the huntsman and the beast

Dec 24, 2013 14:56

AO3 | FFde

Fandom: Teen Wolf
Pairing: Chris Argent & Peter Hale

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B L U E x L I K E x W O L F S B A N E
the huntsman and the beast

CN: Tod (referenziert), Trauer

Chris hat oft überlegt, was genau er tun soll, seit er Allison verloren hat. Er hat versucht mit Isaac zu reden und ihn zu verstehen, hat versucht mit ihm den Schmerz über ihren Verlust zu teilen, aber letztendlich ist Isaac nur ein Freund gewesen, aber kein Vater. Isaac hat nicht so viel von Allison gekannt und geliebt, wie Chris es hat. Und Isaac hat nicht die geringste Ahnung, wie sich Familie anfühlt. (Oder zumindest hat er keine Ahnung, wie sich Familie außerhalb eines Rudels anfühlt.)

Chris kennt niemanden, der verlorene Tochter-Schmerz hat. Chris fühlt sich allein. Und er versucht damit klarzukommen, das versucht er wirklich, aber manchmal will es nicht.

Dann sitzt er einfach in Allisons Zimmer und weint. Weint über ihr verlorenes Leben und seine verlorene Zeit mit ihr.

Ich hätte mehr Zeit mit ihr verbringen sollen, denkt er, obwohl er weiß, dass das Unsinn ist. Das hätte er gar nicht können, aber es ist einfacher sich selbst Vorwürfe zu machen, als ihr Vorwürfe zu machen, weil sie einfach gegangen ist. Weil sie ihm nicht die Chance gegeben hat, sich von ihr zu verabschieden und sich stattdessen um Scott gesorgt hat, der sie noch nicht einmal lange genug gekannt hat, um wirklich wichtig und nennenswert zu sein.

Und Chris steht ganz allein da, weil er ein Vater ist und ein Jäger und es nichts zu umsorgen und nichts zu jagen gibt. Er hat seine Frau verloren, die er über alles geliebt hat, und seine Schwester, mit der er so viel durchgemacht hat, und seine Tochter, die viel zu jung zum Sterben war.

Peter hat nie gewusst, dass er eine Tochter hat, die er lieben und umsorgen könnte, wenn er das Bedürfnis danach gehabt hätte. (Und er hat natürlich nie darüber nachgedacht, wie es wäre, eine eigene Familie zu haben, nachdem seine bei diesem Feuer umgekommen ist. Natürlich nicht, nein, nein, neinneinnein, denn das wäre viel zu schmerzvoll.)

Peter hat niemanden, mit dem er über sich und seine Wünsche und Gefühle sprechen kann, weil Derek sich einen Scheiß für ihn interessiert, seit er ihn ein bisschen mit seinem Alpha-Dasein getriezt hat (also bitte, was war daran denn so schlimm? Er hat sich doch nur gegen die Alphas wappnen wollen!), obwohl sie eigentlich Familie sind und sich umeinander kümmern sollten. Und sonst kann er jeden anderen vergessen. (Scott und Stiles, Isaac und Lydia, Cora und jeden verdammt noch mal anderen auch.)

Dann versucht er, die Erkenntnis, eine Tochter zu haben, die so alt ist wie Dereks gesamtes Rudel, zu verdauen, aber er … kann es nicht. Kann nicht verarbeiten, dass er eine Tochter hat, die er immer noch nicht kennt und die keine Ahnung hat, dass sie einen Vater hat, der sie lieben möchte.

Aber letztendlich steht Peter ganz allein da, weil er seine Familie verloren hat und im Wunsch, etwas Ähnliches aufzubauen, auch die letzten verloren hat, die ihm wichtig gewesen sind. (Und weil bei dem Versuch, sich selbst zu retten, alles noch viel schlimmer geworden ist.)

Chris und Peter sind allein und Peter denkt sich, dass er es allein nicht mehr aushält, wenn er nicht bald jemanden trifft, mit dem er sein Leid teilen kann. (Und wer wäre da naheliegender als Chris, der seine Tochter verloren hat und so etwas ähnliches wie Peter empfindet, auch wenn es wahrscheinlich noch sehr viel schlimmer ist, wenn man sein Kind gekannt hat.)

»Du hast keine Ahnung«, sagt Chris, nachdem Peter an seine Tür geklopft hat, »absolut keine Ahnung, wie es ist, seine Tochter zu verlieren. Zu wissen, dass man niemals wieder Zeit mit ihr verbringen wird.«

Aber Peter lässt sich von so etwas nicht abhalten, lässt sich auf dem Sofa im Wohnzimmer nieder und starrt Chris an, während er sagt: »Kannst Du Dir gar nicht vorstellen, wie es ist, sein Kind nie kennengelernt zu haben?«

Doch Chris kann sich das ganz und gar nicht vorstellen, weil alles in dieser Wohnung ihn an Allison erinnert (wenigstens nicht an Allison und Victoria, das hätte ihn den Verstand gekostet) und er keinen Schritt durch diese verfluchte Stadt gehen kann, ohne sich dabei daran erinnern zu müssen, was er alles verloren hat. Und was er alles falsch gemacht hat und ihn somit hierhin geführt hat. In die Einsamkeit.

»Geh’, Hale«, sagt er nach einer kleinen Ewigkeit, »und komm’ ja nicht wieder her.«

Peter denkt nicht einmal daran und legt seinen Arm auf die Lehne des Sofas. Seine Finger malen Muster in den Stoff und er zwingt sich, zu sagen: »Es tut mir leid.«

Unverständnis, weswegen er »wegen Allison« hinzufügt, als würde das irgendetwas klarer machen. (Er will seinen Frust von der Seele reden. Will Mitgefühl und nicht dieses ewige Du bist selber schuld, also verzieh’ Dich, das ihm sein eigener Neffe entgegen bringt.)

»Es tut mir leid, dass Du Dein Kind verloren hast«, spezifiziert er also und lässt Chris noch immer nicht aus den Augen. »Ich dachte, wir könnten uns gegenseitig irgendwie darüber hinweg helfen, dass wir etwas Unersetzbares verloren haben, aber da hab’ ich mich wohl geirrt.«

Peter steht auf und verlässt die Wohnung der Argents, ohne dass er eine Erwiderung von Chris erhalten hätte. Aber vielleicht braucht er die gar nicht, weil er Chris zum Nachdenken gebracht hat.

»Was willst Du hier, Argent?«, fragt Peter und weiß ganz genau, warum Chris zwei Tage nach ihrem Gespräch zu ihm kommen sollte. »Ich dachte, das hätte sich erledigt.«

Trotzdem lässt er Chris nach drinnen, weil er seine Chance wittert, jemanden verstehen zu lassen, wie sehr er die Tochter, die niemals einen Namen von ihm erhalten wird vermisst und wie sehr er leidet.

»Es tut mir leid«, sagt Chris und sieht überall hin, nur nicht zu Peter, der vor ihm steht und die Arme verschränkt hat. »Deiner Tochter wegen.« Er räuspert sich. »Es tut mir leid, dass Du Dein Kind verloren hast. Das ist schrecklich.«

Peter nickt und setzt sich neben ihn.

Chris und Peter schweigen viel, wenn sie zusammen sind. Und wenn sie reden, dann geht es um Hättes und Wäres und Könntes. Vor allem aber geht es um Vielleichts und ich weiß es nichts. (»Vielleicht sieht meine Tochter mir ähnlich«, »vielleicht wäre Allison keine Anführerin geworden, sondern ganz normal«, »vielleicht hätte ich mich mehr um sie kümmern müssen, als ich die Chance dazu hatte«, »vielleicht hätte sie eingewilligt, mit mir hier wegzuziehen«, »vielleicht könnte ich sie finden«, »ich weiß es nicht«, »ich weiß es nicht …«)

Aber irgendwie wird es besser, wenn sie nicht allein sind und nicht weiter wissen. Irgendwie tut es dann nicht mehr ganz so weh, über vielleicht-Töchter und nicht mehr da-Töchter zu sprechen, denen man nach Gutenachtgeschichten auf die Stirn küsst. Und irgendwie ist es dann fast so, als wären sie miteinander befreundet. Und gar nicht mehr allein.

language: deutsch, genre: drama, warning: grief, rating: p-12, fandom: teen wolf, character: chris argent, warning: death, fanfiction: blue like wolfsbane, character: peter hale

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