Bleed for me

May 22, 2017 18:49

Ficathon: für das Kinkster's Paradise und die Kink Bingo Challenge
Fandom: Original
Characters: Killua & Franklin [chara by Sam]
Genre: slash, erotic
Stichwort: Blood Kink
Fill: 3 / 25
Rating: P-18 Slash
Warning: blood, Fremdcutting [explizit]
Prompt: would you bleed for me? | lick it off my lips like you needed me? von tears_into_wine

Ich kann ihm ansehen, dass er davon ausgegangen ist, mich niemals wiederzusehen. Dieser kurze Moment, als er mit geweiteten Augen glaubt, er habe Halluzinationen ... oder einen Tagtraum - entstanden aus vergessenen Erinnerungen.
Als sich unsere Blicke treffen, ist das alles wieder da. Unsere erste Begegnung, unsere gemeinsamen Nächte ... und das viele Blut.
Nur die Stimme seines Vaters schweigt.
Er hat sein Leben im Griff.
Es ist lange her.
Aber er ist der Gleiche wie damals. Dieselbe flüchtige Scheu im Blick, dieselben katzenhaften Bewegungen, als er sich langsam in Bewegung setzt, die Straße überquert und direkt vor mir stehenbleibt.
Mein kleiner Franklin ...
Es ist ... wirklich lange her.
»Du bist keine Einbildung?«
Selbst einen Hauch Naivität hat er sich bewahrt oder angeeignet. Ich weiß kaum noch, wie er früher gewesen ist und diese Erkenntnis ist schrecklich. Ich hätte viel eher zurückkommen sollen. Wenigstens ab und zu. Diese alten Geschichten. Irgendwann habe ich sie alle allein gelassen - in der Hoffnung, ihr Leben besser zu machen. Bei ihm hat das offensichtlich funktioniert. Auch wenn mein Verschwinden damit nicht viel zu tun hatte. Eher das, was ich davor getan habe.
»Was glaubst du?«, meine Gegenfrage - die Stimme leicht bebend.
Er hat mir gefehlt.
Bis ich ihn an der Imbissbude habe stehen sehen, ist mir das gar nicht so bewusst gewesen, auch wenn ich wegen ihm in diese Stadt gekommen bin. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er wirklich noch hier ist.
Aber er ist es.
Ich will die Hand ausstrecken, ihn in meine Arme schließen, aber ich zögere - genau wie er. Ich will ihn nach Ben fragen, aber ich tue es nicht. Ich könnte mir alles, was ich wissen will, aus seinen Gedanken filtern, aber ich tue es nicht.
Ich tue so viele Dinge nicht, weil da nur eine Sache ist, an die ich mich so intensiv erinnere, dass sie alles andere überlagert.
Dieser kleine Mann - auf mir hockend, mit einem scharfen Messer in der Hand und Kunstwerke in meine Haut ritzend. Tief genug, um sie eine Weile betrachten zu können, bevor sie wieder verschwinden.
Es ist genau das, was auch er mit meinem Anblick assoziiert.
Und diese Erkenntnis sickert langsam in sein Bewusstsein. Er gibt seine angespannte Haltung auf und fällt einfach nach vorn, vergräbt das Gesicht an meiner Halsbeuge und ich drücke meine Lippen auf seine wirren Haare. Meine Hände streifen seine Unterarme, umfassen sie schließlich. Vielleicht gibt das ein merkwürdiges Bild ab, aber das ist alles, was wir gerade zulassen können - mitten auf der Straße ... unter all den Menschen.
»Franky ...«, hauche ich leise seinen Namen und spüre das Schaudern, das darauf folgt.
»Es ist lange her«, murmelt er gegen meinen Pullover. »Zu lange.«
Die letzten beiden Worte lässt er so stehen. Doch ich kann spüren, dass die Schwere ihrer Bedeutung bereits zu schwinden beginnt.
Die Erinnerungen sind zu intensiv.
»Warum bist du zurückgekommen? Warum ... erst jetzt?«
Meine Finger wandern an seinen schmalen Armen hinauf zu seinen Schultern und legen sich um seinen Nacken. Sein Kopf verschwindet fast völlig zwischen dunklem Leder und hellgrauer Baumwolle. Ich kann spüren, wie sich seine Hände an meine Seiten legen, zum Rücken streichen und dort bleiben. Warm sind sie. Angenehm. Und die beinahe verblassten Eindrücke dessen, was sie zu tun vermögen, lassen mir einen Schauder über die Wirbelsäule wandern.
Vielleicht spürt er es.
Denn flüchtig denkt er an seine Messer und so weiß ich, dass er sie noch hat - wenn auch sehr gut versteckt.
Bei sich zu Hause.
Das mit Ben scheint nicht funktioniert zu haben. Ich frage mich, ob etwas gefehlt hat. Vermutlich hat es das.
»Freust du dich nicht?«
Er ist ehrlich. Lügen liegt ihm nicht. »Ich weiß nicht. Im Moment fühle ich mich eher taub. Ich glaube nicht, dass das wirklich passiert.«
»Vielleicht sollte ich dir zeigen, dass es real ist?«
»Vielleicht.«

Seine Wohnung ist klein und karg eingerichtet. Manche Dinge ändert auch die Zeit nicht. Keine Bilder an den Wänden, nur das Nötigste an Möbeln und dennoch ... wirkt es gemütlich. Ich schiebe es darauf, dass hier alles nach ihm riecht.
Er bleibt mitten auf dem Flur stehen - kurz davor, mir alles zu zeigen, mich herumzuführen. Das Vorhaben kommt zum Erliegen. Ich stehe direkt hinter ihm, die Nase an seinen Haaren, den unmittelbaren Duft einatmend, der so viel besser ist, als der Hauch, der hier auf allem liegt.
In dem Moment weiß er, dass ich nicht nur zurückgekommen bin, um ihn wiederzusehen.
»Du hast mich noch gar nicht nach meinen Messern gefragt«, stellt er leise fest, weil seine Stimme für den Augenblick nicht mehr hergibt.
»Weil ich weiß, dass du sie noch hast.« Meine Lippen streifen flüchtig seinen Nacken. »Du hast sie nicht mehr benutzt, seit ich gegangen bin, nicht wahr?«
»Habe ich nicht.«
»Hast du es vermisst?«
»Manchmal.«
»Wann?«
»Wenn ich an dich gedacht habe.«
Nur höhere Mächte allein wissen, wie viel Selbstbeherrschung ich gerade aufbringen muss, um ihn nicht einfach zu mir umzudrehen und die alten Zeiten aufflammen zu lassen. Er hat sich verändert. Er wirkt selbstbewusster als damals. Nicht mehr so menschenscheu. Er hat einen Job. Er treibt sich nicht mehr nur nachts draußen herum und flieht vor allem, was ihm irgendwie schaden könnte.
Ich bin stolz auf ihn. Ich sollte ihm das sagen. Doch alles, was ich im Augenblick zustande bekomme, ist ein kaum hörbares Knurren tief in meiner Kehle. Seine Nackenhärchen stellen sich auf.
»Zeig mir deine Messer, Franky ...«
Er setzt sich ohne Zögern in Bewegung - in Richtung seines Schlafzimmers. Das Bett ist nicht gemacht, aber das ist egal. Hier ist sein Geruch am intensivsten. Er öffnet seinen Kleiderschrank, hockt sich vor ihn und ich folge der Linie seiner Wirbelsäule, die sich leicht unter dem Shirt abzeichnet. Er ist nicht mehr ganz so schmal wie damals. Das richtige Leben tut ihm gut. Nur ein Randgedanke. Mein Fokus verliert sich, als er mit dem Herumräumen von Kisten, Schuhen und anderem Kram fertig ist.
Es ist eine kleine Kiste - beinahe schon eine zu groß geratene Schatulle, die er schließlich in der Hand hält, als er aufsteht und sich zu mir umdreht.
Sein Blick ist wie der von damals, als wir uns wieder ansehen. Ich spüre, wie meine Zunge meine Lippen befeuchtet, auch wenn ich es erst bewusst wahrnehme, als es passiert. Er öffnet die Kiste und wird von Erinnerungen überflutet, als er ihren Inhalt mustert. All die Dinge, die er damals getan hat, strömen wieder auf ihn ein. Doch am stärksten sind die, die er mit mir verbindet. Sie sind gegenwärtiger.
Beinahe sanft stellt er das Kästchen auf dem Bett ab, ehe er sich mir zuwendet. Zwei Schritte und er steht wieder direkt vor mir. Seine Hände heben sich, legen sich an den Kragen meiner Lederjacke, ehe sie tiefer wandern, den groben Stoff auseinanderziehen und mir von den Schultern streifen.
Ich denke an die ersten Momente zwischen uns zurück. Diese Angst, die er hatte. Ich musste mir so furchtbar viel Zeit mit ihm lassen, damit ich das bekomme, was ich haben wollte. Davon ist nichts mehr zu spüren. Ich habe ihm viel gezeigt. Ben vermutlich noch mehr. Plump fällt meine Jacke zu Boden. Mit dem nächsten Heben seiner Hände zieht er den Saum des Pullovers gleich mit sich. Ich hebe die Arme. Auch dieses Kleidungsstück ist vergessen, noch ehe es den Boden berührt.
Er erinnert sich an jeden Schnitt, den er auf meiner Haut gesetzt hat. Ich habe keine Narben davon zurückbehalten. Dieses Wissen stimmt ihn traurig, aber er hat nichts anderes erwartet. Sachte streichen seine Finger über noch ältere Narben. Er kennt jede Einzelne.
Gott ... im Moment frage ich mich tatsächlich, wie ich es so lange ohne ihn aushalten konnte. Mischa war manchmal ein guter Ersatz, wenn ich derlei Bedürfnisse hatte, aber Franklin ...
Ich ziehe zischend die Luft ein, als er bei seinen Erkundungen den Bund der Jeans erreicht. Längst verblasste Bilder bekommen neue Farbe. Die damit verbundenen Empfindungen wandern direkt in meinen schon recht hochkonzentrierten Schoß. Bei ihm war es mir nie unangenehm, wenn er mich so gemustert hat wie jetzt.
»Sie sind alle weg«, murmelt er leise, als er nach einer gefühlten Ewigkeit den Kopf endlich hebt und meinem Blick begegnet. »Das fand ich schon damals schade.«
»Tut mir leid.«
Er lächelt flüchtig, dann tritt er einen Schritt zurück und nickt wortlos Richtung Bett. Ich fühle mich wie fremdgesteuert, als sich meine Füße in Bewegung setzen. Ich bin schon viel zu sehr bei dem, was kommen wird. Im Gegensatz zu mir ist er ganz professionell. Ich habe erwartet, dass dieser Umstand, zurückgelassene Kapitel seines Lebens wieder aufflammen zu lassen, ihn mehr aus dem Takt bringen würde. Es passiert nicht. Und als er das erste Messer aus der kleinen Kiste zieht, ist das auch nicht mehr wichtig.

Den ersten Schnitt spüre ich kaum. Der Zweite brennt ein wenig. Es ist der Dritte, der mich das erste Mal zusammenzucken lässt und mir ein raues Keuchen entlockt. Aus dem Schneiden wird ein Stechen. Die Klinge steckt bis zum Heft in meiner Brust. Ich kann spüren, wie nahe die Spitze meiner Hauptschlagader ist. Mit jedem Pulsschlag ein flüchtiger, hauchzarter Kontakt. Ich rieche mein eigenes Blut. Dann dreht er das Messer und mir wird kurz schwarz vor Augen. Ich drücke meine Hüften nach oben, presse sie fest an seinen Schoß und lasse ihn spüren, was er mit mir macht. Noch lässt ihn das kalt. Hochkonzentriert ruht sein Blick auf dem Messer. Sein Arm zittert ein wenig, als er den Griff Millimeter nach rechts zieht. Ich drehe den Kopf zur Seite, stoße die angehaltene Luft aus. Meine Hände zucken vom Laken höher, krallen sich in seine Oberschenkel, durchdringen den Stoff und er seufzt leise, als meine Nägel seine Haut aufschneiden.
Er wird hart.
Er zieht mit einem Ruck das Messer zurück, lässt mich sehen, wie das Blut von der Klinge tropft und meine Sicht schwindet, als er sie höher hält und meine Lippen mit den Tropfen benetzt. Doch als ich die Hände heben und ihn herumwälzen will, schüttelt er den Kopf.
»Leg die Arme auf dem Kissen ab.«
Es ist keine forsche oder laute Forderung. Eine schlichte Bitte ohne das ‚Bitte‘. Ich tue es. Die Klinge folgt meinem linken Arm, schneidet ihn vom mittleren Unterarm bis zur Achsel auf. Dort erwischt er einen Nerv. Ich zucke unwillkürlich.
»Ich bin etwas aus der Übung«, stellt er mehr für sich als uns beide fest und beißt sich dabei nahezu verrucht auf die Unterlippe, auch wenn ich in diesem Moment eher einen Funken Unsicherheit spüre als die Lust, die er sonst empfunden hat, wenn er mich aufschlitzen durfte.
Ihm fehlen die Schreie.
Das war schon damals so.
Dann habe ich es irgendwie geschafft, dass die Laute, die ich von mir gegeben habe, ihn genauso stimuliert haben.
Jetzt ist es auch so.
Er schneidet quer über meine Brust, dann den rechten Arm hinauf. Er muss sich so sehr strecken, dass sich seine wachsende Erektion an meinen Bauch presst. Ich atme gegen sie. Doch der derbe Stoff seiner Jeans verfälscht das Gefühl.
»Zieh die Hose aus«, hauche ich mit zitternder Stimme. Die Klinge ist an den alten Narben, bohrt sich neben ihnen zwischen Nerven, Sehnen und Muskelsträngen bis zur Handwurzel.
»Noch nicht.«
Natürlich nicht. Er will die Enge noch ein wenig genießen. Gedanklich ist er noch nicht bei dem, was hiernach passieren wird. Ich schon. Dann meuchelt er diesen Vorstellung, indem er die Klinge aufrichtet und direkt durch mein ganzes Gelenk in die Matratze rammt. Nicht, dass mich dieser Widerstand tatsächlich aufhalten könnte, doch die Geste ist eindeutig.
Er nimmt ein weiteres Messer aus der Schachtel, schiebt sich rückwärts von meinem Schoß, bis er auf meinen Knien sitzt.
Ein Stöhnen entweicht meiner Kehle, noch bevor er angefangen hat mit dem, was er tun will. Ich kann es bereits sehen und erschaudere beim bloßen Gedanken daran zutiefst. Ich schließe die Augen.
Das will ich nur spüren.
Höre den Gürtel.
Den Reißverschluss.
Wie er kurz schluckt, ehe er tiefer einatmet.
Er setzt den Schnitt am Vorhautbändchen, folgt dem Fluss des Blutes bis zum Schaftansatz, dann schließt sich die Wunde wieder.
Es sind nur Sekunden.
Doch die Intensität lässt es zu einer kleinen Ewigkeit werden. Ich atme hastiger. Über meinem Kopf kralle ich mich in das Kissen. Das Messer, das mein Handgelenk fixierte, ist längst vergessen. Die Selbstbeherrschung - so langsam schwindet sie ...
»Franky ...«
»Du bist immer noch so ungeduldig wie damals ...«
»Und du stehst immer noch drauf, dass es dir das Blut im Schoß abschnürt. Jetzt zieh endlich die verdammte Hose aus und setz dich auf mich.«
Und dieser kleine Kerl ist tatsächlich mutig und frech genug, den Kopf zu schütteln und mir stattdessen das Messer in die Eier zu rammen.
Ich komme, ohne es verhindern zu können.
»Verfluchter ... kleiner ... Bastard ...«
»Ja ... ich habe dich auch vermisst.«
Er stellt fest, dass mit Blut vermischtes Sperma interessant aussieht. Ich kann den Kopf nicht heben, um mich selbst davon zu überzeugen. Ich suche genau das bei ihm. Und halte gleichzeitig nicht so viel davon aus, wie ich gern tun würde. Was ist das bitte für ein Widerspruch? Es macht mich fertig ... und es ist nicht einmal viel Aufwand.
Die Magie Franklins ...
Eine andere Erklärung dafür brauche ich nicht.

Er ist über mir, als ich die Lider wieder öffnen kann. Der Ausdruck in seinen Augen - er ist wie damals. Glasig, lüstern ... einzig und allein von dem, was er bis eben getan hat. Jetzt ... hält mich nichts mehr. Meine Hände wandern in seinen Nacken, ziehen ihn tiefer und endlich, endlich treffen sich unsere Lippen. Ich zerre an seinem Shirt, verziere die nackte Haut, die darunter zum Vorschein kommt mit den verschmierten Resten Blutes auf meiner Brust und drehe mich mit ihm.
Er weiß, was kommen wird.
Und anders als damals ist da keine Angst mehr in ihm. Nur die Bereitschaft ... und eine viel zu starke Sehnsucht, die mit jedem Augenblick, den ich nun schon hier bin, immer mehr gewachsen ist.
Ich werde sie befriedigen, so wie er es mit meinen Blutdurst getan hat. Auf eine Art, wie nur er sie beherrscht. Auf eine Weise, wie nur ich sie nutzen kann.
Ich pflanze ihm das ästhetischste Massaker in den Kopf, das ich mir vorstellen kann - mit passenden Schreien dazu, wie ich sie von meinen eigenen Opfern kenne, wenn ich sie nicht still und leise töten wollte. Wollte, nicht musste. So selten habe ich dieser ganz anderen Stimme nachgegeben. So war es bei ihm auch. Wenn sein Vater ihm gesagt hat »Töte!«, dann hat er getötet. Jetzt muss er das nicht mehr. Was bleibt, sind gewollte Blutbäder auf dem Acker meiner verkümmerten Existenz. Mehr Leben kann mir kaum jemand einhauchen.
Bisher zumindest.
Alles Augenblicke.
So wie dieser hier - höchstwahrscheinlich - einer bleiben wird. Ruppig ziehe ich ihm die Hose aus, streiche fest über die Beule in seiner Shorts und entlocke ihm ein hilfloses Japsen. Es wird zu einem leisen Protest, als ich die gleiche Hand nutze, um spürbar über seine Brust zu streichen und die Finger um seinen Hals zu legen. Meine Lippen folgen, nehmen ihn völlig in Beschlag und er versucht nur etwas hilflos, sich an mir zu reiben, aber mein Becken ist zu weit weg, meine freie Hand drückt seines auf das Laken hinunter. Ich liebe diese wachsende Ungeduld in ihm. So sehr er sich gern selbst quält - irgendwann ist da eine Grenze und dann will, dann muss er etwas tun. Dort ist er jetzt und ich reize das so furchtbar lange aus, bis er mir harsch in die Zunge beißt und ich mein Blut nicht mehr nur rieche, sondern auch schmecke. Küsse, die nichts Unschuldiges mehr an sich haben. Berührungen, die fordernd sind, nicht so sanft, wie ein kleiner, schlanker Körper wie seiner es verdient hätte, weil es genau die Stimulation ist, die er braucht. Es ist erschreckend, wie gut ich das alles noch kenne. Und wie sehr ich das vermisst habe.

Als er auf mir sitzt, die Oberschenkel zitternd und das Gesicht an meiner Halsbeuge vergraben, spüre ich, dass es da immer noch Päckchen gibt, die er zu tragen hat. Es dauert für meinen Geschmack viel zu lange, bis er sich darauf einlassen kann, lautere Geräusche von sich zu geben. Wüsste ich nicht über die Dinge Bescheid, die ihm früher widerfahren sind, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen, ob das hier tatsächlich Sinn macht. Doch ich weiß über die meisten Dinge Bescheid. Jene, die ihn hemmen, ablenken ...
Irgendwann, als ich mich wieder mit ihm hinlege, das Tempo anziehe und ihn so tief und fest nehme, wie er es zulassen kann, überwindet er diesen Punkt. Er hinterlässt Kratzspuren auf meinem Rücken. Innerhalb von Minuten werden sie wieder verblasst sein, doch für den Moment genieße ich das Brennen, genieße seine Enge und die rauen, süßen Laute, die immer unbeherrschter und in schnellerer Folge über seine Lippen dringen. Er ist seinem Höhepunkt so nahe. Und je näher er rückt, desto weniger will er ihn zulassen.
Ich sorge dafür, dass er auch diese Schwelle überwindet, als ich zusätzlich zu harten Stößen Hand an ihn lege und ihm seinen Namen ins Ohr stöhne. Sanft vergehe ich mich an seinem Hals, als er sich am ganzen Körper zitternd zwischen uns ergießt.
Zwischen meinen Armen geht er Minuten später so völlig verloren, so sehr drückt er sich an mich.
Weil er ebenfalls weiß, dass ich nicht bleiben werde.
Und etwas in ihm will mich auch nicht gehen lassen. Ein anderer, viel größerer Teil weiß jedoch, wie es ist, wenn man nirgendwo so richtig sesshaft werden kann, weil die Vergangenheit einen immer einholt.
Oder in meinem Fall ... Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
An jedem, verdammten Tag.
Nur nicht mehr heute.
»Kann ich noch etwas bleiben?«
Seine Antwort ist ein gemeinsamer Atemzug, ein gehauchter Kontakt, ein unausgesprochenes Versprechen.
Eigentlich muss ich das gar nicht fragen.

genre: romance, original character: killua, genre: slash, ficathon, warning: blood, warning: cutting, format: oneshot, format: original, genre: erotic, prompts

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