Offene Linie mit Lawrow (3) - Warum macht Amerika all diese Kriege?

Apr 28, 2015 00:02

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RT: Sie haben ein Thema erwähnt, das viele beschäftigt, die sich für die globale Politik interessieren. Sie sagten, dass die USA letzte Jahre Krieg führen, die nicht nur ungesetzlich aus der Sicht des internationalen Rechts, sondern auch für die USA selbst schädlich sind. Warum passiert es? In Russland gibt es Menschen, die darin weit gehende Pläne sehen, die, unter Anderem, mit den Ölpreisen u.s.w. zu tun haben. Die Anhänger dieser Theorien haben viele Argumente, z.B., warum Libyen bombardiert wurde, warum der Machtumsturz in Irak passierte u.s.w. Die Amerikaner, mit denen ich mich unterhalten habe (von den Politologen bis zu den amtierenden Mitarbeitern des Staatsdepartments), halten das, wenn das Gespräch unter vier Augen geführt wird, für Ignoranz und Unwissen.

Ich erzähle als Beispiel zwei Geschichten, die mich erschüttert hatten. Einmal sprach ich mit meiner Lehrerin, die mich unterrichtete als ich in den USA studierte. Sie fragte, wann hat sich die Meinung der Russen gegenüber den USA zum Schlimmen gewendet? Ich antwortete, dass sie sich sehr stark 1999 änderte, nachdem die USA Jugoslawien angefangen haben zu bombardieren, und das hat Russland „die Augen geöffnet“, wir haben die Vereinigten Staaten mit anderen Augen gesehen (auf jeden Fall, meine Generation). Sie antwortete, dass die USA Jugoslawien nicht bombardierten. Ich erinnerte sie an die Bombardierung von Belgrad 1999, und sie sagte, dass sie das zum ersten Mal hört, und das kann nicht sein.

S.W.Lawrow: Wie alt war sie? Und was konnte sie Ihnen unterrichten?

RT: Damals war sie etwas über 50. Dieser Fall war nicht der einzige. Ich habe ihr geraten den Computer zu benutzen und zu googlen. Als die Lehrerin das gemacht hatte und zurückkehrte, war sie erschüttert. Sie konnte nicht glauben, dass sie das nicht wusste. Das ist eine typische Situation, die man erlebt, wenn man in das amerikanische Leben eintaucht.

S.W.Lawrow: Welche Stadt war das?

RT: New Hampshire, New England, nicht irgendeine Provinz. Es gibt eine Geschichte, die noch schlimmer war. Ich hatte ein Treffen „off the record“ mit einem Mitarbeiter des Staatsdepartments. Ich werde seinen Namen nicht nennen, aber dieser Mensch lebte einige Zeit in Russland und auf dem postsowjetischen Raum, wo er öfters auf Dienstreise war. Wir haben verschiedene Frage besprochen, darunter auch den Krieg in Georgien. Seine Frau konnte nicht verstehen, wovon die Rede ist. Ich sagte, dass der Krieg 2008 gemeint ist. Sie sagte, dass sie nichts davon wusste.

S.W.Lawrow: Glückliche Frau.

RT: Der Mensch weiß nicht, dass da überhaupt irgendein Konflikt war. Wir erinnern uns alle an die neuliche Resolution des USA Kongresses zu Ukraine, wo geagt wird, dass der USA-Präsident B.Obama W.W.Putin „Freundschaft angeboten“ hat, und W.W.Putin danach Georgien überfiel. B.Obama war nicht mal Präsident damals. Ist es ein ausgeklugelter Plan oder nur eine einfach Ignoranz?

S.W.Lawrow: Was die Ereignisse im Kaukausus 2008 betrifft, so war W.W.Putin damals der Premierminister, und, als alles begann, war er in Pekin. Er erzählte, dass, als das alles begann, ging er zu dem USA-Präsidenten G.Bush, der auch dort bei der Olympiadeneröffnung war, und sagte, dass er eine Nachricht bekam, dass M.Saakaschwili Zchinwal und die dort stationierten Friedenstruppen überfallen hätte. Laut W.W.Putin, war G.Bush leicht SMUTILSJA, antwortete „ups, wie schlecht“ und ging. Also, klar, das war nicht B,Obama, sondern G.Bush.

Einige Monate davor, im April 2008 haben sich G.Bush, Bundeskanzlerin A.Merkel, Präsident Frankreichs N.Sarkozy und andere Führer der NATO-Länder bei einem NATO-Summit in Bucharest getroffen und ein Dokument verabschiedet, dass Georgien und die Ukraine in NATO aufgenommen werden. Nach meiner Schätzung, hat das eine wichtige Rolle dabei gesprielt, dass der Kopf von M.Saakaschwili „verdreht“ wurde, und er beschloss, dass ihm alles erlaubt ist. Besonders, weil einige Wochen vor dem Ereignis die Staatssekräterin der USA K.Rise Tbilisi besuchte. Später fragte ich sie, was war der Inhalt ihrer Gespräche. Sie antwortete, dass sie M.Saakaschwili zu der weiteren politischen Regulierung aufrief.

Was den Hintergrund dieser Ereignisse betrifft - ob es fehlender Professionalismus ist oder der Wunsch ein steuerbares Chaos zu erzeugen, bei dem es einfacher wäre „im trüben Wasser zu fischen“ - ich sage, dass ich der Anhänger der Meinung bin, dass die Amerikaner nicht dumm sind. Das, was sie tun, passiert bewusst. Obwohl sie die Profis verloren hätten. Sie hatten sehr starke und hochqualifizierte Experten für den Nahen Osten. Jetzt sind es nur noch einzelne. Strategisch wollen die USA keine Situation, wenn die „wichtigen“ Regionen der Welt in Ruhe leben werden und ihren Wohlstand erhöhen selbständig ohne die Vereinigten Staaten. Washington ist es wichtig, dass immer jemand von ihm abhängt: Israel - in ihrer Auseinandersetzung mit den Arabern u.s.w.

RT: Steuerbares Chaos?

S.W.Lawrow: Letzendlich kann man auch so sagen.

Was ukrainische Krise betrifft, dann ist das Ziel der USA die weitere Entwicklung der Partnerschaft zwischen dem Russland und der EU nicht zuzulassen. Am besten sollen die Perspektiven solch einer Partnerschaft zurück geworfen werden. Besonders zwischen Russland und Deutschland. Ich habe keine Zweifel daran, dass das das strategische Ziel ist. Es ist nicht einfach meine Annahme. Ich habe Quelle, denen ich vertraue. Plus, die Krise in der Ukraine - das ist der Sinn für das weitere Bestehen von NATO. Eine gewisse Zeit war der vereinigende Faktor für die Allianz - Afghanistan. Damals hatten sie alle dazu aufgerufen sich auf gar keinen Fall zu entspannen, die Koalition aller NATO-Länder zu bilden u.s.w. Dann ist die Zeit gekommen die Truppen dort rauszuführen. Alle sind müde vom Afganistan und verstehen hervorragend, dass es dort nicht so bald und schon gar nicht bei der Anwesenheit der Okkupationstruppen die politische Regulierung weiter gebracht werden kann. Es brauchte einen neuen Vorwand für den Erhalt der NATO-Zusammengehörigkeit.

Was die vielen Gespräche über die Vorbereitung der ukrainischen Armee durch die Amerikaner betrifft, so sage ich, dass, erstens, die USA sagten, dass sie sich schon seit 20 Jahren damit beschäftigen. Wenn es so ist, dann sind sie als Trainer der Streitkräfte „kein Cent wert“. Die ukrainische Armee war zerstört. Zweitens, haben die USA die Armee in Afganistan, Irak vorbereitet, aber haben diese Armeen irgendeinen Erfolg im Kampf gegen den Terror? Ich meine, nein.

Quelle: mid.ru

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