Fandom: Gossip Girl + The Vampire Diaries
Charas: Blair W. + Caroline F.
Geschrieben für
daswaisenhaus, Prompt #_0032: erstaunlich, was sie gemeinsam haben
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twins in progress
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Dad liebt jetzt Männer, sagt die Neue und weicht mit gerümpfter Nase der blauen Rauchwolke aus Blairs Mund aus. Mom macht Überstunden, bis sie nicht mehr kann und einschläft, bevor sie sich daran erinnern muss.
Wer hat dir davon erzählt?, will Blair scharf wissen.
Wovon?
Davon!
Caroline blinzelt wie wild, sieht sie aus grossen, unschuldigen Augen hilflos an, besinnt sich dann eines Besseren und schnaubt empört. Ich weiss nicht, was du mir gerade unterstellt hast, aber bitte, bilde dir doch ein, was immer du willst, ich habe schon verstanden - meine Lebensgeschichte interessiert dich nicht.
Solche Zufälle gibt es nicht.
(nur in Blairs Drehbüchern, und dort werden sie Schicksal genannt)
Das ist meine Lebensgeschichte, sagt Blair und muss lächeln, so empört blickt Caroline sie an. Wirklich. Dad turtelt in Frankreich und Mom ersetzt Mahlzeiten mit mehr Arbeit. Sie schnippt ihre aufgerauchte Zigarette weg. Und ich bin mittendrin, aber das haben sie vergessen.
Sie sind fünfzehn und versuchen nur irgendwie, die Leere zu füllen, die andere hinterlassen haben.
(fühlt sich hoffnungsvoll, steht in Blairs Drehbuch)
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Hat B einen blonden Ersatz für S gefunden?, fragt Gossip Girl ihre Leser bald und die Kommentare treffen tagelang im Sekundentakt ein.
Wer ist das überhaupt?, will Caroline wissen und Blair erzählt es ihr, knapp und abgehackt zwar, aber ehrlich, denn vielleicht wird Caroline es verstehen, vielleicht kann sie nachvollziehen, wie das ist, wenn die beste Freundin das Ideal ist, das du nicht sein kannst.
Caroline seufzt, kichert, seufzt noch einmal. In Mystic Falls hätte sie gefragt: Hat C einen brünetten Ersatz für E gefunden?
(Schicksal, eindeutig)
Jeder liebt sie?
Und übersieht dich. Aber, fügt sie hinzu und lächelt Blair strahlend an, hier gibt es weit und breit keine S und keine E, nur uns beide, und ich würde sagen, das mit der Beachtung ist ziemlich ausgewogen.
Normalerweise würde Blair sich nicht dazu bereit erklären, etwas zu teilen. Aber normalerweise fühlt sich Blair auch nicht so wenig allein und einsam.
(Willst du meine Schwester sein?, fragt die Protagonistin und die Umarmung des blonden Mädchens ist so innig, dass die ganze Welt drumherum verschwimmt)
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Blair ist knapp Jahrgangsbeste, Caroline war in mehr Komitees.
Ihre Väter schicken Glückwünsche aus der Ferne, ihre Mütter nehmen sich in etwa gleich wenig Sekunden Zeit für ein stolzes Lächeln.
Wie. Auch. Immer, sagt Caroline und verdreht besonders deutlich genervt die Augen. Blair kichert in ihr Champagnerglas, wiederholt: Wie. Auch. Immer.
Sie schlüpfen aus den drückenden Schuhen, lösen die Haarbänder, tauschen die leeren Champagnerflöten gegen eine neue Flasche und entscheiden sich für Audrey im Bett.
Du bist wie ein Zwilling, meint Caroline, das ist merkwürdig.
Ich weiss, sagt Blair; es ist mehr als merkwürdig, dass ausgerechnet jemand, der mindestens genauso sehr wie sie darauf fixiert ist, mit allem und jedem zu konkurrieren, den Wunsch nach miteinander statt gegeneinander in ihr auslöst. Merkwürdig und besser.
Sie sind nie dafür gemacht gewesen, Einzelkinder zu sein.
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