Ficathon:
let it bleed Fandom: The Walking Dead
Characters: Negan / Rick
Rating: P-18 Slash
Warning: gore, rape, blood
Prompt: You should have killed me when you had the chance von
tears_into_wine You’re just as broken as me
Es ist Wochen her, dass sie ihn in der Zelle eingesperrt haben.
Den Todfeind ein jeder Siedlung, die sich im Umkreis von Tagesreisen befindet. Hilltop. Das Kingdom.
Alexandria.
Negan ... ist hier bestens aufgehoben.
Keiner ist mehr da, um ihn zu retten und vielleicht ... nur vielleicht hat sich Rick vorgenommen, diesen Mistkerl hier unten einfach verrotten zu lassen, doch dafür müsste er wohl auf die Essensrationen verzichten, die Negan jeden Tag zustehen und zu seinem Leidwesen zieht von den Anderen keiner am selben Strang wie er. Nicht einmal Daryl, der sonst alles tut, was er von ihm verlangt.
Hier geht die Menschlichkeit vor und Rick wünscht sich in mancher Nacht, dass sie für den Mann, der Abraham, Glenn und viele andere ihrer Leute getötet hat, eine Ausnahme machen könnten.
Es bleibt bei Wünschen. Wünsche, die aus dem Wahnsinn entspringen, den er vor seinen Anhängern meistens gut verbergen kann. Nur ein paar haben ihn bisher gesehen. Rick kann an sich arbeiten, wie er will - er wird mental nicht wieder gesund. Er ist kaputt, sieht immer wieder zu viele Dinge, die er nicht vergessen kann. Und manche lassen einen nicht einmal dann los, wenn sie längst Geschichte sind.
So wie der Mann in dem Keller, der zum Gefängnis umfunktioniert worden war.
Negan hat keine Macht mehr.
Aber er existiert noch. Und das ist der springende Punkt.
Schon als Rick die Tür hinter sich abschließt und die ersten Stufen nach unten geht, kann er das gehässige Schmunzeln hören und wie immer kommt in ihm die Frage auf, was er aus Negans Gesicht und Mund schneiden muss, um es zu stoppen. Und alles endet in einem Blutbad und was weitaus erschreckender ist - es gefällt ihm, sich das vorzustellen.
»Oh, Besuch ... endlich bekomme ich mal ein bisschen Gesellschaft.«
Rick tritt in das spärliche Licht einer einzelnen Kerze, die auf dem Boden neben Negans Matratze steht. Da ist nur ein flüchtiger Ausdruck von Überraschung auf dem kantig gewordenen Gesicht zu erkennen, ehe ein Grinsen ihn zunichtemacht.«
»Rick? Ich fühle mich durch deine Anwesenheit richtig geehrt. Was verschafft mir denn das Vergnügen?«
»Wollte nur sehen, wie beschissen du mittlerweile aussiehst.«
Und das tut sein Gegenüber. Ein Bart ist ihm gewachsen. Die Haare sind länger und strähnig. Negan hat nichts mehr mit dem Lederjacken tragenden, hoch aufgerichteten und erhabenen Dreckskerl gemein, der er so viele Jahre gewesen ist. Und Lucille ist nicht hier. Ohne all diese Dinge sieht Negan aus, wie jeder andere Versager da draußen, der meint, er könnte sich die komplette Weltmacht unter die Nägel reißen. Es ist beinahe amüsant.
Rick tritt noch näher an die Zelle heran, lehnt seine Stirn gegen eine der Streben und starrt den anderen an, der trotz seiner Misere und des allgemeinen Zustandes noch immer mehr erhaben als gebrochen aussieht. Und in diesem Moment wird es dem ehemaligen Polizisten klar - er wird nicht erreichen, was er sich so wunderbar erdacht hat. Vielleicht hat er Negan etwas unterschätzt, aber gegenwärtig sitzen sie am längeren Hebel und nicht der Mann, der sich als Erlöser bezeichnet.
Negan verlagert sein Gewicht etwas, schlägt die Beine übereinander und faltete die Hände vor dem Schoß. »Du bist immer noch nicht fertig mit Schauen? Weswegen bist du wirklich hier?«
»Vielleicht will ich nur meine Vorstellungen etwas anheizen.«
»Vorstellungen von mir? Oh, Rick ... wer hat dir denn ins Hirn geschissen? Deine braune Amazone? Streit im Paradies? Ist dir langweilig?«
»Für einen Mann in deiner Situation stellst du ganz schön viele Fragen.«
»An der ändert sich nichts und je mehr Fragen ich stelle, desto länger wirst du mir Gesellschaft leisten, nicht wahr? Komm schon! Erzähl mir von diesen Vorstellungen! Ich bin sicher, sie werden mir gefallen.«
»Du überlebst sie nicht.«
»Gegenwärtig oder meinst du, dass ich es in deinen Vorstellungen nicht überlebe? Hm ... dann will ich noch mehr hören. Was tust du denn mit mir?«
»Ich schneide dir im Schlaf die Kehle auf.«
»Das ist überraschend lasch, aber okay. Und was bringt es dir? Wirst du geil davon?«
Rick drängt mehr seines Körpers an die Gitterstäbe. Unbewusst. Er fühlt sich, als würde jemand anders ihn steuern und wehrt sich nicht dagegen. Es interessiert ihn, wohin es ihn führt. Der Wahnsinn ist unberechenbar.
»Es ist sehr befriedigend, ja.«
»Befriedigend? Oh, Rick ... beton das nicht so, sonst werde ich auch noch scharf und was dann? Einen gnädigen Handjob ohne Blickkontakt werde ich ja kaum erwarten können, nicht wahr?«
»Mein Messer könnte das übernehmen. Deine Frauen werden es mir danken.« Rick schiebt eine Hand zu seinem Gürtel und zieht das Messer aus der Schneide, stemmt es gegen eine Strebe und lässt es im Kerzenschein funkeln. »Ist das auch eine nette Vorstellung in deinem Sinne?«
»Wie du mir meinen harten, von Lusttropfen ganz nass gewordenen Schwanz abschneidest? Das ist auf jeden Fall origineller als der Kehlenschnitt.«
In Ricks Innerem schreit etwas auf. Er weiß nicht, ob er Negan für seine Sorglosigkeit noch mehr hassen oder aber bewundern soll. Der Typ hat womöglich selbst dann noch ein Grinsen auf den Lippen, wenn er seine eigenen Innereien zurück in seinen Bauch zu stopfen versucht. So wie Spencer es getan haben muss, als er am Sterben war.
Er will es sehen.
Jetzt ... nicht irgendwann.
Jetzt.
Die Vorstellung schnürt ihm die Kehle zu und sorgt gleichzeitig für ein Prickeln, dass wir eine Schar Beißer durch sein Innerstes stürmt und sich im Schoß sammelt.
An welchem Zeitpunkt er wohl endgültig den Verstand verloren hat? Was spielt das noch für eine Rolle? Hier sind nur Negan und er. Im Moment. Wie er es später erklären soll, darüber denkt Rick gerade nicht nach.
Da ist nichts in seinem Kopf.
Nur das Blut, das er sehen will.
Und so bewegen sich seine Hände ohne Kontrolle vom Gitter weg und ziehen den Schlüssel aus seiner Hosentasche, um die Tür zu öffnen und hinter sich wieder zu schließen. Der Bastard sitzt währenddessen immer noch seelenruhig mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der Matratze und sieht nur erwartungsvoll zu ihm nach oben.
Grinsend.
Natürlich.
»Ich schätze, wir kommen jetzt zum Hauptakt? Was willst du tun? Oder sollte ich besser fragen, was ich jetzt tun soll?«
Rick antwortet darauf nicht. Er tritt über die aufgesteckten Beine und bleibt über ihnen stehen, um noch herablassender auf Negan hinunterblicken zu können. Der muss nun mehr nach oben sehen und auch wenn sein Grinsen bleibt - in seinem Inneren brodelt die Wut über so viel Respektlosigkeit. So lange Zeit war er der, den alle Welt fürchtete und nun sitzt er in dieser ranzigen Zelle, ohne Aussicht darauf, sie je wieder zu verlassen. Es geht ihm so dermaßen gegen den Strich. Er könnte aufbegehren, Rick überwältigen und sich den Schlüssel krallen, aber er tut nichts von alledem. Er blickt nur flüchtig auf den Schoß, der seinem Gesicht viel zu nahe ist und wandert dann wieder an dem schlanken Bauch hinauf zu dem steinernen Gesicht. Ja ... Rick ist ein harter Hund wie er. Bis wohin seine Abgründe wohl reichen?
»Was denn?«, fährt Negan fort und leckt sich flüchtig die spröden Lippen. »Willst du, dass ich ihn lutsche?«
»Willst du das denn?«
Negan öffnet den Mund und entlässt ein harsches Lachen. »Gott, nein. Für wen hältst du mich?«
»Für den, der gerade nicht in der Position ist, irgendwelche Forderungen zu stellen oder sich zu wehren. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege.«
Tut er nicht und Negan weiß das. Abermals starrt er auf Ricks Schoß. Der Zorn glüht in seinen Augen, schmeckt bitter auf seiner Zunge und am liebsten will er auf den schon leicht gewölbten Hosenstall rotzen. Rick macht das hier tatsächlich an? Vielleicht hat Negan doch keine Vorstellung von den Abgründen dieses Mannes.
»Du hast nur ein Messer, Rick. Was willst du damit ...!!«
Die Klinge ist so schnell an seiner Kehle, dass er den Moment des Einschneidens gar nicht bewusst wahrnimmt. Erst, als sich der stechende Schmerz ausbreitet, zuckt es in Negans Augenwinkeln. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber Rick entgeht das nicht.
»Steh auf!«
»Dafür müsstest du aber ...«
»Steh auf!«
Negan grunzt unwillig. Der Druck der Messerschneide bleibt und verstärkt sich, als er behäbig aufzustehen versucht. Er stemmt sich mit den kräftigen Beinen an der Wand hinauf und spürt, wie ihm der raue Putz durch den dünnen Stoff seines Oberteils hindurch den Rücken zerkratzt. Ein prickelnder Schmerz im Vergleich zu dem an seinem Hals. Nur eine unbedachte Bewegung würde ausreichen und sein Leben wäre beendet. Rick legt es tatsächlich darauf an. Er erwartet, dass Negan sich wehrte. Vielleicht, um seine Schuldgefühle danach besser im Griff zu haben. Es wäre kein direkter Mord gewesen, sondern es wäre in Notwehr geschehen. Irgendetwas in dieser Art. Negan ist nicht dumm. Er durchschaut das kleine Spielchen. Doch für ihn bleibt es eine bittere Pille, die er schlucken muss.
Wenn er etwas anderes schluckt ...
Rick beobachtet das rege Mienenspiel. Für diese paar Augenblicke ist da kein Grinsen mehr und er genießt diesen Augenblick sehr. Genau wie er den Umstand mag, dass langsam Blut an der Klinge entlang fließt und auf den Boden tropft.
»Pack ihn aus!«
»Willst du ihn so sehr sehen, Rick?« Da ist es wieder. Das breite Grinsen, die weißen Zähne und der erhabene Gesichtsausdruck. Rick schnaubt leise, holt mit der Linken aus und trifft frontal die kantige Wange seines Gegenübers. Negan spuckt Blut auf den Boden. Okay, vielleicht ist die Botschaft endlich angekommen.
»Gut ... wie du willst.«
Negan greift an sich hinunter, schiebt die Daumen in seinen Hosenbund und zieht die Hose ein Stück nach unten. Weit genug, um seinen Schwanz und seine Eier auspacken zu können. Rick blickt für einen kurzen Moment nach unten und dann wieder in Negans Gesicht - mit einem Grinsen, das kaum mehr etwas Menschliches an sich hat.
»Dann verabschiede dich mal von deinem Prachtstück ...«
Die Klinge löst sich vom Hals, wandert tiefer und als Negan den ersten Kontakt spürt, krallt sich seine Hand in Ricks Oberteil. »Warte ... warte. Ich habe eine bessere Idee.«
Seinen Schwanz will er nicht einbüßen. Den braucht er noch für seine Frauen ... sollte er sie jemals wiedersehen.
»Angst?«
»Nein, aber den brauch ich noch ...«
»Ich wüsste nicht für was.«
Negan will glucksen, aber er unterdrückt es. Er hätte beinahe sein bestes Stück eingebüßt. Er sollte aufpassen. Rick meint es ernst. Ernster, als Negan zuvor bewusst gewesen ist. Dieser Mann ... er ist genauso kaputt wie er. Nicht besser. Nicht schlechter. Genauso krank und zerstört. Da gibt es nur etwas, das anders läuft als bei ihm selbst. Negan ist nur noch nicht klar, was es ist. Vielleicht sind es die Menschen, die Rick umgeben und ihm Halt geben, ihn unterstützen, beruhigen - was auch immer nötig ist, um ihn bei der Stange zu halten. Dahingehend hat er wohl versagt, auch wenn sich Negan das nicht eingestehen will.
Er schürzt die Lippen, als er trotz des Messers, das an seine Kehle zurückgekehrt ist, langsam in die Knie geht. Langsam genug, damit Rick der Bewegung folgen kann. Er tut es, weil ihm klar wird, wie Negan seine Eier zu retten gedenkt.
Die Finger zittern nicht, als Knopf und Reißverschluss geöffnet werden.
»Oh, Rick ...«, murmelt Negan schief lächelnd, als er Jeans und Boxershorts tiefer schiebt. »Dein Geist hat genau den gleichen Knacks weg wie meiner.«
»Vergleich mich nicht mit dir!«
Wütend greifen Ricks Finger in die dunklen Haare und zerren den Kopf zurück. Dann stopft er seinem Feind das Maul. Gänzlich versenkt er sich in dem heißen Mund und drängt Negans Kopf mit dem ersten Stoß gegen die Wand in dessen Rücken. Der Erlöser würgt, aber der Druck bleibt. Rick senkt die Klinge, legt sie wieder unterhalb von Negans Ohr an dessen Kehle und bewegt ungehalten die Hüften.
»Gib dir Mühe, sonst war es das!«
Negan kann und will nichts darauf antworten. Er spürt, wie ihm Feuchtigkeit in die Augen dringt und blinzelt sie fahrig weg. Er wird sich hier keine Blöße geben. Nicht mehr als er es schon tut. Sein Hass wächst und wächst. Seine Wut frisst ihn von innen heraus auf und er schwört sich, dass er Rick töten wird, sobald er hier rauskommt. Egal, wie viel Bewunderung er für diesen Menschen aufbringen kann - sie reicht nicht mehr aus, um ihn zu verschonen.
Nicht nach dem hier.
Es hört erst auf, als Rick kommt. Er drängt Negans Kopf wieder nach hinten und spritzt ihm mitten ins Gesicht.
Das sollte reichen.
Er fühlt sich besser, befreiter. Sein Verstand ist zurückgekehrt. Wenigstens ausreichend genug, um zu wissen, dass er es wohl übertrieben hat. Doch ihm ist es gleich. Es ist Negan, der da mit verschmiertem Gesicht auf dem Boden liegt und ins Leere starrt. Noch. Rick weiß, dass sich das schnell ändern wird und vielleicht muss er in Erwägung ziehen, Wachen vor der Tür zu positionieren. Nur für den Fall.
Manche Menschen wissen, wenn sie einen anderen wütend gemacht haben. Sie spüren es. Er ... spürt es.
Negan ist so richtig angepisst.
Und irgendwann wird er ihm genau das zeigen.
Er hätte ihn töten sollen. Heute. Da unten im Keller.
Oder in dem Augenblick, als Negan sein Leben veränderte.