Game: Playstation2 SquareEnix "Dragon Quest VIII-Die Reise des verwunschenen Königs" - Teil 2 -
Apr 08, 2014 20:42
Da mir mein Livejournal mal wieder sagt, dass ich viel zuviel geschrieben habe, kommt hier der zweite Teil rein mit den Rubriken "Sonstiges / Allgemeines" und dem "Fazit":
Sonstiges / Allgemein: Unter dieser Rubrik werde ich nur kurz ein paar Sachen ansprechen, die ich sonst nirgends unterbringen konnte, die ich aber dennoch für Erwähnenswert bzw. Besprechenswert halte.
Marcellos Verbleib?
Dies ist nicht nur eine Frage, sondern auch ein Plothole der besonderen Art. Wie ich schon im Charaktere-Part schilderte, gab es einen Zwist zwischen Angelo und Marcello, den beiden Halbbrüdern. Des Weiteren Kämpfen sie im weiteren Verlauf der Geschichte gegeneinander - jeder kann sich Denken zu welchen Un-gunsten es ausging. Langer Rede, kurzer Sinn, es gab eine kleine Unterredung zwischen den Brüdern und ihre Wege trennten sich. Marcello humpelt schwer verletzt davon und verschwindet im Nirvana... eigentlich dachte ich er sei nochmal in die Maella-Abtei zurückgekehrt, aus der er ursprünglich kam, aber auch dort war er nicht aufzufinden. Die Welt von Dragon Quest ist zwar "Scheissegroß", aber eine solch´, wie ich finde, wichtige Figur einfach vom Erdboden verschlucken zu lassen, fand ich dann irgendwie ein unrühmliches Ende. Es ging ja nicht nur darum, dass er besiegt wurde, sondern dass er einfach halb sterbend davonhumpelte und nicht wieder auftauchte. Es gibt zwar von Jessica einen Einwand, dass man ihm vielleicht helfen "sollte", aber keiner macht Anstalten etwas zu tun.
Auch Nachforschungen im Netz brachten keine Antworten auf seinen Verbleib... für ein Game, dass "Helden" gebieren soll, ist das schon eine harte Nummer. Wer sich den "Helden" entgegen stellt, wird zum Sterben in die "Wüste" geschickt - und es war eine Wüste in die er verschwand. Gnade? Mitleid? Fehl am Platze! Sowas kann man dann schon mal "vergessen", wenn es der vermeindliche "Eviöl Overloaaaard" ist, oder wie? Für mich ist das kein heldenhaftes Verhalten, sondern schlicht und ergreifend Widerwärtig... Und dann wundert man sich, wenn sich aus Denjenigen neues Böses entwickelt... kein Wunder, diese enttäuschten Personen haben ja auch von den "Guten" nichts zu erwarten, warum sollten sie dann in irgendeiner Weise in ihre Fußspuren treten? Auch für ein Kidsgame ist das ein harter Brocken und stieß mir schon beim erstenmal schwer auf.
Angelo und Jessica
Dies hat mich wieder positiv überrascht, denn nichts hasse ich mehr als wenn am Ende auf einmal alle einen "Partner of truuuue loave" haben (Bei Harry Potter hat mir das am Ende richtig gestunken!!). Jessica und Angelo werden kein Paar, im Gegenteil, beide bleiben Single. Das finde ich schon von dieser Warte aus gut, weil Angelo ein Weiberheld ist und eher nicht zum Treusein neigt und Jessica viel zu ungebunden agiert, als dass sie sich das lange mit ansehen würde. Abgesehen davon stimmt die Chemie zwischen den beiden überhaupt nicht.
Dies ist ihre erste Begegnung und er hat nichts besseres zu tun als ihr seinen Templerring aufzuzwingen, was sie, wie man sieht, nicht unbedingt mit Freudenschreie kommentiert. Natürlich braucht man diesen Ring im weiteren Verlauf der Geschichte, aber natürlich muss es auf die uncharmanteste Art und Weise übergeben werden die da ist: unter Zwang, der einzigen weiblichen Person, damit er so richtig charmant-eklig rüberkommt. Habe ich schon erwähnt, dass ich Angelo am wenigsten Leiden kann? Tragische Kindheit hin oder her, aber sowas muss nicht sein.
Akira Toriyama "Hinweise" und "Club Oh La La"
Okay, Hinweise ist eigentlich schon das falsche Wort, es ist quasi eine Geschichte, wie sie Akira Toriyama nicht besser hätte erfinden können. Es sind keine Hints mehr, es sind Dinge, die einem mit einem Vorschlaghammer ins Gesicht gedonnert werden. Das fängt schon beim Design an - wie schon am Anfang erwähnt - und geht über in die Figurengestaltung, die Sterbeszenen (Ungelogen, manche der Monster liegen beim sterben so wie Yamchu nach dem Kampf gegen die Saibaman da...), dass eine Attacke des Hero aussieht wie das Kamehameha, dass er auf der höchsten Konzentrationsstufe aussieht wie ein Supersaiyajin [Spoiler (click to open)](und auch aus einem Halb-Halb-Wesen besteht wie Son Gohan - Halb Mensch und Halb Dragoviner. Dazu schreibe ich nichts mehr, denn das würde zu sehr Spoilern... und man im Laufe des Spiels sogar 7 Kugeln suchen muss... das Ganze ist eigentlich vielmehr eine Recyclung der Dragonball/Z Geschichte, nur im Mittelaltersetting.
Dabei dürfen natürlich auch die ganzen "perversen Hints" nicht fehlen. Es gibt zwar keinen Muten Roshi Ersatz, dafür aber einen geheimen Club, den "Club Oh La La" (im Original "Le Club Puff Puff"...). Ich glaub mehr brauche ich kaum mehr zu sagen... lassen wir das Gif für sich sprechen:
Natürlich wird angedeutet, dass es hier keine kleinen Schleime sind, die "benutzt" werden sondern echte... ihr wisst schon. Deshalb auch die Augenbinde. Über Sexismus kann man sich streiten, ob die Schleime hier im gewissen Sinne "missbraucht" werden... mich beschäftigt eher die Frage was sowas in einem Kidsgame zu suchen hat? Für ein Game für Erwachsene ist es devinitiv nicht interessant genug und für ein reines Kidsgame ist es streckenweise zu pervers... darauf habe ich ja schon mehrfach hingewiesen. Ich finde es etwas fehl am Platze...
Tag/Nacht-Zyklus und Geldüberschuss
Interessant war der Tag/Nacht Zyklus, man hatte so die Möglichkeit nachts andere Monster zu jagen als tagsüber. Es waren auch andere Personen zum Reden da, oder eben gar keine. Die Geschäfte waren dann geschlossen und manche Events klappen nur Nachts. Das fand ich nochmal abwechslungsreich.
Was mich hingegen gestört hat ist, dass ich am Ende des Games soviele Goldmünzen gesammelt hatte, dass ich sie nicht mehr brauchte. Meine Waffen und Rüstungen waren so sehr optimiert, besser gings nicht. Wenn man Gold braucht, bekommt man kaum welches, wenn man es nicht braucht, hat man am Ende 200.000 Goldmünzen übrig... ungelogen, dass ist mein Kontostand am Ende. Schade, dass man sich das nicht in Euro umtauschen lassen kann...
Fazit:
Es ist, hingegen meines ganzen Gemeckeres, doch eine schöne Geschichte, die etwas platt auftritt, manches sich stark wiederholt und streckenweise etwas zu pervers und freizügig daherkommt. Es werden viele Dinge undiskutiert gelassen, was ich nicht so stehen lassen würde, was mir auch während des zockens negativ ins Auge fiel. Aber das habe ich ja lang und breit aufgeführt, deshalb werde ich es hier nicht mehr wiederholen.
Mir ist auch erst im nachhinein aufgefallen wieviel perverses Zeugs Akira Toriyama drauf hat und was so alles in ein "Kidsgame" reingeflossen ist. Man mag mich als "Prüde" beschimpfen, aber für ein Mittelaltersetting ist das Ganze etwas zu... doppeldeutig. Ich weiss, dass es im Mittelalter auch nicht immer diese strikte Trennung gab, die Oberen Hundert haben es sich auch gut gehen lassen zu diesen Zeiten und den weniger Priviligierten verboten selbst so freizügig zu sein - aber da hier nicht konsequent das Mittelaltersetting durchgezogen wurde und es am Ende eher eine Fantasywelt ist, die sich nicht so ganz entscheiden kann, was sie nun sein soll, nervt mich etwas.
Design und Charaktere sind streckenweise okay ausgearbeitet, es gibt Plotholes, aber mit denen muss ich wohl leben. Ich würde aber das Game jederzeit nochmal zocken, dann aber mit deutlich mehr Abstand.
Das Game bekommt für den guten Humor, das Design und Yangus noch 75 % und das ist bei meinem ganzen Gemeckere ziemlich hoch angesetzt. Also "Abe Approved" wie das Ava schon anzeigt.
Und hier wie versprochen die Verlinkung zum Lösungsbuch. Einfach draufklicken:
Quelle: amazon Wir lesen uns bei meinem nächsten Resumée :)