Gedicht: Fragen nach Schuld auf dem Schlachtfeld der Gerechtigkeit

Jul 03, 2007 22:52

Titel: Fragen nach Schuld auf dem Schlachtfeld der Gerechtigkeit
Autor: catsintheattic
Charaktere: Harry Potter, Draco Malfoy
Rating: G
Disclaimer: JKR owns, I play.
Word Count: 272
Zusammenfassung: Auf dem Schlachtfeld begegnen sie sich: Harry und Malfoy. Voldemort ist tot. Und Malfoy liegt am Boden. Was wird Harry tun?
Anmerkungen: Inspiriert durch die Fanfiction Drabble Challenge # 17 "Recht, nicht Rache". Doch statt eines Drabbles wurde es dann ein Gedicht, und mit 272 Wörtern auch zu lang. Sei's drum. :-) Vielen Dank an jaelle_n_gilla für ultra-schnelles Beta-Lesen. *hugs*



Fragen nach Schuld auf dem Schlachtfeld der Gerechtigkeit

Es geschieht dir recht,
was geschieht mir dir.
Gescheit warst du nie.
Nicht damals im Zug,
nicht beim Flug
über Hogwarts,
und erst recht nicht
auf dem Turm.
Zu spät zu tief dein Arm,
zu spät deine Reue,
zu tief dein Fall.
Du hättest auch gleich
mit Dumbledore fallen können.
Siehst du:
Jetzt zitterst du.
Gescheit warst du nie.
Gescheitert bist du
als Todesser
wie als Überläufer,
taugtest nicht zum Spion.
Zu viel Angst,
nicht einmal mehr Ambition.
Die Schlange ist tot.
Der Tod meiner Eltern: gerächt.
Gerecht ist was Recht ist,
nicht Rache.
Justizia ist blind.
Ich bin es nicht.
Ich sehe dich:
im Scheitern,
im Fallen,
am Boden,
gefällt.
Und wenn einer nach Recht fragt
und ‚Rache’ sagt
oder flüstert,
dann Gnade ihm
der gerechte Gott.
Die Schlange ist tot.
Doch das Paradies ist geschändet,
und kein Tod dieser Welt
bringt die Unschuld zurück.
Justizia ist blind.
Ist sie auch unschuldig?
Du zitterst noch immer.
Hast du Angst vor der Schuld?
So spät deine Reue.
so tief dein Fall,
so groß deine Schuld.
Doch hat Recht,
wer Recht spricht,
und spricht gerecht,
wer Recht hat?
Wer aber ohne Schuld sei,
der werfe den ersten Stein.
Auch ich bin es nicht.
Bin nicht unschuldig,
nicht makellos,
nicht frei von Fehlurteil.
Bin ich dennoch gerecht?
Der Tod meiner Eltern: gerächt.
Gerächt ist genug.
Gerecht ist vergeblich,
denn kein weiterer Tod
bringt die Unschuld zurück.
Weiterleben als Chance
statt als Strafe.
Ich senke den Stab.
Du stehst langsam auf.
Du zitterst nicht mehr.
Und um Jahre zu spät
greife ich deine Hand.
Vielleicht ohne Verstehen,
ohne Recht,
doch auch ohne Rache.
Es geht.

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