Текст к книге "Artikel 58 : Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow", 1967
На одной из страниц немецкого сайта ZVAB.com, специализирующегося на торговле антикварной и коллекционной печатной продукцией, выставлена на продажу книга "Artikel 58 : Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow" ("Статья 58. Записки заключенного Шаланова") - первое издание "Колымских рассказов", как известно, впервые увидевших свет отдельным изданием в Кельне в переводе на немецкий. Книге предпослан поясняющий текст. Немецкого я не знаю, но чутье подсказывает (в частности, упоминание Генриха Белля, на рубеже шестидесятых-семидесятых бывшего на пике своей популярности), что текст этот может быть издательской аннотацией, предисловием, либо рецензией времен выхода книги, т.е. текстом полувековой давности, позволяющим судить о восприятии "Колымских рассказов" первыми западными читателями. Понятно, что это всего лишь предположение - здесь нужен глаз библиографа, историка книгопечатного дела, словом, профессионала, причем немецкого. Но на всякий случай выкладываю его в блоге - вдруг попадется на глаза кому-нибудь сведущему.
О первой книге "Колымских рассказов" воообще известно очень мало, неизвестно даже, откуда взялась и что представляла собой рукопись, с которой делался перевод. Вместе с тем, эта книга оказалась определенным прорывом - с нее "Колымские рассказы" были переведены на французский, африкаанс и голландский и в середине семидесятых переизданы на немецком с уже исправленной фамилией автора (существуют и другие издания, например, голландская аудиокнига "Artikel 58 : de aantekeningen van de gevangene Schalanow", Dedicon, Grave, 1982). Книга, выдержавшая не меньше шести изданий на четырех языках, заслуживает большего внимания, нежели удостаивается.
Кстати, Белль, встречавшийся с Шаламовым во время приезда в Москву, был тогда автором и консультантом издательства Миддельхауве.
Ниже указанный текст.
Artikel 58 : Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow. Warlam Schalanow. [Autoris. Übers. aus d. russ. Orig.-Ms. von G. D.]
Schalanow, Warlam:
Verlag: Köln : Middelhauve, 1967
Die Originalmanuskripte dieses Buches wurden 1965 und 1966 aus der Sowjetunion herausgebracht mit der ausdrücklichen Weisung, für eine Veröffentlichung Sorge zu tragen. Daß dieses Buch in der Sowjetunion nicht erschienen ist, kann seinen ernstlichen Grund kaum in einer Furcht vor Enthüllungen und Anklagen haben, um die es Schalanow, dem friedfertigsten und unpolitischsten Menschen, überhaupt nicht geht. Der wahre Grund ist viel eher in jener «Angst des Kommunismus vor der Kunstzu vermuten», von der Heinrich Böll sprach, «eine Angst, die ich nicht begreife». In Schalanow, der nach langer Lagerhaft in Nord-Ost-Sibirien wieder in Moskau lebt, trifft das Erinnern zusammen mit der Kunst des Schreibens. Dcr Stoff seiner Aufzeichnungen, seiner Erzählungen ist sein und seiner Mithältlinge «zweites Leben auf dieser Welt», das Leben in Kolyma. In 26 Kapiteln, die sich zum Teil wie pointiert erzählte Kurzgeschichten lesen, werden die unauslöschlichen Erinnerungen in Sprache gefaßt. In Episoden, Bildern, Szenen ergibt sich ein epischer Aufriß dieses fernen Landes und des Lebens seiner Menschen, der Soldaten und Sträflinge, der Arme und Gehilfen, der Stickerinnen und Kriminclien, der Romanerzähler und Aufseher. Schalanow protokolliert nicht; auch biographische Daten werden kaum angedeutet. So wird in einem Schlüsselkapitel der Tod des «ersten russischcn Dichters des 20. Jahrhunderts beschrieben, in einer Quarantänebaracke, mit erschütternden Aufschlüssen» für seine zukünftigen Biographen - ohne daß der Namen es kann nur Mandelstamm sein genannt würde. Schalanow ist in erster Linie Erzähler, der jene Wahrheit besonderer Art erreicht und begreift, «die Wahrheit der Wirklichkeit«. Der Titel «Artikel 58» stammt nicht von Schalanow. Auf Grund dieses Artikel 58 des sowjetischen Strafgesetzbuches über gegenrevolutionäre Verbrechen wurden Schalanow und Millionen andere verurteilt. Der Artikel 58 ist am Schluß des Buches in vollem Wortlaut abgedruckt, um unter anderem zu zeigen, welche ungeheuerlichen Auswirkungen ein Gesetz zum Staatsschutz haben kann, auch wenn eine verständige Beziehung zur Lebenswirklichkeit nicht vorhanden scheint. Der Artikel 58 wurde 1959 aufgehoben.
(альтернативная ссылка)
Большая статья о переводчице книги Гизеле Дрола Gisela DROHLA, 1924-1983 на сайте Germersheimer Übersetzerforschung. Дрола - доктор философии, редактор, переводчица Пушкина, Толстого, Пастернака, Мандельштама, Андрея Белого и др., человек широкого кругозора и эрудиции.
Библиография ее переводов.
По теме см. Первые отклики на "Колымские рассказы", Западная Германия, 1967-68
О первой книге "Колымских рассказов" воообще известно очень мало, неизвестно даже, откуда взялась и что представляла собой рукопись, с которой делался перевод. Вместе с тем, эта книга оказалась определенным прорывом - с нее "Колымские рассказы" были переведены на французский, африкаанс и голландский и в середине семидесятых переизданы на немецком с уже исправленной фамилией автора (существуют и другие издания, например, голландская аудиокнига "Artikel 58 : de aantekeningen van de gevangene Schalanow", Dedicon, Grave, 1982). Книга, выдержавшая не меньше шести изданий на четырех языках, заслуживает большего внимания, нежели удостаивается.
Кстати, Белль, встречавшийся с Шаламовым во время приезда в Москву, был тогда автором и консультантом издательства Миддельхауве.
Ниже указанный текст.
Artikel 58 : Die Aufzeichnungen des Häftlings Schalanow. Warlam Schalanow. [Autoris. Übers. aus d. russ. Orig.-Ms. von G. D.]
Schalanow, Warlam:
Verlag: Köln : Middelhauve, 1967
Die Originalmanuskripte dieses Buches wurden 1965 und 1966 aus der Sowjetunion herausgebracht mit der ausdrücklichen Weisung, für eine Veröffentlichung Sorge zu tragen. Daß dieses Buch in der Sowjetunion nicht erschienen ist, kann seinen ernstlichen Grund kaum in einer Furcht vor Enthüllungen und Anklagen haben, um die es Schalanow, dem friedfertigsten und unpolitischsten Menschen, überhaupt nicht geht. Der wahre Grund ist viel eher in jener «Angst des Kommunismus vor der Kunstzu vermuten», von der Heinrich Böll sprach, «eine Angst, die ich nicht begreife». In Schalanow, der nach langer Lagerhaft in Nord-Ost-Sibirien wieder in Moskau lebt, trifft das Erinnern zusammen mit der Kunst des Schreibens. Dcr Stoff seiner Aufzeichnungen, seiner Erzählungen ist sein und seiner Mithältlinge «zweites Leben auf dieser Welt», das Leben in Kolyma. In 26 Kapiteln, die sich zum Teil wie pointiert erzählte Kurzgeschichten lesen, werden die unauslöschlichen Erinnerungen in Sprache gefaßt. In Episoden, Bildern, Szenen ergibt sich ein epischer Aufriß dieses fernen Landes und des Lebens seiner Menschen, der Soldaten und Sträflinge, der Arme und Gehilfen, der Stickerinnen und Kriminclien, der Romanerzähler und Aufseher. Schalanow protokolliert nicht; auch biographische Daten werden kaum angedeutet. So wird in einem Schlüsselkapitel der Tod des «ersten russischcn Dichters des 20. Jahrhunderts beschrieben, in einer Quarantänebaracke, mit erschütternden Aufschlüssen» für seine zukünftigen Biographen - ohne daß der Namen es kann nur Mandelstamm sein genannt würde. Schalanow ist in erster Linie Erzähler, der jene Wahrheit besonderer Art erreicht und begreift, «die Wahrheit der Wirklichkeit«. Der Titel «Artikel 58» stammt nicht von Schalanow. Auf Grund dieses Artikel 58 des sowjetischen Strafgesetzbuches über gegenrevolutionäre Verbrechen wurden Schalanow und Millionen andere verurteilt. Der Artikel 58 ist am Schluß des Buches in vollem Wortlaut abgedruckt, um unter anderem zu zeigen, welche ungeheuerlichen Auswirkungen ein Gesetz zum Staatsschutz haben kann, auch wenn eine verständige Beziehung zur Lebenswirklichkeit nicht vorhanden scheint. Der Artikel 58 wurde 1959 aufgehoben.
(альтернативная ссылка)
Большая статья о переводчице книги Гизеле Дрола Gisela DROHLA, 1924-1983 на сайте Germersheimer Übersetzerforschung. Дрола - доктор философии, редактор, переводчица Пушкина, Толстого, Пастернака, Мандельштама, Андрея Белого и др., человек широкого кругозора и эрудиции.
Библиография ее переводов.
По теме см. Первые отклики на "Колымские рассказы", Западная Германия, 1967-68