Dies ist Teil 17.
Hier geht es zum Anfang der Geschichte.
Biodanza 102
Wieder Zuhause. Ich tanze nacheinander mit: Andrea, Line, Irmgard, Annette, Freya, Mathilde, Paula, Irmgard, Andrea. Ein Tanz mit geschlossenen Augen, ich werde von Mathilde geführt, um Ziele zu ertasten. Richtig spannend. Ich liebe Tänze im Dunkeln, bei denen ich einem anderen Menschen vertrauen darf. Von den 4 Personen, denen ich so blind und nur über die Hände begegne, erkenne ich nur Günter.
Der lange Abend endet für mich erst im Kuschelauto auf dem Parkplatz daheim in meinem Dorf, um 1h30 mit meinem Kopf auf Andreas Schoß.
Freundschaft, oder: tiefe Verbundenheit in Freiheit.
Party bei Sanja
Sie hat einen Schrebergarten direkt hinter dem Wohnblock, da machen wir es uns bei schönem Wetter gemütlich. Ein schöner Abend ohne Sorgenfalten.
Kuscheltraum 26
Es sind 5 Frauen und 11 Männer da. Das kann ja ein Kampf werden...
wird es nicht. Beim „ozeanischen Begleiter“ schlafe ich entspannt auf Jörgs Schoß ein. Er riecht gut. Beim Kuscheln kommen tatsächlich 2 Frauen zu mir und auch noch 2 Männer! Und die wollen auch mit mir kuscheln! Ich kann mich erstaunlich gut drauf einlassen.
Anschließend gehe ich mit Irmgard essen. Irmgard ist die einzige Biodanzera, mit der ich zu McDonalds gehen kann. Die leben ja sonst alle so gesund. Sie danach hergeben tut wieder richtig weh.
Biodanza 103
Reine Freude. Ich bin seit Tagen fast schmerzfrei. Ich tanze mit Lakshmi und denke, ich muss dieser Biodanzalehrerin (ja, sie ist auch eine!) doch wie ein Anfänger vorkommen. Aber so fühlt es sich gar nicht an. Sie scheint richtig glücklich mit mir zu sein! Zum Kuscheln liege ich zwischen Irmgard und Lakshmi, den wohl schönsten Frauen in der Gruppe, und genieße das Sein.
Julia hat Geburtstag, jeder bringt eine Blume mit, das gibt einen Riesenblumenstrauß. Ich habe dafür einen Eimer mit Herz-Aufklebern verziert und alle sind so restlos begeistert von diesem Eimer! Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu, denke ich. Johannes singt für Julia ein Lied, er singt wie ein Opernsänger, alle lauschen gebannt und sie ist fast zu Tränen gerührt - das will was heißen! Ich habe sie noch nie weinen sehen.
Im Abschlusskreis gerät Andrea in meine Arme und sie lacht dabei, und lacht und LACHT! Sie ist wie in Lach-Exstase, und ich muss dafür nichts tun als sie zu halten.
Dann Essen und danach wieder in der schon obligatorischen Kuschelreihe liegen, ich diesmal mit Andrea und Paula. Die beiden kleinen Frauen können gut miteinander und mit mir. Doreen, die hinter mir liegt, ist nicht so zufrieden und beschwert sich über meine schmierigen Haare und die scharfkantigen Schultern „Geht gar nicht!“. Aua! Aber wegen Andrea und Paula bleibe ich am Platz.
Auf der Rückfahrt singen Andrea und Line so schön im Kuschelauto. Andrea hat mich wohl richtig ins Herz geschlossen (oder doch umgekehrt?). Irmgard ("Meine Große!") wird nochmal gedrückt, was das Zeug hält.
Das Leben ist so schön!
Biodanza 104
Nach der Vivencia geht es wie immer ans Kuscheln, und der Platz hinter Irmgard ist noch frei. Ich bewege mich in ihre Richtung, aber Horst macht einen Hechtsprung „Halt, mein Platz!“. Wir schlagen uns schon fast um diese Frau. Ich finds witzig. Ich gehe zu Paula, sie ist ganz ruhig und sanft und lieb. Dabei kann die ganz schön giftig sein. Aber nicht in meinem Arm.
Biodanza 105
Nach der Vivencia gibts ein Feuerwerk der Komplimente. Manchmal können auch Worte gut tun.
Line: „ich finde, dass Du ein richtig toller Mann, äh, Mensch bist. So zart und einfühlsam.“ Ui!
Andrea: „Wenn Du mich drückst, erfüllt mich das mit solcher Lebensfreude, dass ich lachen muss. Das ist kein Auslachen!“
Tanja: „Adrian, ich wusste nicht, dass Du zaubern kannst, Merlin.“
Kuscheltraum 27
Sondertermin mit einer Journalistin von der Zeitung, die sogar mitkuschelt. Boah, sieht die toll aus.
Zuerst Kuscheln mit Gerda, schon so richtig vertraut und bekannt. Dann ist Melanie bei mir, eine ganz dicke, und ich drücke sie so fest ich kann. Da kann ich mal so richtig zulangen und sie findet es gut. Was fürn Spaß. Sie bleibt bis zum Schluss und gibt mir noch ein „Du bist ein guter Kuschelpartner.“ auf den Weg.
Danach ist noch Party bei Miene. In Ermangelung einer Kuschelecke legt Markus, dieser Verrückte, sich mitten in der Küche auf den Boden. Alle anderen haben erst Hemmungen, aber dann liegen wir zu viert, verrückter Haufen im wahrsten Sinne des Wortes. Sanja ist auch dabei.
Zum Abschied drückt sie mich nochmal fest und sagt: „Das ist richtig schön geworden mit uns.“ - „Uns?“ - „Uns beiden.“
Nach der Party mache einen langen Spaziergang mit Irmgard und schütte ihr mein Herz aus, erzähle von mir, von meiner Besonderheit, und wie schwer es mir fällt, damit jemanden zu finden. Wirklich trösten kann sie mich auch nicht. Sie kann mir auch meine Angst nicht nehmen. Sie ist eben auch nur ein "ganz normaler Mensch". An diesem Abend sterbe ich fast vor Bauchschmerzen.
Am nächsten Tag habe ich noch ein Kompliment in der WhatsApp, von Erika:
„Danke, lieber Adrian, fürs Rücken wärmen.“
So habe ich in einer Woche sechs richtig tolle Komplimente bekommen und mir fällt der Widerspruch zum vorigen Absatz deutlich ins Auge.
Hier geht es zum 18. Teil!