MD/SPF fic

Jun 08, 2010 14:00

Title: Ein Jahr später
Pairing: Björn Dixgård / Carl Norén
Disclaimer: alles frei erfunden!

Nach dem Frühstück fuhren die beiden zu ihrem nächsten Interview, danach fuhren sie mit dem Zug weiter nach Malmö. Auch dort hatten sie zwei getrennte Hotelzimmer, in die sie nur kurz eincheckten und sich dann zum nächsten Interview trafen.

Am nächsten Tage erlebten sie so ziemlich das gleiche, nur daß sie dieses Mal in Karlstad waren.

"Daß die aber auch alle die gleichen Fragen stellen", stöhnte Gustaf auf, als sie am Abend endlich fertig waren und zum Essen ins Hotelrestaurant gingen. "Nach der dritten Frage wird es langweilig."

"Ich habe immer das Gefühl du hörst dich gerne reden, also kann es doch nicht so schlimm sein."

Gustaf lachte. "Auch wieder wahr."

Sie setzten sich an einen Tisch und bekamen die Speisekarten.

"Morgen geht es nach Umeå", stöhnte Björn auf. "Warum müssen wir eigentlich mit dem Zug dahin fahren? Wir sind sicher den ganzen Tag unterwegs."

Gustaf hob die Schultern. "Sicher um Geld zu sparen. Na komm schon, so ein Tag im Zug ist sicher lustig."

Björn verrollte die Augen. "Unter lustig verstehe ich was anderes. Laß uns heute früh ins Bett gehen."

"Im Gegenteil, ich will nachher noch an die Bar. Du kommst doch mit, oder?"

Björn seufzte. "Ich kann dich ja schlecht alleine lassen." Er winkte nach der Kellnerin und sie gaben ihre Bestellungen auf.

***

Nach dem Essen gingen sie noch kurz spazieren, um sich die Beine zu vertreten und damit Gustaf eine rauchen konnte, danach setzten sie sich an die Hotelbar und bestellten sich zwei Drinks.

"Aber nicht zu lange", sagte Björn. "Unser Zug fährt morgen schon um halb 9."

"Du darfst nur nicht wieder verschlafen." Gustaf trank einen Schluck, dann grinste er. "Ich kann dich ja wecken kommen. Du darfst nur nicht abschließen."

"Ja klar, damit zu mitten in der Nacht in mein Zimmer kommen kannst." Björn griff in die Schale mit Erdnüssen, die vor ihnen stand.

Gustaf hob die Schultern. "Warum nicht? Hättest du da was dagegen?"

Björn sah ihn nur kopfschüttelnd an. "Gustaf, sie sagte was von kastrieren."

Gustaf nickte. "Ach ja. Aber da ich weiß, daß sie außer Josef noch andere Kinder will, kann sie das ja nicht ernst gemeint haben." Er trank sein Glas aus und winkte den Kellner heran. Da Björns Glas auch schon fast leer war, bestellte er für ihn auch gleich einen neuen Drink.

"Sie könnte Carl trotzdem von uns erzählen", sagte Björn bedrückt.

"Das würde sie ihm nie antun", behauptete Gustaf und trank sein Glas mit einem Zug leer. Er bestellte sich ein drittes.

Björn seufzte. "Das Risiko werde ich lieber nicht eingehen."

"Wie sollte sie denn davon erfahren?"

"Laß uns das Thema wechseln, okay?" Björn trank einen Schluck. "Die nächste Tour beginnt bald."

"Mit wem wirst du dir dann das Hotelzimmer teilen?"

Björn stöhnte auf. "Das ist nicht unbedingt ein Themenwechsel." Er trank sein Glas leer und bestellte sich ein neues.

"Sei doch nicht so kleinlich."

Sie schwiegen für eine Weile und bestellten sich weitere Drinks.

"Manchmal habe ich Carl gegenüber ein richtig schlechtes Gewissen", sagte Björn schließlich leise.

"Weshalb?"

"Immer wenn ich mir dir zusammen unterwegs bin. Und es mir gefällt." Er trank einen Schluck.

"Du meinst, wenn du wieder solche Träume von mir hast?"

"Hmm."

Vorsichtig strich Gustaf mit seinen Fingern über Björns Hand. Björn zog sie nicht weg. "Es sind doch nur Träume", versuchte er ihn zu beruhigen. "Oder?"

"Naja…"

Gustaf horchte auf. "Ach nein?"

"Versteh das nicht falsch, ich bin nicht in dich verliebt, es ist nur so… Du bist doch mein… naja, mein… Gustaf." Björn seufzte. "Macht das irgendeinen Sinn?"

Gustaf nickte. "Irgendwie schon." Er griff nach Björns Hand und drückte sie. "Du bist doch auch mein Björn. Ich liebe Pernilla wirklich über alles, aber das mit uns beiden… ist was anderes. Etwas ganz besonderes."

Björn nickte nur. Er fühlte, wie sein Widerstand schwand. Am liebsten hätte er sich an Gustaf gelehnt und sich von ihm drücken lassen. Genau das war es, was auch er fühlte. Er liebte Carl über alles, aber seine Beziehung zu Gustaf war etwas ganz besonderes. Seit dem Tag, an dem sie sich das erste Mal getroffen hatten.

"Ich liebe dich", murmelte Gustaf. "Auf eine ganz besondere Art und Weise."

Björns Herz begann schneller zu schlagen. Ihm wurde heiß. "Und ich…"

"He, Björn, Gustaf!"

Die Stimme ließ sie zusammenzucken. Erschrocken ließen sie die Hand des anderen los und drehten sich um. Anton und Johan von Molotov Jive kamen strahlend auf sie zu.

"Hi", brummelte Gustaf. "Was macht ihr denn hier?"

Anton lachte. "Das wollte ich euch gerade fragen. Immerhin seid ihr hier in unserer Stadt." Er schwang sich auf den freien Hocker neben ihm und bestellte sich einen Drink.

Johan setzte sich neben Björn und bestellte sich ebenfalls was. "Was treibt euch denn hierher?" erkundigte er sich.

"Promotion für unser neues Album", antwortete Björn ganz automatisch. Nervös sah er zu Anton hinüber. Hatten sie irgendwas bemerkt? Anton war immerhin Victors bester Freund. Wenn er ihm erzählen würde, daß er mit Gustaf Händchen gehalten hatte, würde es nicht lange dauern, bis Carl davon erfuhr.

"Ausgerechnet in Karlstad?" Anton nahm seinen Drink entgegen und hielt ihn hoch. "Dann viel Spaß hier! Am besten ihr betrinkt euch, dann ist die Stadt ganz gut zu ertragen. Skål!"

"Skål!"

Sie prosteten sich zu.

***

Als Björn am nächsten Morgen aufwachte konnte er sich nicht mehr an viel von der vergangenen Nacht erinnern. Nur daß sie noch lange mit Anton und Johan in der Bar getrunken hatten und schließlich weit nach Mitternacht in ihre Zimmer gegangen waren. Jeder für sich. Und jetzt saß er hier völlig verschlafen auf seinem Bett, hatte einen tierischen Kater und wußte nur noch, daß er jetzt aufstehen mußte und nicht trödeln durfte, um nicht zu spät zu kommen.

Seufzend stand er auf, schluckte eine Aspirin und stellte sich dann unter die Dusche. So nach und nach kamen auch die Erinnerungen an sein Gespräch mit Gustaf zurück. Himmel, sie mußten ja beide ziemlich betrunken gewesen sein. Und viel zu ehrlich…

***

Gustaf erwartete ihn schon im Frühstücksraum. Auch er schien noch unter den Folgen der vergangenen Nacht zu leiden. Beide redeten nicht viel, sie tranken ihren Kaffee, aßen eine Kleinigkeit und machten sich dann auf den Weg zum Bahnhof. Sie stiegen in den Zug und fuhren pünktlich ab. Da es noch früh war beschlossen beide Musik auf ihrem iPod zu hören und dazu etwas vor sich hinzudösen.

Nach einer Stunde legte Gustaf seinen iPod zur Seite und stand auf. Fragend sah er Björn an. Björn zog einen Stöpsel aus seinem Ohr.

"Was?"

"Ich gehe mir im Bistro einen Kaffee holen", sagte Gustaf. "Soll ich dir einen mitbringen?"

Björn nickte. Gute Idee. "Ja, danke."

Gustaf machte sich auf den Weg. Nach einigen Minuten kam er mit drei vollen Pappbechern zurück und setzte sich wieder. Björn legte seinen iPod zur Seite.

"Drei Kaffee?" fragte er.

Gustaf nickte. "Ja. Die sind so furchtbar klein, da habe ich mir direkt zwei mitgenommen."

"Verstehe." Björn trank einen Schluck. Er kannte Gustafs Kaffeegewohnheiten.

Gustaf räusperte sich. "Du Björn, wegen letzter Nacht…"

Björn spürte wie er rot wurde. Er sah sich um, doch der Waggon war nicht sehr voll und in ihrer Nähe saß keiner, der sie belauschen konnte. "Wir waren ziemlich betrunken", sagte er. "Und haben beide Dinge gesagt, die wir nicht so gemeint haben."

"Ach." Gustaf sah ihn überrascht an. "Ich habe jedes Wort so gemeint, wie ich es gesagt habe." Er legte seine Hand auf Björns Oberschenkel. "Du bist doch mein Björn, nicht wahr? Und ich liebe dich."

Björn atmete tief ein und aus. Er versuchte ruhig zu bleiben, doch sein Herz schlug immer schneller. "Gustaf…"

"Und was wolltest du mir gestern gerade sagen, als Anton und Johan reinkamen?"

Björn schluckte. "Nun ja, ich… ich…"

"Liebst du mich auch?" Gustafs Hand streichelte seinen Oberschenkel in kleinen Kreisen. Etwas zu weit oben.

"Gustaf…" Björn stöhnte auf. "Nicht jetzt."

"Wann dann?" Gustaf hörte nicht auf.

"Wir dürfen das nicht tun."

"Aber du möchtest schon, oder?" Gustafs Hand war jetzt bedrohlich weit oben. Björn spürte, wie er hart wurde.

"Hör… hör bitte auf", stöhnte er. "Da… da vorne kommt der Schaffner…"

Gustaf nahm seine Hand wieder zu sich und kramte ihre Fahrkarten hervor. Sie wurden kontrolliert, dann waren sie wieder allein. Björn stand auf.

"Ich bin mal auf der Toilette", sagte er.

"Soll ich mitkommen?" fragte Gustaf.

"Nein…" Björn lief schon davon.

Gustaf sah ihm seufzend nach, dann griff er sich wieder seinen iPod.
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