Hey, alle zusammen! Nachträglich noch:
Fröhliche Weihnachten! • Merry Christmas! • Feliĉan Kristnaskon!
圣诞节快了!• สุขสันต์วันคริสต์มาส!
So, nun ist auch Weihnachten vorüber... und wie erwartet, war in China von Weihnachten nicht allzuviel zu spüren. Kein Schnee, keine Weihnachtsmusik, Weihnachtsbäume und so nur als Ladendeko, wenige Leute wünschen einem frohe Weihnachten und Geschenke schenkt man sich anscheinend auch nur höchst selten.
Auch wenn ich Weihnachten sehr mag, finde ich das nicht schlimm, dass hier in China das Weihnachtsfest mehr ein trendiger Exportartikel zu sein scheint. Was hier zurzeit angesagt ist, ist Sprühschnee aus der Dose. Iiikse!
Mein Weihnachten hab ich folgendermaßen verbracht:
Heiligabend:
Wir hatten tatsächlich noch Unterricht, und sogar Jahresendklausur im Fach Jingdu, was aber einfach war. Der Unterricht danach fiel aus, dafür gab es überraschenderweise schon unser Stipendiengeld zum Abholen, 1400 ¥ (ca. 160 €) für den Monat Januar (Dezember hatten wir schon letzten Monat als Doppelauszahlung zusammen mit dem November bekommen). Das Februargeld gibt's aber erst im März, da - wie schon mal geschrieben - vom 7. Januar bis 23. Februar Ferien sind. Ich freu mich schon. ^^
Trotz unweihnachtlicher Stimmung habe ich mich auf den Weg gemacht, doch für jemanden ein Geschenk zu besorgen. Nämlich für ติ๊ก (Tik). Fündig wurde ich in der Qinghua-Buchhandlung und in der Nähe der "Foreigner Street" mit einem winzigen Deutsch-Büchlein (so Wörter und Phrasen halt) und einem Rubikwürfel. Das Wetter war übrigens sehr freundlich:
17°C und prasselnder Sonnenschein! Süßes habe ich weggelassen, da Tik sich an dem Tak Tag mit Zahnschmerzen im Bett quälte... statt Schoki gab's daher Ibuprofen© 400 gegen die Schmerzen.
Gegen Abend war Party bei Apple & Oiling, den beiden Hongkong-Girls angesagt. Ich war der einzige Deutsche und auch der einzige männliche Gast, macht aber nichts. Es gab sehr leckere Spaghetti Carbonara, war wirklich wie daheim, und selbstgemacht! Dazu kleine Partywiener mit Erdbeeren (sic!) am Spieß. Von den Mädels gehörte eine der Dai-Minderheit (傣族, Dái-zú) an und sprach auch tatsächlich
Dai Lü (was verwandt mit Thai, Laotisch und Zhuang ist). Jeder sollte zur Feier ein kleines Geschenk für ca. 20 ¥ mitbringen, ich habe eine Taschenlampe gefunden (die ich ab 0:30 für sehr praktisch hier halte), die hat Apple bekommen. Ich dagegen hab mir eine Art Notizbüchlein/Tagebuch/Hausaufgabenheft erwichtelt. Vielleicht kann ich das mal irgendwann benutzen. Hab damit sehr viel Glück gehabt, denn der Rest der Geschenke bestand fast ausschließlich aus Mädelszeugs. ;)
Sehr lang ging die Feier allerdings nicht, denn die Wohnheimregel besagt, ab 22:00 sollen bitte alle fremden Besucher wieder aus dem Haus sein, und die kamen alle von Auswärts. Blöd, das.
1. Weihnachtsfeiertag:
Nachmittags ging's weiter mit Weihnachten: Guy (aus Tralien), seine thailändische Freundin Tip - deren echter Name übrigens linguistisch gesehen total cool ist: ตรีอักษร / Triakson [trīːʔàksɔ̌ːn], was aus dem Pali kommt und "Drei Konsonanten" bedeutet! :D -, Guys chinesischer Kumpel 陆春华 alias "Eric", von dem eine chinesische Freundin, Amila, Tik und ich fanden uns bei Guy ein. Dieser lebt in einem schnieken Appartment mit Küche, Riesenfernseher, Balkon, Waschmaschine, Schlafzimmer, Bad, Sofa und allem Drum und Dran. Es wurde thailändisches Essen zubereitet, in dem Fall Reis, etwas Gemüse und Shrimps, die sehr lecker waren (und genießbar weil ohne Exoskelett), hinterher warme Banane in Kokossoße, auch superlecker. Geguckt haben wir derweil mehrere Filme: "No Country For Old Men", "Attornment" und den Anfang von "The Bridge Over River Kwai". Letzterer wurde übrigens in Sri Lanka gedreht, was man an den "thailändischen" Gefangenen auch sofort sah (wenn man einige Thais und Singhalesen kennt). ;)
Alles in allem, netter Abend. Guy hat mir zwei kleine Sprachführer geliehen: einen für Laotisch (nur doof, dass die Laoten jetzt alle zurück nach Laos sind) und einen für Dialekte und einige Minderheitensprachen Chinas. Da ist auch Kunming-hua, der lokale Dialekt drin... muss ich mir mal ansehen.
2. Weihnachtsfeiertag:
Ich dachte, ich könnte mal so richtig ausschlafen und den Rest des Tages im Bett rumgammeln, aber es kam anders: gegen Mittag klingelt mein Handy: es ist Tik, die mich und Amila bittet, ihnen beim Schleppen von mehreren Kisten und Taschen aus der Wohnung eines das Land verlassenden Freundes ("Phi Dream", der mit den Chinchillas) zu helfen. Kein Problem... dachten wir. Die Taschen und Kisten und Klapptische waren aber derart sauischst schwer, dass es doch einige Probleme bereitete, sie den geschätzten Kilometer bis ins Wohnheim zu hucken. Mannomann waren wir fertig!
Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, die Untertitel von "The Linguists" fertigzuübersetzen, die werden nämlich von Helen und Marek auf dem JES (einwöchiges Esperantotreffen in Burg, Deutschland über Silvester) gezeigt. Grad noch so fertiggeworden!
Übrigens war am 25. ja wieder der Monat rum und ich staunte nicht schlecht bei meinen Berechnungen - ich hab in meinem 4. Monat in China nur läppische 887,4 ¥ (ca. 102 €) ausgegeben! Also das ist wirklich einen Applaus wert, oder? Sonst waren's immer so zwischen 1200 und 1600 ¥.
Noch was: Ich trage mich mit dem Gedanken mir ein SmartPhone zu kaufen, sagte ich das schon? Allerdings kein iPhone (ich mag Apple nicht, viel zu proprietär), sondern eins mit Android-Betriebssystem... es fällt mir schwer, mich zwischen 4 Typen zu unterscheiden: HTC Desire, HTC Desire HD, HTC Wildfire und das Samsung Galaxy S i9000. Die sind alle toll und können allesmögliche, kosten aber auch alle 'nen Haufen Geld (auch in China, gute original Soft- und Hardware ist hier kaum billiger als daheim), evtl. nehme ich das billigste oder zweitbilligste von diesen vieren. Wer so ein Ding hat oder sich damit auskennt, kann mir gerne Empfehlungen geben.