Letzte flugfähige Dresdner IL-14P in Gefahr!

Oct 27, 2012 00:34

Folgendes ist eine freie Übersetzung des Spendeanruf  von vulkan_avia в "Советский Союз" в опасности - одним летающим Ил-14 может стать меньше.
DieseÜbersetzung wurde von unserem Freund aus Deutschland Thomas Funke gemacht und erst auf seiner Seite http://il-14.de/hilfe.html publiziert.

Seit 19 Jahren befindet sich die letzte noch flugfähige IL-14P aus dem VEB Flugzeugwerke Dresden in den zuverlässigen und schützenden Händen von Alexander Alexandrowitsch Poddubny aus St. Petersburg.

Es war für die ausgediente Maschine ein Glücksfall, daß sie damals ausgerechnet in seinen Besitz gelangt ist. Zweimal schon hat der ehemalige Aeroflot-Pilot, immer mit Unterstützung seiner Frau Tatjana, diese IL-14P unter großem persönlichen und finanziellen Einsatz vor der Verschrottung bewahrt. Seinem ungebrochenen Enthusiasmus verdanken wir, daß die IL-14P bis heute in einem ausgezeichneten technischen Zustand und flugfähig erhalten geblieben ist.

Iljuschin IL-14P auf dem Flugplatz Gorelowo, Oktober 2012



Jetzt ist die Existenz dieser historisch wertvollen Maschine erneut bedroht. Sie ist nicht nur die letzte fliegende Dresdnerin, sondern auch eine der beiden letzten flugfähigen IL-14P überhaupt.

Was ist das aktuelle Problem?

Die IL-14P von Herrn Poddubny ist akut von der Zwangsversteigerung bedroht. Hintergrund sind kürzlich geltend gemachte Zahlungsforderungen des Finanzamtes in Höhe von 1,2 Millionen Rubel (ca. 30.000 €). Aus besonderen Gründen, die wir weiter unten darlegen werden, war Herr Poddubny im Verlaufe der letzten drei Jahre nicht in der Lage, die Luftfahrzeugsteuer für seine Maschine zu zahlen.

Das Finanzamt ist nun nicht länger zu einer Stundung der Steuernachzahlungen bereit und hat Herrn Poddubny Anfang Oktober eine Frist von zwei Monaten zur Begleichung der Steuerforderungen gesetzt. Gelingt es ihm nicht, das Geld rechtzeitig aufzubringen, wird das Flugzeug zwangsversteigert.

Kommt es zur Versteigerung, dann würde die Maschine sehr wahrscheinlich weit unter Wert verkauft werden und ebenso wahrscheinlich über Zwischenhändler ins Ausland gelangen. Die letzte flugfähige IL-14P aus Dresdner Produktion würde mit Sicherheit aus dem russischen Luftfahrzeugregister gestrichen und nie wieder fliegen.

Im besten Falle würde sie irgendwo in einem der zahlreichen Freilichtmuseen ihr Dasein als statisches Ausstellungsstück neben anderen korrodierenden Altflugzeugen fristen müssen. Im schlimmsten Fall würde sie ausgeschlachtet und anschließend verschrottet werden.

Die Vorgeschichte

Die erste Rettung

Die Il-14P mit der Werksnummer 14.803.066 wurde 1959 als 66. Maschine aus Dresdner Produktion an die rumänische Fluggesellschaft TAROM ausgeliefert und erhielt das Kennzeichen YR-ILI. 1978 wurde sie in die Sowjetunion verkauft, wo sie 1993 nach 34 Jahren Flugeinsatz schließlich verschrottet werden sollte. Alexander Poddubny bewahrte das in seinen Augen wundervolle "Schiff" vor seinem vorzeitigem Ende, indem er die IL-14P kurzentschlossen kaufte.

IL-14P im Zustand der Übernahme durch Alexander Poddubny, Ulan-Ude (Burjatien) 1993



Zunächst betrieb er sie als Frachtflugzeug weiter, wodurch nicht nur alle laufenden Kosten der Maschine gedeckt wurden, sondern auch die für den von ihm gegründeten Fliegerclub "Antoine de Saint-Exupéry" in Mirny. Dort schulte er junge Piloten nicht nur auf L-29 Strahltrainern, sondern auch auf seiner IL-14P.

Gestrandet und gefangen

2003 folgte Herr Poddubny der Einladung, seine IL-14P auf dem Flughafen Rschewka bei St. Petersburg zu stationieren, wo man ein "Museum der fliegenden Legenden" aufbauen wollte. Seine noch flugfähige IL-14P wäre dort eine der ganz großen Attraktionen gewesen, doch leider scheiterte das Projekt.
Zu allem Unglück wurde der Flughafen Rschewka 2005 geschlossen - und das sollte schwerwiegende Folgen haben.

Die neuen Nutzer des Flugplatzes etablierten auf dem Gelände ein Auslieferungslager für Neuwagen und parkten innerhalb kurzer Zeit die Startbahn sowie die Rollbahnen mit hunderten von Fahrzeugen zu. Infolgedessen strandeten einige Flugzeuge in Rschewka, da sie den Flugplatz nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnten, darunter auch die Il-14P von Alexander Poddubny als größte Maschine. Während die kleineren Flugzeuge zerlegt und auf dem Landweg nach und nach den ehemaligen Flugplatz verließen, begann für die Il-14P ein längerer Zwangsaufenthalt.

Ehemaliger Flughafen Rschewka mit zurückgebliebener IL-14P und mit zugeparkten Flugbetriebsflächen



Alexander Poddubny unternahm im Verlaufe der folgenden Jahre zahlreiche Anstrengungen, um eine Außenstartgenehmigung für sein Flugzeug zu erhalten, aber er scheiterte immer wieder an hohen bürokratischen Hürden der lokalen Luftfahrtverwaltung. Erschwerend hinzu kam die auffällige Blockadehaltung der neuen Flugplatzverwaltung. Mehrfach gab es auch kostspielige gerichtliche Auseinandersetzungen, um die Zerlegung und Entfernung des Flugzeuges durchzusetzen.

Herr Poddubny bestand jedoch auf einem Überführungsflug, um den technischen Zustand des Flugzeuges sowie dessen Zulassungstatus nicht durch Demontage und Straßentransport zu gefährden. Am Ende wurde sogar argumentiert, die ursprünglich von An-24 und Jak-40 genutzte Betonpiste von Rschewa sei nicht tragfähig genug, um einen Start der IL-14 zu erlauben.

Während all der Jahre, in denen seine Maschine zwangsweise am Boden verbleiben mußte, sorgte Herr Poddubny trotz aller Schwierigkeiten und Frustration mit viel Weitblick für die Erhaltung der IL-14P in einem betriebsfähigen Zustand. Hierzu wurden regelmäßig beide Motoren gestartet sowie alle Bordsysteme in Betrieb gesetzt.

IL-14P auf dem Rollweg zur blockierten Startbahn des ehemaligen Flughafens Rschewka, 2011



Rettungsflug

Ende 2011 setzte sich Alexander Poddubny endlich allen Skeptikern zum Trotz durch. Es gelang ihm, die Behörden von der Flugsicherheit der IL-14P und der Machbarkeit eines Überführungsfluges zu überzeugen. Alle behördlichen Auflagen wurden von ihm erfüllt. Auf seine Kosten wurden die große Zahl an geparkten Fahrzeuge vorübergehend von der Startbahn entfernt und der ehemalige Flughafen kurzzeitig wieder als Flugplatz zugelassen.

Besatzung des Überführungsfluges, 9. November 2011



Überführungsflug von Rschewka nach Gorelowo, 9. November 2011



Am 9. November 2011, nach sechs Jahren kostspieliger "Gefangenschaft" in Rschewka, konnten Herr Poddubny und seine Besatzung die IL-14P auf die Startbahn rollen und die Maschine endlich in die Freiheit fliegen. Sie überführten die IL-14P zum 37 km entfernten Flugplatz Gorelowo, wo sie seitdem stationiert ist.

Start vom ehemaligen Flughafen Rschewka

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Landung auf dem Flugplatz Gorelowo

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Nach der Euphorie kam der Gerichtsvollzieher

Während des jahrelangen Zwangsaufenthaltes in Rschewka, fiel weiterhin die Luftfahrzeugsteuer von jährlich 470.000 Rubel (ca. 12.000 €) an, obwohl die Maschine ohne einen besonderen "Gnadenerlaß" der Luftfahrtbehörde gar nicht fliegen konnte.

Anders als in Nordamerika oder auch in Deutschland sind historische Flugzeuge in Russland nicht von der Luftfahrzeugsteuer befreit. Das erklärt auch, warum in Russland bis heute nur so wenige historische Flugzeuge im flugfähigen Zustand erhalten werden können.

Alexander Poddubny im Funkerraum der IL-14P, Oktober 2012


Die Maschine einfach abmelden und auf bessere Zeiten warten, das konnte Herr Paddubny nicht riskieren. Seine Maschine mußte jederzeit technisch und luftrechtlich flugbereit sein, um Rschewka bei der ersten sich bietenden Gelegenheit verlassen zu können.

Die jahrelange Auseinandersetzung mit Behörden, Gerichten und der neuen Verwaltung des ehemaligen Flugplatzes haben alle Mittel von Herrn Poddubny verschlungen. Die Hoffnung, daß ihm die Luftfahrzeugsteuer zumindest teilweise erlassen werden könnte, erfüllte sich nicht.

Die Freude über den erfolgreichen Rettungsflug vom letzten Jahr wurde schnell getrübt, als das Finanzamt die Zahlung der in den letzten drei Jahren aufgelaufenen Steuerrückstände einzufordern begann. Bis zur drohenden Zwangsversteigerung bleibt Herrn Poddubny nur noch sehr wenig Zeit.

Wie wir helfen können

Die IL-14P muß nun zum dritten Mal gerettet werden. Zweimal hat Alexander Poddubny das Flugzeug aus eigener Kraft bewahren können. Jetzt braucht er die Hilfe aller, die am flugfähigen Erhalt dieses historischen Verkehrsflugzeuges interessiert sind.

Nur noch durch Geldspenden kann die IL-14P vor der unmittelbar drohenden Zwangsversteigerung und dem damit verbundenen ungewissen Schicksal bewahrt werden.

Zu diesem Zweck wurde folgende Spendenkontos eingerichtet:

PayPal-Konto (empfohlen)

PayPal-Überweisungen werden sehr schnell ausgeführt. Die Überweisungsgebühren nach Russland betragen bei PayPal 3,4% + 0,35 €.

Bank-Konto

Konto-Nummer4230 6810 8551 0322 3759  Swift/BIC-Code SABRU2P Bank Sberbank of Russia Filiale Severo-Zapadny Head Office, St. Petersburg Konto-Inhaber Alexander (Alexandrovich) Poddubny
Banküberweisungen nach Russland müssen in der Regel am Bankschalter in Auftrag gegeben werden. Online-Überweisungen sind bei den meisten Geldinstituten nicht möglich. Überweisungen nach Russland können mehrere Tage dauern. Die Überweisungsgebühren sind relativ hoch (Mindestgebühr ca. 15 €).

Die Idee, eine Spendenaktion zu starten, kam nicht von Herrn Poddubny selbst, sondern ist eine Initiative von Andrej Iwanow und Sergej Scharkow aus Moskau, die vor einigen Tagen in den großen sozialen Netzwerken auf diesen Notfall aufmerksam gemacht haben.

Beide setzen sich ebenfalls sehr aktiv für die Erhaltung von historischen Flugzeugen ein. Sehr wahrscheinlich ist ihnen auch das große Medieninteresse für diesen Fall zu verdanken, denn seit Anfang Oktober haben bereits mehrere TV-Sender Herrn Poddubny mit seiner IL-14P vorgestellt und die Situation geschildert.

Wenn auch Sie möchten, daß die letzte flugfähige IL-14P aus Dresden weiterhin fliegt und in einem luftfahrttauglichen Zustand erhalten wird, dann helfen Sie bitte mit Ihrer Spende.

Leider bleibt für die Rettung der IL-14P nicht mehr viel Zeit. Bis zum 19. November 2012 muß Ihre Spende auf dem Spendenkonto eingegangen sein.

Es gibt nur noch diese eine Chance.

Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, daß Sie Ihre Spende sehr wahrscheinlich nicht steuerlich absetzen können. Sie spenden nicht an einen als gemeinnützig anerkannten Verein, sondern an eine Privatperson.
Bitte informieren Sie sich vor einer Spendenentscheidung auf dieser Website und anhand des originalen Spendenaufrufes.

Jede Spende zählt

Bitte verschicken Sie den Link zu diesem Spendenaufruf ( www.il-14.de/hilfe) an alle ihre luftfahrtinteressierten Freunde und Kollegen. Machen Sie in sozialen Netzwerken und Internet-Foren an passender Stelle darauf aufmerksam.

Wir bitten zudem die Medien den Fall aufzugreifen und möglichst auch auf diese Spendenaktion hinzuweisen.
Wir sind sicher, daß viele Menschen vor allem in den östlichen Bundesländern und besonders in Berlin, Dresden, Chemnitz und Schkeuditz am Schicksal ihrer letzten noch fliegenden IL-14P großen Anteil nehmen werden.

Alexander Poddubny an Bord seiner IL-14P, Rschewka 2004



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