Titel: Der Feind in meinem... andersrum.
Challenge: Satzanfang #1
Fandom: Original - Lies, damn lies
Charaktere: Ricarda, Frank
Wordcount: 428
Warnung: [implizierte nicht jugendfreie Themen]
Kommentar: Gehört irgendwie
dazu. Spielt ein paar Monate später.
Disclaimer: Akus Story, Akus Frank, meine Ricarda.
Aufzuwachen ohne zu wissen, wo man sich gerade befand, war immer als negative Tatsache zu werten...
Aufzuwachen und genau zu wissen, wo man sich gerade befand ohne zu wissen, warum man sich dort befand und wie man dort hingekommen war, war allerdings als noch negativere Tatsache zu werten, fand Frank.
Er erinnerte sich, dass er sie zum essen eingeladen hatte, und sie danach noch in irgend eine Bar gegangen waren, irgendwas Verqueres, Chaotisches, Künstlerisches, „meine Stammkneipe“ hatte sie gesagt. Er erinnerte sich an den Champagner als Aperitif, „auf die erfolgreiche Zusammenarbeit, es ist toll geworden“, an den teuren Rotwein zum Essen und den etwas undefinierbaren Schnaps, den sie ihm aufgezwungen hatte. Nicht mehr als zwei, oder? Oder? Er erinnerte sich auch noch irgendwo vage an ein Taxi und daran, dass sie gesagt hatte „diesmal nicht“ oder irgendwie so was, vielleicht auch „nicht schon wieder“. Er war da absolut einverstanden gewesen. Dachte er zumindest.
Frank blinzelte, drehte sich langsam und stöhnend (wer hatte ihm über Nacht Zement in den Kopf gegossen?) auf die andere Seite, irgendwie kam er sich beobachtet vor.
Ricarda lehnte am Fensterbrett und schaute ihn amüsiert an. Außer einem Morgenmantel trug sie nichts. Er schluckte. Das musste er sich einbilden, sie konnte nicht über die Jahre noch attraktiver geworden sein.
„Na, gut geschlafen?“ Ihre Augen lachten. Ihn aus?
„Hmpfnh... Wie?“
„Das willst du nicht wissen.“
Über dem Stuhl neben ihr hing seine Hose. Oh-oh.
„Haben wir...?“
„Das willst du auch nicht wissen.“
„Doch. Glaub ich.“
„Nein.“ Sie lachte und trotz seiner Kopfschmerzen wollte er sie nicht zum Schweigen bringen. „Ich hatte dich trinkfester in Erinnerung, Frank Degener.“
„Ich mich auch. Muss an deiner Gegenwart liegen.“
„Hmm. Nachdem du mich beim letzten Mal so schmählich allein gelassen hast, hat mir ein Vöglein gezwitschert, dass du diesmal nicht gleich wieder verschwinden musst.“
Ricarda stieß sich von der Fensterbank ab und kniete sich neben ihm aufs Bett, er schaute weg, als ihr Morgenmantel dabei etwas verrutschte, was absolut albern war, er hatte jeden Zentimeter Körper dieser Frau schon oft genug gesehen. Sie lächelte und ihm fiel auf, dass sie immer noch so aussah wie damals, und dass sie früher auch immer so da gekniet hatte am morgen - nur war es damals sein Bett gewesen.
„Es ist wahrscheinlich das Dümmste, was ich jetzt sagen kann und es ist wahrscheinlich auch nicht sonderlich intelligent, dass du überhaupt noch hier bist, aber...“ Ricarda strich sich die Haare zurück und Frank wusste plötzlich genau, was sie sagen würde, weil sie es immer gesagt hatte, jedes Mal.
„Sollen wir schauen, ob es Frühstück gibt?“