Dec 23, 2017 14:23
Adventskalendertürchen: 20/24
Fandom: original, Way Down
Characters: Dave & Jack
Widmung/Note: für mehr Repräsentation von trans!Charakteren (Ja, ich hinke da sehr hinterher. Jack ist mein erster Charakter dahingehend) und ace!Charakteren (Dave ist demisexuell, aber das wird ihm erst mit der Beziehung zu Jack bewusst)
Genre: romance, fluff
Rating: P-12
Warning: contains light spoilers for the further Way Down Plot
Du schiebst es auf seine Vorliebe für Bücher, dass er sich kaum zusammenreißen kann, als eure Gruppe die Tür hinter sich schließt. Er ist so aufgeregt und zerrt an dir, als wärst du derjenige, der euch alle erretten kann, dabei fühlst du dich eher wie das komplette Gegenteil von einem Retter. Bisher hast du dich für niemand anderen interessiert als für dich und deine Schwester. Und doch lässt du dich von ihm tiefer in die Bibliothek ziehen, die ihr euch als Unterschlupf ausgesucht habt. Die Regale sind nicht mehr allzu gut bestückt. In dieser kalten Jahreszeit sind Bücher das Erste, das man verbrennt. Als du das Jack erzählt hast, war er so entsetzt, dass du schon befürchtest hast, er würde gleich Amok laufen - draußen, bei den Wilden. Du hast ihm letztlich nicht gestanden, dass auch du schon Bücher in die Flammen werfen musstest, um nicht zu erfrieren. Was die restlichen Monate an Hitze und Trockenheit mitbringen, kehrt im Dezember und Januar als Eiseskälte mehrfach zurück. Du bist nicht der Einzige, der den Winter mehr hasst als den permanenten Hochsommer. Jack trägt so viel Kleidung, dass er sich nicht so flink wie sonst bewegen kann. Trotzdem legt er ein solches Tempo vor, dass du in einen leichten Trab verfallen musst, damit er dich nicht von den Beinen zieht.
Er führt dich in die zweite Etage und zu den Gängen am hintersten Ende des Raumes. Da sind tatsächlich noch Bücher in den Regalen.
Kinderbücher.
Aus dem Alter sind wir doch raus, denkst du dir und doch zaubert dir seine kindliche Freude ein Lächeln auf das Gesicht. Als er dich loslässt, beobachtest du, wie er an dem Bord entlang geht und wohl ein bestimmtes Buch zu suchen scheint. Er findet es auch, zieht es hervor und zeigt es dir mit strahlenden Augen.
Du nimmst es ihm ab und betrachtest den Titel. »Die Unendliche Geschichte? Willst du, dass ich es dir vorlese?«
Er blinzelte unter der Kapuze seines hellgrauen Hoodies hervor und nickt eifrig.
»Magst du das Buch so sehr, ja? Nun … dumme Frage. Mich erinnert es auch an bessere Zeiten. Meine Mutter hat Malia und mir immer daraus vorgelesen.«
Kurz trauerst du, denn es ist schon zu lange her, aber der Gedanke daran schmerzt noch immer. Ihr setzt euch und du schlägst das Buch auf deinem Schoß auf. Du hast ewig nichts mehr vorgelesen, deswegen ist der Anfang sehr holprig, doch du wirst besser. Du kannst hören, wie sich unten im Foyer Max, Joel und Neal miteinander unterhalten, doch ihre Stimmen werden immer leiser und irgendwann sind da nur noch Jack, du und diese Geschichte, die nie endet. Dein Gegenüber rückt immer näher. So nahe, dass sich eure Knie irgendwann berühren und du seinen Atem auf deinen Fingern spüren kannst - kühl wie die Luft um euch herum.
Irgendwann streckt er die Hand aus, berührt deine Stirn, als er dir eine rote Haarsträhne wegstreicht. Deine Lider senken sich, weil sich das schön anfühlt. Gleichzeitig ist es seltsam. Du hast nie bei jemand anderem so gedacht. Nur bei Malia, aber sie ist deine Schwester, deswegen ist es wohl normal, sich da sicher und behütet zu fühlen. Du hast nie darüber nachgedacht, warum du das Gefühl nie bei anderen hattest und weiß nicht einmal, warum du jetzt flüchtig daran denkst. Da, wo sich eure Knie berühren, kribbelt deine Haut und du weißt nicht, warum das so ist. Nur, dass es dich vom Lesen ablenkt.
Später hebst du den Blick, weil dir eine Stimme im Kopf sagt, dass es ein guter Augenblick dafür wäre. Vielleicht dein Unterbewusstsein. Vielleicht dein Herz. Sein Gesicht ist so nahe, dass du die Augen schließt und … auf irgendetwas wartest. Die Berührung ist federleicht, streift deine Haut fast nur, aber du hast noch nie etwas dergleichen gespürt, das sich so gut angefühlt hat. Danach kannst du wieder besser vorlesen und du tust es lächelnd, während er dir sanft den Oberschenkel krault.
Du hast Malia damals wohl angelogen, als du meintest, du würdest nie jemand anderen brauchen als sie. Und gerade glaubst du, dass Jack dich vielleicht auch mehr braucht als du gedacht hast. Er genießt deine Nähe, das wird dir immer bewusster, dabei kennt ihr euch noch gar nicht so lange. Es ist wie eine Art Seelenverwandtschaft. Der Gedanke macht dir Angst. Er bringt dein Herz zum Stolpern und lässt deine Stimme rauer werden. Er setzt sich Minuten später neben dich, um sich anzulehnen. Du lässt zu, dass er eure Finger miteinander verflechtet, denn auch das ist schön, lässt dich breiter lächeln.
»Ich hab dich gern, Jack«, sagst du leise, ohne ihn anzusehen. Du willst nicht, dass er sieht, wie dir die Hitze ins Gesicht steigt. Die Röte lässt deine Sommersprossen wie schwarze Punkte aussehen. Doch er tut genau das, dreht dein Gesicht in seine Richtung und setzt ein Küsschen auf deine Nasenspitze. Du weißt, was er dir sagen würde, wenn er reden könnte.
Ich mag dich auch, formt er schließlich mit seinen Fingern. Du verstehst es, auch wenn du die Gebärdensprache immer noch lernst, und lehnst deine Stirn an seine, lächelst glücklich und vergisst, dass es draußen noch immer gefährlich ist und dass ihr hier wie auf einem Präsentierteller sitzt, sollten sie merken, dass ihr hier seid. Aber das spielt alles keine Rolle. Nicht in diesem Augenblick.
original character: jack,
way down,
genre: romance,
adventskalender 2017,
format: oneshot,
original character: dave,
format: original,
genre: fluff,
warning: spoilers