Jul 16, 2015 22:36
Geschrieben am 15.07. - Wegen einem Stromausfall und zu viel anderem Spaß, konnte ich den Eintrag erst einen Abend später veröffentlichen.
Hallo meine Lieben! :D Jetzt melde ich mich tatsächlich schon zum ersten Mal. Der geplante Videoabend mit allen Volontären ist 'leider', aus Gründen zu denen ich später kommen werde, ausgefallen, also sitze ich einfach nur in meinem Bett und halte meine bisherigen Erlebnisse fest. Und beobachte nebenbei die Prime Day Blitzangebote auf Amazon … xD
Der Hinflug verlief problemlos und war nicht sonderlich ereignisreich, außer dass ich mich am Flughafen in Johannesburg ein bisschen abzocken ließ. Duh. Ein „Porter“ hat mir regelrecht seine Hilfe aufgezwungen, mir den Weg zum richtigen Check In zu zeigen und meinen Koffer dorthin zu ziehen. Am Ende hat er natürlich sein sehr sehr saftiges Trinkgeld verlangt. Auf dem Rückflug bin ich schlauer. Auch das Abholen vom Flughafen in Bloemfontein klappte ohne Probleme, auch wenn nicht unbedingt die herzlichsten Leute vom Staff geschickt wurden … wir warteten noch kurz auf ein anderes deutsches Mädchen, Michèle, die etwa 20 Minuten nach mir ankam und auch sie verriet mir später, dass sie die Begrüßung nicht sehr herzlich fand und schon Angst hatte, dass hier alle so wären. Aber zum Glück stellte sich das Gegenteil heraus: Alle anderen hier sind total lieb und offen! <3
Als erstes fuhren wir zum Volunteer House, wo wir unsere Betten zugeteilt bekamen und unsere Koffer abstellen konnten. Nach einem kurzen Besuch auf der Farm wurden wir zusammen mit einem weiteren neuen Volontär zum Supermarkt gefahren, wo wir uns mit Lebensmitteln fürs Abendessen (nur Frühstück und Lunch wird bereitgestellt) und Snacks eindecken konnten … nur leider hatte ich noch keine Möglichkeit mein Geld umzutauschen und mit den 600 Rand (etwa 50 Euro) die ich bereits zu Hause umgetauscht hatte, wollte ich erst einmal etwas sparsam umgehen.
Wieder zurück auf der Farm durften wir bei der Fütterung der Geparden helfen <3 So so so toll. Und ich hatte ziemliches Glück, dass ich die Futterschüssel von Dew trug, weil sie eine der sehr zahmen Geparden ist, und ich während der Fütterung sogar zu ihr ins Gehege durfte. Dew ist wirklich eine ganz liebe und sie hat sich sehr über ihre dicke Scheibe Zebrabein gefreut. Anschließend durfte ich auch noch die Wildkatzen füttern, weil ich dabei half das Fleisch für sie zu verkleinern. Eine quirlige kleine Horde! Und super verschmust. Ich werde also mit Sicherheit einige Stunden bei ihnen im Gehege verbringen, um meinen Kuschel-Bedarf zu decken.
Am Abend bin ich schließlich schon um 20 Uhr todmüde ins Bett gefallen, weil ich im Flugzeug nicht wirklich gut schlafen konnte. Außerdem hatte ich ja schon einen sehr aufregenden ersten Tag hinter mir. Entsprechend kam ich am nächsten Tag ohne Probleme aus dem Bett, als um 6:30 der Wecker klingelte. Tatsächlich lag ich sogar schon seit 5:50 wach im Bett und erfreute mich der Tatsache, dass ich meinen verkorksten Schlafrhythmus von zu Hause (etwa 4 bis 13 Uhr) schnell ablegen konnte. Um 8 Uhr ging es auf der Farm los und meine erste offizielle Aufgabe war: Poop-scoop duty!! :D Das heißt ich durfte die Hinterlassenschaften von Kenji und Fiela (und den Hunden) im großen offenen Gehege einsammeln. Kenji und Fiela laufen mehr oder weniger frei rum, also in dem Bereich, in dem wir uns auch normal bewegen. Weil wir damit so schnell fertig waren, durften Michèle und ich zu den zwei kleinen Geparden Cubs, um mit ihnen zu spielen. Nach 10 Minuten lagen nicht nur die kleinen schnaufend auf dem Boden, sondern vor allem auch Michèle und ich … Morning Workout vom feinsten.
Um 9:45 mussten wir schließlich zum Morning Meeting und bekamen unsere erste offizielle Einführung, bei der wir jede Menge Papierkram unterschreiben mussten und die generellen Regeln erklärt bekamen, wie wir uns in welcher Situation zu verhalten haben. Das meiste war ziemlich straight forward und allein mit etwas gesundem Menschenverstand schon selbstverständlich.
Nach einer kurzen Mittagspause zogen wir schließlich los, um die Tiere genauer vorgestellt zu bekommen. Als erstes gingen wir zu den Servalen und Karakalen, lernten ein bisschen etwas über die Charakter der einzelnen Tiere und im gleichen Zug auch in welche Gehege wir reingehen dürfen, und von wem wir uns besser fern halten. Anschließend lernten wir Mischief kennen - und oh mein Gott, ich bin verliebt. Mischief ist die wunderschönste Leoparden Dame, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe. Natürlich darf man zu ihr nicht ins Gehege, aber sie liebt Gesellschaft und lässt sich gerne durch den Zaun streicheln. Es ist also klar, bei wem ich den größten Teil meiner Freizeit verbringen werde hust. Panthera, ein schwarzer Leopard, ist ebenfalls sehr zutraulich und wunderschön … mal gucken wer am Ende tatsächlich mein Herz erobert. Außerdem gibt es noch Luna, ein jüngeres schwarzes Leoparden Weibchen, die es ebenfalls liebt bei einem am Zaun zu sitzen.
Ebenfalls sehr liebe Zeitgenossen sind die beiden kanadischen Wölfe Shakira und Nikita, und ich werde sicherlich die eine oder andere Möglichkeit nutzen, Zeit mit ihnen zu verbringen. Ich bin sehr gespannt, wie lange es dauern wird, bis mich Shakira, das Alpha Weibchen, in ihr Rudel akzeptiert. Die nächste Station waren die zwei Löwen Männchen, die uns natürlich direkt mit einem atemberaubenden Gebrüll beeindrucken wollten. Sehr sehr majestätische Tiere, vor denen man selbst geschützt durch eine Absperrung ziemlich viel Respekt hat. Zu guter Letzt gibt es noch Fushan, einen sibirischen Tiger, der trotz seine fehlgebildeten Hüfte und seinen dadurch etwas lustigen Gang auch ziemlich ehrfurchtgebietend ist. Die Geparden wurden uns leider noch nicht im Detail vorgestellt, aber das wird sicher morgen passieren.
Nach der Einführung ging es auch direkt mit der Fütterung weiter und ich durfte einen fetten Büffelkopf in den Fütterungsbereich der Löwen legen. Da bekommt man schon ein bisschen Gänsehaut, wenn man hört wie die Löwen aufgeregt vor der Tür auf uns ab laufen, und darauf warten sich endlich auf ihre Beute stürzen zu können. Und wie sie sich schließlich darauf gestürzt haben. Einfach nur wow. Außerdem durfte ich das Fleisch für Mischief in ihrem Gehege verstecken, aber es hat natürlich nicht lange gedauert, bis sie es gefunden hat. Sie ist so toll! Ich habe gerade wirklich Herzchen in den Augen. Im Anschluss halfen wir wieder bei der Fütterung der Geparden und danach hatten wir noch ein Stündchen Freizeit, bis wir zurück zum Volunteer House aufbrechen wollten. Eigentlich wollte ich direkt wieder zu Mischief, aber die war noch mit ihrem Fleisch beschäftigt, also wollte ich sie nicht stören. Stattdessen setzten Michèle und ich uns in das Gehege von den drei Karakalen Saturn, Jupiter und Mercury und den zwei Servalen Vega und Lyra. Die leben alle fünf zusammen und sind eine sehr gesellige und verschmuste Bande. Tatsächlich kann man mit ihnen mehr oder weniger genauso umgehen wie mit normalen Hauskatzen.
Ich freue mich soo sehr auf morgen! Ohne den Einführungskram, der nun abgehakt ist, haben wir am Vormittag wahrscheinlich noch mehr Zeit, um einfach die Gesellschaft der Tiere zu genießen <3 Fotos habe ich leider noch keine gemacht (außer ein Foto mit dem Handy von zwei der Karakale), weil ich erst einmal so einen puren Eindruck von den Tieren bekommen wollte, und nicht durch den LCD Bildschirm meiner Kamera. Ich werde aber natürlich sehr sehr bald eine Foto Session machen, yay.
Und ach ja … fast hätte ich vergessen zu erzählen, warum der Videoabend auf der Farm ausgefallen ist: Eine Geparden Dame hat heute Junge bekommen und braucht natürlich ihre Ruhe. ;D SO AUFREGEND!!!
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volunteering