(no subject)

Mar 29, 2009 14:36

Titel: Jeder braucht jemanden (zum lieb haben)
Fandom: Prince of Tennis
Challenge: # 2 Die Sonne schien, die Blumen blühten, der Tag war ekelhaft perfekt und mein Leben war grade vorbei.
Rating: PG
Pairing: Taka/Fuji
Anmerkung: Ich habe seit einem halben Jahr nichts mehr geschrieben. O: Ich bin ganz aufgeregt.


Jeder braucht jemanden (zum lieb haben)

Die Sonne schien, die Blumen blühten, der Tag war ekelhaft perfekt und mein Leben war grade vorbei. Einfach so. Dabei war ich eigentlich zu jung zum sterben, oder?

Es gab so viele Arten zu sterben - heldenhaft auf dem Tennisplatz zum Beispiel, mit blutigen Händen, oder ein unglücklicher Unfall mit dem Fleischermesser, oder vom Dach der Schule zu stürzen, oder oder oder - aber von Fuji Shuusuke zu Tode gestarrt zu werden, war wohl die unangenehmste überhaupt. Ich hab’ Fuji schon viele zu Tode starren sehen, aber irgendwie hatte ich nie gedacht, dass ich mal an der Reihe sein werde. Weiß auch nicht warum. Irgendwie war Fujiko-chan immer nett zu mir, und alle, die Angst vor ihm hatten, spinnen. Dachte ich. Bis vor einer Minute.

Mir war total heiß und mein Herz schlug viel zu schnell. Papa würde sagen, selber schuld, du unnützer kleiner Junge, nie machst du was vernünftiges, und passt nie auf und setzt dich in die Disteln; und auf meiner Beerdigung würde niemand traurig sein.

„Fuji, ich -“ fing ich an, und hatte dann absolut keine Ahnung, wie ich den Satz beenden sollte. Okay, das passierte mir immer, wenn ich mit Fuji zusammen war, aber diesmal war es anders, weil Fuji nicht lächelte sondern mich nur mit sehr blauen Augen, die perfekt zum Himmel passten, anguckte; und warum fiel mir überhaupt auf, das Fujis Augen zum Himmel passten? Das war nicht normal. Ein weiter Strich auf der Strichliste der Dinge, die bei mir nicht normal waren. Oh Gott.

Am schlimmsten war eigentlich, dass ich gar nicht wusste, was ich falsches gesagt hatte. Ich meinte, es stimmte doch, immer verloren Fuji und ich, wenn wir zusammen Doppel spielten, und Fuji wollte sicher lieber mit Tezuka oder Eiji oder Ryoma spielen als mit mir. Oder? Vielleicht hatte ich gerade unwissentlich Tezuka-boucho beleidigt? Oder Fuji? Oder? Oh Gott, ich wusste es echt nicht.

Fuji verschränkte die Arme, pustete sich die Haare aus der Stirn, und starrte mich noch mehr an. Ich weiß gar nicht, ob so was geht, aber irgendwie konnte Fuji das. Mir war echt schlecht, und meine Hände waren schweißnass. Und keiner von uns sagte was.

Und dann war es so, als würde eine Wolke über Fujis Augen fliegen, und er seufzte und sah irgendwie traurig aus, und mir war kalt und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Die Sonne schien und schien und Fujis Haare glänzten golden. Ich wollte was trinken und in der Erde versinken, also guckte ich auf die blöden Blumen.

„Ach Taka-san“, sagte Fuji, und ich fühlte mich wie ein Arsch. Fuji sagte nie sonderlich viel, und das war auch meistens okay, aber manchmal wünschte ich mir, es wäre ein bisschen einfacher mit ihm. Aber eigentlich auch nur manchmal.

„Fuji, es ist schon okay. Ich weiß doch, wie es ist.“

„Tust du das wirklich? Ich glaube nicht, ehrlich gesagt.“

„Du hast Recht, Fuji. Ich bin, äh, ich bin -“

„Wehe, du sagst es noch mal“, sagte Fuji und griff nach meinem Handgelenk. Also, richtig fest. So mit Fingern drumherum und anfassen und so und oh Gott kann man davon sterben, angefasst zu werden? War egal, mein Leben war sowieso vorbei.

„Takashi“, sagte er, und mein Herz brannte. Was es nicht sollte, der Tennisplatz war weit weg und ich hatte keinen Schläger in der Hand, ich hatte gar nichts. Fuji zog an meiner Hand. „Schau mich an.“

Ich wollte nicht, ehrlich nicht, aber wenn ich nach unten guckte, sah ich Fujis Finger um meine Hand und das sah so so komisch und seltsam aus, dass mir ganz schlecht wurde. Also sah ich ihn in die Augen. Ich war wohl knallrot im Gesicht, denn Fuji lächelte, nur ein kleines bisschen. Irgendwie war das besser. Fujis Lächeln und Fujis Hand.

„Es gibt nichts, was ich mit Tezuka oder Eiji lieber tun würde als mit dir“, sagte er und ich glaube, an dieser Stelle bin ich fast in Ohnmacht gefallen. Ich musste mich jedenfalls hinsetzen, mitten auf die Wiese; und Fuji setzte sich neben mich.

„Okay“, sagte ich.

„Ja?“ fragte Fuji.

„Ja“, sagte ich, obwohl ich es nicht so richtig glaubte. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, was gerade passiert war. Fuji ließ meine Hand los und ich war enttäuscht und dann wütend auf mich, weil ich enttäuscht war. Fuji zog die Beine an, umklammerte sie mit seinen Armen und schaute an mir vorbei, in die Ferne. Ich wollte Gänseblümchen pflücken und wie früher mit meiner Mutter zusammen eine Kette draus machen, aber das war schwachsinnig und kindisch, also ließ ich es bleiben.

„Fujiko“, sagte ich und Fuji sah mich an und lächelte.

“Hm?“

„Ich, ich, also; ich - “ und da beschloss ich, wenn ich heute schon mal gestorben bin, kann ich es auch gleich hinter mich bringen und mich noch beerdigen lassen, also stellte ich mir vor, dass meine Finger einen Tennisschläger umklammerten, ganz fest, und das die Hitze in mir von Energie kam, von der Sonne. „Also ich weiß, dass es dir vermutlich egal ist, aber ich …“, und da wurde Fujis Lächeln weich, und seine Augen auch, und ich mochte das so gern, so sehr. „Ichhabdichlieb.“

Ich konnte nicht glauben, dass ich das gerade gesagt hatte.

Fuji lehnte sich zu mir, und für einen kurzen Moment spürte ich seinen Atem auf meiner Wange und dann legte er seinen Kopf auf meine Schulter. Seine Haare kitzelten mein Kinn, meine Schultern und ich hatte das Gefühl, dass ich explodieren müßte.

Und ich atmete, erst zittrig und dann tiefer, atmete die Sonne und die Blumen und Fujis Haare, und nach einer Weile hörte mein Bauch auf, Purzelbäume zu schlagen.

„Ich weiß“, sagte Fuji und verschränkte seine Finger mit meinen.

„Fujiko-chan?“ fragte ich, fühlte mich irgendwie total komisch und seltsam und wie sich vermutlich sonst nur Mädchen fühlten. Fuji drehte seinen Kopf ein bisschen, rieb seine Nase in meine Schulter. Ich bekam eine Gänsehaut.

„Lädst du mich heute Abend zum Sushi ein?“, fragte er in mein T-Shirt. Und da wusste ich, das war keine Frage, es war eine Antwort, und ich drückte meinen Mund in seine Haare und nickte.

Die Sonne schien, die Blumen blühten, der Tag war ekelhaft perfekt und mein Leben hatte gerade angefangen.

shiun, prince of tennis

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