Wings exist for a purpose

Apr 21, 2008 21:33

Titel: Wings exist for a purpose (#05 Wollust 05/09)
Teil: Oneshot (Anthony J. Crowley - 7_suenden)
Fandom: Good Omens
Hauptcharaktere/Pairing: Crowley/Erziraphael
Word Count: 1.754
Entstehungsdatum: 6. November 2007
Genre: Romance. Irgendwie. Jedenfalls ein wenig.
Warnungen: Sexueller Subtext? Flügel. :) It should be labeled "sex", shouldn't it? *looks at the prompt* But I kind of got carried away...
Rating: PG-12
Kritik: Ja
Inhaltsangabe: Erm. Yay, Flügel? *hust* Es beginnt damit, dass Crowley fragt, wozu sie Flügel haben, wenn sie die doch nicht benutzen. Nun, dann benutzen sie sie - in zweifacher Hinsicht.
Eigentlich hatte ich ja was anderes vor, aber na ja, sowas wollte ich schon seit geraumer Zeit mal schreiben. Es ist im NaNo-November entstanden, das sagt wohl alles?



“Wozu”, fragte Crowley, “haben wir eigentlich Flügel, wenn wir sie nicht benutzen?”
„Was hast du gesagt, mein Lieber?“ Ein Klirren, wie von Geschirr, machte Erziraphaels Stimme schwer zu verstehen. Crowley spähte durch die offene Küchentür, konnte ihn aber nicht entdecken und von seinem gepolsterten Sessel aufstehen wollte er auch nicht.
„Flügel!“, versuchte Crowley die Geräusche zu übertönen. „Wir haben sie, aber wir benutzen sie eigentlich nie!“
Mit zusammengezogenen Augenbrauen und in den Händen jeweils ein Glas tauchte Erziraphael in der Türöffnung auf.
„Heutzutage ist das nicht mehr so einfach“, sagte er. „Das weißt du doch.“
„Natürlich“, sagte Crowley und streckte die Hand nach einem der Gläser aus. „Wegen der Flugzeuge.“ Erziraphael gab ihm zwar das Glas, doch er sah Crowley mit dem Blick an. 1

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Crowley lehnte sich noch weiter zurück und seufzte zufrieden. Er hatte einen guten Tag hinter sich. 2 Seine Sonnenbrille lag auf dem kleinen Tischchen zwischen Erziraphaels Liegestuhl und seinem. Gelegentlich fuhr unten auf der Straße ein Auto vorbei um sie daran zu erinnern, dass es noch andere Leute außer ihnen beiden gab. Als hätten sie daran erinnert werden müssen. Crowley hielt sein Weinglas höher um den dunklen Inhalt zu begutachten. Eigentlich war er von dunkelroter Farbe, doch jetzt, allein durch die Sterne erleuchtet, hatte er sich schwarz verfärbt.

„Sag mal, Erziraphael“, begann er und nahm zur Kenntnis, dass sich seine Zunge kaum vom Gaumen lösen wollte, „wie lange bist du schon nicht mehr geflogen?“ Eigentlich machte ihm das aber auch nichts aus, denn man musste schon in einer gewissen Verfassung sein, um solche Fragen zu stellen.
„Was?“, fragte der Engel neben ihm abwesend. Crowley nahm einen Schluck von seinem Wein, dann stellte er die Frage erneut und verhaspelte sich prompt dabei.
„Geflogen“, wiederholte Erziraphael und tastete nach der Flasche, die neben Crowleys Sonnenbrille zwischen ihnen stand.
„Du weischt schon“, Crowley nickte, „mit Flügeln und so.“ Er trank den letzten Rest aus seinem Glas und hielt es dem Engel hin, der ihre beiden Weingläser neu befüllte. Das Tischchen wurde mit Spritzern gesprenkelt, aber wie durch ein Wunder blieb die Sonnenbrille dabei verschont.

Als beide wieder im Besitz eines vollen Glases waren, seufzte Erziraphael.
„Schon eine ganze Weile nicht mehr.“
Crowley rückte auf seinem Stuhl bis zum Rand und lehnte sich nach vorne, so dass er genug Platz hatte um seine Flügel erscheinen zu lassen. Er grinste.
„Verschwendung“, sagte er.
„Crowley!“, protestierte Erziraphael. „Ich hoffe sehr, dass du nichts Unüberlegtes tust.“
Der Dämon hob die Augenbrauen und sah ihn abwartend an.
„Wenn dich jemand sieht!“ Erziraphael schüttelte den Kopf, wobei er ein Viertel seines Weins verschüttete, und fügte hinzu: „Außerdem bist du betrunken.“
„Nur ein bisschen.“
„Wir sollten Dings, äh, nüchtern werden.“
„Komm schon, Erziraphael“, sagte Crowley und streckte seine Flügel genussvoll, „wozu? Die Welt ist in Sssicherheit und so. Apokalypse verhindert, Katastrophe gebannt, Blabla, Happy End. Entspann disch.“

„Es ist noch nicht vorbei“, wandte der Engel ein und starrte sein Glas düster an, bevor er einen großen Schluck daraus nahm. „Das wissen wir doch.“
„Ja, aber ich sage doch nur, wenn es einen günstigen Zeitpunkt für Ferien gibt, dann jetzt.“ Außerdem half ihm der Wein, an angenehme Dinge zu denken.

Crowley stand auf, dehnte seine Schulter bis es knackte und kletterte auf die Brüstung der Terrasse. Erziraphael stellte sein Glas beiseite und sah ihm mit gerunzelter Stirn dabei zu, wie er gefährlich schwankte, bevor er seine Flügel ausbreitete und sich abstieß. Der Engel seufzte tief, als er sah, wie Crowley darum kämpfte, in der Luft zu bleiben. Besser, er holte ihn da wieder herunter.

Die Nachtluft war kühl. Als Erziraphael ihm folgte, machte sie seinen Kopf wieder klar - nicht, dass er vorher nicht klar gewesen wäre. Jetzt war er nur noch etwas klarer. Erm.

Es dauerte nicht lange, bis er bei Crowley ankam, der mehr getrunken hatte als er selbst und sich deswegen noch immer mit der Balance schwer tat.
„War vielleicht doch keine so gute Idee“, murmelte er, als er Erziraphael bemerkte. Da hatte der Engel Mitleid mit ihm, nahm ihn am Arm und flog mit ihm langsam über die Stadt. Die gesamte Zeit hielt er Ausschau nach etwaigen Flugzeugen oder Ähnlichem. Nur für alle Fälle.

„Ich erinnere mich kaum“, hörte er Crowley nahe an seinem Ohr sagen.
„Woran?“, fragte der Engel und geriet beinahe ins Trudeln, als Crowley um ein Haar mit ihm zusammengestoßen wäre.
„An das letzte Mal, dass ich geflogen bin.“ Crowley lachte bitter. Erziraphael schauderte, was vielleicht auch an der kühlen Luft liegen konnte.
„Wir machen aber nur eine Runde“, meinte er und war froh, dass Crowley nicht protestierte. Er war sich nicht sicher, in was für einer seltsamen Stimmung der Dämon war, aber er würde definitiv froh sein, wenn sie wieder am Boden waren.

Er versuchte die vereinzelten, winzigen Wölkchen zu vermeiden und sich nicht von Crowley aus der Ruhe bringen zu lassen, dem die Weite des Sternenhimmels Angst machte. Vermutlich waren irgendwelche existenzielle Dämonen-Urängste schuld oder so.
Auf den Straßen unter ihnen fuhren noch immer geschäftig die Autos herum; es gab offenbar keine Uhrzeit mehr, in der die Welt auch schlief.

Sie gingen jetzt in die Kurve und Erziraphael beschleunigte. Zuerst glaubte er, der Wein hätte Crowley auf den Magen geschlagen und sie würden gleich irgendwo notlanden müssen um Erziraphaels Hemd zu retten, doch im Gegenteil; sein Begleiter war begeistert.
Durch den Wind im Gesicht und die kalte Luft fühlte sich Erziraphael schon um einiges besser als zuvor ohne, dass er sich richtig mit Magie hätte ausnüchtern müssen. Er hoffte, dass es Crowley genauso ging.

Und wieder wurde abgebremst, als sie den Rückflug antraten, die Kurve vollendeten und die Terrasse von Crowleys Appartement wieder in Sicht kam. Die Landung selbst wurde allerdings fast zu einem Desaster. Crowley stolperte über die Brüstung und Erziraphael fing ihn im letzten Moment noch, bevor er das Gleichgewicht verlieren und nach hinten, einige Stockwerke hinunter auf die Straße fallen konnte.
„Das war knapp“, sagte Erziraphael. Crowley zog eine Grimasse und wankte auf den Stuhl zu, auf dem er erst einmal zusammenbrach.
„Wir sollten hineingehen“, schlug der Engel vor, als er sah, dass er zitterte. Crowley besaß ohnehin eine Abneigung gegen Kälte und der Wein machte es nicht gerade besser.

Also öffnete Erziraphael die Terrassentür, trug den Wein hinein und kam dann zurück um Crowley zu holen. Der ließ sich ohne Widerrede stützen und lehnte sich an Erziraphaels Schulter. Nachdem der es gemanagt hatte, die Tür hinter sich zu schließen, zog er ihn zur Couch.

Crowleys Blick war einige Momente unfokussiert, bevor er seine jetzt zerzausten Flügel bemerkte.
„Weißt du, was mir gerade einfällt?“
„Was denn, mein Lieber?“
„Früher haben die Engel einander die Flügel gebürstet.“
Erziraphael zog ungläubig die Augenbrauen hoch, aber er fasste sich schnell wieder und nickte.
„Du machst das selbst, nicht wahr?“, fragte er schließlich nach einer Weile.
„Ja.“ Crowley legte sich auf den Bauch und bettete den Kopf auf die verschränkten Arme.
„Wie kommst du an die Stellen ganz hinten ran?“
„Ich bin eben… biegsam“, sagte Crowley und grinste. Sie sahen einander über seine Schulter hinweg an. Erziraphael starrte in Crowleys halb geschlossene, gelbe Augen. Wahrscheinlich ist es der müde Blick, dachte Erziraphael, bevor er sein Angebot machte.
„Du siehst aus wie eine explodierte Puderquaste. Ich könnte sie dir ein bisschen richten, wenn du willst.“
„Das würdest du?“
Der Engel nickte und beugte sich über Crowley. Der schloss die Augen.

Erziraphaels Berührungen begannen zart und so leicht, dass sie kaum zu spüren waren. Er strich zuerst durch die Federn, immer darauf bedacht, in die richtige Richtung zu streichen, immer der Richtung folgend, in die die Federn zeigten. Die Flügel bogen sich unter seinen erkundenden Fingern. Crowley zitterte ein wenig, doch diesmal war Erziraphael überzeugt, dass es nicht an der Temperatur lag, sondern an dem Umstand, wie empfindlich Engelsflügel waren. Gegen ein wenig Zittern war also nichts einzuwenden.

Der Engel wunderte sich erneut darüber, wie Crowley das selber schaffte. Er selbst hatte es ein Mal probiert, sich die eigenen Flügel ohne fremde Hilfe zu bürsten. Am Ende hatte er noch schlimmer ausgesehen als zuvor.

„Also, das, mhm--!“, sagte Crowley, als Erziraphael sich von den äußeren Flügelspitzen in Richtung der Stellen bei den Schultern vortastete. Im Moment war es eine Massage mehr denn Bürsten, denn er wusste recht gut, dass die Flügel auch entspannt sein sollten, sonst tat das in Ordnung bringen der Federn weh. Außerdem hatte das ganze Szenario, Crowleys mhm--! eingeschlossen, einen gewissen, unbestreitbaren Reiz. Vielleicht war es gerade das mhm--!.

Crowley spreizte die Flügel auseinander, so dass Erziraphael auch an die Flügelansätze gelangen konnte, obwohl die Lehne der Couch ihn auf der einen Seite behinderte. Der Engel war nicht überrascht, als Crowley leise aufstöhnte, schließlich war er nicht weltfremd.
Erziraphael massierte seine Flügelansätze dort, wo die Flügel in den Rücken übergingen - wohl die empfindlichste und sensibelste Stelle, die ein Engel hatte - zuerst sanft, dann mit mehr Druck. Crowley zitterte und zerfloss unter ihm. Dabei machte er einen Laut, der sich verdächtig nach einer Mischung aus einem Keuchen und Zischen anhörte. Der Engel lächelte und fühlte sich an längst vergangene Zeiten erinnert.

Als er endlich damit begann, Crowleys Federn in Ordnung zu bringen und seine Aufmerksamkeit anderen Stellen zuwandte, war Crowley so entspannt als wäre nicht nur die Fast-Apokalypse, sondern auch sämtliche andere Sorgen des letzten halben Jahrhunderts nie passiert.

Natürlich hatte Crowley so etwas nicht vermisst; das wäre ja gegen seine dämonische Natur gegangen. Aber jetzt, nachdem Erziraphael sich so eingehend mit seinen Flügelansätzen beschäftigt hatte, fühlte sich jede Berührung himmlisch an. Und je tiefer Erziraphaels Finger zwischen die Federn kamen, während er seine Flügel in Ordnung brachte, desto mehr wurde es für Crowley zur genüsslichen Tortur.

„Mhmm…“, machte er noch einmal, aber diesmal anders und Erziraphael gefiel das auf eine un-engelhafte Art und Weise sehr. Wahrscheinlich war alles Teil eines großen Plans der Unerfindlichkeit, in den sie nicht eingeweiht waren - denn wenn Erziraphael bisher eins gelernt hatte, dann dass die höheren Kräfte des Universums ein Faible für Ironie hatten. Aber darüber wollte er jetzt nicht so genau nachdenken.

Als der Engel schließlich fertig war, fühlte sich Crowley ausgelaugt und völlig fertig. Ein unbestimmtes Gefühl von Zufriedenheit ließ ihn lächeln, selbst, als seine Augen schon geschlossen waren und die Träume begannen. Vielleicht war das Gefühl von weichen Federn auf seiner Haut ein Teil davon.

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Crowley erwachte mit dem Gefühl, dass ihn etwas an der Nase kitzelte. Irritiert öffnete er die Augen und wischte eine lästige Feder weg.
Sein Kopf schmerzte, aber ansonsten fühlte er sich den Umständen entsprechend gut.

Außerdem war ihm ganz sonderbar warm.

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1 Crowley bezog ihn normalerweise auf Du gibst komische Dinge von dir und ich will gar nicht wissen, wovon du sprichst. ( Zurück zum Text.)
2 Durch einen Fehler eines Fernsehsenders waren zur Hauptsendezeit nur alte Talkshows wiederholt worden. Das war gar nicht so leicht gewesen!. ( Zurück zum Text.)

pair allg : slash, pairing : [go] crowley/erziraphael, chara : [go] crowley, archiv : 2007, genre : romantik, laenge : oneshot, fandom : good omens, warn : mild sex, chara : [go] erziraphael

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