Jul 20, 2015 20:42
Da bin ich wieder! :D Ich muss in Zukunft wirklich mindestens alle 2 bis 3 Tage meine Erlebnisse niederschreiben, weil ich mir sonst gar nicht mehr alles merken kann … obwohl doch … ich sauge natürlich jeden einzelnen Moment auf, aber es ist sonst einfach zu überwältigend meine Geschichten in einem Gedankengang aufs Papier zu bringen. So viele tolle Momente. So viele Informationen. So viel Liebe.
Wie jeden Morgen trafen wir uns am Donnerstag um 8 Uhr vor unserer großen Tafel und checkten unsere Aufgaben für den Vormittag. Dieses Mal musste ich mit Tracy, einer Volontärin aus Kanada, die Wassernäpfe in einigen Geparden Gehegen reinigen und neu füllen und die Plattformen schrubben, auf denen die Geparden gerne rumliegen und außerdem gerne ihr Fleisch vertilgen. Auch diese Arbeit war schnell erledigt, sodass ich vor dem täglichen Morgen Meeting um 9:45 noch ein bisschen zu den Wildkatzen konnte.
Nach dem Meeting war schließlich die lang ersehnte Geparden Einführung, aber tatsächlich lernten wir gar nicht mehr so viel Neues, weil wir die wichtigsten Sachen natürlich schon nebenbei aufgeschnappt hatten. Positiv überrascht war ich nur darüber, dass wir ohne Aufsicht (aber immer zu zweit) zu Faith und Eden ins Gehege dürfen. Faith und Eden sind zwei ausgewachsene aber sehr herzliche Geparden Damen, die fast durchgehend schnurren, wenn man bei ihnen ist. Noch toller ist, dass man tatsächlich bei ihnen übernachten darf! Man darf nur kein Problem damit haben vielleicht angepinkelt zu werden … aber hey! Das nehme ich gerne in Kauf für das Erlebnis mal zusammengekuschelt mit zwei ausgewachsenen Geparden zu schlafen.
Im Anschluss an diese Einführung durfte ich endlich meine erste Schicht als Babysitter für Love und Leonard, den zwei 5 Monate alten Gepardenjungen, antreten. Tracy war bereits bei ihnen und lag neben ihnen im Gras, während die beiden Niedlichen gerade ein kleines Nickerchen hielten. Zusammen faulenzten wir also im Gras, bis die Kleinen langsam wieder fit wurden und dann ging natürlich die Party los. Die Beiden jagten sich gegenseitig wie zwei Wirbelwinde durch die Gegend, rauften miteinander und liebkosten sich 2 Sekunden später. Es gibt kaum etwas schöneres, als zwei aufgeweckten Jungtieren beim Spielen zuzusehen. Um 13:30 war unsere Schicht leider zu Ende, und wir wurden von anderen Volontären abgelöst, damit wir Mittagessen konnten.
Zunächst freute ich mich, da ich den Rest des Nachmittags mehr oder weniger frei hatte, und somit sehr viel Zeit mit den anderen Tieren verbringen hätte könnten .. ABER .. Leider war es an dem Tag mega mega stürmisch, sodass die meisten Tiere ziemlich gereizt und jumpy waren und/oder sich einfach in ihre Häuser zurückzogen. Aus diesem Grund wurden vorsichtshalber alle Interaktionen mit den Tieren für den Nachmittag untersagt. Menno! Ich wollte doch so gerne zu Mischief. Dafür durften wir uns alle etwas früher als sonst nach Hause verkrümeln, wo allerdings nach kurzer Zeit der Strom ausfiel … Da saßen wir also im Dunklen und heißes Wasser zum duschen gab es auch keins, weil auch tagsüber scheinbar kein Strom da war, um das Wasser zu heizen. Lustigerweise war dieser Abend trotzdem der bisher lustigste im Volunteer House! Wir saßen mit einigen Mädels zusammen am Esstisch (mit Taschenlampen), ließen auf einem Laptop einen Film laufen .. und fingen an Freundschaftsbänder zu knoten! :D Tracy ließ uns ihr Garn benutzen und zeigte uns, wie man zwei verschiedene Muster knüpfen kann. Tracy ist halt eine waschechte Kanadierin: Ich habe noch nie eine so nette Person kennen gelernt. Sie ist so süß. Das hört sich wahrscheinlich echt langweilig an, aber wir haben uns super unterhalten und es war einfach 1A Bonding. Irgendwann kamen dann ein paar andere Volontäre von einem Fest in der Stadt zurück und waren alle ziemlich verblüfft von unserer Beschäftigung.
Am Freitag war es zum Glück nicht mehr so windig, aber dafür bitter bitter kalt. Brrr. Eigentlich war auch noch Regen angesagt, aber der blieb zum Glück aus. Ansonsten begann der Tag wieder mit den üblichen Aufgaben: Poop-scooping, alles sauber machen und kontrollieren. Unter anderem auch den Babyroom, das Zimmer in dem Love und Leonard immer schlafen. Und wir auch, wenn wir möchten. Man darf nämlich nicht nur bei Faith und Eden übernachten, sondern auch bei den Kleinen! :D Das werde ich direkt nächste Woche mal in Angriff nehmen.
Nach dem alltäglichen Meeting war ich wieder zum Babysitten eingeteilt, allerdings dieses Mal bei Aurora, Nova und Ollie - zwei Leoparden Mädchen und einem Karakal Jungen. Holla die Waldfee, bei denen fliegt die Zeit, weil man immer auf der Hut sein muss. Besonders Aurora (spotted) und Nova (schwarz) sind natürlich ziemliche Wildfänge, da merkt man schon einen riesigen Unterschied zwischen Leoparden und Geparden, was deren Zähmbarkeit angeht. Trotzdem suchen die Leoparden erstaunlich viel Körperkontakt und legen sich sogar zu einem in den Schoß, während die Geparden sich eher neben einen ankuscheln und vielleicht mal das Köpfchen oder eine Pfote auf die Beine legen. Überraschenderweise kam kurz vor Ende der Babysitting Schicht Poofy, ein Staff Mitglied, vorbei, um mit den drei Fellnasen Gassi zu gehen. Ihr habt richtig verstanden: Gassi gehen. Ich durfte natürlich mitgehen und bekam die ehrenvolle Aufgabe Aurora an der Leine zu führen. So wundervoll! <3 Wir liefen durchs Feld zu einem aufgeschütteten Hügel und Aurora hatte unglaublichen Spaß diesen Hügel hoch und runter zu klettern … und ich musste natürlich immer hinterher, weil die Leine so kurz war, uff. Außerdem war es total niedlich anzusehen, wie sie ständig lange Grashalme angriff. Aww. Auf dem Rückweg durfte ich dann auch mal Ollie halten, der aber gar kein Interesse daran hatte schon wieder nach Hause zu gehen, weil er das Feld so unglaublich spannend fand. Kaum waren wir wieder zurück, wurde ich auch schon von den nächsten Babysitter abgelöst.
Nach dem Mittagessen hatte ich keine besonderen Aufgaben mehr, aber ich wusste dass Michèle alleine zum Babysitten von Love und Leonard eingeteilt war, also leistete ich ihr ein bisschen Gesellschaft. Ich liebe diese beiden Wollknäuels einfach. Zwischendurch half ich aber auch noch bei der Gepardenfütterung und stattete Mischief einen kurzen Besuch ab, die mich dieses Mal sogar am Gitter begrüßte. <3
Das war es erstmal, aber es wird sehr bald ein Bericht über die restlichen Tage folgen! :D Wenn nicht mehr alles so neu und aufregend ist, werde ich ja nicht mehr jede Kleinigkeit zum 100sten Mal erzählen, dann kann ich etwas aufholen. Und bald kommen auch endlich die ersten Fotos. Versprochen!
cheetah experience,
volunteering