Fandom: Original (Dios Haus)
Characters: Tito (22) und Frances “Frankie” Singer (20), Erics Schwester.
Genre: Het, lime, angst
Warnings: F'ed-up sex. BITCHES BE CRAZY.
A/N: Entstanden in einer Phase, in der meine lockerflockige Gangsterromanze unvorhergesehen so eine Art Angst!-Infarkt erlitt. Total soapig, und Sexszenen mit eigenen Charakteren zu schreiben ist auch ziemlich strange für mich. Aber egal. ^^* Die Ausgangslage hinter dieser Situation ist eigentlich ziemlich verworren, ich hoffe man versteht sie trotzdem irgendwie. Tito hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich so nicht erwartet hätte, die aber trotzdem irgendwie recht konsequent für ihn ist.
i had a dream, lord it made me sick
saw you in your bedroom sucking someone else's dick.
sublime
Mittendrin krallt sie ihre langen Fingernägel in seinen Nacken, presst ihre erhitzten Gesichter aneinander und flüstert:
„Denkst du an meinen Bruder?“
Seine Antwort ist eine Hand, die sich auf ihren Mund presst. Nicht fest und nicht brutal eigentlich, eine Art höflicher Hinweis. Titos Augen blitzen.
„Fang nichts an,“ raunt er mit dem Schatten eines überreizten Lächelns, „Das du nicht zu Ende bringen kannst.“
Und er meint es so. Wenn Frankie mit ihm in den Schlamm runter steigen will, kann sie das haben, aber er ist nicht wie andere Männer, er spielt genau so schmutzig wie sie. Außerdem hat er sie schon einmal fast erwürgt, er kann es wieder tun.
Nicht, dass er es will, aber es liegt auch nicht in seiner Natur, es zu lassen.
Aber natürlich kommt die Warnung zu spät, denn es ist schon alles passiert; in dem Moment, als Frankie Eric erwähnt, zieht sich Titos Körper erschauernd und verräterisch auf ihr zusammen. Er kann es nicht zurücknehmen; die bloße Erwähnung hat ausgereicht. Es ist eine Schande, und es ist alarmierend.
Sie streckt ihren schmalen Körper unter ihm aus und windet sich, jede Bewegung, jedes Geräusch und jede Erschütterung der Hüfte sorgfältig einstudiert. Ihre freie Hand hält noch immer eine Zigarette. Bei jedem abgehackten Stoß wippt die glühende Spitze unwürdig in der Dunkelheit. Auch das ist Absicht. Frankie muss beweisen, dass sie Männer zur Ekstase bringen kann, selbst wenn sie nur halb bei der Sache ist. Titos dunkle Augen blitzen, aber Frankies Augen brennen, hell erleuchtet von Zorn, Koks, und dem bei ihr üblichen Anflug von Wahnsinn.
Seine Hand löst sich wieder von ihren feuchten Lippen und wandert zu einer ihrer kleinen Brüste. Er streichelt sie, und weil sie sich nicht mögen, ist es besonders enervierend, und es schüttelt sie leicht. Seine Worte kommen gepresst, aber tödlich freundlich.
„Denkst du an meinen Vater?“
Frankie sagt kein Wort, aber sie verzieht das Gesicht und haucht „Ah!“, bevor sie ihre Beine fester um seine Hüften schlingt. Und zum ersten Mal ist es nicht wie etwas, das sie vorher geprobt hat wie eine ihrer erfolglosen Filmrollen.
Er hört sich selbst stöhnen; ihm geht es genau so. Er ist genau so schwach. Ihre beider geflüsterten Worte riechen nach Unrat und Inzest und verletzen Titos nach wie vor tiefkatholisches Empfinden. Aber es spielt wohl kaum eine Rolle, wenn man sich ohnehin schon die Seele aus dem Leib gesündigt hat.
Es stinkt, nach Zigaretten und ungewaschenen Laken. Die Asche, die an Frankies Kippe immer länger wird, treibt Tito die Wände hoch. Draußen auf dem Rastplatz vor dem Motel wendet ein LKW. Man kann die breiten Reifen auf dem Kies knirschen hören. Der Fernseher ist noch an, aber mittlerweile läuft das Testbild; es rauscht. Dem Geräusch ihrer Körper, die gegen einander klatschen, haftet so gar nichts Angenehmes an.
Frankies Ähnlichkeiten mit ihrem älteren Bruder sind nicht komplett augenfällig. Aber wenn man sie erst einmal bemerkt hat, sind sie unmöglich zu ignorieren. Vor allem, wenn man Tito ist. Das feine, herzförmige Gesicht. Die roten Haare. Das leichte Band aus Sommersprossen auf den Schultern. Der lang gestreckte, aber durch und durch unathletische Körperbau. Sogar die glatten Hüften. Tito kann nicht sagen, ob Frankie knabenhaft ist oder Eric feminin; beide verschwimmen, gehen in einander über. Er weiß nicht, was das über ihn aussagt, und er will es auch nicht genau wissen. Aber nun, wo sie es gesagt hat, ist es einfach da.
Frankie winselt ein wenig, als seine Bewegungen härter werden. Aber sie hat es selbst auf sich gezogen, als sie Eric ins Spiel gebracht hat, und sie weiß es genau. Er würde sie gern umdrehen und von hinten vögeln, aber dann kann er dieses Gesicht nicht mehr sehen. Das Motelzimmer hat keine Spiegel.
Wahrscheinlich ist es für sie so ähnlich … Tito sieht exakt so aus, wie sein Vater aussah, als er 20 war, auf den Fotos in seinem Arbeitszimmer. Dio war nicht so bleich und ausgezehrt damals und er hatte starke, sonnengebräunte Arme, aber das runde, weiche, konzentrierte Gesicht ist genau gleich.
Tito stellt sich vor, wie das mittlerweile alte Gesicht von seinem Vater, mit seinem ergrauten Haar, über Frankie auf- und abhüpft, und er möchte sie gern auslachen, aber es geht nicht. Der Witz geht sowieso auf seine Kosten, denn er ist es, der sie in diesem Moment auf diesem Bett besinnungslos vögelt, weil er verzweifelt ist.
Und wieder erreicht ihre atemlose Stimme sein sensibles Ohr. Ganz dicht.
„Wie habt ihr es getrieben?“, fragt sie atemlos, mit zusammengepressten Zähnen. „Alle haben darüber geredet, alle. Selbst die Machos … selbst die … männlichsten Männer … wollten es wissen …“
Ein dunkles Grinsen zuckt über sein Gesicht, und er erinnert sich, dass das etwas ist, was sie gemeinsam haben; sie beiden hassen Männer. Niemand anders kann vielleicht verstehen, wie sehr. Frankies Stimme schwankt zwischen Gurren, Keuchen, und einem vage schmerzverzerrten Geräusch.
„Ich wette, mein Bruder lag unten und hat es sich geben lassen …“, zischt sie mit aufrichtigem Hohn in ihrer Stimme, „Er ist … so eine Tussi …“
Tito spielt nicht mit, er vergräbt nur sein Gesicht an ihrem Nacken, als ihn einen Moment lang die Erinnerungen überwältigen. Er weiß, dass Frankie in Hollywood auf Orgien eingeladen wird; sie hat mit Sicherheit schon gesehen, wie Männer es miteinander tun. Aber dennoch hat sie keine Ahnung. Und er wird es ihr nicht erklären. Er wird ihr nicht erklären, wie seltsam selbstverständlich Eric beides kann, geben, und sich hingeben. Und er wird ihr auch nicht erklären, dass er, der Prinz, eine ebenso gute liebeshungrige Prinzessin abgibt, wenn er die Chance bekommt.
Wenn er es ihr sagen würde, müsste er sie umbringen. Und das geht nicht, weil ihre Familien ein Abkommen haben, sich nicht gegenseitig umzubringen. Sie können einander zurichten, wie sie wollen, umbringen können sie sich nicht. Denn wenn sie es könnten, hätten sie es längst getan.
Und Eric. Tito hätte Eric längst umbringen lassen. Er hätte es - anders als bei Frankie - sofort bereut, bis ans Ende seines Lebens, aber er hätte es trotzdem getan. Es liegt in der Familie.
„Mmm,“ Frankie windet sich scheinbar gleichgültig mit gegrätschten Beinen unter ihm, aber wenigstens schnippt sie nun ihre Kippe beiseite. „ - ich hab gehört, dass er in Soho auf allen Vieren durch die Clubs rutscht und absolut alles bläst, was ihm zwischen die Lippen kommt,“ sagt sie fröhlich.
Falls sie immer noch ihr Repertoire als Gelegenheitshure abarbeitet, ist sie so gut.
Er gräbt seinen Finger in die Grube unter ihrer Kehle, und sie fiept leise. „Ich - nhn - ich weiß - “, schnappt es aus ihm heraus. Natürlich weiß er das. Tito hat schätzungsweise fünfhundert Privatdetektive auf Eric angesetzt, die ihm überall hin folgen, wenn er seine fleißigen Bienenlinien durch das New Yorker Nachtleben zieht, das Miststück. Wahrscheinlich hat er mittlerweile mit einem Drittel von ihnen geschlafen, ohne es zu wissen. Es ist diese unausstehliche Eigenschaft, seine verfluchte Liebe überall hinzukleckern. Es ist unsauber und widerlich und nicht zu ändern.
Wenn Tito irgendwas verteilt, dann ist es keine Liebe. Vielleicht hat Eric das begriffen, vielleicht ist er auch deswegen weg -
Frankies Zähne bringen ihn in die Realität zurück, ihre spitzen weißen kleinen Zähne, die sich in seine Schulter graben, während sie erst qualvoll und leise und dann immer lauter wimmert. Nun ist er es, der ihre Gesichter aneinander presst, und manchmal wird ihr Gesicht zu Erics und dann wieder zu ihrem, schnappt vor und zurück, vor und zurück. Es ist gespenstisch.
Frankies Lippen sind weich und feucht, Titos Lippen sind trocken und halb geöffnet, gierig. Er hat Durst nach etwas, das er nicht bekommen kann. Das ist nicht ihre Schuld, und trotzdem wird sie es nun abbekommen. Aber sie ist eine Lügnerin, eine Hure und eine versuchte Mörderin, also tut es ihm nicht sonderlich leid. Seine Finger beben, als er sie am Kinn packt, um sie tief und giftig anzusehen.
„Er wird dich nie zurücknehmen.“
Sein Atem ist wütend und heiß auf ihrem Gesicht. Frankies Spitzen sind verspielt, aber Titos sind knapp und präzise. Er hört nicht gern, wie gequält sich seine eigene Stimme anhört. Und er weiß nicht, ob er das zu ihr sagt, oder zu sich selber. Egal wie, es ist effektiv, ihre weit aufgerissenen blauen Augen wirken fast aufmerksam. Auch Erics Augen sind so blau, vielleicht blauer. Titos Lider flattern und fallen zu, und er muss es für sich selbst wiederholen, damit es sich einprägt.
“Er wird dich nie zurücknehmen, Prinzessin - ”
Und klar, es gilt für sie beide, es lässt sich an diesem Punkt nicht mehr wirklich verleugnen, wahrscheinlich schnallt es sogar Frankie. Sie faucht, sie schießt in die Höhe, und dann haben sie plötzlich Positionen getauscht und sie ist auf ihm. Frankies Augen funkeln ihn durch einen Schleier langer, glatter roter Haare an, und er weiß natürlich, dass sie das hier besser kann als er. Tito hat lange gebraucht, um überhaupt Sex haben zu können, ohne danach tagelang Schmerzen zu verspüren, und nun erntet er die Saat seiner Bemühungen. Nur die Person, die auf ihm sitzt, ist nicht die, für die es gedacht war.
Sein Kopf knallt gegen das Bettgestell und das Bettgestell knallt ein paar mal hart und nachdrücklich gegen die Wand. Der Schmerz explodiert in seinem Schädel, und er ist gut und besänftigend. Die Laute, die sie machen, lassen sich kaum voneinander unterscheiden, genauso wenig wie ihre Gliedmaßen, ihre Körper, es ist alles ein hoffnungsloses Gewühl aus verzweifelter Geilheit und aufrichtiger Verzweiflung. Er weiß nur, dass Frankies Finger sich krümmen und dass sie erstickt Flüche in seine Richtung speit, als es ihr kommt (falls es so ist), und wenn nun der Roomservice vorbeiläuftt, denkt er wahrscheinlich, hier wird wer umgebracht. Nicht, dass es irgendwen interessiert.
Sein eigener Höhepunkt kommt plötzlich und hart und geht erstaunlich tief für etwas, das sich wie Arbeit anfühlt. Er bäumt sich kurz unter ihr auf, und dann fühlt er zumindest einen Schatten des Schmerzes, den er früher immer dabei empfunden hat, als er das alles noch übte. Es kann aber auch nur Einbildung sein.
Hinterher liegen Frankies rote Haare über das Kissen gebreitet, während sie sich eine neue Zigarette ansteckt. Erics Haare sind kürzer und so gut wie unmöglich zu entwirren. Er vermisst das.
Tito hat sich aufgesetzt und ihr den Rücken zugekehrt und weiß, dass er diese Privatdetektive zurückpfeifen muss. Dieses Ausmaß an Besessenheit mit einer einzigen Person ist ungesund. Gleich, wenn er wieder in New York ist, wird er das machen.
Frankie schiebt sich eine feine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickt seinen Rücken an. “Wann ist deine Hochzeit?”, will sie unschuldig wissen.
Tito spürt, wie sich sein Rücken versteift, aber eigentlich muss er ihr Respekt zollen. Frankie; allzeit bereit, einem Nadeln unter die Fingernägel zu schieben. Dem entsprechend ist seine Stimme ganz Höflichkeit, als er ihr antwortet. Sie beide hassen sich so sehr, dass es schon fast wieder zärtlich ist.
“Du bist nicht eingeladen,” erinnert er sie. “Außerdem wird mein Vater dich vom Grundstück entfernen lassen, wenn du dort aufkreuzt. Und mit ‘entfernen’ meine ich, dich an den Haaren auf die Straße rauszerren.”
Frankie lacht. Sie weiß das natürlich. „Annaluisa tut mir ein bisschen leid,“ bemerkt sie. „Du machst es immer noch wie ein Chorknabe. Versteh mich nicht falsch, es ist süß, aber - “
Tito knallt ihr keine, obwohl das in ihren Kreisen durchaus angebracht wäre. Aber Tito ist nicht wie sein Vater und Frankie ist nicht wie die Frauen, mit denen Männer wie sein Vater normalerweise bumsen. Die alten Umgangsregeln funktionieren nicht mehr. Statt dessen dreht er sich nur um und mustert sie aus dunklen, kalten Augen. Sie hat blaue Flecken zwischen ihren Schenkeln.
„Tut mir leid,“ sagt er trocken, „Dass ich es nicht mache wie das halbe dutzend Stuntmen, das sich normalerweise am Wochenende auf dir stapelt.“ Sie lässt ein kleines Kichern hören, das impliziert, dass er nicht ganz falsch liegt.
“Außerdem hast du mich vor ein paar Monaten in den Bauch geschossen,” fügt er dann hinzu, und ihre Augen beginnen leuchten.
“Lass mich noch mal die Nähte sehen,” flüstert sie.
Fast unwillkürlich schiebt er sich die Hände vor den Bauch und stellt überrascht fest, dass irgendwo in ihm drin noch ein letzter Rest Verwundbarkeit vorhanden sein muss. Sein Gesicht verfinstert sich. “Nein.”
Frankie wirkt enttäuscht. Dann fordert sie: „Gib mir Geld für den Bus.“
Ohne ein Wort zu sagen, beugt Tito sich zu seiner schwarzen Anzughose runter und fördert ein Bündel Geldscheine zutage, das er achtlos auf ihren nackten, schweißverklebten Bauch schmeißt.
Er hat sich wieder abgewendet, aber er hört es rascheln, während sie die Geldscheine zählt. Es ist mehr, als sie für den Bus braucht, aber nicht zu viel. Wenn er ihr mehr gäbe, würde sie nur noch mehr Koks davon kaufen. Er weiss nicht, wo sie hinfahren wird. Sie kann nie mehr nach New York zurück. Und wenn sie schlau ist (was sie erstaunlicherweise trotz allem ist), wird sie es auch nicht versuchen. Ihm ist es egal. So lange er sie nie wieder sehen muss.
Irgendwo auf dem Flur geht ein Staubsauger. Es ist ungefähr sechs Uhr morgens.
Sie fragt, “Sind wir quitt?”
Tito lacht leise. Das ist ihre Art, Angelegenheiten zu bereinigen. Sie hat sich ihm überlassen, und nun sollen sie quitt sein. Frankie Singer bietet ihren Körper an als Trinkgeld, als Belohnung, als Entschädigung, für alle Lebenslagen. Auch in der Hinsicht ist sie ihrem älteren Bruder nicht unähnlich. Nur ist es bei ihr wesentlich weniger peinlich, weil sie nüchtern betrachtet tatsächlich nichts anderes besitzt.
Als er genug darüber gelacht hat, denkt er ernsthaft darüber nach. Auf der einen Seite hat sie noch vor ein paar Monaten versucht, ihn zu erschiessen. Auf der anderen Seite hat sie seinen Vater verführt und ihn daraufhin monatelang gepeinigt, bis er sie nicht mehr ertragen hat, was in Titos Buch definitiv ein Plus ist. Und nun hat sie mit ihm gefickt; und Tito weiss, wenn Eric davon erfährt, und das wird er, auf welchem Umweg auch immer, dann wird es ihn treffen. Vielleicht nicht einmal seinetwegen ... aber im Grunde seines Herzens ist Eric, so verludert er persönlich auch ist, immer noch naiv und er hat diese Vorstellung, dass es seinen Schwestern gut gehen soll und dass man sie nicht so zu behandeln hat. Was im Bezug auf Frankie nahezu unfassbar erheiternd ist. Es wird ihn wenigstens einige Nächte den Schlaf kosten. Und auch wenn Tito niemals all die Nächte wiederbekommen kann, die er wegen Eric verloren hat - bis ihm etwas anderes einfällt, ist es genug.
Sein Kopf zuckt in ihre Richtung und seine Lippen tragen das dünne, grausame kleine Lächeln, in dem sich schon erkennen lässt, was für ein Mann er einmal werden wird.
“Sì claro.” Seine Stimme ist heiter. “Wir sind quitt. Und nun verpiss dich.”