плод полуночных размышлений

Apr 16, 2007 03:53

Das Tyrrhenische Meer,
gedichtet von Michail Schtscherbakow

Die Träne aus Goldem,
Blitz’ auf und stirb’ doch,
Zerfalle, stör’ nicht die Pupill’.
Ich habe die Landschaft
Noch gar nicht behalten -
Behalt’ ich und gehe dann weg.

Es stimmt, Gegenliebe
gibt’s keine, es sei so,
Den Gegenden ist sie doch fremd.
Na gut, die ist fremd schon...
Ich bin hier nicht dafür,
Ich nehm’ nur den Abschied, nichts mehr.

Leb’ wohl, liebe Städt’rin!
Und zähl’ unbewusst noch
Die Stufen vom Hafen nach ob’n,
Und trag’ con amore nach Haus für die Gäste
Die grünen Oliven im Korb.
Leb’ wohl, liebe Küste!
Bewahr’ con amore den schönen Dir eigenen Duft,
Kein Krieg, keine Fehler.
Es friert nicht das Wasser,
Vesuvium ist immer noch stumm.

Es wundert mich gar nicht,
Dass ich dieser Freiheit
So tief angebunden jetzt bin.
Ich hab’ hundert Jahre
Des Lebens fast blindlings
Im dunklen Gewölbe verbracht.
Ich frag’: muss ich wirklich,
Davon mich entwöhnen... Ich gehe und hör’ hinter mir:
“Leb wohl, der Exote!”
Na ja, der Exote, natürlich.
Natürlich, leb’ wohl...

Ich werd’ mich entwöhnen.
Abschließen, verstummen.
Und Glück nur als Zufall nun sehen.
Ich kehr’ ins Gewölbe,
Und schreibe die Schriften
Dann weiter, auch ohn’ abzusetzen.
Jetzt aber, solange
Vor mir diese tiefe tyrrhenische Bläue noch liegt,
Streb’ ich - con amore -
Zu ihr und begreife jetzt plötzlich,
Was die Seele ist.
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