Feb 12, 2011 23:36
Dem "großen Krach" mit meiner Mutter ist 2 Tage später noch ein Telefonat gefolgt, das mir wieder das Gefühl gab, gegen eine Wand zu reden. Vielleicht hatte meine Mutter auch einiges vom Gesagten tatsächlich nett gemeint; aber es kam bei mir nicht so an. Nicht mal ansatzweise.
Natürlich akzeptiere ich sie weiterhin so, wie sie ist, und vermutlich werde ich des lieben Friedens willen auch nach Zürich und Weimar mitfahren. Vielleicht reiße ich mir dann zu einem unpassenden Zeitpunkt wieder die Lippen auf, wer weiß?
Erschreckend ist jedoch, sich mit einem Bekannten über das eigene Selbstbild zu unterhalten und dann zu erfahren, daß man selbst mal wieder viel zu empfindlich war.
Als ob jedes Signal von außen nur als negativer Druck empfunden wird - und wenn nicht gleich, dann ein bis zwei Tage später.
Das dabei entstehende Sorgenspektrum ist durchaus vielfältig:
- Eine angekündigte Mail kommt nicht? Woran kann es liegen? Was habe ich schon wieder falsch gemacht? Warum darf ich es nicht erfahren?
- Hausärztin findet den Ferritinwert zu niedrig? Wie kommt sie darauf, daß das für mich ein Problem ist? Warum kann man das nicht anders lösen?
- Fallmanager ruft trotz Mail nicht zurück? Wieso nicht? Was habe ich falsch gemacht und warum erklärt er mir das Protokoll nicht?
- Ein anderes Telefonat bleibt auch aus. Habe ich mich über heiße Luft unterhalten? Hätte ich am Mittwoch besser daheim bleiben sollen?
Mir scheint immer öfter, daß die Welt da draußen nicht nach meinem Rhythmus funktioniert. So eine Ahnung diesbezüglich war ja schon immer da. Wären diverse Dinge auch schiefgelaufen, wenn ich mich auf mich selbst - und auch auf die anderen - besser eingestellt hätte?
geliebter alltag