rhagi hat sich für mein
"First Kiss"-Meme Star Wars - Anakin/Obi-Wan gewünscht, und tadaa, es ist nicht perfekt, aber zumindest hat es Spaß gemacht. *g*
Man möge mir diverse Canon-Fehler und wahrscheinliches ooc verzeihen, ich habe die Episoden 1-3 nur einmal gesehen, und das als die jeweiligen Filme ins Kino gekommen sind. Mit anderen Worten: Ist schon ein Weilchen her.^^; Im Übrigen ist es bisher ungebetat, und ich werde auch nicht zögern den Titel nochmals zu ändern, sobald mir ein besserer eingefallen sein sollte ^^;
Titel: Verlockende Macht der Schwerkraft
Fandom: Star Wars
Pairing: Anakin/Obi-Wan
Word-Count: 1.266
Rating: PG-14?
Warnungen: Eine Aktion, Die Niemand Niemals Zuhause Nachmachen Sollte
Anmerkung: Ich kenne mich nicht besonders gut mit Anakins Biographie aus, ich hoffe also, dass ich den Canon nicht völlig durcheinanderbringe wenn ich behaupte, dass er hier ungefähr um die 14/15 herum sein soll.
Die Luft sirrte schmerzhaft laut in seinen ungeschützten Ohren, während sie hart und kalt an seinem Körper vorbeirauschte. Wie im Traum fiel Anakin weiter ins Nichts, die Augen ekstatisch weit aufgerissen, betrachtete er die verschwimmenden Muster der vorbeirasenden Felswand und den mit jeder Sekunde herannahenden Boden des Canyons unter ihm, ein berauschtes Lächeln auf seinen rissigen Lippen. Tief atmete er die schneidende Luft in seine Lungen ein, genoss das trügerische Gefühl von den Winden getragen zu werden, während sein Körper unaufhaltsam in den Abgrund gezogen wurde. Er spürte wie sich seine wenige Kleidung angenehm aufbauschte und geräuschvoll mit dem Wind flatterte, nur das vertraute Lichtschwert an seinem Gürtel schlug als einziges zusätzliches Ballast immer wieder lästig gegen seinen Oberschenkel.
Allein das überwältigende Glücksgefühl der völligen Passivität während des freien Falls hinderte ihn daran seine Lungen und Stimme zu einem lauten Jubelschrei zu bewegen, endlich verschmolz sein Geist gänzlich mit dem unbeschreiblichen Rausch, wie wenn die gigantischen Mengen an Macht unkontrolliert aus seinem Körper flossen, damals, als er noch ein Kind war und die Macht in seinem Inneren noch nicht durch strenge asketische Übungen gefesselt und kanalisiert worden war. Oft sehnte er sich nach diesem damaligen Machtrausch zurück, manchmal pochte die gebändigte Macht in seinem Inneren so sehr, dass er glaubte explodieren zu müssen um nicht wahnsinnig zu werden! Umso größer war seine Erregung nach all der Zeit endlich einen Kanal gefunden zu haben, den Druck in seinem Inneren zu besänftigen, vielleicht sogar entweichen zu lassen...
Während die felsige Oberfläche des Wüstenmondes weiterhin unaufhaltsam auf ihn zuraste, mischte sich aus der Ferne ein einzelnes irritierendes Geräusch in das laute Heulen des Windes, bis es schließlich jeden anderen Laut unangenehm überlagerte. Das Dröhnen eines Motors, das Sirren einer Düse...
Sein Körper fiel weiter, und Anakin beschloss das störende Geräusch zu ignorieren, sein Geist war eins mit der wilden und ungebändigten Macht der Schwerkraft. Er bemerkte den Luftgleiter an seiner Seite erst, als eine Hand ihn grob hinten an seinem Kragen packte und ihn mit aller Kraft ins Innere schleuderte, sodass sein Hinterkopf brutal gegen das Metall der Ladefläche knallte.
"Verdammt Anakin, was sollte das?", vernahmen seine Ohren benommen das hysterische Schreien einer nur allzu bekannten Stimme, erst mit einiger Verzögerung begann auch sein Verstand die Stimme mit seinem Mentor und Lehrer in Verbindung zu bringen, der in diesem Moment jegliche legendäre Ruhe eines Jedi-Ritters zu entbehren schien.
"Willst du dich umbringen?", herrschte ihn Obi-Wan nun mit wesentlich menschlicherer Stimme, dafür aber deutlich zorniger an. "Warn mich nächstes Mal vor, wenn du vorhast mitten im Training von der Klippe zu springen, oder benutz wenigstens dein Schwert, dann muss ich deine Leiche nicht vom Boden des Tals wegkratzen!"
Mit leichtem Bedauern nahm Anakin wahr, dass der berauschende Fall aufgehört hatte, das leichte Lüftchen um den schwebenden Gleiter herum war im Vergleich zu dem ungebändigten Sog frustrierend lau und harmlos. Doch es machte nichts, noch immer war sein Geist in der überwältigenden Trance gefangen und zerrte satt und zufrieden von den reichlich angehäuften Endorphinen.
"Ich wäre nicht gestorben...", widersprach er geistesabwesend, seine Gesichtsmuskeln noch immer in dem entrückten Lächeln gefroren. Allein der Gedanke daran erschien seinem benebelten Verstand lächerlich, die Vorstellung seines Todes schlichtweg unmöglich.
"Ich wäre nicht gestorben", wiederholte er noch immer lächelnd, sein selbstsicherer Tonfall verriet nicht den Hauch eines Zweifels in seiner eigenen Vorstellung seines Sprungs.
Obi-Wan antwortete nicht gleich.
"Ja, weil ich schnell genug in den Luftgleiter springen konnte", knurrte er schließlich gereizt, und Anakin wusste noch bevor er seinen Lehrer Luft holen hörte, dass ihm eine weitere Predigt über die Tugenden angehender Jedi-Ritter bevorstand. Er beschloss sie zu ignorieren und weiterhin in den verbliebenen Glücksgefühlen seines Rausches zu schwelgen, während er seinen Körper in die Polster des Sitzes gleiten ließ und sich wohlig hineinkuschelte.
"...du bist zu impulsiv, Anakin, ein Jedi muss lernen solche Empfindungen zu kontrollieren und seinen Geist niemals die Kontrolle über den Körper verlieren zu lassen, und ist dir klar, dass du als Padawan auf deinem derzeitigen Trainingsstand niemals deinen Körper von dem Aufprall abhalten könntest, Himmel, nicht einmal ich könnte das, nur die besten Jedi wären dazu imstande, völlig egal wie groß deine Macht ist, solange du sie nicht vollends kontrollieren kannst..."
Endlich schien auch Obi-Wan zu begreifen, dass ihm sein Schüler nicht zuhörte.
"Anakin? Ist alles in Ordnung?" Der Ärger des Jedi wandelte sich schnell in deutliche Unruhe, während Anakin spürte wie sich Obi-Wan besorgt über ihn beugte.
"Hmmm?", machte der Padawan nur, während er flatternd ein Auge leicht öffnete und durch seine Wimpern hindurch das Gesicht seines Mentors vor sich erkannte, seine gesamte Aura nahe an seinem Körper spürte. Es war ein angenehmes Gefühl, wie ein leichtes Kribbeln, ein wenig wie der ekstatische Fall, den er nur wenige Minuten zuvor erlebt hatte. Es erinnerte ihn ebenfalls an das Gefühl, das seinen Körper an manchen Nächten durchflossen hatte, wenn ihm Padmé im Traum erschienen war oder er von sich aus in seinen Erinnerungen gegraben und ihr Bild vor seinem inneren Auge heraufbeschworen hatte. In diesen Nächten hatte ihn das angenehme Kribbeln bis nach dem Aufwachen verfolgt, bis es zu einem entnervenden inneren Jucken geworden war, wie eine Gier, die er niemals stillen konnte, solange das Objekt seiner Sehnsucht fern blieb...
Dieses Mal beschloss Anakin dieses Gefühl, das sich in seinem Geist formte, frei fließen zu lassen, sein Körper schien von allein zu wissen was er wollte. Mit beiden Händen ergriff er den Kopf seines Lehrers, die Handflächen irgendwo zwischen bärtiger Wange, Ohren und seinen Haaren vergraben, und zog das Gesicht Obi-Wans mit sanfter Gewalt zu sich, während er sich ihm gleichzeitig vorsichtig entgegenstreckte und seine Lippen neugierig auf die seinen drückte. Einen kurzen Augenblick der Ewigkeit kostete Anakin das neuartige Glücksgefühl in ihm gierig aus, genoss hungrig die Empfindungen, die das leichte Pressen seiner eigenen, salzig schmeckenden Lippen auf denen Obi-Wans in ihm auslöste, fühlte das leichte Kitzeln der Barthaare auf seiner eigenen glatten Haut, sog durstig die unwiderstehliche Nähe des Körpers seines Lehrers in ihm auf, bevor Obi-Wan schließlich ruckartig zurückwich und gleichzeitig seinen Padawan von sich wegdrückte.
"Was... was sollte das?", zischte er verblüfft, seine Augen weit aufgerissen und wie hypnotisiert auf seinen enttäuschten Schüler gebannt.
"Ich weiß nicht...", erwiderte Anakin beinahe gleichgültig mit den Schultern zuckend, bevor er sich wieder in die Polster kuschelte. Er spürte wie ein breites Grinsen sich in seine Mundwinkel meißelte, während er selbstzufrieden beide Arme hinter seinem Kopf verschränkte. "Ich hatte gerade einfach Lust drauf..."
Obi-Wan schnaubte verächtlich, vielleicht auch wütend, Anakin war sich nicht sicher welches der beiden Emotionen in seinem Lehrer überwogen.
"Lust drauf...", wiederholte der Jedi grimmig, während er sich auf seiner Seite des Fahrzeugs wieder hinter den Steuerknüppel fallen ließ, "Du bist impulsiv und egoistisch! Ein Padawan muss lernen seine spontanen Gelüste zu kontrollieren und zu überwinden, wie oft habe ich dir das gesagt? Wenn du dich weiterhin von solchen Launen mitreißen lässt, wirst du nicht nur den Tod finden, was unter uns noch das bessere Ende wäre, sondern dich womöglich noch von der dunklen Seite der Macht anziehen lassen, geht das denn nicht in deinen Dickschädel?"
Als er wieder den Kopf zur Seite drehte und seinen grinsenden Schüler betrachtete, der seine Predigt ein weiteres Mal stur ignorierte, schüttelte Obi-Wan nur müde den Kopf.
"Ich denke es ist genug für heute, du solltest besser früh schlafen gehen. Mach dich morgen schon auf eine lange Meditation gefasst, um deinen Kopf endlich von solchen Flausen zu befreien", entschied er deutlich sanfter gestimmt, während der Motor des Fluggleiters wieder lauter aufheulte, das Fahrzeug kehrtmachte und schließlich die Richtung ihres Lagers einschlug.