Cheetah Experience #03

Jul 22, 2015 22:45

Naaaaa? Geht es euch allen so gut wie mir? ;D Ich habe gehört, dass in Deutschland gerade wieder eine Bullenhitze herrscht, während ich hier im Zwiebellook rumlaufe und nachts fast erfriere..

Und es gibt noch mehr Gegensätze: Während bei euch das Wochenende die Zeit der Erholung ist, müssen wir am Wochenende sogar eine Stunde früher auf der Farm sein. Meh. Aber wenigstens konnten Tracy und ich einen entspannten Spaziergang machen, weil unsere Aufgabe war alle Zäune und Tore zu kontrollieren. Ansonsten hatte ich für den Vormittag keine Aufgaben, so dass ich wieder ein bisschen Zeit mit den Tieren verbringen konnte. Mischief hatte sich leider in einem ihrer Häuser versteckt, also bin ich mal zu den Wölfen gegangen. Shakira hat mich sogar begrüßt und sich ein paar Streicheleinheiten abgeholt, ist aber relativ schnell wieder abgehauen und hat sich entspannt irgendwo ins Gras gefläzt. Trotzdem blieb ich noch einige Zeit im Gehege, setzte mich in die Sonne und genoss einfach das Leben. Nikita ist immer wieder zu mir gekommen und hat sich sogar ziemlich gerne von mir kraulen lassen, aber immer nur unter strenger Beobachtung von Shakira. Ich hoffe wirklich, dass Nikita nicht später noch einen auf den Deckel bekommen hat! Es wäre so viel einfacher, wenn Nikita das Alpha-Weibchen wäre - sie ist einfach so viel zutraulicher.

Weil ich immer noch sehr viel freie Zeit hatte, und Mischief sich immer noch nicht bequemt hatte herauszukommen, ging ich einfach mal bei Tracys Führung mit. Touristen können die Farm nicht einfach so besuchen und selbstständig herumlaufen wie in einem Zoo, sondern nur an regelmäßigen Führungen teilnehmen, die zum größten Teil von uns Volontären geleitet werden. Ich hoffe so so sehr, dass ich mich davor drücken kann! Ich bin ja sehr gerne der „Shadow“, der einfach mitläuft und aufpasst, dass die Gruppe zusammenbleibt, aber für eine eigene Führung fühle ich mich einfach nicht fit genug, vor allem was das sprachliche angeht. Obwohl ich so viele Serien in englisch gucke, habe ich das Gefühl mein Wortschatz würde immer weiter schrumpfen … Aber zurück zum eigentlichen Thema! Die Führung lief super und auch ich habe dabei noch einige neue Dinge gelernt :D Tracy macht das einfach super sympathisch! Sie ist halt Kanadierin ;D

Am Nachmittag durfte ich wieder Love und Leonard babysitten, juhu! Ich LIEBE die beiden einfach! Am Anfang waren die beiden noch ziemlich aufgedreht, weil sie kurz vorher wohl sehr viel Schlaf hatten, und Love wollte mich irgendwie immer in ihre Spielereien integrieren … Love und Leonard jagten sich gegenseitig durch das Gehege und auf einmal stürzte sich Love dann auf mein Bein D: Zwar sehr sanft (ohne Krallen und nur ganz sanfte Bisse), aber trotzdem muss sie lernen, dass sie das nicht darf - denn was jetzt noch süß ist, ist nicht mehr so süß wenn sie ausgewachsen ist. Aber ich hasse es, sie disziplinieren zu müssen! Zum Glück hat ein Klaps auf die Nase ausgereicht, damit sie sich wieder ihrem Bruder widmet und nicht mehr mir. Kurze Zeit später war es eh Zeit für das Mittagessen und im Anschluss hielten die beiden einen seeeehr ausgedehnten Mittagsschlaf. Um 17 Uhr mussten die beiden schließlich ins Bett, beziehungsweise in ihren Babyroom und ich durfte Love an der Leine dorthin führen. :D Ich werde ganz ganz sicher irgendwann nächste Woche bei ihnen übernachten!!







Zum Abschluss des Tages mussten Tracy und ich noch einmal einen Spaziergang machen, um die Zäune zu kontrollieren. Das tat irgendwie total gut, vor allem weil alles noch 1000x schöner aussieht, wenn die Abendsonne so tief steht. Wundervoll. Nur Fushan, der sibirische Tiger, sorgte für ein bisschen Nervenkitzel, weil er uns sehr genau beobachtete und aufmerksam den Zaun entlang pirschte, sodass wir die Spannung auf seinem Elektrozaun nicht kontrollieren konnten. Fushan stürmt nämlich gerne auf den Zaun zu, wenn er Leute zu nah dort stehen sieht, und das ist weder für die Person noch für ihn ein schönes Erlebnis.

Der Sonntag startete ebenfalls eine Stunde früher und mit den üblichen morgendlichen Aufgaben. Zwischendurch hatte ich aber auch noch Zeit eine Runde mit Kenji zu spielen <3 Kenji ist ein 10 Monate alter Gepard, der mehr oder weniger frei herumläuft und natürlich noch voller jugendlicher Energie steckt! Also schnappte ich mir eines seiner Spielzeuge und ließ ihn ein bisschen durch die Gegend jagen. Ich glaube Tracy hat sogar ein kleines Video davon gemacht, das ich euch natürlich auch zeigen werde, falls sie mir das irgendwann mal zukommen lässt.

Später am Vormittag war ich wieder Shadow bei einer Tour, diesem mal Trine, einer Volontärin aus Norwegen. Eine halbe Stunde vor Beginn der Tour fand ich mich im Curio Shop (Rezension/ Souvernis) ein und fragte ob sich schon Touristen für die Tour angemeldet hätten, als plötzlich ein kleiner Bus auf den Parkplatz fuhr und 18 dunkelhäutige Männer aus diesem Bus ausstiegen. Holy shit. Die Gruppe fand sich nach und nach im Shop ein, um die nötigen Formulare zu unterschreiben, und einer dieser Typen fing massiv an mich anzugraben. Mir war das sooo fürchterlich unangenehm!! Zum Glück waren sich sehr schnell alle einig, dass man Trine und mir diese Führung nicht zumuten kann (zumal ein paar der Männer wohl auch schon Alkohol intus hatten), und einer der männlichen Staff Mitglieder übernahm die Tour mit zwei ebenfalls männlichen Shadows. Außerdem meldeten sich noch 12 andere Touristen für diese Tour, sodass man die Gruppe so oder so in zwei Führungen hätte aufteilen müssen. Die Führung von Trine und mir war also letztendlich sehr entspannt mit zum größten Teil sehr netten Leuten (eine Familie nervte mich ein bisschen, weil sie ständig soweit zurück hingen und ihr Kind nicht vernünftig bei sich behielten). Den Rest des Nachmittags hatte ich Freizeit und konnte endlich ein bisschen Zeit mit Mischief verbringen! Dieses Mal hatte ich auch endlich meine Kamera dabei und habe ein paar Fotos von dieser edlen Schönheit gemacht.



Ansonsten war der Sonntag der Tag der Social Events! Als erstes haben wir eine kleine Safari durch das angrenzende Emoya Wildlife Gelände gemacht. Emoya Wildlife ist ein Luxushotel mit einem riesigen Gelände, auf dem etwa 30 verschiedene Tierarten leben und dort frei herum laufen. Unter anderem auch Zebras und Nashörner! Die Fahrt hat einfach mega viel Spaß gemacht und sowohl die Tiere als auch die Landschaft waren super schön anzusehen <3 Wir von Cheetah Experience dürfen völlig umsonst diese Tour fahren, weil Gäste von Emoya bei uns vergünstigte Ticketpreise bekommen … und weil unser Gelände glaube ich auch nur gemietet ist und eigentlich den Eigentümern von Emoya gehört. Man ist also eng miteinander verbunden.







Am Abend sind wir schließlich mit einigen Volontären und ein paar Staff Membern im Longhorn Grill Steakhouse essen gegangen, und ich habe mich sofort in diesen Laden verliebt! Die Atmosphäre war moderner und feiner als erwartet, aber auf eine entspannte Art und Weise - wenn jemand versteht was ich meine. Außerdem war uns Kellner ein total cooler Typ. I like it. Und dann hatte ich auch noch Glück, dass es an diesem Tag ein Spezialangebot gab, und ich einen zweiten kostenlosen Burger zum Mitnehmen bekommen habe! Yey, kostenloses Essen! Und es hab schon am Mittag zwei Pizzen zum Preis von einer, haha. Und ja, ich esse in einem Steakhouse Burger, weil ich Steak (bzw. festes Fleisch allgemein) nicht so gerne mag. Der Abend war super lustig - vor allem Dank der „Springbokies“ - und entspannt, und ich fühle mich in dieser Gruppe ziemlich wohl, auch wenn ich mit meiner stilleren Art immer noch ein wenig aus der Reihe falle. Leider war dieser Abend viel zu schnell vorbei, aber man muss ja auch am nächsten Morgen wieder früh raus ..

Am Montag war mein erster Arbeitstag auf der Lion Site! :D Die Farm ist in Cheetah Site (Geparden, Wildkatzen, Erdmännchen, Eulen) und Lion Site (Löwen, Tiger, Leoparden, Servale, Karakale, Wölfe) aufgeteilt und die Volontäre wechseln jede Woche das Team. In der Freizeit kann man aber natürlich mit allen Tieren interagieren, ganz unabhängig zu welchen Team man gerade gehört. Eigentlich sind diese Teams nur für die morgendlichen Pflichtarbeiten relevant.
Als alle mit ihren Aufgaben fertig waren, ging es schließlich wieder zur Fütterung der Löwen <3 Das ist einfach immer wieder fantastisch mit anzusehen, wie sich Acinonyx (fragt mich nicht warum der Löwe „Gepard“ heißt) und Napoleon laut brüllend auf ihr Fressen stürzen. Sobald die beiden mit ihrem Fressen beschäftigt und in das Feeding Camp eingeschlossen waren, durften wir dann mit Eimern und Poop-scoops das normale Gehege betreten und ihre Häufchen sowie Knochen von früheren Fütterungen aufsammeln. Poofy beobachtete die beiden Prachtkerle währenddessen aufmerksam und rief uns sofort zurück, als Acinonyx aufhörte zu fressen und somit nicht mehr abgelenkt war. Denn die Tatsache ist: Falls er es wirklich darauf anlegt den Zaun herunterzureißen, dann würde er es schaffen. Ein bisschen nervös ist man also schon die ganze Zeit, wenn man durch deren Hoheitsgebiet stapft.



Napoleon
Danach half ich noch ein bisschen im Curio Shop, neue Ware mit Barcodes zu versehen, bis ich nach dem Mittagessen meine erste Babysitting Schicht bei Majek und Madiba antreten musste. Majek und Madiba sind zwei mega niedliche Geparden Jungs, die erst 3 Monate alt sind und damit nochmal ein ganzes Stück jünger als Love and Leonard. So so so süß! Vor allem Madiba hat sofort mein Herz erobert, als er es sich nach kurzer Zeit schon auf meinem Schoß gemütlich machte. Außerdem hat er das niedlichste Babyface EVER.



Das war es schon wieder von mir! :D Ich hoffe ihr habt euch über die ersten Bilder gefreut. Wer mag, kann mir auch gerne bei Instagram (uglyheroine) folgen, da werde ich regelmäßiger den ein oder anderen Schnappschuss posten. Liebe euch!

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