Title: And the road goes on...
Chapter: Prolog: Wiedersehen (2035)
Author:
angelical_notes aka
bavarian_angelPairing: Stefano Celozzi/Daniel Sikorski
Rating: NC-17
Language: German
Disclaimer: Alles erstunken und erlogen. Alle erwähnten Personen gehören sich selbst. Hiermit möchte ich keine Andeutung zu den sexuellen Vorlieben der erwähnten Personen machen. Achja, und ich verdien hiermit auch kein Geld.
Summary: Eine unmögliche Liebe und zwei Leben auf der Überholspur...
A/N: Diese Story ist mein Baby. Ich hab sie von November 2009 bis Januar 2010 per Hand während meines Australienaufenthaltes geschrieben. Ich weiß, dass es ein ungewohntes und wohl auch unbekanntes Pairing ist, aber ich hoffe ihr gebt der Story trotzdem eine Chance. Da die Story wie gesagt letztes Jahr geschrieben wurde, orientiert sie sich nur bis dahin an Ereignissen im RL, d.h. Wechsel, Privates etc aus der Zeit danach konnten nicht berücksichtigt werden. Die Zahlen im Titel sollen das Jahr sein, in dem der jeweilige Teil spielt.
Damit ihr eine Vorstellung von den beiden habt, hier zwei Bilder (oder ihr könnt Stef und Dani auch in meinem Userpic sehen):
Daniel Sikorski:
http://i175.photobucket.com/albums/w160/fcb_training/extra/Dani2.jpgStefano Celozzi:
http://i175.photobucket.com/albums/w160/fcb_training/ksc/amastef.jpg Stefano wusste nicht, wie lange er schon in den Rückspiegel starrte. Doch egal was er versuchte darin zu finden, es war nicht da. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ein schwerer Seufzer über seine Lippen und er richtete noch einmal seine schwarze Krawatte, bevor er schließlich aus dem Auto stieg.
Er ließ seinen Blick über die anderen Wägen schweifen, während er versuchte bekannte Gesichter unter den Leuten auszumachen, die auf dem Weg in die Kirche waren. Es war nicht leicht, denn sie alle waren älter, als er sie in Erinnerung hatte, und manche hatte er schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.
Seine Augen blieben auf einer kleinen Gruppe hängen, die sich wenige Meter vor ihm auf dem Gehsteig versammelt hatte. Es war der derzeitige Vorstand des FC Bayern - allen voran Oliver Kahn, der offensichtlich in ein Gespräch mit Mehmet Scholl vertieft war. Die älteren Herren hatten nicht mehr viel gemeinsam mit den Erinnerungen, die sich in Stefanos Kopf bahnten. Doch auch er selbst war nicht mehr der jüngste.
Etwas abseits der kleinen Versammlung standen drei Männer, die er auch sofort erkannte - Mats, der immer noch aussah wie Mitte zwanzig, sein langjähriger Partner Toni und ihr damaliger Mannschaftskollege Thomas Müller. Schließlich hatten sie zig Mal in der Bundesliga gegeneinander gespielt und waren mehrmals gemeinsam für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen.
Thomas schien Stefanos Blick im Rücken zu spüren, denn er drehte sich plötzlich zu ihm um und nach einem kurzen Augenblick, in dem sie sich gegenseitig anstarrten, winkte er ihm zu. Stefano beließ es bei einem kurzen Nicken, bevor er sich schließlich auf den Weg in die Kirche machte. Ihm war an diesem Tag nicht danach alte Erinnerungen aufzufrischen, vor allem nachdem er Jahre damit verbracht hatte, diese zu verdrängen.
Die Bänke waren schon gut gefüllt. Ein leises Gemurmel hing in der Luft. Für einen Augenblick blieb Stefano im Mittelgang stehen und blickte geradeaus auf den hölzernen Sarg, der mit Rosen und Lilien geschmückt vor dem Altar aufgebahrt war. Er spürte den Klos im Hals, als er in Gedanken eine Stimme hörte, die ihn anbrüllte, er solle doch seinen Hintern schneller übers Feld bewegen.
Nach mehrmaligem Schlucken wandte er seinen Blick ab und ließ ihn über die anwesenden Trauernden schweifen. In den ersten Reihen saß Familie Gerland, die Stefano allerdings nicht persönlich kannte. Immer wieder erkannte er das ein oder andere Gesicht aus der Vergangenheit, doch das eine, nach dem er unbewusst suchte, war nicht unter den Anwesenden.
Stefano wusste nicht, ob er enttäuscht oder froh sein sollte. Dieses eine Gesicht war der zentrale Gegenstand seiner Gedanken gewesen, seit er die Fahrt nach München zur Beerdigung geplant hatte. Schließlich nahm er in einer Reihe im hinteren Teil der Kirche Platz.
Seine Augen starrten automatisch wieder nach vorne, während seine Gedanken trotz aller Anstrengung meilenweit entfernt waren. So vertieft bemerkte er die drei Männer, die gerade die Kirche betreten hatten und nun langsam den Mittelgang entlang gingen, zunächst gar nicht, bis sie schon längst an seiner Reihe vorbei waren.
Nach einem kurzen Blick auf die Hinterköpfe der Männer, wollte Stefano seine Augen schon wieder abwenden, als sich der größte der drei auf einmal umdrehte und ihm direkt in die Augen blickte. Stefano erkannte Stefan Maierhofer sofort und sein Herz schlug mit einem Mal wesentlich schneller in seiner Brust, als ihm klar wurde, wer da wohl neben ihm stand.
Am liebsten wäre er sofort aufgesprungen, doch Stefans Blick hielt ihn so fest, dass sich nur seine Finger in seiner Hose festkrallten. Es brauchte keine Worte, um die Warnung in Stefans Augen zu lesen. Während sie sich noch immer gegenseitig anstarrten, stieß Stefan den Mann neben sich an und nach einem kurzen Blickwechsel nickte er nur in Stefanos Richtung.
Sofort spürte er ein zweites Augenpaar auf sich und er brauchte nicht lange um Deniz zu erkennen. Er hätte es auch erraten können, nachdem er Stefan gesehen hatte. Doch Stefano hielt dem anklagenden Blick nicht lange stand - stattdessen ruhten seine Augen wie Magnete auf dem dritten Mann, der sich noch nicht umgedreht hatte. Doch es dauerte nicht lange, bis dieser die Unruhe seiner Begleiter bemerkte.
Gerade als er sich ebenfalls umdrehen wollte, zog Deniz ihn in Richtung der nächsten Bank, während Stefan noch immer wie angewurzelt da stand. Stefano nahm dessen Kopfschütteln nur noch am Rande wahr - er war schon längst dabei aus der Bank zu stolpern, in seinem Kopf nur noch ein Gedanke.
„Daniel!“
Blaue Augen blickten in braune und Stefano spürte, wie sein Herz anfing noch schneller zu schlagen. Mit leicht wackligen Beinen hatte er dennoch die kurze Distanz schnell überwunden und kam erst wenige Zentimeter vor Daniel zum Stehen. Sie ließen sich die ganze Zeit über nicht aus den Augen - Deniz und Stefan zu ihren Seiten vollkommen vergessen - bis Stefano endlich wieder die Stimme hörte, auf die er schon viel zu lange hatte warten müssen.
„Stef...“
Er wollte so viel sagen, doch jetzt da er die Chance dazu hatte, bekam er nichts über die Lippen. Schließlich war es Stefan, der das Wort ergriff, während Deniz Daniel erneut in Richtung der Bank zog: „Ich will ja jetzt nichts sagen, aber ich glaub der Gottesdienst beginnt jeden Augenblick...“
Daniel schien aus seiner Starre zu erwachen und nickte. „Du hast Recht...“, murmelte er und sah Stefano nochmals an, „Lass uns nachher reden... Ich glaub wir haben uns viel zu erzählen.“
Er legte Stefano seine Hand auf die Schulter, bevor er Deniz schließlich in eine der Bänke folgte. Stefano sah ihm noch einen Augenblick nach, bis er merkte, dass Stefan noch immer neben ihm stand.
„Vermassel es ja nicht schon wieder!“, flüsterte in Stefanos Richtung und schenkte ihm ein unsicheres Lächeln, bis auch er sich setzte. Stefano blieb noch kurz verwirrt stehen, ehe er sich - nach einem weiteren Blick in Daniels Richtung - wieder seinem eigenen Platz zuwandte. Nach all den verschenkten Jahren würde er die wenigen Stunden nun auch noch warten können.
+*+
Nach der Beisetzung hatte sich ein Grossteil der Anwesenden auf den Weg zu einem mehr oder weniger kleinen Stelldichein in ein nahegelegenes Restaurant gemacht. Stefano hatte sich jedoch wartend gegen sein Auto gelehnt, die schwarze Krawatte gelockert und seinen Blick fest auf das Tor zum Friedhof gerichtet.
Daniel war nach einer kurzen Diskussion mit Stefan und Deniz allein am Grab zurückgeblieben. Stefano ließ ihm all die Zeit, die er brauchte. Schließlich hatte Daniel ihm versprochen, dass sie reden würden und das war alles, was Stefano sich erhofft hatte, nachdem er gesehen hatte, dass er zur Beerdigung ihres ehemaligen Mentors gekommen war.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sah Stefano Daniel dann am Tor, sein Blick suchend zu allen Seiten. Als er Stefano sah, nickte er nur wortlos in Richtung seines eigenen Autos. Stefano konnte den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht deuten, folgte ihm jedoch und stieg schließlich in den Wagen mit dem österreichischen Kennzeichen.
Er versuchte verzweifelt seine Nervosität zu unterdrücken, während er gebannt geradeaus zur Windschutzscheibe hinaus starrte, den Geruch von Daniels Aftershave in der Nase. Es dauerte einige Minuten, bis Stefano klar wurde, in welche Richtung sie unterwegs waren. Daniel blieb dann in einer kleinen Nebenstraße stehen, stieg aus dem Wagen und machte sich auf den Weg zu dem Park auf der anderen Straßenseite. Stefano folgte ihm immer noch wie ein treudoofer Hund.
Sie beide sagten kein Wort, bis sie schließlich an einer Parkbank hielten. Stefano wusste, dass Daniel diesen Platz nicht zufällig ausgewählt hatte - von hier hatte man den perfekten Überblick über das gesamte Trainingsgelände des FC Bayern. Beide ließen ihre Augen über den Ort ihrer gemeinsamen Vergangenheit schweifen, bevor sie sich auf der Bank niederließen.
Stefanos Blick senkte sich, bis er auf Daniels Hand landete, die auf dessen Oberschenkel ruhte. Sein Herz hämmerte in seiner Brust, als er vorsichtig seine Finger darüber streichen ließ, als ob er sich jederzeit verbrennen könnte.
„27 Jahre...“
„Eine scheiß lange Zeit...“, murmelte Daniel, sein österreichische Akzent stärker als Stefano es in Erinnerung hatte...