Old Game "Harvest Moon - Back to nature" für Playstation 1

Nov 23, 2013 21:11






Nach so langer Zeit melde ich mich endlich wieder mit einem Eintrag zurück. Es hat lange gedauert mir ein bisschen Zeit frei zu schaufeln, um hier endlich mal wieder ein kleines Game, welches ich schon seit dem Sommer regelmäßig zocke, hier vorzustellen. Eigentlich wollte ich ein schönes "Harvest Moon - back to nature"-Gif dafür nehmen, aber online war keines zu finden (wenn ihr welche findet, immer her damit! Ich nehme die gerne an!). Dafür sind es jetzt drei kleine Gifs: Jack und die Kuh, die immer wieder vor ihm davon läuft umranden Tsukasa aus Lucky Star. Sie demonstriert hier sehr eindrucksvoll wie ich "Harvest Moon" gezockt habe, natürlich nicht mit dem Handy, sondern vor dem Fernseher, sah aber ungefähr genauso aus. Man hat immer soviel zu tun, aber dafür so wenig Zeit... ein knallhartes Spiel, dass mir aber sehr viel Spaß gemacht hat, wenngleich ein paar Bugs mich etwas entnervt haben. Und genau darüber möchte ich etwas schreiben, über die positiven wie auch negativen Erfahrungen mit dem Game.

Zuerst aber die Eckdaten, ohne die es einfach nicht geht:



Game: "Harvest Moon - back to nature"
Plattform: Playstation 1
Erschienen: ca. 2000
Preis: (vergriffen) wird aber auf amazon für ca. 80 Euro neu und 50 Euro gebraucht gehandelt. Auf Ebay ähnliche Preise
Produktionsfirma: (Japan) Natsume
USK: frei ab 0

Produktbeschreibung:

Die Farm Deines verstorbenen Großvaters ist verwahrlost. Der Bürgermeister gibt Dir nur drei Jahre Zeit, um diese wieder im Glanz vergangener Tage erstrahlen zu lassen. Verwirkliche Deine Ideen bei der täglichen Arbeit mit Tieren und Pflanzen. Allen Witterungsbedingungen zum Trotz wirst Du zum Schluß die Früchte der Arbeit ernten!

*Ein nicht-lineares Echtzeitspiel mit einem großen Repertoire an Ereignissen.
*Messen Sie sich mit Dorfbewohnern bei kleinen festlichen Wettbewerben.
*Sammeln Sie Rezepte in Ihrer Küche, denn Frauen lieben Männer, die kochen können!

Quelle: amazon

Die meisten Bilder, die ich für diesen Eintrag verwende, stammen von dieser sehr sehr hilfreichen Seite: "harvestmoonwelt.de". Sie hat mir auch insbesondere in der Anfangsphase des Games geholfen, ohne die ich überhaupt nicht zurecht gekommen wäre. Tipps und Tricks oder Cheats (die ich vermieden habe) mal dahingestellt, aber allein die lange Liste an Rezeptmöglichkeiten hätte ich alleine niemals rausfinden könnten. Oder wie ich die Mädels am besten für mich gewinne oder wie ich überhaupt Angel. Dem Game liegt zwar ein Booklett bei, aber dort steht natürlich nicht alles drin.





"Jack" beim dringend benötigten Entspannungsbad in der heißen Quelle, bevor es richtig losgeht!
Sowohl Booklett als auch die o.g. Website enthalten Ausführungen über Pflanzmuster, Angaben zur Aussaat zu den jeweiligen Jahreszeiten, Umgang mit Kühen, Schafen, Hühnern, dem Hund und das dir anvertraute Pferd. Darüber hinaus eine Karte des Dorfes, die wichtigsten Geschäfte und Dorfbewohner und alles für die Brautwerbung. Insbesondere die vier Doppelseiten mit den vier Jahreszeiten, aufgebaut wie ein Kalender, in denen die Geburstage und Events eingetragen sind, lagen, während ich spielte immer daneben, damit ich den Überblick nicht verlor. Insbesondere die Angaben zum Wachstum der jeweiligen Feldfrüchte, ob sie Erneuerbar sind oder nicht und wieviel sie letztendlich im Verkauf einbringen würden, waren sehr Hilfreich. So kann man kalkulieren, vielleicht etwas mehr für Saatgut ausgeben, am Anfang eines Jahres (wenn man noch am Anfang des Spiels steht) eine Sorte pflanzen, die schnell nachwächst und durchgängigen, sicheren Ertrag liefern (sofern man immer gießt) damit man schnell seinen Hof- und Viehbestand aufstocken kann, um bessere Ausgangspositionen zu erhalten und schnell den Hof zu erweitern.

Aber ich will nicht alles auf einmal erwähnen, dass wäre auch viel zuviel. Deshalb möchte ich die einzelnen Punkte erläutern und dabei auch die positiven wie auch die negativen Erfahrungen ausführen. Dass ich dabei nicht auf alle Events, Mädels, Dorfbewohner etc. eingehen kann, dürfte klar sein. Dies soll ein Resumeé darstellen und keine ausführliche Spielbeschreibung. Die findet man unter dem o.g. Link.



Alte Erinnerungen, "Jack" trifft sich als Kind mit einem der Mädels.
Ihr seit "Jack", dessen Namen ihr aber während des Spiels auch noch ändern könnt. Der Einfachheit halber habe ich ihn hier während meines Resumeés "Jack" genannt. Das Spiel startet erstmal mit einer Rückblende. Gezeigt wird, was man als Kind auf dem Bauernhof des Großvaters so alles erlebte. Dieser ist verstorben (das wird zwar nicht explizit erwähnt, aber wo sollte er sonst sein?) und der Bürgermeister überlässt euch den verlassenen und völlig verwahrlosten Hof, aber nur unter einer Bedingung: Wenn du es schaffst den Hof innerhalb von 3 Jahren wieder auf Vordermann zu kriegen, dich mit den Dorbewohnern gut stellst und heiratest, darfst du bleiben (eigentlich geht es nur darum mindestens 50 % des Spiels abzuschließen, aber das kann man ja nicht so laut sagen).

An sich finde ich dieses Konzept nicht unbedingt schlecht, aber den Heiratsaspekt hätte man doch optional lassen können. Denn es gilt: Selbst wenn man noch nicht über 50 % erreicht hat, aber schon verheiratet ist, bleibt man trotzdem im Dorf. (klingt ein bisschen nach "Scheinheirat") Ich will jetzt nicht herummeckern, aber schon das Umwerben der Mädels beschränkt sich tatsächlich darauf sich bei ihnen möglichst jeden Tag mit irgendetwas bei ihnen "einzuschleimen" und sie "vollzusülzen". Sei es irgendwelches "Unkraut", dass du irgendwo pfückst (die freuen sich wirklich alle darüber!) oder irgendetwas aus deinem Garten anschleppst. Ich hatte mir Popuri (von der Hühnerfarm, direkt in meiner Nachbarschaft) ausgesucht, einfach weil die anderen Mädels zu weit im Dorf wohnten und ich nicht immer hinrennen konnte.



Rick ist Popuris großer Bruder, und um ganz ehrlich zu sein, ich hätte lieber ihn genommen...
ging aber nicht, weil nicht im Spiel eingestellt...
Eigentlich habe ich anfangs kaum etwas anderes getan als ihr abwechselnd entweder Blumen (also das Unkraut, dass da irgendwo in den Wäldern wächst) zu bringen oder ... oh wie kreativ ... ein Ei von meinen Hühnern schenkte. (Manchmal immerhin noch vorher hart gekocht in der heißen Quelle, wenn mein schlechtes Gewissen mich zu sehr zwickte). Als ich endlich die Küche und Utensilien zusammen hatte, habe ich ihr auch hin und wieder was gekocht, wenn da Zeit übrig blieb, aber die meiste Zeit blieb ich beim o. g. Verfahren. Und das half tatsächlich, ich hab sie auf diesem Wege rumgekriegt. Nicht mit tiefgreifenden Gesprächen oder "langwieriges aufeinander abstimmen", aber letztendlich kann man so etwas von so einem Spiel auch nicht verlangen - nehme ich an. Zumal du auch noch mit mehreren - oder allen - Mädels gleichzeitig anbändeln kannst, ohne dass das irgendwelche Konsequenzen hätte - was ich auch wiederrum als Problematisch empfinde, aber vermutlich bin ich wohl einfach nur empfindlich... oder so. (Wenn ein Mann das macht ist das in Ordnung, aber wehe eine Frau macht das, dann ist sie die "Dorfschlampe"?!)

Geheiratet habe ich letztendlich auch nur, weil es irgendwie zum Spiel dazugehört, weil ich dann nicht mehr verlieren konnte und ich eigentlich dachte, dass ich dann eine helfende Hand bei der täglichen Farmarbeit hätte, aber da habe ich mich geschnitten. Meine "Frau" verbringt den ganzen Tag im Haus, läuft immer in schnurgeraden Linien hin und her und spricht immer dieselben Sätze, dass sie ja so "froh sei mich geheiratet zu haben" und ob ich gut geschlafen hätte am Morgen und mir eine gute Nacht am Abend wünscht. Selbst zu den "Dorfevents" gehen meine Frau und ich getrennt, was auch seltsam erscheint. Da hätte ich mir letztendlich ein bisschen mehr erhofft...



Hier sieht man schön das rote Herz am rechten unteren Textrand.
Den gleichen Text sagt Popuri bei mir mittlerweile auch, sie ist nämlich schwanger!
Es dauerte letztendlich aber doch mindestens fast ein Jahr bis das Herz meiner "Auserwählten" endlich rot gefärbt war (die Abstufungen: zuerst schwarzes Herz, was gleichgültigkeit bedeutet, dann geht es Stufenweise und langwierig über Violett zu Blau zu Grün zu Gelb zu Orange und schließlich Rot) und ich die "blaue Feder" im Dorfladen kaufen konnte um damit meiner Angebeteten einen Heiratsantrag zu machen. Vergesst Ringe und Schwüre, ihr geht einfach in einen Laden und kauft eine "blaue Feder", die schenkt ihr dann der Person, die ihr heiraten wollt. Fand ich ebenfalls ein bisschen merkwürdig, immerhin gibt es im Dorf eine Kirche und einen Pfarrer, der uns sogar kirchlich verheiratet hat. Mit Hochzeitskleid, Zeremonie, Brautstrauß etc. Aber Ringe waren wohl zu "Mainstream" oder so...

Was dann noch merkwürdig ist, dass die beiden Ehepartner getrennte Betten haben, meine Ehefrau aber schwanger wird, wenn ich der Erntefee ein paar meiner Feldfrüchte in den Wasserfall nahe der heißen Quelle werfe... fragt mich nicht, ich verstehs auch nicht. Aber witzig ist es schon irgendwie. Der Storch wird in diesem Spiel auch überbewertet! (bis auf ein paar Spatzen gibt es da auch keine Vögel, abgesehen von den Hühnern). Anm.: Ich habe auch im Netz oftmals gelesen, dass das quasi "Füttern" der Erntegöttin nichts mit der Schwangerschaft zu tun hätte. Bei mir war es aber tatsächlich so, dass Popuri keinerlei Schwangerschaftsanzeichen hatte und auch ihr Text immer gleich blieb, bis ich der Erntegöttin "Opfergaben" darbrachte. Kann natürlich Zufall gewesen sein, aber wenn die Erntegöttin schon fragt ob man eine Frau hätte, dann könnte da durchaus ein Zusammenhang bestehen. Aber vielleicht liegt es auch an meiner verbugten Version, deshalb will ich es nicht beschwören.



Ich wäre ehrlich gesagt ein bisschen genervt,
wenn mir jemand dauernd saure Gurken in den Fluß schmeissen würde!
(Was sie auch nach dem 8. Mal ist und zum Dank meine Frau geschwängert hat! - wie das klingt >_< )
Damit wäre, aus meiner Sicht, alles zu den Mädels gesagt. Ausser natürlich, dass es zu den fünf Mädels, die es im Dorf gibt, jeweils noch fünf Konkurrenten gibt. Kai war hier mein Konkurrent:



Ich mochte ihn nicht, einer der anderen Gründe warum ich mich letztendlich für Popuri entschieden habe. Er gibt sich als aufgeblasener Wichtigtuer, der den Sommer über ins Dorf kommt und am Strand zu völlig überzogenen Preisen Mais und Eis verkauft... ausserdem hat er mich um mein Geld für Mais, den ich ihm mal "verkauft" habe, gebracht. Arsch...

Immerhin kommt er jetzt nicht mehr ins Dorf seit ich Popuri geheiratet habe...

Die Farmarbeit, Aussaat, Pflanzen und sonstiges Gemüse:

Jeder Tag beginnt gleich: "Jack" steht morgends um 06:00 Uhr auf und hat hoffentlich nicht verschlafen. Das kann allerdings schnell passieren - besonders in der Anfangsphase - wenn "Jack" noch nicht so ausdauernd ist und man bis fast zur völligen Erschöpfung arbeitet. Aber wenn man aufpasst, verschläft man nicht. Wenn nicht, dann steht "Jack" in der frühe am Tisch und futtert automatisch eine Rübe / Brot. Danach gehe ich mit ihm immer zuallererst zum Fernseher um mich über das Wetter für den nächsten Tag zu informieren (da ich am Vortag auch schon immer nachschaue, weiss ich meistens schon wie das Wetter ist). Man freut sich dann wenns Regentage gibt, denn dann muss man nicht gießen (was eine sehr anstrengende Arbeit ist, wenn man noch nicht die verbesserte Gießkanne hat und immer nur ein Feld bewässern kann). Es gibt noch drei andere Fernsehsender, einer der Tipps für die Farmarbeit gibt, eine Kochsendung oder eine Sendung mit Liedern und ein Nachrichtensender, der darüber informiert, ob irgendwelche Events an diesem Tag stattfinden. (muss man sich nicht ansehen, es gibt auch einen Kalender im Haus, oder eben den Kalender im Booklett). Danach nur noch kurz gecheckt ob man alle Werkzeuge beisammen hat und ab gehts nach draußen an die frische Luft zur Gartenarbeit!




Hat man das Spiel gerade erst neu gestartet, wird der Garten noch in einem erbärmlichen Zustand sein. Dann heisst es erstmal Unkraut rausrupfen, Steine wegtragen oder die großen mit dem Hammer zertrümmern und die Baumstämme mit der Axt zerhaken (die landen dann im Holzschuppen, der sich zwischen Kuh- und Pferdestall befindet. Kann sehr gut für das Zaunziehen verwendet werden).
Wie oben zu sehen hat "Jack" hier bereits neun Felder zurechtgeharkt, Saatgut darauf verteilt und wird sie gleich gießen, damit die Saat schnell aufgeht. Sie muss nicht jeden Tag gegossen werden und geht auch nicht ein. Dafür geht sie aber auch langsamer auf und man hat  erst später einen Ertrag. Somit ist am Anfang ein tägliches gießen ein absolutes muss!
Am Rand des Feldes steht eine so genannte "Erntebox". Wenn das Obst- und Gemüse reif ist, müsst ihr es nur noch aus der Erde holen und direkt dort reinwerfen. Später kann man noch einen Korb dazukaufen, der maximal 30 weitere Erntefrüchte fasst und sie mit einmal ausleeren in die Erntebox verfrachtet.


                   

Sehr schön ist hier auch der Zaun zu sehen.     Meine Lieblingserntefrucht: Ananas! Gleich nach Erdbeeren
Auf den beiden Bildern oben ist es ganz klassich gemacht worden. Auf dem ersten Bild befinden sich links Rüben und rechts Kartoffeln (Sommeraussaat). Beides ist zwar nicht erneuerbar, dafür kann alles in einem geerntet werden. Dass heisst einfach, dass "Jack" hier in der Lage ist auch das Gemüse in der Mitte zu erreichen. Für die erneuerbaren Gemüse- und Obstsorten gilt dies nicht. An die kommt man nämlich erst ran, wenn man zuvor eines von den vorderen Pflanzen wegschneidet. Stellt aber auch ein kleines Manko da: "Jack" kann nicht über bereits geerntete Pflanzenfelder drüberlaufen, wenn dort noch Pflanzen stehen. Ausserdem muss man aufpassen, dass man nicht zu spät in einem Monat etwas aussäht, denn sobald die Jahreszeit vorbei ist und die nächste beginnt, sind alle bis dahin auf dem Feld gebliebenen Pflanzen verwelkt. Wenn man dann zu spät dran war, hat man umsonst ausgesäht. Auch muss man aufpassen, dass man die richtigen Pflanzen zur richtigen Jahreszeit einsäht. Ananans zum Beispiel gehen nur im Sommer. Wenn man sie im Herbst sähen würde, würde das Saatgut einfach verschwinden und man hätte für die Tonne gesäht.



So sieht es im Spiel zur Winterzeit aus.
Beachtet die Größe des Pferdes im Verhältnis zu Jack und dem Hund... ^^"
Im Winter ist es noch schlimmer, dann verschwindet der gesamte Garten unter einer dicken Schneedecke, man kann dann nicht mal mehr Heu für seine Viecher mähen. Deshalb heisst es hier: rechtzeitig für den Winter vorsorgen und viel mähen (allerdings gehen nicht mehr als 999 Heuballen in einen Heuschober rein). Ein weiteres Manko ist, wie ich finde, dass man aus den eigenen Pflanzen kein Saatgut gewinnen kann. Man ist also jedes Jahr gezwungen neues Saatgut zu kaufen, was ich sehr einschränkend finde. Aber immerhin hält sich das einmal ausgesähte Gras auch über den Winter unter der Schneedecke und bleibt somit Ganzjährig bestehen. Somit hat man immer Futter für die Viecher. Und auch der geerntete Mais kann als Hühnerfutter verwendet werden. So geht wenigstens die Futtermittelbeschaffung in die eigene Hand über. Das spart auch eine Menge Geld.

Eine wichtige Sache sind dann am Anfang deine Werkzeuge, die auf der niedrigsten Stufe anfangen, die du aber eigentlich am dringensten auf der höchsten Stufe brauchst. Wenn du sie dann endlich auf der höchsten Stufe hast, brauchst du die meisten gar nicht mehr (ich brauche Hammer und Axt jetzt nur noch äußerst selten). Um sie aufzuleveln muss man sie genug nutzen, im Bergbau Erze abbauen, zum Schmied hintragen und sich innerhalb von drei Tagen unter Zuhilfenahme einer "kleinen" Gebühr aufpimpen lassen. Hier gibt es vier Stufen die zu überwinden sind, auch vier verschiedene Erze benötigen und die jeweils immer teurer werden. Da bietet es sich an die Werkzeuge so oft wie möglich auch nebenbei zu nutzen und so das aufleveln etwas voran zu treiben um sie schnell auf höchster Stufe nutzen zu können. Ich empfand das als sehr sehr umständlich und nervtötend. Vor allem das voranbringen des Hammers auf die letzte Stufe hat fast bis in mein drittes Jahr hineingereicht. Das hätte man ruhig anders machen können. Allerdings lohnt es sich für die Hacke und vor allem die Gießkanne. Kann man zuerst mit beiden jeweils nur ein lausiges Feld auflockern bzw. bewässern, kann man am Ende bis zu neun Felder mit einem "klick" schaffen.

Um später in den "Genuss des Heiratens" zu kommen, muss man zuvor seine Farm ausbauen. Dazu gehört nicht nur der zweimalige Ausbau des Hauses (einmal um eine Küche unterbringen zu können und ein weiterer Raum für zwei Betten) sondern auch der Ausbau des Hühner- und Kuh-/Schafstalls (Damit insg. 10 von jeder Art untergebracht werden können) sowie als "krönenden Abschluss" ein Gewächshaus. Ich habe online sehr oft lesen müssen, dass bei Unwettern, die im Spiel regelmäßig vorkommen, das Gewächshaus auch regelmäßig zerstört wird. Mir ist dies noch kein einziges Mal passiert. Vielleicht war es Glück? Oder die Tatsache, dass ich jedes Mal meinen Erntekorb da reinstelle wenn ein Unwetter droht? Ich weiss es nicht. Jedenfalls ist das Gewächshaus eine prima Sache. Man kann dort nämlich das ganze Jahr über pflanzen und somit auch ernten. Es sieht zwar klein aus, kann aber bis zu 4 x 9 Felder in sich aufnehmen. Ich habe dort zwei Felder Ananas (die bringen im Wiederverkauf den höchsten Gewinn!) ein Feld Mais (als Futter für meine Hühner) und ein Feld mit Erdbeeren. Einfach weil meine Farm "Erdbeer-Farm" heisst und ich ihrem Namen ja irgendwie gerecht werden muss.



Sieht klein aus, ist aber ähnlich wie die Tardis von innen größer!



Und so sieht das Gewächshaus von innen aus... so ein geldgieriger Angeber!
So, jetzt kommen wir zu meinem Lieblingsthema, die Haustiere und Tierhaltung bei Harvest Moon. Die gestaltet sich nämlich äußerst interessant und gleichzeitig sehr verbugt! Aber dafür hat man niedliche Viecher denen man sogar eigene Namen verpassen kann (ihr wollt nicht wissen welche Namen ich ihnen verpasst habe...^^" ). Etwas schade finde ich, dass sie alle gleich aussehen. Die Kühe sind gleich gemustert, die Hühner sind alle durchgängig weiß und die Schafe sehen ebenfalls alle gleich aus - einziger Unterschied: Wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten geschoren werden, was sich aber genau in dem Moment wieder aufhebt, wenn sie alle geschoren sind...

Die Kühe und Schafe:

Die Kühe und Schafe sind beide in einem Stall untergebracht, was kein Problem darstellt, da sie sich wohl alle verstehen. Man kann auf zweierlei Arten an Schafe und Kühe kommen: Durch kauf, was leider am Anfang unumgänglich ist, da man mindestens eine Kuh oder ein Schaf braucht um Nachkommen zu zeugen. Wenn man erst eines hat, kann man es mittels ebenfalls käuflich erwerblichen Samen "befruchten" (geht aber nur bei ausgewachsenen Tieren, die mindestens M-Größen Milch oder Wolle produzieren). Während der Schwangerschaft (die glaube ich 14 Tage dauerte) gibt es vom betreffenden Tier weder Milch noch Wolle, man muss also auf den Ertrag verzichten. Es dauert auch eine Weile bis sie soweit ausgewachsen sind und bis dahin muss man sich intensiv um sie kümmern. Jeden Tag vorbeikommen, Bürsten, mit ihnen Sprechen und natürlich Heu in die Futterraufen schmeissen. Am Anfang mag das ja noch ganz nice sein, wenn da nur vier bis acht Tiere herumstehen, ab zehn wird es dann eng, mit 15 verliert man schnell den Überblick und bei 20 Tieren insgesamt ist es manchmal nur noch Chaos.



Da ich im Moment tatsächlich 20 Tiere in meinem erweiterten Stall habe (10 Schafe und 10 Kühe) ist es ein unvorstellbares Gedrängel. Da alle Viecher gleich aussehen und es natürlich nicht irgendwie gekennzeichnet ist ob man ein Vieh schon gebürstet und gemolken hat oder mit ihm gesprochen wurde und sie natürlich auch nicht still stehen während ich mich bei ihnen aufhalte, es jedes Mal in ziemlichen Stress ausartet (und das Tsukasa-Bild da oben rechtfertigt!). Manchmal stehen die Viecher nicht so hübsch verteilt wie da oben auf dem Screenshot, sondern auf einem Haufen! Und du mittendrin, umringt von den Viechern, fast platt gedrückt in dem unübersichtlichen Gewühle! Man nutzt dann die Gelegenheit, dreht sich einmal im Kreis und melkt was das Zeug hält. Dabei muss man nicht mal unbedingt dort stehen, wo bei realen Kühen die Milch rauskommt... es reicht auch wenn man sich vor sie hinstellt, es ihnen quasi aus der Nase melkt, was durchaus wieder witzig aussieht. Aber wie "entkommt" man so einen Haufen von Viechern? Ich hab dann irgendwann rausgekriegt, dass ich sie nach einer gewissen Zeit "wegschieben" kann, aber my das dauert ewig und drei Tage (die Viecher sind elend langsam!). Da ich den Ehrgeiz habe mit soviel Prozent wie möglich abzuschließen, muss ich diese hohe Anzahl an Tieren beibehalten, aber es ist eher anstrengend als Spaßbringend. Die Zeit steht zwar in allen Gebäuden still (auch im Haus und Hühnerstall, Geschäften etc.) aber dennoch will man sich ja nicht eine echte halbe Stunde lang nur mit melken oder scheren beschäftigen. Zumal man, wenn man einen höheren Ertrag für seine Erzeugnisse erzielen will, den ganzen Kram auch noch in Aufbereitungsmaschinen stopft (Käsemaschine und Garnmaschine) rennt man nochmal doppelt und dreifach hin und her. Und zuguterletzt wollen die Tiere natürlich auch noch mit Futter versorgt werden. Und wehe du machst das nicht, dann gibt es einen Tag lang schlecht gelaunte Viecher und keine Milch bzw. erst sehr viel später wieder nachgewachsene Wolle!



Nach draußen mit den Viechern! Sie lieben es!!
Auch wenn der Stall dort oben auf einem der Screenshots groß wirkt, er ist es nicht, ganz und gar nicht. Natürlich gibt es die Option die Viecher nach draußen zu bringen, auf Felder die mit Gras bepflanzt wurden. Aber das geht nur solange es nicht regnet. Wenn sie nass werden, verschlechtert sich ihre Laune wieder und sie geben wieder keine Milch oder Wolle. Immerhin muss man, wenn sie draußen stehen, das Gras nicht extra mähen, sondern sie fressen es direkt, man erspart sich das füttern und man hat, wenn man die Felder großzügig mit Gras bepflanzt hat und einen guten Zaun drum herum gebaut hat, auch sehr viel Platz für alle Tiere. Aber es ist äußerst umständlich sie wieder in den Stall zurück zu bringen. Zwar kann man im Laufe des Spiels eine Glocke kaufen und sie damit herbei-bimmeln, aber da die Zeit draußen natürlich nicht still steht, dauert es ewig und drei Tage bis sie alle wieder im Stall sind (die schnellsten sind diese Tiere nicht gerade). Und im Winter fällt das rausbringen komplett flach, da überall Schnee liegt.

Ein Bug ist hier, dass die Tiere auf einmal unaufgefordert "rausrennen", obwohl man gar kein Tier dazu aufgefordert hat. Es ist als würde man sie sich in die "Hosentasche" stopfen und draußen vor der Tür packt man sie auf einmal wieder aus und wundert sich dann wo die nun schon wieder herkommen... noch dazu "verharkt" man sich bei solchen Gelegenheiten auch noch an ihnen, d. h. man kommt gar nicht mehr von ihnen los und muss sie erst wieder mühsam zurück in den Stall "schieben".

Man kann die Tiere natürlich über Nacht draußen lassen, dann läuft man allerdings Gefahr, dass sich ein streunender Hund, angelockt durch die Tiere, auf die Farm verirrt. Der beisst die Tiere, wenn sie nicht eingezäunt sind. Jedoch kann er, auch wenn ein Zaun existiert, die Tiere durch bellen erschrecken, wodurch sie wieder keine Milch und Wolle geben. Hier soll der Hofhund Abhilfe schaffen. Wenn man mit dem ausreichend gespielt hat und er einen wirklich mag (das sieht man immerhin anhand der Herzchenanzahl im Statusmenü) dann beschützt er die Tiere und verscheucht den streunenden Hund. Aber es ist eine langwierige Angelegenheit, bei der "Jack" meistens noch mithelfen muss, sonst dauert das ganze noch länger... das "Helfen" allerdings gefällt mir hier genausowenig, denn man verscheucht ihn nicht etwa durch lautes zurufen (was sowieso nicht ginge, denn "Jack" ist im ganzen Spiel stumm wie ein Fisch) sondern damit, dass man entweder Hacke, Hammer oder Axt rausholt und auf den Hund "einkloppt"... wortwörtlich... bis der sich mit einem "Tropfen in der Sprechblase" vom Acker macht... Der wilde Hund nervt schon, das stimmt, aber rechtfertigt das tatsächlich, dass man dann mit einer Axt (!) auf ihn losgeht? Na ich weiss ja nicht...



Tierschutz? Scheiß drauf, ist ja nur ein Spiel... oder so...
Die Hühner:

Das verbugtese im ganzen Spiel ist allerdings der Hühnerstall... als wenn er verflucht wäre! Dabei sind die Hühner so niedlich... aber der Reihe nach. An Hühner kommt man ganz einfach, man erhält welche im Laufe des Spiels - vorübergehend - von Rick (von der Hühnerfarm) um sich um sie zu kümmern. Einen Hühnerstall habt ihr bereits auf dem Hof, er ist nur erstmal auf die Kapazität von fünf Hühnern beschränkt. Diese Hühner legen, logischerweise, Eier. Ihr behaltet diese einfach und legt sie in einen Brutbehälter. Nach ein paar Tagen habt ihr schon ein neues Huhn auf eurem Hof - niedliche kleine gelbe Fellknäule mit Augen und nem wiiiinzigen Schnabel. Wenn Rick sich seine eigenen Hühner wieder abholt, behaltet ihr natürlich eure und könnt sie so schnell züchten. Wenn sie ausgewachsen sind und regelmäßig einmal am Tag hochgehoben (das finden die toll) und gefüttert werden, legen sie auch brav jeden Tag ein Ei... das Problem ist nur das Füttern.



Auf dem Screenshot sind die einzelnen Futterboxen zu sehen, in die für jedes anwesende Huhn ein ganzer Haufen Hühnerfutter geworfen werden muss. (In der Realität würden mindestens 20 Hühner mit einer einzigen Ladung dieser Größenordnung auskommen... aber egal) Wenn man vergisst die Hühner zu füttern, legen sie auch dementsprechend einen Tag lang kein Ei. Das wäre auch nicht so sehr das Problem, denn das Füttern vergisst man nicht, wenn man einmal im Tag sowieso im Stall ist. Schlimm ist es nur, wenn man stundenlang (gefühlt) hin und her rennt und versucht das Futter ZIELGENAU in die Box reinzuwerfen und es immer auf mysteriöse Art und Weise in einem schwarzen Loch oder sowas verschwindet. Man denkt zuerst noch, dass man nicht richtig vor der Box steht, aber man versucht es, einen Milimeter zur einen, dann zur anderen Seite... bringt nichts. Zwischendurch nochmal raus und wieder rein in den Stall, bringt auch nichts. Irgendwann ist man so gefrustet, dass man rausrennt und denkt "Ach, mach ich später nochmal." und es dann aber unglücklicherweise vergisst. So füttert man einige anwesende Hühner nicht und bekommt keine Eier - und obendrauf noch gefrustete Hühner...

Dieser Bug hat mich in der Anfangszeit sehr stark entnervt, vor allem kurz nachdem ich den Stall hab ausbauen lassen und die weiteren fünf Hühner fast nie ordentlich versorgen konnte. Ich musste sie schweren Herzens verkaufen, weil ich nicht mehr für ihre Fütterung garantieren konnte. Wenn man sie nämlich zu lange nicht füttert, gehen sie ein und das wollte ich ihnen nicht antun. Inzwischen ist der Bug, seit ich verheiratet bin, nicht mehr so stark und ich konnte meinen Hühnerbestand wieder auf zehn aufstocken, aber ich war schon nahe dran zu verzweifeln. Immerhin kann man hier positiv hervorheben, dass der Stall bei weitem groß genug ist die volle Hühnerzahl zu fassen und man nie ins Gedrängel kommt.

Das Pferd und der Hund:

Über den Hund gibt es nicht soviel zu sagen, ausser das du ihn von Anfang an auf deinem Hof hast. Vermutlich hast du ihn mitgebracht, denn er ist noch ein Welpe wenn das Spiel startet. Dementsprechend hört er auch noch nicht auf dich, ist sehr verspielt und beschäftigt sich mit sich selbst. Er ist auch noch nicht in der Lage deinen Hof zu verteidigen. Deshalb muss man mit ihm spielen und ihn so an sich gewöhnen. In der Statusanzeige kann man nachschauen wie sehr er dich mag. Später im Spiel kannst du auch einen Ball kaufen und mit ihm das Apportieren üben - was ich für die Winterzeit empfehle, wenn man draußen sowieso nichts pflanzen kann und man viel Platz hat. Ausserdem mag es der Hund einmal am Tag hochgehoben zu werden, dann bedankt er sich mit einer "Herzchenblase". Ansonsten beschäftigt er sich auch mit sich selbst.

Das Pferd bekommst du vom Verwalter der "Jodel-Ranch". Es scheint das einzige Pferd auf dem Hof zu sein und ist wohl nicht so glücklich dort, weil die Kühe und Schafe viel Arbeit machen und es deshalb recht selten jemanden hat, der sich mit ihm beschäftigt. "Jack" bekommt das Pferd für ein Jahr in seine Obhut mit der Auflage sich gut darum zu kümmern, es jeden Tag zu striegeln und mit ihm zu sprechen. Die Fütterung wird von der Jodel-Ranch übernommen, was sehr praktisch ist. Aber unterschätzen darf man es auch nicht. Auch das striegeln und reden muss jeden Tag gemacht werden. Ausserdem benötigt es Auslauf auf dem Hof, es kann nicht im Stall glücklich werden. Aber auch hier gilt: Wenn es regnet, schnell reinholen, sonst wird es krank und die gerade gewonnenen Symphatiepunkte verpuffen im nichts.



                                             Das Pferd von der Jodel-Ranch                       Der Hund ist von Anfang an auf deinem Hof...

Sieben Sympatiepunkte müssen es am Ende eines Jahres mindestens sein, sonst nimmt der Jodel-Ranch-Verwalter das Pferd eiskalt wieder mit. Man bekommt aber noch eine zweite Chance wenn man es vergeigt. Das Resultat dieser Arbeit und Mühe kann sich sehen lassen, denn wenn das Pferd ausgewachsen ist, kann man auf ihm über den Hof reiten und auch mit ihm ernten, was sehr praktisch ist. Jedoch finde ich es schade, dass man den Hof nicht reitend verlassen kann. Es würde eine Menge Zeit einsparen, wenn man nicht dauernd durchs Dorf rennen müsste... leider potential verschenkt.

Erntewichtel

Noch so ein Lieblingsthema von mir, die Erntewichtel. Es gibt genau sieben davon in unterschiedlich gefärbter Kleidung, wie man auch unten im Screenshot erkennen kann. Diese wohnen in einer kleinen Strohhütte hinter der Kirche und verbringen dort vermutlich auch ihr ganzes Leben - wenn man sie nicht gelegentlich mal anheuert. Auch hier gilt: Stell dich mit ihnen gut, dann arbeiten sie besser. Aber es dauert ewig und drei Tage bis sie das wirklich mal ordentlich tun was du von ihnen verlangst. Wenn ihre Symphatie für "Jack" im Keller ist, wollen sie gar nicht erst für dich arbeiten, das tun sie erst wenn  du dich mindestens "halbwegs" mit ihnen gut gestellt hast. Und wie stellst du das am besten an? Am Anfang habe ich es genauso wie bei der Mädelsumwerbung gemacht, ihnen zuvor gesammeltes Unkraut geschenkt... bis ich online irgendwann mal irgendwo las, dass sie nichts lieber mögen als... Mehl! Ja... sie mögen Mehl. Wozu und weshalb? Weiss kein Mensch, aber sie mögen halt Mehl, schön in Geschenkpapier verpackt. Darüber freuen die sich wie toll und die Symphatie für "Jack" steigt enorm schnell in die Höhe.



Da kommen meine freiwilligen Arbeitssklaven... muahahahaha!! ó_ó
Am besten klappt das, wenn noch einer der Wichtel Geburstag hat, wenn man mit den Mehl-Geschenken vorbeikomomt, bei dem einen steigt dann der Symphatiepunkt doppelt so schnell. Dann sind sie auch bereit für dich zu arbeiten. Und das beste ist: Sie arbeiten quasi für "lau" für dich. Abgesehen von den Mehl-Geschenken (Mehl kostet 50 G und das Geschenkpapier 100 G, das ist praktisch nichts) musst du sie nicht bezahlen und kannst sie für bis zu 7 Tage anheuern. Entweder fürs bewässern, für die Ernte (das ist hilfreich, denn sie sind so klein, dass sie auch die in der Mitte befindlichen Sträucher abernten können) und für die Viehversorgung.

Wobei es hier ein kleines Manko gibt: Wenn man die Wichtel für die Tierversorgung einteilt, gehen sie natürlich in den Stall und kümmern sich um die Tiere, sammeln die Eier ein, füttern, melken oder scheren sie und bürsten auch. Sie schaffen es nur nie die Erzeugnisse in die Aufbereitungsmaschinen (Käse-, Garn- und Mayonaisemaschine) zu werfen, so dass kein höherer Wiederverkauf erzielt wird, was ich etwas Schade finde. So vermeide ich es lieber die Wichtel für die Tierversorgung einzuteilen und lass sie statt dessen den ganzen Tag lang gießen, gießen und nochmal gießen. Da die Hälfte meines Hofs Obst-, Gemüse- und Blumenfelder sind, haben die auch bis tief in die Nacht zu tun, selbst zu siebt.

Die Dorfbewohner, Geschäfte, Feiertage und Events, Powerbeeren und Ausdauer

Das Dorf und ihre Bewohner ist nochmal ein eigenes, breites Feld für sich, deshalb werde ich mich hier auf ein paar Einzelheiten beschränken, da es sonst zu ausufernd wird. Vier Dorfbewohner sind für dich während des Spielverlaufs am wichtigsten: Der Dorfladenbesitzer Jeff, der Holzfäller Gotz (der baut die Häuser auf deinem Hof aus), der Händler Zack (kauft deine Ernteerträge auf) und der Dorfschmied Saibara (der verbessert deine Werkzeuge und verkauft dir die Aufbereitungsmaschinen, Scherer und Melker und kann auch Schmuck für die Brautwerbung herstellen).



Jeden Tag, pünktlich um 17:00 Uhr, holt Zack deine Erzeugnisse ab.
Eigentlich ist es wohl vorgesehen, dass man sich mit möglichst allen Dorfbewohnern gut stellst, aber das schaffst du beim besten Willen nicht. Nicht nur dass die sieben Wichtel Geburstag haben, die Mädels sowieso, sondern auch noch der Geburstag jedes einzelnen Dorfbewohners eingetragen ist im Kalender und man gar nicht hinterher kommt ihnen allen zu gratulieren und auch noch etwas zu schenken. Das lässt dein Arbeitspensum am Tag gar nicht zu. Deshalb habe ich mich meist darauf beschränkt denen etwas zu schenken, mit denen ich näher etwas zu tun habe.

Was ich noch etwas problematisch finde ist, dass man nirgends sehen kann ob man sich nun gut oder schlecht mit den Dorfbewohnern gestellt hat, denn ihre Texte ändern sich nicht. Bei den Wichteln kann man das immerhin noch im Statusbildschirm nachlesen und die Mädels tragen ihre farbenfrohen Herzen am Sprechblasenrand spazieren, aber sonst ist es bei niemandem ersichtlich. Man erhält höchstens einmal ein Rezept von jedem mit dem man sich gut gestellt hat (da sind die ganzen Rezepte versteckt), aber wer will sich schon absolut damit beschäftigen die ganze Zeit?



Ich sehe aus wie ein alter ehrwürdiger Meister, vergesse aber nach 2 Sekunden, dass du da warst...
Zwei Dinge möchte ich allerdings noch hervorheben, nämlich Saibara, den Schmied und Jeff, den Dorfladenbesitzer. Der eine hat ein seltsames Problem, der andere viel zuviel Text. Der Schmied Saibara scheint das Gedächtnis einer Eintagsfliege zu besitzen, wenn du in seinem Haus bist und versehentlich das Werkzeug, dass er verbessern soll, nicht an erster Stelle trägst und noch dazu das Erz in den Händen, sagt er dir, nach der Begrüßung, dass du ja nichts dabei hättest, was es zu verbessern gäbe und schickt dich wieder weg. Du drehst dich also kurz um, sortierst alles zurecht und sprichst ihn wieder an. Und wieder begrüßt er dich mit dem Text "Wenn das nicht "Jack" ist. Was führt dich zu mir?" Das macht im Spiel natürlich Sinn, aber im Kontext ist das etwas merkwürdig. Noch dazu kommt eine kaputte Grammatik, die das ganze noch komischer macht, als es ohnehin schon wirkt.



Jeffs Laden, da oben am Rand sieht man auch noch Jeff...
und auf dem Tresen vermutlich das Blatt mit seinen Standarttexten!
Und das zweite Problem befindet sich bei Jeff, denn jedes verdammte Mal, wenn du etwas bei ihm kaufst, leiert er denselben Text runter, in der deutschen Version noch gespickt mit schlechter Grammatik. Besonders nervtötend ist es, wenn du siebenmal Mehl kaufst für die Wichtel und dann noch siebenmal das Mehl einpacken lässt, wofür er einen noch längeren Text hat. Am schlimmsten ist es allerdings wenn du Saatgut kaufen möchtest. Er sagt dir jedes Mal, dass du bestimmtes Saatgut nur zu bestimmten Jahreszeiten aussähen kannst. Ja... my, das hab ich schon nach dem 1. Mal kapiert und ich kanns auch nochmal nachlesen im Booklett, aber ich wills nicht jedes mal auch noch im Geschäft vorgebetet kriegen, verdammt! Ansonsten mag ich Jeff eigentlich, aber das nervt mich schon.

Wobei ich es eher vermieden habe allzu oft ins Dorf zu gehen, denn die Zeit rennt dir davon, egal wie schnell du versuchst alles zu erledigen. Da kann ein einziger Einkauf bei Jeff schon mal zwei - drei Stunden kosten. Ich weiss ja, dass man als Farmbesitzer sehr unter Druck steht, aber so schnell wie die Zeit an einem einzigen Tag davonrennt, das ist einfach nur lächerlich.

Zumal man auch noch schnell erschöpft ist, vor allem am Anfang, wenn man viel herumrennt, arbeitet und seine tägliche Pflicht erledigt. Dagegen soll am Anfang ein Bad in der heißen Quelle helfen (Screenshot siehe oben am Anfang des Beitrags). Später bekommt man die Möglichkeit mittels Powerbeeren seine Ausdauer zu steigern. Im Statusbildschirm sieht man wieviele Powerbeeren man schon gefuttert hat, es gibt im Spiel insgesamt zehn, ich habe allerdings nur neun und werde wohl auch dabei bleiben müssen. Das letzte Event, bei der man die Powerbeere gewinnt, ist leider so schwer und findet nur einmal im Jahr statt, das schaffe ich einfach nicht, nicht mal mit sonst allen Powerbeeren. Das System der Powerbeeren ist auch nicht so schlecht, nur leider sieht man nirgendwo im Spiel wieviel Energie "Jack" noch bleibt. Man bekommt nur Anzeichen seiner Erschöpfung. Erst wischt er sich mit einem Tuch die Stirn. Wenn man dann weiterarbeitet, schüttelt er den Kopf nach einer gewissen Zeit. Wenn man dann noch weiterarbeitet, fällt er irgendwann mal auf den Hintern und beim letzten Anzeichen kippt er einfach mal zwischendurch um. Wenn man jetzt noch weiterarbeitet, kann man sich sicher sein, irgendwann im Krankenhaus wieder aufzuwachen, wodurch man einen Arbeitstag verliert und die Tiere nicht gefüttert werden können. (Auch schön, Nachbarschaftshilfe wird scheinbar in diesem Spiel auch überbewertet - wobei sich dann auch das "Gutstellen mit den Dorfbewohnern" schon fast erübrigt, weil man kaum bis gar keinen Nutzen daraus zieht).



Einer der Dorf-Events, eine Tomatenschlacht... was für eine Verschwendung!
Zu den Events und Ereignissen sei nur noch gesagt, dass die zwar sehr Abwechslungsreich gestaltet sind, sich aber die Dorffeste jedes Jahr auf die absolut gleiche Weise wiederholen. Spannender sind da schon die Geschichten, die so im Dorf passieren. Nur leider hat man durch die ständige Routine und die knallharte Arbeit auf der Farm nicht jeden Tag Zeit ins Dorf zu rennen (vergesst nicht, allein für das hin und her rennen gehen schon zwei Stunden drauf) und so verliert man den Anschluss an diese Ereignisse. So hab ich von Cliff (einem meiner Konkurrenten) einmal bewusstlos auf dem Dorfplatz gefunden und bekam von ihm irgendein Foto überreicht. Später wollte ich es ihm wiedergeben, doch er hatte das Dorf schon verlassen und diese Geschichte konnte nicht mehr weitergesponnen werden, was ich sehr schade finde. Jetzt befindet sich das Foto eines meiner Konkurrenten in meinem Besitz und ich hab keinen blassen Dunst was ich damit machen soll... hab schon versucht es zu verkaufen... Da hätte ich mir etwas mehr erhofft.

Besonderheiten / sonstige Sachen und die ewige Routine

Hier werde ich nochmal kurz und knapp ein paar Dinge nennen, die im Beitrag sonst nicht mehr untergekommen wären:

- Das Kochen ist eine nette Sache, man kann auch an einem Kochwettbewerb teilnehmen, aber bis auf ein bisschen "Ruhm und Ehre" gibt es nichts zu gewinnen. Wenn man nun nicht gerade Jamie-Oliver-mäßigen Ehrgeiz besitzt und unbedingt alle Rezepte mal ausprobieren will, ist es relativ sinnfrei. Nur die Kuchen und Kekse sind für die Brautwerbung sehr hilfreich.

- Was mir seltsam erschien war, dass sich Essen ewig und drei Tage im Kühlschrank hält. Sogar Fische kann man dort "aufbewahren" und sie später in den hofeigenen Teich werfen, die überleben das aus irgendwelchen Gründen.

- Das Spiel selbst hat ein "open end", ähnlich wie bei den Sims-Games, was nicht schlecht ist, aber leicht seinen Reiz verliert, wenn man nicht gerade auf 100 % spielt. Ich stehe bei 74 % und werde noch auf die Geburt meines Kindes warten, aber sonst habe ich das Spiel durch.

- Was mich noch störte ist die immer wieder auftretende schlechte Grammatik. Anfangs ist sowas ja noch witzig, aber irgendwann ist es einfach nicht mehr lustig und man wünscht sich fast sie korrigieren zu können...

Endfazit

Es mag so aussehen, als hätte ich hier fast nur gemeckert, was hoffentlich nicht der Fall ist, denn ich hätte das Spiel bestimmt nicht so lange gezockt, wenn es mir nicht so gut gefallen hätte. Und ganz ehrlich, die ganzen genannten "Fehlerchen" machen das Ganze noch liebenswerter. Schön hätte ich es gefunden, wenn ein paar Sachen anders gewesen wären, insbesondere die Brautwerbung und gewisse Dinge wie die ewigen Texte oder die Bugs. Aber vielleicht wurden die ja in späteren Versionen des Games behoben. Ich besitze nämlich noch eine der ersten Versionen, die hierzulande erschienen sind. Ich würde das Spiel jedenfalls immer wieder weiterempfehlen und auch mal wieder selbst zocken.

Von mir erhält das Spiel den Gegenwert meines derzeitigen Spielstands: 74 % und ist somit "Abe-approved!"



Und damit verabschieden sich "Jack" und ich von euch.

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