Tuesdays - #01 - Midgar

Dec 18, 2007 11:49

Titel: Tuesdays
Kapitel: 1 von vermutlich 11
Autor: naboru
Fandom: Final Fantasy VII
fanfic100_de Prompt: 007. Tage
Warnungen: comedy, lime(?)
Rating: M
Disclaimer: Keiner der hier verwendeten Charaktere gehört mir. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Summary: Reno mochte Dienstage... eigentlich, wenn doch nur nicht all DAS passiert wäre... Cloud mutiert zur Frau und dieses Problem wird Reno aufgebürdet... Aber eigentlich ist dieses Problem nur ein Teil von vielen, vielen anderen...

#01 - Midgar

Dienstag.
Reno mochte Dienstage.
Dienstag war der Tag, der wohl von allen Tagen am wenigstens beachtet wurde: Mittwoch war die Mitte der Woche, Donnertag der Tag vor Freitag und Freitag der Tag vor dem Wochenende - eigentlich nur noch Formsache. Samstag und Sonntag war dann das eigentliche Wochenende, das mit dem Montag aufhörte, an dem ja bekanntermaßen die Woche wieder begann.
Aber Dienstag… An diesen Tag dachte so gut wie niemand… Außer ein Geburtstag oder ein wichtiges Datum fiel auf diesen Tag. Aber auch das kam selten vor, anscheinend beachteten selbst die wichtigen Daten den Dienstag kaum… Warum auch, sie hatten ja noch 6 andere Tage zur Auswahl…
Aber Reno mochte Dienstage. Wenn er ein Tag wäre, dann vermutlich auch ein Dienstag.
Und heute war wieder so einer: Ein unbeachteter, ereignisloser Dienstag, der jedoch ganz anders enden würde…
Alles begann mit einem unscheinbaren Telefonklingen, das am Anfang niemand wirklich beachtete…

Es klingelte… und klingelte. Rude war nicht da und Reno tat so, als wäre er es nicht.
Die einzige Person, die sich schließlich erbarmte und an das Telefon ging, war Elena. Jedoch ließ sie es sich nicht nehmen, wütend zu Reno zu blicken, der dies jedoch genauso gekonnt ignorierte, wie das Klingeln zuvor.
„Ja…?!“ Mit einer leicht gereizten Stimme begrüßte die blonde Frau die Person am anderen Ende der Leitung, wechselte jedoch schnell ihren Tonfall.
„Ach, Hallo… was gibt es denn wichtiges?“
Sie hörte einige Momente konzentriert zu, bevor sie ihre Augen aufriss und mit dem mobilen Teil des Telefons in ihr Büro ging.
Der Rothaarige beobachtete sie nur desinteressiert und war froh, dass er nicht rangegangen war…

Reno starrte interessiert auf den Verschluss seiner Armbanduhr, als sein Handy plötzlich klingelte. Er zuckte heftig zusammen und blinzelt einmal, bevor er dran ging und sich mit einem etwas irritierten „Hallo“ meldete.
„Auch Hallo“, antwortete eine ihm bekannte Frauenstimme, „gib mir Elena…“
„Ja, auch schön dich zu hören…“ Der Rothaarige war etwas gekränkt wegen der forschen Forderung, lehnte sich aber nach einer Sekunde des Überlegens in seinem Sessel zurück und erwiderte möglichst cool und gelassen: „Warum rufst du sie dann nicht auf ihrem Handy an?“ Er fuhr sich durchs Haar. „Hast du mich vermisst?“
„Red dir nichts ein! Elenas Akku ist leer, genau wie der von eurem Telefon! Also, jetzt gib sie mir schon!“
„Ja ja… ist ja gut…“ Reno atmete tief ein, stand auf und rief: „Hey, Elena, da will dich jemand sprechen!“
Sofort ging die Tür des Nebenraums auf und die Blonde kam sogleich auf ihn zu. „Los, gib her!“ Mit diesen Worten riss Elena dem Rothaarigen das Handy aus der Hand. Der schüttelte darauf nur den Kopf und murmelte etwas Unverständliches, von dem nur das Wort „Frauengespräche“ Elenas Ohr erreichte.
Leicht genervt rollte die Blonde mit den Augen und verließ das Zimmer wieder, schloss die Tür mit einem lauten Knall.

Kurz darauf saß Reno eingedöst auf seinem schwarzen Sessel und zuckte erneut heftig zusammen, diesmal jedoch, weil Elena ihn anschrie.
„Aufwachen, du Schlafmütze! Wir haben einen Auftrag!“
„Wie? Was? Wo?“ Der Rothaarige riss die Augen auf. „Verflucht, du sollst mich doch nicht so erschrecken!“
„Ja ja… jetzt komm!“, forderte die burschikose Frau ihn auf und wurde von einem kräftigen Nicken von Rude unterstützt.
Reno fluchte noch einmal, stand dann jedoch auf und folgte den anderen beiden nach draußen zum Hubschrauber.
„Wohin geht’s?“, wollte er wissen und startete den Rotor.
Elena schmunzelte bei dieser rhetorischen Frage, antworte aber: „Midgar!“
Reno verdrehte die Augen; wenn ‚die’ anriefen ging es immer nach Midgar und genau da wollte er eigentlich gerade nicht hin… nicht an einem Dienstag.

Sicher landete der Hubschrauber auf dem Dach. Der Rotor lief noch einen Moment und es dauerte, bis Elena endlich sprechen konnte.
„Hey Leute, ich muss euch noch etwas sagen. Die Lage ist…“
„…ernst!“, unterbrach Reno die Blonde, „So wie immer… die Lage ist immer ernst, wenn die hier unsere Hilfe brauchen.“
Es war nicht zu überhören, dass der Rothaarige angepisst war, es war schließlich Dienstag, und Dienstage sollten ereignislos sein. Auch Rude schaute noch finsterer drein als üblich und stimmte dem anderen nickend zu.
Elena seufzte.
„Okay, das vielleicht auch, aber da ist noch etwas, das ihr wissen solltet, bevor…“
„Was denn? Noch ernster als ernst?“ Reno verdrehte die Augen und ging weiter zur Tür des Daches, um sie zu öffnen.
„Okay… dann eben nicht…“, nuschelte Elena gestresst, „Ihr werdet es ja gleich sehen…“
Sie betrat die Treppe und folgte Rude und Reno ins Haus.

Tifa saß schon ungeduldig auf der Kante ihres Schreibtisches, den Blick immer zur Tür und dem davor sitzenden Cloud gerichtet.
„Wann kommen die denn endlich?“, wollte dieser wissen und die Schwarzhaarige zuckte beim Klang der irgendwie fremden Stimme zusammen.
„Sie müssten gleich da sein, ich hab eben den Hubschrauber gehört…“
Und wie auf Kommando wurde die Tür geöffnet.
„Da sind wir…!“ Mit gespielter Freude begrüßte Reno die beiden. „Wie geht’s eu…“ Er stockte kurz, als sein Blick auf Cloud fiel, der ihn nur unzufrieden musterte und er riss die Augen auf.
„Oh mein Gott, Cloud, hast du etwa Titten?!“
Rude verkniff sich seinen Kommentar - wie üblich - und zog seine Augenbrauen hoch, wogegen Elena über Renos Taktlosigkeit nur den Kopf schütteln konnte.
„Ich dachte, du hast es ihnen gesagt…“, grummelte Tifa mit zusammengekniffenen Augen und schaute Elena böse an. Die seufzte erneut und fragte sich, warum sie heute von jedem angemeckert wurde.
„Ich hab’s versucht, aber das sind eben Männer, die hören nicht zu…“
„Hey, hättest du mir gleich gesagt, das Cloud Titten hat, hätte ich sicher zugehört…!“, beschwerte sich der Rothaarige und konnte seine immer noch aufgerissenen Augen nicht von dem - der - Blonden abwenden.
„Starr mich nicht so an…“, sagte der jedoch nur emotionslos.
Tifa holte tief Luft.
„Ich glaube, wir müssen eine Menge klären…“

„Eine Menge klären“ bedeutete in Renos Fall: Schnapp dir den weiblichen Cloud, reise nach Nibelheim und versuche eine Lösung für das Problem zu finden… Und das Problem war nichts anderes als Clouds Weiblichkeit.
Wie diese zustande gekommen war, wussten allerdings selbst die Avalanche-Mitglieder nicht wirklich. Tifa hatte etwas von einer Überreaktion auf Mako gesagt, aber es hatte nicht so geklungen, als würde sie es selbst glauben.
Das einzige, was sie sicher wussten war, dass Cloud von einer Reise nach Mideel nicht mit einer Makovergiftung zurück nach Midgar gekommen war, sondern mit Brüsten.
„Wir denken, das alles hat etwas mit Hojo und seinen ekelhaften Experimenten zu tun…“, hatte die Schwarzhaarige angewidert gesagt und dann weiter erklärt: „Wir waren schon im alten Shinra Tower, aber dort kamen wir nicht weiter… deswegen haben wir jetzt euch zu Hilfe geholt.“
Reno rollte mit den Augen, als er an die folgende Diskussion zurückdachte.
Rude und Elena sollten den Tower noch einmal unter die Lupe nehmen, Avalanche war größtenteils in Mideel und Cosmo Canyon unterwegs und an Reno blieb die unliebsame Aufgabe hängen, mit Cloud nach Nibelheim zu reisen.
Wie sehr hatte er protestiert. Er wollte nicht mit dem Emo-Bündel, das nun auch noch mit seiner geschlechtlichen Identität zu kämpfen hatte, ans andere Ende der Welt reisen… Er wollte viel lieber mit Elena den Tower durchsuchen, auch auf die Gefahr hin, von losen Betonklötzen oder Metallteilen erschlagen zu werden.
„Kann nicht Rude mit ihm… oder ‚ihr’ nach Nibelheim? Ich meine, dann können sie sich gegenseitig anschweigen… Man mag es ja kaum glauben, aber ich bin ein weitestgehend normaler Mensch mit dem Bedürfnis nach ‚normaler’ zwischenmenschlicher Kommunikation…!“, hatte Reno versucht die anderen zu überzeugen… doch nur Lachen geerntet.
Tifas Entscheidung hatte von vornherein festgestanden und da gab es nichts zu rütteln.
Elena war noch so nett gewesen, und hatte Cloud und Reno mit dem Hubschrauber nach Kalm geflogen, von dort mussten sie sich allerdings selbst um Transportmittel kümmern.

Jetzt saß Reno also in einem kleinen Zweibettzimmer und starrte auf seine kleine Tasche, die er noch hatte packen dürfen. Der Rothaarige wollte sich gerade erschöpft nach hinten auf das Bett fallen lassen, als Cloud aus dem winzigen Badezimmer kam, bekleidet nur mit einem Handtuch um die Hüften.
„Ähm… Cloud…?“
Reno erhielt keine Antwort, was ihn aber so gar nicht überraschte.
„Also, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber irgendwie trittst du mit grad zu nahe…“
Mit einem Blick, den der Rothaarige nicht deuten konnte, sah Cloud ihn an.
„Na ja… deine… dein Oberkörper…“, räusperte sich Reno verlegen und sah weg, tat so, als würde er etwas in seinen Sachen suchen.
„Hm…“, war das einzige, was der… die Blonde brummte, ehe er, oder sie, sich ein viel zu weites T-Shirt anzog.
Reno rollte mit den Augen und dachte an einen letzten Hinweis von Tifa: „Cloud ist jetzt seit fast zwei Wochen weiblich… Wenn sich wirklich alles verändert hat, musst du damit rechnen, dass er in der nächsten Woche vermutlich seine Tage bekommt…“
Es hatte einige Zeit gedauert, bis Reno verstand, was die junge Frau ihm mitteilen wollte und er hätte beinahe noch gefragt, was für Tage sie meinte. Letztendlich hatte er sie mit einem Gesichtausdruck angesehen, der seinen einzigen Gedanken ziemlich gut wiederspiegelte: Oh mein Gott!
Tifa hatte nur gegrinst, ihm auf die Schulter geklopft und seinen Blick mit einem nicht sehr aufmunternden, belustigten: „Du packst das schon“, kommentiert.

Ein Grummeln holte Reno wieder in die unangenehme Gegenwart. Er schaute zu Cloud und wollte gerade nachfragen, was er gesagt hatte, tat es aber dann doch nicht, als er sah, dass der Blonde sich gerade die Decke bis zum Haaransatz hochzog.
‚Das nenne ich mal gepflegte Konversation’, dachte der Rothaarige sarkastisch und ging schließlich auch ins Badezimmer, um sich fertig zu machen…

Diese ganzen Ereignisse hatten zur Folge, dass Reno begann, Dienstage weniger zu mögen…

Vielen Dank fürs Lesen. ^^

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