Mist, das!
Wie erinnern uns an meinen Fantasy-Dozenten? Dessen Seminare ich so gern mochte? Ja? Gut.
Jetzt mag ich sie nicht mehr. Sie sind im Großen und Ganzen Zeitverschwendung und zwar darum, weil er keine klare Linie hat.
Er hat zum Anfang des Semesters gesagt, er wisse selbst noch nicht so genau, wo uns die Arbeit mit "The Book Thief" hinführen würde. Okay, kann man verkraften; see where you're going by going there. Geht schon. Aber wir haben kein System, mit dem wir arbeiten.
Wir lesen zusätzlich zu unserer Primärliteratur auch noch kurze Texte über's Schreiben und Lesen von E.M. Forster und David Lodge, aber wir unterhalten uns so gut wie nie über sie. (Das ist ihm jetzt über Neujahr aufgegangen. Glückwunsch. Nächstes Mal holen wir so sieben Texte davon nach.) Ärgerlich, wenn man bedenkt, dass man die Themen dieser Texte - Motivation, Suspense, Characters etc. - in jedem verdammten Roman wiederfinden kann.
Jedenfalls eiern wir nur rum, weil er uns auch kein gutes System zum Herangehen an den Roman präsentiert. Wir würfeln quasi jede Stunde aus, wie wir uns der Geschichte nähern wollen. Anstatt zu sagen: "So, heute gucken wir uns mal die Figuren / Zeitebenen / Orte / Sympathielenkung / Erzählperspektive / Symbole an", fragt er jede Stunde wieder, was uns denn beim Lesen aufgefallen ist und wir kommen über diesen Schritt einfach nicht hinaus. Selbst wenn jemand einen konkreten Vorschlag macht wie "Ich finde, die Nebenfiguren sollten wir, wenn wir über den Hauptplot reden, außen vorlassen", wird das erst noch diskutiert, bis drei oder vier Leute ihre Meinung dazu kund getan haben. Ist das nicht offensichtlich? Dass man auf der globalen Ebene den Kleinvieh-Mist erst einmal weglässt? Was diskutieren wir noch darüber? (Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu routiniert drin. Vielleicht sollte man in dieser Art und Weise im Proseminar die Methodik der Literaturwissenschaft neu erfinden.)
Ich kann ja nächste Woche noch mal den Versuch wagen und vorschlagen, uns doch mal etwas Konkretes wie die Figurenkonstellation oder Flashbacks anzuschauen. Mal gucken, ob er mich auffrisst.
Jetzt mag ich sie nicht mehr. Sie sind im Großen und Ganzen Zeitverschwendung und zwar darum, weil er keine klare Linie hat.
Er hat zum Anfang des Semesters gesagt, er wisse selbst noch nicht so genau, wo uns die Arbeit mit "The Book Thief" hinführen würde. Okay, kann man verkraften; see where you're going by going there. Geht schon. Aber wir haben kein System, mit dem wir arbeiten.
Wir lesen zusätzlich zu unserer Primärliteratur auch noch kurze Texte über's Schreiben und Lesen von E.M. Forster und David Lodge, aber wir unterhalten uns so gut wie nie über sie. (Das ist ihm jetzt über Neujahr aufgegangen. Glückwunsch. Nächstes Mal holen wir so sieben Texte davon nach.) Ärgerlich, wenn man bedenkt, dass man die Themen dieser Texte - Motivation, Suspense, Characters etc. - in jedem verdammten Roman wiederfinden kann.
Jedenfalls eiern wir nur rum, weil er uns auch kein gutes System zum Herangehen an den Roman präsentiert. Wir würfeln quasi jede Stunde aus, wie wir uns der Geschichte nähern wollen. Anstatt zu sagen: "So, heute gucken wir uns mal die Figuren / Zeitebenen / Orte / Sympathielenkung / Erzählperspektive / Symbole an", fragt er jede Stunde wieder, was uns denn beim Lesen aufgefallen ist und wir kommen über diesen Schritt einfach nicht hinaus. Selbst wenn jemand einen konkreten Vorschlag macht wie "Ich finde, die Nebenfiguren sollten wir, wenn wir über den Hauptplot reden, außen vorlassen", wird das erst noch diskutiert, bis drei oder vier Leute ihre Meinung dazu kund getan haben. Ist das nicht offensichtlich? Dass man auf der globalen Ebene den Kleinvieh-Mist erst einmal weglässt? Was diskutieren wir noch darüber? (Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu routiniert drin. Vielleicht sollte man in dieser Art und Weise im Proseminar die Methodik der Literaturwissenschaft neu erfinden.)
Ich kann ja nächste Woche noch mal den Versuch wagen und vorschlagen, uns doch mal etwas Konkretes wie die Figurenkonstellation oder Flashbacks anzuschauen. Mal gucken, ob er mich auffrisst.