wie Du mir. Auch wenn sich wieder diese furchtbaren Bilder in meinen Kopf schleichen. Vielleicht können wir ja gemeinsam lernen, uns davor zu schützen?«
Der letzte Teil ihres Satzes klingt vielmehr nach einer Frage, als nach einer Überzeugung und trotzdem ergreift sie Deine Hände bevor Du noch etwas dazu sagen kannst und zieht Dich auf die Füße.
»Ich bin bereit es zu versuchen, Nyx. Vertrau mir.«
Sie küsst Dich leicht auf die Lippen, bevor sie Dich mit sich ins Schlafzimmer zieht.
-
Langsam lasst ihr euch auf Dein Bett gleiten und Du schlingst die Arme um Aimee, um sie an Dich zu ziehen.
»Bist Du Dir wirklich sicher?«, fragst Du erneut, doch sie legt nur ihre Lippen auf Deine und küsst Dich erneut.
»Ja, ich bin mir sicher.«
Und ehe Du sie davon abhalten kannst, streift sie sich schon ihr T-Shirt über den Kopf und entblößt somit ihren wunderschönen, weißen Hals.
Augenblicklich steigt Dir der verführerische, süßliche Duft ihres Blutes in die Nase und Du kannst es leicht unter ihrer Haut pulsieren sehen, ein Abbild des blühenden Lebens, das in ihr steckt.
»Aber Du sagst mir sofort, wenn es zu schlimm für Dich wird und ich aufhören soll, okay?«, sagst Du ernst und streichelst mit den Fingern, die sensible Haut, die Deine Fangzähne gleich unbarmherzig durchstoßen werden. »Ich verspreche Dir, dass ich so sanft sein werde, wie ich nur kann. Immerhin habe ich mich jetzt an Deinen Duft gewöhnt und daher um einiges besser unter Kontrolle, als damals. Aber ich kann nicht sagen, was passieren wird. Ich kann Dir nicht versprechen, dass es nicht wieder passiert.«
Sie nickt ungeduldig und stößt zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor: »Jetzt tu es schon endlich, Nyx.«
Du spürst, wie sie tief durch atmet und schließlich nimmst Du all Deinen Mut zusammen, legst eine Hand in ihren Nacken und drückst einen letzten, liebevollen Kuss auf die Stelle, bevor Du so langsam und vorsichtig wie möglich Deine Fangzähne in ihrem weißen Fleisch versenkst.
Ein leiser Schmerzenslaut entweicht ihren Lippen, als Du mühelos ihre Haut zerschneidest und das Blut wie die rote Quelle des Lebens über ihren Hals strömt und sich als schmales Rinnsal zwischen ihren Brüsten verliert.
Sie legt ihre Arme um Deine Hüften und klammert sich an Dich und Du hörst sie leise wimmern. Doch gerade als Du Deine Lippen von ihrem Hals lösen willst, entweicht ihren Lippen ein leises Stöhnen und sie legt eine Hand leicht auf Deinen Hinterkopf.
»Hör nicht auf, Nyx«, wispert sie. »Es ist - schön.«
Du hast selbst gar nicht bemerkt, wie angespannt Du warst, doch jetzt lockern sich Deine Muskeln merklich und Du traust es Dir zu, Deine Gedanken dieses Mal vorsichtig auf die Reise zu schicken.
Und als Du Aimee erneut Aufseufzen hören kannst, weisst Du, dass es funktioniert hat. Dass Du ihr keine entsetzlichen Visionen geschickt, sondern wunderschöne, lebendige Bilder von euch Beiden geschenkt hast.
-
»Frohe Weihnachten«, sagt sie mit einem Lächeln, als Du von ihr ablässt, weil Du den quälenden Durst endlich gestillt hast und sanft mit Deiner Zunge über die blutenden Wunden fährst. Nicht nur, um die letzten Tropfen ihres köstlichen Blutes aufzufangen, sondern auch, um die Blutungen zu stillen.
»Bist Du, okay?«, fragst Du und vor Sorge klingt Deine Stimme etwas unsicher.
Sie nickt und stiehlt Dir einen zärtlichen Kuss. »Mehr als okay, würde ich sagen.«
»Es war also nicht so schlimm wie damals?«
Lächelnd schüttelt sie den Kopf. »Nein. Es war ganz anders. Wie ich sagte, es war schön. Wirklich.«
Erleichtert ziehst Du sie in Deine Arme und lässt Dich mit ihr in die weichen Kissen sinken. »Dann hat es also funktioniert.«
»Ja und es war unglaublich.«
Du küsst sie erneut. »Du bist unglaublich, Aimee.«
Sie seufzt und schließt die Augen. »Frohe Weihnachten, Nyx. Ich liebe Dich.«
»Ich liebe Dich auch, Aimee.«
Und zum ersten Mal in Deinem Leben meinst Du diese magischen drei Worte auch genauso, wie sie klingen.