Kaltes Metall auf heißem Fleisch

May 18, 2017 01:19

Ficathon: für das Kinkster's Paradise und die Kink Bingo Challenge
Fandom: among heavy skies
Characters: 7-2k & Miraj
Genre: slash, erotic, drama
Stichwort: Knife Play
Fill: 2 / 25
Rating: P-16 Slash
Warning: blood, self harm, dissoziative Identitätsstörung
Prompt: Dann lag das Messer in seiner Hand von tears_into_wine

Klack, Klack, Klack ...
Irgendwo im Raum hinter ihm gab eine alte Uhr ein ähnliches Geräusch von sich, wie das Messer in seiner Hand, das immer wieder auf harten Untergrund traf. Zwischen seinen Beinen, an den Armlehnen des Stuhles, auf dem er saß, und auf seinen einen mechanischen Arm.
Sein Atem ging schon schneller als noch vor ein paar Minuten. Das Spiel trieb ihm die Schweißperlen auf die Stirn und wanderte als Überreizung direkt in seinen Schoß. Die dumpfen Finger ruhten an seiner Härte. Kaltes Metall auf heißem Fleisch. Wenn er sich mit seiner unechten Hand einen runterholte, fühlte es sich an, als würde ein anderer es tun. Wenn er dazu noch die Augen schloss - so wie in diesem Moment - dann war er im Himmel. Dafür brauchte er gar keine Gesellschaft.
Aber allein ... war er eh niemals.
Irgendwann schneiden wir uns ins Fleisch, wenn wir so weitermachen.
Dem stimme ich zu. Wir werden uns schneiden und dann - wenn wir mal nicht zu Hause sind - dann werden sie kommen und uns finden. Und wenn sie das getan haben, dann kriegen sie uns. Wir werden schon sehen.
Es ist nicht verkehrt, regelmäßig zu masturbieren, nicht wahr, Schwester?
Jawohl, Herr Doktor.
Haben wir tatsächlich eine andere Antwort erwartet. Wir würden immer ‚Ja‘ sagen, niemals Kontra geben.
Wir sollten ganz still sein.
Ja ... er muss sich schließlich konzentrieren.
Die Erkenntnis kam zu spät. Er gab ein schmerzerfülltes Keuchen von sich, als er sich in den Oberschenkel schnitt. Der rostige Geruch des Blutes breitete sich sofort aus und mit ihm schlossen sich die Finger noch fester um sein Glied, schoben sich höher und quetschten die empfindliche Eichel. Erste, milchige Tropfen drangen aus der winzigen Öffnung.
Die nächste Runde - neues Glück. Schneller. Noch immer blind.
Der nächste Schnitt, das nächste, schwerere Keuchen.
Er sank tiefer, spreizte die Beine mehr und verlor so das Stück Stuhl zwischen seinen Schenkeln. Aber es machte keinen Unterschied mehr. Er hatte verloren und der Preis dafür war, für noch mehr Wunden zu sorgen. Je mehr Schmerz, desto größer die Lust, die aus diesem entstand. Viele, alte Narben erzählten von unzähligen Spielen dieser Art. Andere von ganz anderen Dingen, die weit in der Vergangenheit lagen und nicht mehr angerührt wurden.
Unter keinen Umständen.
Was tun wir, wenn jetzt jemand kommt?
Niemand wird kommen. Wir sind ganz allein. Haben wir das noch nicht begriffen? Allein. Ohne Freunde. Ohne Liebe. Wir haben nur uns.
Würden wir unsere Medizin immer nehmen, dann wäre das kein Problem. Dann hätten wir Freunde.
Aber wir würden wegfallen. Die Medizin lässt uns verstummen.
Das wussten wir auch ohne unser Kommentar.
Dafür werden wir uns nicht entschuldigen.
»Shht ... verdammt ...«
Er öffnete die Augen und sah sich das Chaos an, das er auf seiner nackten Haut hinterlassen hatte. Die Tätowierungen an seinen Oberschenkeln waren nun getränkt mit Blut. Ebenso wie die Klinge des Messers. Mit einem Ruck fasste er den Griff mehr an der Spitze und warf es an die gegenüberliegende Wand. Ein Bild seines Vaters - die Klinge bohrte sich genau zwischen den Augen in die Wand.
Es reicht nicht. Wir geben schon wieder auf. Es hat einfach keinen Sinn.
Wir halten besser die Fresse, was das angeht, und hören auf zu heulen.
Wir wünschten, er wäre hier. Er war sehr lange nicht mehr zu Besuch.
Weil wir ihn immer vergraulen. Er kann uns nicht leiden. So wie die meisten anderen Menschen auch. Jeder mit gesundem Verstand hält sich meilenweit von uns fern.
Ja, das stimmt wohl. Wir werden dem nicht widersprechen.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach den Disput und sein Tun generell. Sein Kopf ruckte so schnell Richtung Tür, dass es in seinem Nacken unangenehm krachte und jedes Genörgel war vergessen. Stattdessen war da nur eine brüllende Stimme in seinem Kopf.
Seht! Seht! Wir haben es die ganze Zeit gesagt! Sie sind hier, um uns zu holen! Schaut auf die Bildschirme! Schaut auf die verdammten Bildschirme!
Flink wie ein Wiesel erhob er sich, die kurze Hose noch in den Kniekehlen. Er machte sich nicht die Mühe, sie wieder an ihren Platz zu rücken. Das war momentan zu viel Aufwand. Er war immer noch hart wie ein Fels und daran würde sich so schnell auch nichts ändern.
Nur Sekunden später schwebte seine mechanische Hand über einem Display und die Bildschirme vor seinen Augen änderten ihre Bilder. Draußen vor seiner Tür waren mehr Kameras angebracht, als er Unterhosen besaß. Und sie alle zeigten ihm ein Abbild, das so einfach nicht stimmen konnte.
Es gab einfach keinen Grund dafür.
Und die Banditen waren gewitzt. Wäre nicht das erste Mal, dass sie Leute schickten, der aussahen wie welche, den er kannte.
Unsere Paranoia ist wirklich schon krankhaft. Was können wir dagegen tun, Schwester?
Wir könnten unsere Medizin nehmen.
Was spielt das jetzt für eine Rolle! Öffnen wir die Luke und jagen dem Typen eine Ladung Schrot ins Gesicht!
Immer so eine blutige Herangehensweise. Vielleicht ist es wirklich er.
Wie schön das wäre. Er könnte uns bei unserem Problem helfen.
Das würde er nie tun.
Wenn er was will, wäre das die Gegenleistung.
»Ruhe jetzt!«, fluchte er leise. Er fand keinen Fokus bei so viel Wirrwarr. Und sie alle hatten recht. Und irgendwie auch wieder nicht. Klare Gedanken konnte er dahingehend nie fassen, deswegen kam er zu keinen Ergebnissen, die sinnvoll wären.
Jetzt auch nicht.
Er griff nach der Schrotflinte, die neben der Tür lehnte, als er diese erreichte. Vorsichtig schob er die schmale Luke auf Augenhöhe auf, die ihm als Spion diente und gerade breit genug war, um den Lauf einer Schrotflinte hindurch zu schieben.
»Sag Hallo, Arschloch.«
»Der General? Im Ernst? Mit dem will ich nicht reden.«
»Nicht deine Entscheidung.«
Er konnte nicht sehen, wer hinter der Öffnung stand und den Bildern auf den Monitoren traute er nicht. Er konnte diesen paranoiden Kriegsveteranen auch nicht leiden, aber er sorgte dafür, dass er wachsam blieb und in dieser Welt musste man das sein.
»Gott verdammt - ich bin es ... Miraj.«
»Miraj?«
Die Bildschirme logen doch nicht. Die Schrotflinte senkte sich quasi von selbst, fiel zu Boden, fahrig wurden die Schlösser entsperrt und die Tür aufgerissen. Da stand er tatsächlich - in voller Lebensgröße. Die wilden, langen Haare mit den Sidecuts, die schmale, dunkle Brille auf der Nase, die dunkelbraunen Augen dahinter, die tätowierten Arme und die athletischen Beine in den zerschlissenen Jeans.
»Mit dem will ich auch nicht reden!«, kam schon vorab die Warnung. Als hätte sein Gegenüber es in seinen Augen gesehen. Das Glühen, das von seinem ganzen Körper Besitz ergriff, als sich ihre Blicke wahrhaftig begegnen. Es war wie die Sensation, die ihm zuvor gefehlt hat, als er sich um sich selbst kümmern wollte.
Und das Offensichtliche wurde auch dem Besucher klar. Seine Augen kamen auf den frischen Wunden zum Ruhen und er runzelte die hübsche, hohe Stirn. »Was treibst du hier schon wieder?«
»Wir haben an dich gedacht und da mussten wir uns einfach anfassen.«

Es war etwas, das Miraj immer davon abhielt, hierherzukommen. Dabei waren 2k und er sich einst näher gewesen, als er sonst je jemandem gekommen war. Diese vielen Frauengeschichten, die als Leichen in seinem Keller ruhten, waren nur Augenblicke, die seinen Bruder Nivaan immer wieder den Kopf schütteln ließen, über die er selbst aber kaum noch nachdachte. Dieser Mann da vor ihm ... nun - der war eine Ausnahme. In vielerlei Hinsicht. Doch dann waren Dinge geschehen und mit diesen Dingen hatten sich wiederum andere geändert. Am meisten 2k selbst. Seit dem Übergriff, der ihn seinen linken Arm gekostet hatte, waren da diese Anderen, die jedes normale Gespräch unmöglich machten, solange 2k nicht die Medizin nahm, die ihm für diese dissoziative Störung verschrieben worden war. Es war beinahe traurig, dass man an Medikamente leichter herankam, als an frisches, sauberes Wasser. Aber noch trauriger war es, wenn sein verstörter Freund seine Tabletten nicht nahm und er sich dann mit den vielen anderen auseinandersetzen musste, von denen einer eine Vorliebe für ihn hatte, aus der er auch keinen Hehl machte. Und diesen hatte er gerade vor sich.

»Wo ist 7-2k?«
»Das interessiert uns nicht. Wir sind jetzt hier und wir haben solange auf dich gewartet.«
»Lässt du mich rein?«
»Aber natürlich.«
4-2k machte einen Schritt nach hinten und ließ den Größeren in seine heilige Kammer. Der Raum lebte von Schrott. Irgendwo in einer dieser vermüllten Ecke lag eine einsame Matratze auf dem Boden. Aber wenn jemand irgendein Kleinteil brauchte - er fand es in Sekundenschnelle. Wer sah da schon Sinn in der Notwendigkeit des Aufräumens? Er nicht.
»Wenn du willst, dass ich bleibe, wirst du jetzt deine Tablette nehmen.«
»Warum sollten wir das tun? Du bist offensichtlich hier, weil du etwas von uns willst, also sollten wir wohl die Forderungen stellen, oder nicht?«
»Ach, verdammt. Warum kann ich nicht einfach kurz mit 7 reden und dann schauen wir, was wir zwei tun, hm?«
»Er ist nicht da. Er ist gerade beschäftigt, mehr wissen wir nicht.«
Er konnte sehen, wie Mirajs Blick zu dem Bild und dem zwischen den Augen steckenden Messer wanderte und hängen blieb. Nivaans Bruder war klug genug, um Eins und Eins zusammenzuzählen und mit der Erkenntnis verzog sich das hübsche Gesicht zu einer teils angewiderten, teils faszinierten Fratze.
»Ich werde diese Vorliebe nie verstehen.«
»Zum Glück musst du das auch nicht. Es wäre nur schöner, wenn es jemand anders macht. Wie sieht es aus? Hast du nicht Lust dazu?«
»Nein.«
»Wir halten auch ganz still.«
»Darum geht es nicht. Ich will einfach nicht.«
Nur verschwand der Blick nicht von dem Messer und langsam siegte die Faszination über die Abscheu. 2k hatte genug von der Menschheit gesehen, um solche Dinge zu erkennen. Zu oft war sein Leben davon abhängig gewesen.
»Wenn du es tust, werden wir die Tablette nehmen. Und wenn du etwas von uns willst, dann wirst du kaum eine Wahl haben.«
»Aber nur die Hand. Die Linke.«
»Kommt nicht infrage. Wenn, dann die rechte Hand. Wir wollen es spüren, wenn du versagst.«
»Ach ... vergiss es einfach! Ich komme an einem anderen Tag wieder.«
»Wir glauben nicht.« Zu schnell streckte sich die linke Hand dem Display entgegen. Der Zeigefinger beschrieb einen kleinen Kreis und hinter Miraj knirschte es in der Tür. Die Schlösser waren zu. »Du kannst nicht mehr gehen.«
»Das ist doch nicht dein Ernst, oder?«
»Wir meinen alles so, wie wir es tun und sagen.«
Miraj schüttelte den Kopf, ehe er sich an die Stirn griff. »Das bezweifle ich sehr stark.«
Doch der Ältere lenkte ein. Zufrieden beobachtete 4-2k ihn, wie er sich dem Bildnis seines Vaters näherte und das Messer an sich nahm. Währendessen machte er selbst einen kleinen Teil seines üppigen Schreibtisches mit einem beherzten Wisch frei und legte seinen rechten Unterarm auf das zum Vorschein gekommene Blech. Das Risiko, dass das Messer abrutschte, was so hoch, dass er definitiv zum Schuss kommen würde. Miraj musste das Spiel nur lange genug aufrecht erhalten. Die Regeln kannte der Andere noch von früher. Da waren sie noch jünger gewesen.
In seinem Kopf wurde es stiller. Er hatte einen Fokus gefunden, aber wenn er jetzt irgendetwas sagte oder tat, das ihn verraten könnte, dann würde Miraj aufhören und nichts wollte er weniger als das. Miraj zog sich einen zweiten Stuhl heran. Den in dem Chaos zu finden, war weniger eine Kunst, als man annehmen würde. Dann fasste er den Griff des Messers fester und sah nur aus dem Augenwinkel heraus, wie die metallische Hand zu dem erregten Zentrum zurückwanderte, das Miraj während ihrer ganzen Unterhaltung ganz verzweifelt nicht angesehen hatte. Das tat er auch jetzt nicht, was 7-2k innerlich schmunzeln ließ. Wäre da gerade nicht die Tarnung durch 4-2k, dann hätte er im Traum nicht daran gedacht, Miraj hierzu zu zwingen. Diese alte Liebe - sie hatte nie aufgehört. Aber Miraj war irgendwann gegangen und nun ... traute sich 7-2k einfach nicht mehr, diese alten Bande wieder zu knüpfen, auch wenn die Sehnsucht manchmal so groß war, dass er oftmals tagelang 6-2k das Steuer überließ. Nur reichte sein Vorrat an Taschentüchern nie dafür aus. Aber wozu besaß man Klamotten, die man eh nicht anzog?
»Du solltest echt aufhören, dich kaputtzumachen. Dass du an einen neuen Arm gekommen bist, war purer Zufall. Einen Besuch auf dem Schwarzmarkt überlebst du nicht. Warum hörst du nicht einfach auf damit?«
»Konzentrier dich, sonst schneidest du mich gleich beim ersten Versuch!«
»Oh, man ... ich sollte das nicht tun.«
Diese Worte waren nicht für ihn bestimmt, aber das war unwichtig. 7-2k hatte sie gehört und kurz befürchtete er, Miraj würde noch länger zögern. Die Hitze begann langsam zu schwinden, auch wenn sie beim Auftauchen des Anderen wieder etwas mehr entfacht worden war. Er wollte sie einfach nicht missen. Er war fast soweit gewesen. Fast.
Klack, Klack, Klack.
Der Rhythmus stimmte nicht mehr mit dem der Uhr überein. Seltsamerweise war gerade das der Umstand, der seinen Atem wieder zum Beben brachte. Seine grauen Augen fixierten das Geschehen vor sich. Die Klinge raste gekonnt zwischen seinen Fingerzwischenräumen hin und her. Erst langsam, austestend, dann schneller. Und je mehr Miraj das Tempo steigerte, desto mehr Hitze sammelte sich in 7-2ks Schoß. Seine mechanischen Finger passten das Tempo des Pumpens ab und irgendwann beugte sich sein Oberkörper immer weiter nach vorn, bis seine rechte Wange auf seinem Oberarm lag und er nun nicht mehr auf seine Finger sah, sondern in Mirajs Gesicht. Auch auf dessen Schläfen stand der Schweiß. Er war so hochkonzentriert und bedacht darauf, ihn ja nicht zu verletzen.
Dabei wusste der Ältere der beiden Brüder es besser.
Er wusste, was Schmerz mit ihm machte und vermutlich war das der Grund dafür, warum er ihm diesen nicht gewähren wollte.
Doch ... plötzlich hörte Miraj auf und als sich ihre Blicke trafen, erkannte 7-2k, dass er derjenige war, der verloren hatte.
»Moment mal! Du hast ‚mich‘ gesagt. Du bist es, nicht wahr? Du dämlicher Idiot!«
Miraj fasste das Messer fester und warf es zurück in Richtung des Bildes, ehe er aufstand und wütend auf ihn hinunter sah. 7-2k verzog das Gesicht und setzte eine leidende Miene auf.
»Du ... hättest ruhig noch ein paar Augenblicke mit dieser offensichtlichen Erkenntnis warten können. Du hast ja eh schon lange gebraucht, um das zu checken.«
»Man, was stimmt nicht mit dir?«
»Ich komm allein nicht mehr zum Schuss! Das stimmt nicht mit mir! Und wäre es nicht so schon schwer genug, sich zu konzentrieren, wird man dann auch noch von jemandem gestört. Was willst du eigentlich von mir?«
Ein emotionaler Ausbruch, der ihn selbst überraschte. Miraj noch mehr. Mit offenem Mund stand der große Mann da und brauchte vielleicht etwas zu lange, um sich wieder zu fangen.
Aber nicht schnell genug. »Also, was willst du?«
»Ich ... wollte eigentlich nur nach dir sehen. Letztens gab es einen Zwischenfall und da Schrot mit im Spiel war, hatte ich die Befürchtung ...«
»Was? Machst du dir plötzlich Sorgen um mich?«, unterbrach 7-2k seinen Ex-Freund harsch. »Ich komme klar. Ich bin immer klar gekommen.«
»Das würde ich nicht sagen ...«
7-2k stand auf und zog sich die Hose hoch. Die Lust war ihm vergangen. Er hätte besser aufpassen sollen. Das hatte er sich selbst kaputtgemacht. »»Du hast dich ja jetzt vergewissert, dass es mir gut geht, also kannst du auch wieder verschwinden.«
»Jetzt wäre mit 4-2k doch lieber.«
»Natürlich. Der, der mit seinem Herz noch immer an dir hängt und den du permanent verfluchst. Du machst es dir einfach.«
»Mit dir ist es nie einfach. Früher war das anders.«
»Früher ist Vergangenheit. Komm, verschwinde! Ich habe keine Lust auf dieses Gespräch.«
»Du hast Lust auf Dinge, die ich dir nicht geben kann.«
»Früher konntest du es.«
»Früher ist Vergangenheit - deine eigenen Worte.«
»Wir sind erstaunt. Du bist ja ein richtig schlagfertiger Genosse.«

Das war der Moment, in dem Miraj erkannte, dass er seinen Freund wieder verloren hatte. 7 hatte sich in die Wirren seines Bewusstseins zurückgezogen und überließ die Misere den Anderen. So machte das Ganze keinen Sinn mehr. Miraj hatte eigentlich andere Pläne gehabt. Er hatte 7-2k nach seinem Motorrad fragen wollen, damit er mit Nevid zu der alten Anlage reisen konnte. Doch die Ausgangslage hatte das unmöglich gemacht. Den Moment eben, als er tatsächlich mit dem früheren Ich seines Freundes geplaudert hatte, hätte er besser nutzen sollen.
»Tut mir leid.«
Er drehte sich in Richtung Tür und strich sich dabei verlegen über den Nacken. Ja ... er war wohl wirklich ein Idiot. Er hätte es einfach tun sollen - 7-2k schneiden, ihm damit ein Happy End verschaffen und schließlich sein Anliegen vorbringen.
Er hielt inne und wandte sich noch einmal in die Richtung des anderen Mannes. Kurz ruhte sein Blick auf dem Arm aus Aluminium, der bei jeder Bewegung kleine Luftstöße an den Gelenken ausstieß, weil sich ein Vakuum bei jeder Bewegung auflöste. Das Geräusch nahm man mit der Zeit kaum mehr wahr. Es gehörte einfach zu dem Anderen. Genau wie diese seltsamen Vorlieben in sexueller Hinsicht. Das war etwas, das sich nie geändert hatte. Aber jetzt in der Vergangenheit stillzustehen, brachte ihn nicht weiter.
Er ging und überließ 7-2k wieder sich selbst ... und den vielen anderen 2ks, die neben ihm noch existierten.

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