stranger danger (1)

Oct 20, 2018 14:46

AO3 | FFde

Fandom: Teen Wolf
Relationships: Stiles Stilinski x Derek Hale, Stiles Stilinski & Scott McCall

Projekt: cassis angel & das another universe 2-wichteln
Prompt: steam punk | stiles, derek | hitze, buch, glas

Abstract der gesamten Geschichte:
Stiles ist gut in dem, was er tut, und das ist eigentlich auch der einzige Grund, warum sie zueinander gefunden haben. (Oder wohl eher: Warum Derek Hale an ihn geraten ist.)

CN der gesamten Geschichte: Alkoholkonsum, Essen, Sex (diskutiert), Tod (idiomatisch)

chapter one | two

Anmerkung:
ok, bear with me.
ich habe mir dieses au ausgesucht, um mich selbst ein bisschen herauszufordern, und es ist mir leider ziemlich gut gelungen. der plot ist ziemlich aus dem ruder gelaufen. die kapitel versuche ich auf ~3k zu halten, wenn es sich einrichten lässt.
maschinenbau hab ich nur studiert, um mich selbst besser zu verstehen, deswegen bedanke ich mich für alle konstruktive kritik. ♥
danke schattenmahr, meinen lebensretter ♥ fürs betalesen

CN: Essen (erwähnt), Sex (erwähnt), Tod (idiomatisch erwähnt)



Der Raum ist mit mehr Dampf gefüllt, als er erwartet hätte. Also, nicht, dass er große Erwartungen an das Zimmer gestellt hätte, in dem jeden Tag genau die Magie gewirkt wird, die ihm noch für seine Maschinen fehlt. (Er hat sich deckenhohe Regale vorgestellt, in denen sich fein säuberlich Buchrücken an Buchrücken reihen. Drei oder vielleicht vier Wände über und über mit Handbüchern und Ledermappen voller Baupläne. Ein großer Schreibtisch an einer der Schmalseiten, darauf eine oder zwei Öllampen, um die eigenen Notizen und Anmerkungen besser lesen zu können. Werkzeuge und Materialien in den großen Schubladen verstaut. Ein quadratischer, gewobener oder geknüpfter Teppich auf dem Boden und ein Modell der ersten eigenen Flugmaschine an der Decke. - Von großen Erwartungen kann also nicht wirklich gesprochen werden.)

Derek muss für einen längeren Moment in der Tür stehen bleiben, bevor sich der Dampf im Inneren soweit gelichtet hat, dass er tatsächlich in den Raum hineingehen kann, ohne blind in die neue Umgebung zu treten. Zwei kleine Schritte kommt er weit, bevor er auf Papiere tritt, die vor ihm auf dem Boden ausgebreitet sind. Hektisch weicht er den Schritt wieder zurück und beugt sich nach vorne, um die Blätter in Augenschein zu nehmen. Er erkennt mit Bleistift, Kohle und anderen nicht näher identifizierbaren Farben gezeichnete Flügel, Zahnradmechanismen und Holzkonstruktionen.

Das da vor Derek sind unfertige Baupläne.

Mit der Hand wedelt er sich Dampf aus dem Gesicht und wischt sich den Schweiß, der sich in den wenigen Sekunden, die er nun im Raum steht, gebildet hat, von der Stirn. Er hebt den Blick von den durchfeuchteten Plänen und untersucht den Rest des Zimmers, das er durch die sich klärende Luft langsam besser erkennen kann.

Die Wand links der Eingangstür wird von einer Karte dominiert, auf der recht detailliert die Straßen und Gebäude von Beacon Hills und der umliegenden Städte abgebildet sind. Derek kann die Gasse ausmachen, in der seine Schwester heute vielleicht immer noch wohnen würde, wenn sie rechtzeitig aus dem Familienhaushalt ausgezogen wäre. Er kann die Markierungen für das Haus seines Onkels und die Industriefläche am anderen Ende der Stadt ausmachen. Und irgendwo in dem Straßengewirr dazwischen befindet sich sein eigenes Zuhause. (Zuhause ist ein starkes Wort, aber besser als keines.)

Um die Karte herum hat jemand sepiafarbene Photographien, mit dicken Blockbuchstaben beschriebene Papierstücke und ganze Gegenstände wie Dichtungen, Pumpen oder Zahnräder angebracht, die durch dickes rotes Garn mit der Karte verbunden sind und vermutlich die Beschaffungsorte kennzeichnen. (Die gelben Schnüre, Nägel und Papierstücke scheinen nicht wirklich zum Rest zu gehören, aber Derek kann sich auch nicht zusammenreimen, worauf sie sich beziehen könnten.)

An der Wand gegenüber des Einganges, von dem sich Derek inzwischen ein wenig entfernt hat, um die Karte besser sehen zu können (immer nahe an der Wand bleibend, um nicht noch einmal aus Versehen auf die Pläne auf dem Boden zu treten), stehen tatsächlich deckenhohe Regale. Auf den Regalbrettern liegen und stehen kreuz und quer gestapelt Bücher, die teilweise nur von Bauteilen, Miniaturen oder Dampf produzierenden Maschinen davon abgehalten werden, umzufallen oder sogar herunterzustürzen. In einem der untersten Fächer ganz nah bei der dritten Wand befindet sich nichts außer einem Paar hineingekickter Stiefel, auf denen sich eine Kondensationsschicht abgesetzt hat.

Derek tastet sich weiter voran und wirft auf jede der kleinen Maschinerien einen längeren Blick, um vielleicht zumindest erahnen zu können, worum es sich bei den heftig atmenden Geräten handelt.

Umso näher Derek der zweiten Schmalseite des Zimmers kommt, desto heftiger wird das Gefühl, dass er sich in die Höhle eines Drachen begeben hat. (Kein feuerspeiender Drache mit plumpen Gliedmaßen, sondern ein wendiges, schlangenartiges Geschöpf, das heißes Wasser ausspuckt und sich in Meereshöhlen versteckt hält.) Stickige Luft kommt ihm entgegen und als er schon beinahe davor steht, bemerkt er, dass es sich bei der dritten Wand nicht wirklich um eine Wand, sondern um einen Durchgang in ein anderes Zimmer handelt, durch den immer und ohne Unterlass neuer Dampf in den Raum dringt. Dass es sich hierbei wohl um die Werkstatt handelt, zu der alle Assistierenden Zugang haben, und in der Derek hoffentlich auch irgendwann arbeiten dürfen wird, ist nicht allzu schwer zu erkennen.

Für einen Moment verweilt er und atmet den Geruch von Maschinenöl, Wachs und Rost ein. (Fast fühlt er sich wohl.) Dann dreht er sich zur Seite und bleibt abrupt wieder stehen, um nicht gegen ein Schienbein zu treten, das er nur deswegen rechtzeitig sieht, weil er die Umschläge der Bücher studiert, die auf den Ecken und Kanten der Baupläne liegen, um sie zu beschweren und vor dem Wegwehen zu bewahren.

Derek kommt der Gestalt immer näher, folgt mit seinem Blick dem mit einer gestreiften Hose bekleideten Bein, über eine aufgeknöpfte Weste, zu einem schlafenden Gesicht, das Derek schon viel zu oft gesehen hat und das gerade mit offenem Mund in eine aufgeschlagene Version von H. G. Wells sabbert. (So hat er sich nicht vorgestellt, dass er ihn zum ersten Mal aus der Nähe sehen würde. Nicht, dass er es sich überhaupt vorgestellt hatte, welch' Unsinn.)

Gerade, als Derek den Rückzug antreten möchte, weil er weder dabei erwischt werden möchte, wie er im Arbeitszimmer eines Professoren herumgeschnüffelt hat, noch von Stiles erwischt werden möchte, weil er dann tatsächlich einmal mit ihm reden müsste, statt seine Arbeiten nur aus der Ferne wertzuschätzen, macht Stiles die Augen auf und sieht ihn direkt an. (Natürlich. Er hätte sich ja nicht einfach umdrehen und weiterschlafen können.)

»Du ruinierst den Wells«, sagt Derek und verschränkt seine Arme vor der Brust, weil seine Anwesenheit vielleicht nicht in Frage gestellt wird, wenn er sich einfach so verhält, als wäre es ganz normal für ihn, hier zu sein.

Stiles richtet sich hektisch auf, streicht sich über die Weste und das darunter liegende Hemd, im Versuch, die Knitterfalten zu glätten, aber ohne dabei allzu erfolgreich zu sein, und beugt sich dann nochmals nach vorne, um das Buch aufzuheben, auf dem er geschlafen hat. Peinlich berührt reibt er sich mit der flachen, freien Hand den Nacken, während er die stark gewellten Seiten betrachtet, dann antwortet er: »Hab extra Wells ausgesucht, da guckt seit Jahren keiner mehr rein. Na ja, außer mir.« Er lacht und reibt sich mit seinem aufgeknöpften Hemdärmel übers Gesicht; vielleicht um über seine Müdigkeit hinwegzutäuschen und die letzten Anzeichen für sein Nickerchen wegzuwischen. Er wirft einen Blick auf die Bücher, die neben ihm auf dem Boden liegen und fügt noch hinzu: »Alle Bücher hier sehen so aus. Liegt am Dampf.«

»Solltest Du um die Uhrzeit noch hier sein?«, fragt Derek, ohne auf Stiles' Ausflüchte zu achten, obwohl er ziemlich sicher vermutet, dass Stiles die Position als wissenschaftlicher Assistent bekleidet und damit im Prinzip in diesem Zimmer wohnt. »Professor Argent ist vor Stunden gegangen.«

»Ich hab nur ein paar Arbeiten zu Ende gebracht«, antwortet Stiles beinahe defensiv klingend, bevor seine Augen sich verengen und er Derek einmal misstrauisch von oben bis unten betrachtet. »Was machst Du hier? Ich hab Dich hier noch nie vorher gesehen.« Und Derek muss sich eingestehen, dass es ein bisschen wehtut, dass Stiles sein Gesicht so absolut nicht einordnen kann. Gut, ja, Derek ist nicht so bekannt wie Stiles, trägt nicht so viele Preise davon wie Stiles und er ist auch ganz generell nicht so gut wie Stiles, aber Stiles hätte ihn zumindest bemerken können. Aber in Stiles' Gesicht ist nicht einmal ein Hauch der Wiedererkennung zu entdecken. (Nicht, dass Derek darauf gehofft hätte, einen Eindruck hinterlassen zu haben.)

»Nicht, dass es Dich etwas anginge, aber ich wollte etwas mit Professor Argent besprechen.« Derek denkt im selben Moment, dass er einen entscheidenden Fehler gemacht hat, aber der Dampf, der ihm in die Knochen kriecht, macht es für einen Wimpernschlag unmöglich, zu erkennen, welcher es gewesen sein könnte. Stiles, der argwöhnisch einen Schritt rückwärts macht, hingegen übersieht ihn nicht: »Du hast selbst gesagt, dass der Professor schon vor Stunden gegangen ist.« Seine Finger klammern sich um den Wells, den er noch immer hält, als befürchte er, er müsse ihn gleich als Waffe gegen Derek einsetzen. Derek seufzt.

»Okay, ja, gut. Du hast mich erwischt«, gibt Derek zu, nur dass er eigentlich nicht wirklich gesteht, sondern versucht, zumindest ein wenig Zeit zu schinden, damit er sich eine glaubwürdigere Aussage einfallen lassen kann. »Mein Onkel hat einen Brief an den Professor geschickt, den ich versuche abzufangen, bevor jemand die Chance hat, ihn zu öffnen.«

»Und Dein Onkel würde das tun, weil …?« Stiles hält das Buch noch immer wie einen Schild vor sich, aber ein bisschen entspannter als vorher, als würde er sich noch einmal durch den Kopf gehen lassen, ob er sich in den nächsten paar Minuten würde gegen Derek verteidigen müssen.

»Mein Onkel denkt, er könne mir aufgrund seines Einflusses vielleicht ein Praktikum oder eine Assistenzstelle zuspielen«, spinnt Derek seine Lüge weiter. Und wenn er genauer darüber nachdenkt, dann würde Peter sich wahrscheinlich sogar einmischen, wenn er sich auch nur ein bisschen für Dereks Wünsche interessieren würde. Stiles sagt nichts, sondern sieht ihn einfach nur auffordernd an. »Mein Onkel ist Peter Hale.« Stiles' Augen weiten sich.

»Peter Hale«, wiederholt er und lässt vor Erstaunen das Buch sinken (denn natürlich kennt Stiles Peter verdammt nochmal Hale), »wie in: Hale Industries?« (Jeder kennt Peter verdammt nochmal Hale.) Stiles deutet auf eins der Ersatzteile, das zu seinen Füßen auf dem Boden liegt und dem Aussehen nach tatsächlich von Hale Industries sein könnte. »Der Peter Hale?« Derek nickt und weicht Stiles' fassungslosem Blick nicht für eine Sekunde aus. (Wenn Derek eins weiß, dann ist das, wie er eine Lüge verkaufen muss, um möglichst viel Profit einzustreichen. Er verweist nicht gern auf seine Verwandtschaft mit Peter, wer würde das schon, aber er kann es sich auch nicht leisten, sich jetzt Probleme einzuhandeln. Ein Tod muss immer gestorben werden.)

»Um mit solchen Teilen zu arbeiten, würde ich töten«, wispert Stiles ironischerweise in dieser Sekunde und Derek überhört es beinahe zwischen all dem Ticken und Rattern und Pfeifen der sirrenden Maschinen. Unwillkürlich tritt er näher an Stiles heran und eher er sich selbst daran hindern kann, sagt er mit gedämpfter Stimme im Schutze des immerwährenden Dampfes um sich herum: »Das ließe sich einrichten.«

»Alter«, Stiles lacht leise und nervös, »also, ich würde nicht wirklich dafür töten. Schon klar, oder?« Derek verdreht die Augen, löst seine Arme aus der Verschränkung und steckt sich dann die Hände in die Hosentaschen. So nah, wie sie sich momentan sind, kann er die Feuchtigkeit in Stiles' Haaren und auf seiner Haut sehen.

»Ja … schon klar.« Sie starren sich nur an. Derek muss sich physisch davon abhalten, die Augen nicht zusammenzukneifen.

»Ist … ist es das?« Stiles hebt das Buch wieder an, presst es sich an die Brust, verschränkt die Arme darüber. »Weil, Kumpel, das's mir echt 'n bisschen zu illegal.« Es tut schon ein wenig weh, aber Derek verdreht noch einmal die Augen.

»Ja, ist es.« Er zieht eine Hand aus der Hosentasche und macht eine wegwerfende Handbewegung. »Das Zeug liegt bei uns herum wie Sand am Meer. Ich könnte Dir was besorgen. Das ist alles.« Keine Lüge, wenn Derek es genau betrachtet. Bauteile liegen schließlich in den Lagern von Bauteilherstellerfirmen herum. Und Derek hat beinahe so etwas Ähnliches wie Zugang zu eben jenen besagten Lagerhallen. (Derek, wenn ich jedem Familienmitglied schenken würde, was es so braucht, würde ich pleite gehen, würde Peter jetzt sagen. Aber Peter ist gerade nicht da und hierbei handelt es sich ja auch mehr um Investition denn Schenkung, nicht wahr?)

»Das …«, Stiles stockt der Atem, »Alter, das wäre …« Er lässt mit einer Hand das Buch los, führt sie an seine Stirn und deutet eine Explosion an, deren Geräusch er zusätzlich imitiert. »Das würdest Du tun?« Er verlagert sein Gewicht und zum ersten Mal, seit Derek das Wort an ihn gerichtet hat, zeigen Stiles' Zehenspitzen auf Derek. (Weil er das erste Mal tatsächlich interessant geworden ist.)

»Warum nicht.« Derek zuckt mit den Schultern. »Gegen eine kleine Gegenleistung bestimmt.« (Er klingt nonchalant, aber eigentlich bricht ihm der Schweiß aus, weil Stiles den Erfolg dieser Expedition in den Fingern hält und er vielleicht nie wieder in solch eine günstige Situation kommen wird.)

»Also, kein Angriff oder so, weil Du echt gut aussiehst, aber ich werd' keinen Sex mit Dir haben oder ähnliches.« Stiles hat die Unverfrorenheit, peinlich berührt auszusehen. Das Gefühl, das sich in Derek breitmacht, ist ein ganz anderes und er spuckt beinahe aus: »Ich- Sex ist nicht, worum es hier geht?« Entrüstung. Es ist Entrüstung. (Und vielleicht auch ein bisschen: Vor den Kopf gestoßen sein.)

»Oh, mein Fehler!« Stiles lacht. Noch peinlicher berührt. »Ich hab jetzt einfach mal angenommen. Falsch angenommen, wie's aussieht. Tschuldigung. Ich dachte irgendwie, dass das Teil dieses Dings wäre. Du weißt schon. Ist ja bekannt, dass eine kleine Gegenleistung nur Euphemismus ist, oder? Ich meine, ich möchte Dich ja nicht verdächtigen, aber mein Dad sagt immer, dass vom schlimmsten ausgegangen werden sollte. Ich denke, dass er da schon recht hat, aber mehr, weil einen so ja viel mehr positive Überraschungen erwarten. Denk mal nur dran, wie blöde das gewesen wäre, wenn ich denke, dass Du mir ein lupenreines Angebot machst, aber eigentlich meinst Du ja doch Sex? Kannst Du Dir überh-«

»Ja, ja, schon gut«, unterbricht Derek seine Ausschweifungen. »Ich möchte nur, dass Du Dir meine Maschinen mal anschaust. Mir vielleicht hier und da ein paar Tipps gibst.« (Derek ist sich noch nicht sicher, ob er sich unwohler fühlt, weil er Stiles gerade tatsächlich um Hilfe gebeten hat oder weil Stiles sich vielleicht seine Maschinen ansehen wird, was bedeutet, dass er all ihre Unzulänglichkeiten - und damit natürlich auch Dereks - sehen wird.)

Stiles' Gesicht leuchtet auf, er wirft den Wells auf den Schreibtisch, über den er einfach hinwegschlittert, bis er über die Kante der Platte segelt und mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufkommt, und Stiles streckt ihm die Hand entgegen. Das scheint der Moment zu sein, in dem Derek nur noch einschlagen muss. (Einschlagen und Stiles danach tatsächlich wiedersehen.)

Derek schlägt ein, in Stiles' warme und viel zu feuchte Hand mit den aufgeschwemmten Fingerkuppen. Ein Deal ist ein Deal ist ein Deal. Stiles grinst.

»Und wie soll ich Dich finden?«, fragt Stiles, während keiner von ihnen auch nur daran denkt, ihren Handschlag zu lösen. Sie sehen sich fest in die Augen und Gänsehaut breitet sich auf Dereks Armen aus. (Bestimmt nicht, weil er Stiles' Hand in seiner hat.) Dann antwortet er: »Ich hol Dich Freitagabend ab.«

»Darf ich auch wissen, wohin es geht, Kumpel?«, setzt Stiles seine Fragerei fort und Derek überlegt ganz kurz, ob er Stiles anbieten soll, dass sie sich nach dem Rennen treffen. Aber er möchte nicht der Widerling sein, der Stiles aus der Ferne gut findet und ihn dann auf der Arbeit heimsucht. (Und das ist es ja noch nicht einmal, weil er ja gar nicht gewusst hat, dass Stiles hier arbeitet. Aber Stiles weiß das nicht. Stiles weiß nicht, dass diese ganze Situation, in die Derek sich hier gerade selbst befördert, nur eine Aneinanderreihung aberwitziger Zufälle und undurchdachter Entscheidungen ist. Zwei Dinge, die in Dereks Leben viel öfter aufeinander treffen, als sie es eigentlich sollten.)

»Ich dachte, ich reiße Dich von Deinen Arbeiten hier los und zeige Dir meine neue Maschine«, sagt Derek, dann lässt er Stiles' Hand hektisch los, als hätte er gerade eben erst bemerkt, dass er sie noch immer in seiner gehalten hat, und fügt etwas weniger nonchalant hinzu: »Wir könnten zusammen essen.« Stiles zieht seine Augenbrauen nach oben und Derek kann den Schalk in seinen Augen sehen.

»Ah, charmant, ein Gentleman!«, stellt Stiles amüsiert fest. »Vorsicht, Tiger, sonst könnte ich noch denken, Du willst mich ausführen.« Derek gefriert das Blut in den Adern, aber Stiles lacht nur und schlägt ihm gegen den Oberarm. »Nur 'n Scherz, Alter.« Noch immer leise lachend beginnt er, die Knöpfe seiner Weste zu schließen, bevor er zu dem Regalbrett geht, in dem Derek nur wenige Minuten zuvor die unachtsam verstauten Stiefel entdeckt hat. »Und mach Dir keine Sorgen. Alle Post an Argent geht durch meine Hände. Wenn der Brief von Deinem Onkel ankommt, übergebe ich ihn Dir ungeöffnet.« Er hüpft auf einem Bein herum, während er die Schnürsenkel unsauber in den Stiefelschaft schiebt, ohne sie zu verschnüren. Derek ist sich außerdem ziemlich sicher, dass Stiles ihm eben zugezwinkert hat. »Hol mich Freitag, wann es Dir passt. Irgendwann nach sechs am besten. Oder vielleicht doch lieber nach sieben? Ich muss noch Bestellungen machen, wofür ich auf Kiras Liste warten muss, die sie mir aber wahrscheinlich nicht vor halb sieben bringen wird, wie immer.« Er lacht wieder leise, diesmal auf dem anderen Bein hüpfend. »Dann sollte ich noch Scotts Kronräder überprüfen. Der Junge ist hilflos ohne mich. Aber vor den Bestellungen komme ich dazu wahrscheinlich auch nicht, also vielleicht doch lieber acht? Und ich darf nicht vergessen, dass Argent die Liste braucht, die er heute morgen erst von mir verlangt hat, weil ich ja sonst eigentlich auch nichts zu tun habe, und die natürlich oberste Priorität hat, wie absolut alles, das ihm fünf Minuten vor Schluss einfällt, nicht, dass ich mich beschweren würde, fällt einem ja nur so auf, wenn Du weißt, was ich-«

»Schon gut«, unterbricht Derek ihn. Stiles hätte vielleicht für immer so weitergemacht, wenn Derek nicht interveniert wäre. »Überleg Dir einfach, was Du brauchst. Dann sehen wir weiter.«

Derek wendet sich der Tür zu und schiebt sich langsam an der vierten Wand, die er gerne näher betrachtet hätte, wenn er die Zeit dafür gehabt hätte, entlang, immer noch darauf achtend, dass er nicht aus Versehen auf die am Boden liegenden Baupläne tritt. Er hat es bisher geschafft, keine Spuren zu hinterlassen, vielleicht kann er es dabei belassen. (Außer Stiles natürlich. Aber Stiles scheint immer aus dem Raster zu fallen.)

Als er die Tür erreicht hat, dreht er sich noch ein letztes Mal um, aber er kann Stiles durch den dichten Dampf kaum erkennen. »Bis Freitag.« Und damit tritt er in die Kühle des Korridors. (Nicht unbedingt mit klopfendem Herzen, aber dennoch voller Aufregung.)

genre: abenteuer, character: stiles stilinski, rating: p-12 slash, au: steam punk, fanfiction: stranger danger, pairing: stiles x derek, warning: alcohol, fandom: teen wolf, character: scott mccall, hashtag: alternate universe, genre: romance, character: derek hale

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