Fandom: A Song of Ice and Fire
Charas: Starks
Spoiler: Für Nicht-Leser definitiv, Spoiler bis zum allerletzten Jon Kapitel in ADWD
A/N: Zerhackstückelte Schrecklichkeit. Ich hab das mit zig verschiedenen Prompts aus verschiedenen Ficathons/dem Waisenhaus im Kopf geschrieben und gleichzeitig zu keinem davon wirklich und blah. Es ist wirklich zerhackstückelt, das ist eine Warnung.
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Über Rudel
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Was ist deine glücklichste Erinnerung?, hat Meera gefragt, und er konnte nicht antworten, erinnerte sich nicht, alles, das vor seinem Sturz war, schien in weite Ferne gerückt zu sein, zu weit weg, um danach zu greifen, alles Teil von Bran, der in Höhen kletterte, wo nur die Krähen ihn erreichen konnten, Bran, der eines Tages einer der grössten Ritter werden würde.
Er hat sie harsch abgewiesen und sich geweigert, ihr sein Gesicht, die feuchten Augen, zu zeigen. Meera und ihre dummen Fragen, ihretwegen vermisste er wieder so schrecklich, Vater und Mutter, seine Geschwister, Winterfell, er vermisste und was sie taten, war mit einem Mal kein Abenteuer mehr, das ihn stärker und weiser gemacht hatte, es fühlte sich nur noch an wie ein langes Davonlaufen.
Er wollte zurück, zurück, zurück, aber seine Beine sind nutzlos, ihm bleibt nur noch das Auge. Also blickt er durch die Augen der Wehrholzbäume und sieht.
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Dunkle Schwingen, dunkle Worte, doch nicht dieses Mal, er lebt, er kehrt zurück zu mir, die Schlachten sind vorbei und ihr Hoher Gemahl kommt zu ihr und ihrem rotwangingen Jungen, dein Erstgeborener, Ned.
Wo Männer kämpfen, wird es immer auch Frauen geben, die ihnen für ein paar Stunden Zuflucht auf klumpigen Matratzen voller Flöhe schenken und ihre Bastarde gebähren, das weiss sie wohl, und das akzeptiert sie. Das ist, wie diese Welt funktioniert, und ihre Pflicht ist es, zu warten und aus allem, das danach kommt, eine Familie und ein Zuhause zu errichten.
Die Furcht ist verflogen, die Tage bis zu Eddards Ankunft sind jetzt golden, und statt in der Septe für seine Heimkehr zu beten, nimmt sie Robb mit in den Götterhain und dankt den alten Göttern, ihr habt gut über ihn gewacht, wacht auch über seine Kinder, ich bitte euch, und wacht über mich. Ich gehöre jetzt dem Norden, und der Norden ist euer.
Sie wird ihren Hohen Gemahl zu lieben lernen, dessen ist sie sich sicher, und er ehrt sie, das hat er schon gezeigt, als er den Männern an ihrer Hochzeitstafel verweigerte, sie auf dem Weg ins Ehebett grob der Kleidung zu entreissen und ihr mit rüden Bemerkungen die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Er wird sie mit dem Respekt behandelnd, der ihr gebührt, und die Kinder lieben, die sie ihm schenkt.
Er wird sein Schwert niederlegen und jede Frau vergessen, die ihn zwischen den Kämpfen und Toten sein nannte.
Er ist ein guter Mann.
(Er wirft ihr nicht einmal vor, dass sie selber nicht gut genug ist, um seinen mutterlosen Bastard zu lieben.)
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Rickon ist am leichtesten zu erreichen.
Er ist zu jung, um sich zu viele Gedanken darüber zu machen, was er tut, er lässt sich von seinen Gefühlen leiten, springt in Struppel hinein und hinaus wie die Forelle auf dem Wappen ihrer Mutter durch den Fluss springt. Wann gehen wir nach Hause?, will er wissen, wenn er spürt, dass Bran da ist, und tausende Bilder, Erinnerungen, branden zwischen ihnen auf, wir waren doch glücklich, alles war gut.
Alles war gut, stimmt Bran ihm zu und fragt seinen kleinen Bruder nach all den Dingen, die er nicht vergessen darf. Er glaubt nicht mehr daran, dass er selbst noch zurück kehren kann. Winterfell wird Rickon gehören, er wird der rechtmässige Wächter des Nordens sein. Derjenige, der das nächste Rudel gründen wird, wenn die Zeit gekommen ist.
Bran lehrt ihn alles, das er weiss, und wacht über ihn, wie er über die anderen wacht. Jeder hat seine Aufgabe, und dies ist jetzt die seine.
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Wer bist du?
Niemand.
Lügnerin, und dann wirft er ihr Nadel vor die Füsse, das Schwert einer Stark von Winterfell, ihr letztes heimliches Aufbegehren, diese Klinge wurde nicht für das Geschenk geschmiedet. Sie bedeutet Zorn und Rache. Sie ist das Werkzeug des Wolfes.
Aber Wölfe sind Rudeltiere, und sie -
Ich bin niemand.
Katz oder Salzy oder Wiesel, es spielt keine Rolle. In Braavos schmeckt die Luft nach Salz und Fisch und Meer, nie nach dem Sommerschnee ihrer Kindheit. Ihr Gott ist jetzt der Vielgesichtige, sie wird nicht umdrehen und Nadel an sich reissen, sie wird nicht nach Westeros zurückkehren, wo nur ihre Liste und Tote warten.
Sie wird nicht daran denken, dass etwas fehlt, und sie wird sich nicht die Frage stellen, ob es daran liegt, dass sie in dieser Stadt aus Kanälen und Inseln keinen Götterhain gefunden hat.
(Aber in ihren Träumen ist sie noch immer ein Wolf, das ein Rudel von Hunderten führt, ein Wolf, der seine Geschwister zwar nicht mehr riecht oder sieht oder hört, doch spürt, und die Wehrholzbäume fragen hört: Wer bist du?
In ihren Träumen kann sie sich nicht vor Arya Stark verstecken.)
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Sie versprechen ihm Arya, sie versprechen ihm Rickon, aber was er schlussendlich bekommt, sind vier Messerstiche. Er stirbt, während alle zuschauen, der Lord Kommandant der Nachtwache, nichts weiter mehr als ein grüner Junge, der im Schneematsch liegt und sich zu den Füssen derer, die er befehligt hat, in Schmerz windet.
Er stirbt und fragt sich, ob er der Letzte ist, der eine, der noch fehlt, um das Rudel zu vervollständigen.
Sie haben sich seinen Vater geholt und dann Robb, und Arya, Rickon, Bran, Sansa, niemand hat sie mehr gesehen, verlasse ich euch oder habt ihr in Wirklichkeit schon die ganze Zeit auf mich gewartet?
Er schliesst die Augen, und als er sie wieder öffnet, ist die Welt die selbe und er ein anderer. Er heult nicht, er ist der Stumme, und seine Geschwister sind in alle Himmelsrichtungen verstreut und wissen nicht, wie sie zueinanderfinden können. Sein jüngster Bruder ist so zornig, alle sind sie mit dem Versprechen gegangen, zurückzukommen und keiner hat sein Wort gehalten, sein anderer Bruder hat seinen Geist weit geöffnet, um die zweite Haut eines anderen zu sein, desjenigen, der zu ihm gehört, er weiss viel und mehr, er lernt und wird immer mächtiger, und seine Schwester ist wilder denn je, sie hat unzählige der Schwächeren zu ihren Gefährten gemacht, denn der einsame Wolf darf nicht hoffen, den Winter zu überleben.
Der Winter ist für Rudel gemacht.
Und sie sind ein Rudel, trotz allem.
Keine Entfernung ändert etwas daran, dass sie eins sind, sie vier und die Schwester, die in einem Menschen weiterlebt.
Es ist noch nicht vorbei.
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Sie küssten sich im Götterhain von Winterfell, ihre Herzen schwer von den Geheimnissen, die sie dort bewahrten.
Bran kehrt immer wieder zu diesem Tag zurück, zu seinen Eltern, die glücklich und unglücklich waren, so lebendig. Der Winter nahte und die Götter sahen ihnen dabei zu, wie sie ihr Rudel gründeten, einander gaben, was sie hatten. Mutter verzieh ihrem Hohen Gemahl und betete, sie möge Jon genauso lieben lernen, und Vater zog sich zurück von all den Schatten, die seine tote Schwester umgaben.
Bran sieht sich nie das Ende an, er wüsste auch gar nicht sicher zu sagen, wo es ist, Vaters Tod oder Mutters und Robbs oder sein Sturz, er will nur den Beginn der goldenen Tage.
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Im Tal findet sie den Götterhain, der oben bei der Ehr leer geblieben ist.
Sie betrachtet die roten Augen im weissen Gesicht und spürt den Blick. Jemand sieht sie an und zuerst denkt sie, das müssen die Götter ihres Vaters sein, die Götter der Starks und des Nordens, sie haben sie endlich gefunden und werden ihr zuhören und ihr antworten.
Was soll ich tun?, fragt sie, und der Wind flüstert ihren Namen, Sansa Sansa Sansa, so deutlich, dass sie ihren verloren geglaubten Bruder erkennt.
Vielleicht wird eines Tages jemand ein Lied darüber schreiben (und wer wird es singen?).
Sie legt die Hände auf die Rinde, starrt in das Gesicht, das jetzt Brans ist und ihr alles zeigt, das sie wissen muss. Tierling, Leibwechsler, Warg, aber Lady ist tot und wenn sie träumt, ist sie kein Wolf auf vier Beinen, sie ist irgendwo weit oben, wo sie jedes ihrer Geschwister sehen kann. Kleiner Vogel, jemand hat sie mal so genannt, damals, als sie noch Sansa war, eine Stark von Winterfell, und ein Vogel ist sie vielleicht auch in ihren Träumen, überlegt sie.
Bran flüstert, dass sie keine Angst zu haben braucht, er wacht über sie und Rickon und Arya und Jon, er lauscht und sieht und du darfst mich nicht vergessen lassen, wer ich bin.
Das werde ich nicht, schwört sie, du bleibst Brandon Stark, und mit der Sommersonne schwindet allmählich auch Alayne Stein.
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Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter, der Winter naht, und das Rudel bleibt stark.
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