Titel: Regen in Giza
Teil: 2/2 - spielt mehr oder weniger nach The Resistance.
Fandom: Final Fantasy XII
Hauptcharaktere/Pairing: Ashe, Basch, Vossler
Word Count: 428
Entstehungsdatum: 2. März 2008
Genre: Drama
Warnungen: Ein wenig traurig. Nichts allzu Schlimmes.
Rating: G
Kritik: Ja
Inhaltsangabe: Schwere(!) Spoiler bis zurr Rückkehr der Gruppe nach Rabanastre, nachdem sie den Morgensplitter erhalten haben. Eine kleine Unterhaltung zwischen Ashe und Basch über die Konsequenzen der letzten Entwicklung ihrer Reise. Das Ficlet kann für sich allein stehen, aber die Vorgeschichte, auf die es Bezug nimmt, ist
The Resistance.
Der Regen der Giza-Ebene passte perfekt zu Ashes Stimmung und der Schlamm machte ihr Fortkommen zu einer anstregenden und unangenehmen Sache. Ihre Stiefel waren bereits durchnässt und verklebt mit Dreck. Nicht einmal Vaan, der sonst voller Elan hinter jede Ecke schauen musste, konnte jetzt seinen normalen Enthusiasmus aufbringen.
Ashe schloss zu Basch auf, der die Truppe durch die trüben Sümpfe führte, in die sich die Steppe jetzt verwandelt hatte.
„Wir sollten bald rasten“, sagte sie. „Das hätten wir schon im Dorf tun sollen.“
Basch hatte sie verstanden, jedenfalls interpretierte sie sein Schulterzucken so. Je weiter sie sich aus Rabanastre entfernten, desto schweigsamer war er geworden.
„Ob es wohl noch weit bis zur Ozmone-Ebene ist?“, fragte sie, aber sie hätte ebenso gut mit der Riesenkröte am anderen, sumpfigen Ufer sprechen können. Baschs Blick war mindestens so trüb wie das Wetter.
„Hör mal“, sagte Ashe sanfter, „ich weiß, was dich bedrückt. Und mir fehlt er ja auch--…“
„Wir haben ihn nicht einmal begraben können“, unterbrach er sie und das allein war ein Zeichen, dass es ihm nicht gut gehen konnte.
Sie nickte.
„Ja. Wir werden ihm ein Grabmal in Rabanastre bauen, wenn das alles vorbei ist.“
Erst jetzt drehte er den Kopf und sah sie an. Sie lächelte aufmunternd zurück.
„Aber bis dahin müssen wir uns zusammenreißen. Vossler hätte es bestimmt nicht gutheißen, wenn wir uns jetzt gehen lassen, statt uns auf unsere Aufgabe zu konzentrieren.“
Er nickte, auch wenn es noch ein wenig zu apathisch aussah. Er würde Zeit brauchen.
Schweigend gingen sie nebeneinander her. Ashe selbst hatte Vosslers Verlust noch nicht beweinen können, denn sie hatte ihm seinen Verrat kurz vor seinem Tod noch nicht vergeben. Aber es war einfach nicht fair für ihn oder sie selbst, ihn nicht in guter Erinnerung zu behalten, nach allem, was er für sie und Dalmasca getan und mitgemacht hatte.
Flüchtig sah sie ihn und sich selbst in ihrem Versteck Cochatrice-Schlegel verzehren; das war damals, kurz nachdem die archadischen Soldaten in Dalmasca einmarschiert waren und sie ihn um Schwertunterricht gebeten hatte. Sie konnte kaum glauben, dass er tot war. Das hatte er einfach nicht verdient. Wie sollte sie nur ohne ihn zurecht kommen?
Ashe bemerkte, dass sie sich die Fingernägel in die Haut bohrte und tastete stattdessen nach ihrem Schwertgriff. Sie hatte immer geglaubt, dass sie, wenn sie mit dem Widerstand je Erfolg haben sollte, das mit Vossler teilte. Sie hatte nie bedacht, dass er einmal nicht mehr da sein könnte.
Sie straffte die Schultern und atmete tief durch. Sie musste jetzt stark sein; das hatte er ihr schließlich beigebracht.