Поэзия. Аннетте фон Дросте-Хюльсхофф. Wunderfräulein von Westfalen

Jul 24, 2023 18:57



Annette von Droste-Hülshoff. 1797 - 1848. Прекрасный поэт (не поэтесса даже! это важный нюанс), моё открытие - для себя - последних дней. Тихая знатная барышня из замка в Вестфалии. Родилась в семье барона Клеменса-Августа фон Дросте цу Хюльсхоффа (1760-1826) и Терезы Луизы, урожденной баронессы фон Хакстхаузен (1772-1853). Семья была католической, консервативной, но весьма просвещённой. Дочка оказалась удивительной - писала стихи и прозу - на уровне гениальности, сопоставимую с творениями великого Гёте, а также песни, которые я не слушал, да и не уверен, что их можно найти и послушать, "она никогда не играла свои произведения для широкой публики, лишь спустя несколько десятилетий после ее смерти, в 1877 году, некоторые из них были опубликованы, а полностью изучены и изданы только в 20-м веке". Это отсюда, там про Аннетте написано достаточно подробно.
Прежде всего, меня потрясли ее стихи - вот здесь их можно прочитать, я кое-что выложу. Они мощные, упругие, ничуть не похожи на дамское рукоделие, я бы даже сказал - мужественные (только без бреда о трансгендерах!).
Недавно, когда я писал о немецкой поэтессе Агнес Мигель, страстной поклоннице Гитлера, оставившей след в поэзии, я еле-еле нашел в сети парочку ее стихотворений и решил, что немцы жадничают, прячут свою поэзию от бесплатного прочтения. Однако, как выяснилось, это касается не всех. Стихи Дросте-Хюльсхофф вполне представлены, правда немцы тупо выставили ее стихотворения по алфавиту, не вникая в содержание. Есть и проза тоже.
Но о прозе я напишу отдельно, в следующем посте. А теперь - Gedichte.
В отличие от Гёте и других классиков немецкой поэзии, Аннетте фон Дросте-Хюльсхофф была практически неизвестна современникам, тихо жила в своей вестфальской глуши, не помышляя о славе и почестях. Слава ее стала посмертной, но лучше поздно, чем никогда.
Как совершенно справедливо сказано в этой статье, Недооценка творчества А. Дросте находится в разительном несоответствии с рангом этой поэтессы на ее родине.
Also

Am Fronleichnamstage

O fasse Mut, er ist dir nah
Du hast sein Fleisch, sein heilig Blut
Genossen ja.
O meine arme Seele, fasse Mut
Er ist ja dein, er ward dein Fleisch und Blut.
Nicht wie du solltest, reich und warm
Kamst freilich du zu seinem Mahl:
Du warst ein arm
Zerlumpter Gast: doch zitterte die Qual
In dir des Sehnens: Tränen sonder Zahl
Hast du vergossen in der Angst,
Die dennoch Freudenschauer war.

Am Letzten Tag des Jahres - Silvester (моё любимое стихотворение)

Das Jahr geht um,

der Faden rollt sich sausend ab.

Ein Stündchen noch,

das letzte heut,

Und stäubend rieselt

in sein Grab,

was einstens war

lebendge Zeit.

Ich harre stumm.

′s ist tiefe Nacht !

Ob wohl ein Auge

offen noch?

In diesen Mauern

rüttelt dein

Verrinnen, Zeit !

Mir schaudert, doch

Es will die letzte

Stunde sein

Einsam durchwacht,

Gesehen all,

Was ich begangen und gedacht.

Was mir aus Haupt und Herzen stieg,

Das steht nun eine

ernste Wacht

Am Himmelstor,

O halber Sieg !

O schwerer Fall!

Wie reißt der Wind

Am Fensterkreuze !

Ja, es will

Auf Sturmesfittichen das Jahr

Zerstäuben, nicht ein Schatten still

Verhauchen unterm

Sternenklar.

Du Sündenkind,

War nicht ein hohl

Und heimlich Sausen

jeder Tag

In deiner wüsten Brust Verlies,

Wo langsam Stein an Stein zerbrach,

wenn es den kalten Odem stieß

Vom starren Pol?

Mein Lämpchen will

Verlöschen,

und begierig saugt

Der Docht den letzten Tropfen Öl.

Ist so mein Leben auch verraucht?

Eröffnet

sich des Grabes Höhl

Mir schwarz und still?

Wohl in dem Kreis,

Den dieses Jahres Lauf umzieht,

Mein Leben bricht.

Ich wußt es lang !

Und dennoch hat

dies Herz geglüht In eitler

Leidenschaften Drang !

Mir brüht der Schweiß

Der tiefsten Angst

auf Stirn und Hand.

Wie? dämmert feucht

Ein Stern dort durch die Wolken

nicht? Wär es der Liebe Stern

vielleicht, Dir zürnend mit dem

trüben Licht, Daß du so bangst?

Horch,

welch Gesumm ?

Und wieder? Sterbemelodie!

Die Glocke regt

den ehrnen Mund.

O Herr, ich falle auf das Knie :

Sei gnädig meiner

letzten Stund !

Das Jahr ist um !

Das alte Schloß

Auf der Burg haus′ ich am Berge,

Unter mir der blaue See,

Höre nächtlich Koboldzwerge,

Täglich Adler aus der Höh′,

Und die grauen Ahnenbilder

Sind mir Stubenkameraden,

Wappentruh′ und Eisenschilder

Sofa mir und Kleiderladen.

Schreit′ ich über die Terrasse

Wie ein Geist am Runenstein,

Sehe unter mir die blasse

Alte Stadt im Mondenschein,

Und am Walle pfeift es weidlich,

- Sind es Käuze oder Knaben? -

Ist mir selber oft nicht deutlich,

Ob ich lebend, ob begraben!

Mir genüber gähnt die Halle,

Grauen Tores, hohl und lang,

Drin mit wunderlichem Schalle

O Langsam dröhnt ein schwerer Gang;

Mir zur Seite Riegelzüge,

Ha, ich öffne, laß die Lampe

Scheinen auf der Wendelstiege

Lose modergrüne Rampe,

Die mich lockt wie ein Verhängnis,

Zu dem unbekannten Grund;

Ob ein Brunnen? ob Gefängnis?

Keinem Lebenden ist′s kund;

Denn zerfallen sind die Stufen,

Und der Steinwurf hat nicht Bahn,

Doch als ich hinab gerufen,

Donnert′s fort wie ein Orkan.

Ja, wird mir nicht baldigst fade

Dieses Schlosses Romantik,

In den Trümmern, ohne Gnade,

Brech′ ich Glieder und Genick;

Denn, wie trotzig sich die Düne

Mag am flachen Strande heben,

Fühl′ ich stark mich wie ein Hüne,

Von Zerfallendem umgeben.

Ein harter Wintertag

Daß ich dich so verkümmert seh′,

Mein lieb lebend′ges Wasserreich,

Daß ganz versteckt in Eis und Schnee

Du siehst der plumpen Erde gleich;

Auch daß voll Reif und Schollen hängt

Dein überglaster Fichtengang:

Das ist es nicht, was mich beengt,

Geh′ ich an deinem Bord entlang.

Zwar in der immer grünen Zier

Erschienst, o freundlich Element,

Du ähnlich den Oasen mir,

Die des Arabers Sehnsucht kennt;

Wenn neben der verdorrten Flur

Erblühten deine Moose noch,

Wenn durch die schweigende Natur

Erklangen deine Wellen doch.

Allein auch heute wollt′ ich gern

Mich des kristallnen Flimmers freun,

Belauschen jeden Farbenstern

Und keinen Sommertag bereun:

Wär′ nicht dem Ufer längs, so breit,

Die glatte Schlittenbahn gefegt,

Worauf sich wohl zur Mittagszeit

Gar manche rüst′ge Ferse regt.

Bedenk′ ich nun, wie manches Jahr

Ich nimmer eine Eisbahn sah:

Wohl wird mir′s trüb und wunderbar,

Und tausend Bilder treten nah.

Was blieb an Wünschen unerfüllt,

Das nähm′ ich noch gelassen mit:

Doch ach, der Frost so manchen hüllt,

Der einst so fröhlich drüber glitt!

Там еще много, но это только для тех, кто читает по-немецки (я сам читаю не без труда, но понимать стихи мне всегда легче, чем прозу, есть такая интересная особенность, это относится ко всем европейским языкам, которые, так сказать, известны и понятны мне лишь частично - немецкому, французскому, итальянскому).

Здесь есть некоторые русские переводы, но их мало, очень мало

Мой поэторий

гениальное, литературное

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