Времена меняются быстрее, чем нравы. XX век сильно погнул веру в линейность истории: "передовые нации", шпоря прогресс науки и техники, выбирали вождей, исстребляли друг друга, ностальгировали по "первобытной витальности"... Сложные, модерные социальные институты соседствуют с возникшими во времена оно, космополитическая реальность - с фундаментализмом и ксенофобией, глобальный рынок - с натуральным обменом и работорговлей. Между мегаполисом и областным центром - пара десятилетей, между США и Афганистаном... (
Гуантанамо?)
А "лодка" на всех одна. Глядя как ее несет, как качает, хочется по-детски прижаться к какой-либо конспирологической ахинее о "мировом правительстве" или чем-то подобном, внушающим надежду, что кто-то - у руля, кто-то - правит, кто-то - все решит. Однако средневековая сатирическая метафора о "Корабле дураков", пожалуй, к истине ближе. Стоит перечитывать что "
ради пользы и благого поучения, для увещевания и поощрения мудрости, здравомыслия и добрых нравов, а также ради искоренения глупости, слепоты и дурацких предрассудков и во имя исправления рода человеческого - с исключительным тщанием, серьезностью и рачительностью составил в Базеле Себастиан Брант". Или - послушать песню на ту же тему, сочиненную немецким "лидермахером"
Райнхардом Маем.
Падает столбик термометра, ревет море, вода хлещет в трюм, огни Святого Эльма - на мачтах, но - некому смотреть и понимать, что надвигается шторм: команда режется в трынку, капитан - вдугаря, машинист - в летаргии... Один радист, дрожа как цуцик, стучит SOSы в эфир. Да что толку? На суше не лучше: Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit, короли борделей, бароны игровых автоматов, президенты банановых республик... Корабль несет на рифы, но дуракам пофиг. Ибо знают дураки самый большой секрет "общества прислоняющихся неумех" (оборот из дневников Мераба Мамардашвили): за минуту до гибели кто-либо из беспечных чертыхнется, кинется затыкать пробоины чем попало, рванет штурвал на себя...
Reinhard Mey - Das Narrenschiff
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Das Narrenschiff
Das Quecksilber fällt, die Zeichen stehen auf Sturm,
Nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm
Und ein dumpfes Mahlen grollt aus der Maschine.
Und rollen und Stampfen und schwere See,
Die Bordkapelle spielt „Humbatäterä",
Und ein irres Lachen dringt aus der Latrine.
Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert,
Die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert,
Die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten.
Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum
Und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum,
Doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten!
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig' um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.
Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit:
Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit.
Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel.
Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai,
Bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei,
Auf die Sandbank, bei der wohlbekannten Schatzinsel.
Die andern Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon,
Bordellkönig, Spielautomatenbaron,
Im hellen Licht, niemand muß sich im Dunkeln rumdrücken
In der Bananenrepublik, wo selbst der Präsident
Die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt,
Sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig' um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.
Man hat sich glatt gemacht, man hat sich arrangiert.
All die hohen Ideale sind havariert,
Und der große Rebell, der nicht müd' wurde zu streiten,
Mutiert zu einem servilen, gift'gen Gnom
Und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom
Seine Lieder, fürwahr: Es ändern sich die Zeiten!
Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm,
Gekauft, narkotisiert und flügellahm,
Tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen.
Und eitle Greise präsentier'n sich keck
Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck,
Die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig' um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.
Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.
Er hat die Hand an deiner Gurgel, er steht hinter dir.
Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten.
Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg,
Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck
Und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten.
Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: Endzeit in Sicht!
Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht.
Sie zieh'n wie Lemminge in willenlosen Horden.
Es ist, als hätten alle den Verstand verlor'n,
Sich zum Niedergang und zum Verfall verschwor'n,
Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden.
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken
Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
Der Funker zu feig' um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff
Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.