Ah, solche Seminare kenne ich auch, und zwar zur Genüge. Ich erinnere mich konkret an ein an sich sehr spannendes Seminar über Fantastische Kinder- und Jugendliteratur, in dem wir das ganze Semester nicht über das Level "Was ist euch denn aufgefallen?" hinweggekommen sind, mit der Addition, daß die Lehramtsstudentinnen noch diskutieren wollten, ob dies oder jenes Buch "Kindern zuzumuten" sei. (Argh.) Leider hatte ich damals selbst nocht zu wenig Überblick, um einen Verbesserungsvorschlag zu machen. In aeinem anderen Seminar, wo es ähnlich lief, gab es am Ende eine Feedbackrunde - wenn die in der dritten Seminarstunde gewesen wäre, hätten sich die Probleme erledigt gehabt. Insofern, mach auf jeden Fall Deinen Vorschlag. Mit großer Wahrscheinlichkeit steigt jemand drauf ein, der das vorher nicht artikulieren konnte, und mit etwas Glück wird noch etwas aus dem Seminar. :) (Und Du hast es dann gerettet. :D)
Ich sollte es wahrscheinlich einfach vorschlagen, zumal er echt um Feedback bittet und man ihm jederzeit auf seiner Homepage anonym welches schreiben kann. Was mich ein wenig hemmt ist aber, dass ich seine grundlegende Arbeitsweise und Organisation kritisiere. Es geht nicht um solche Kleinigkeiten wie zu umfangreiche Texte oder "Schließen Sie Ihre Stunden bitte nicht immer erst zehn Minuten später". Und ich habe das Gefühl, er macht diese Fehler gerade unbewusst, er kann uns nicht lenken, weil er keinen Plan hat. Die Entscheidung eines Lehrers zu kritisieren finde ich unproblematischer als sein womögliches Unvermögen. :/ Nun. Ich muss das Feedback wahrscheinlich nur so formulieren, dass es danach klingt, als kritisiere ich seine Entscheidung uns freie Hand zu lassen. Dann sollte das kein Problem sein.
(Ah. Das Thema, ob dies oder jenes Buch "Kindern zuzumuten" sei, haben wir zum Glück schon zur genüge im seinem letzten Seminar behandelt. Da haben wir uns nämlich tatsächlich mal mit Zensur beschäftigt.)
Ein Seminar zu gestalten hängt ja nicht allein am Dozenten, sondern die besten Seminare kommen heraus, wenn StudenInnen und DozentIn zusammenarbeiten (auch wenn die Geisteswissenschaften das an den meisten Orten noch nicht so recht begriffen zu haben scheinen). Selbst wenn er wirklich keinen Plan haben sollte, kann er trotzdem mit eurer Hilfe das Seminar in den Griff kriegen. Die Bitte nach mehr Struktur müßte sich eigentlich immer erfüllen lassen, auch wenn der Dozent dann vielleicht enttäuscht ist, weil er dachte, ein gutes Seminar funktioniere ohne Vorgaben, aber besser er lernt es früher als später, daß dem in den meisten Fällen nicht so ist. Viel Glück!
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Insofern, mach auf jeden Fall Deinen Vorschlag. Mit großer Wahrscheinlichkeit steigt jemand drauf ein, der das vorher nicht artikulieren konnte, und mit etwas Glück wird noch etwas aus dem Seminar. :) (Und Du hast es dann gerettet. :D)
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Und ich habe das Gefühl, er macht diese Fehler gerade unbewusst, er kann uns nicht lenken, weil er keinen Plan hat. Die Entscheidung eines Lehrers zu kritisieren finde ich unproblematischer als sein womögliches Unvermögen. :/ Nun. Ich muss das Feedback wahrscheinlich nur so formulieren, dass es danach klingt, als kritisiere ich seine Entscheidung uns freie Hand zu lassen. Dann sollte das kein Problem sein.
(Ah. Das Thema, ob dies oder jenes Buch "Kindern zuzumuten" sei, haben wir zum Glück schon zur genüge im seinem letzten Seminar behandelt. Da haben wir uns nämlich tatsächlich mal mit Zensur beschäftigt.)
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