Waldbrände auf alten Truppenübungsplätzen

Jul 03, 2019 01:46

Wisst ihr, was die eigentliche, wirkliche Ursache dafür ist, dass solche Großbrände wie gerade in Mecklenburg auf früheren Truppenübungsgeländen entstehen und außer Kontrolle geraten?
Auch das ist ein Nebeneffekt der jahrelangen Sparpolitik bezüglich der Bundeswehr.

Überall, wo Liegenschaften aufgegeben wurden, um den Wehretat zu schmälern, wurden die Ländereien an die umliegenden Gemeinden zurückgegeben und in deren Verantwortung übergeben.
Dass viele Kommunen ein schmales Haushaltsbudget haben, und darunter Dinge wie die zivilen Feuerwehren leiden, sei noch mal dahingestellt. Ist lange bekannt und kann man ausführlich betrachten, wenn die Dorffeuerwehr immer noch mit ihrem W50 kommen muss, weil das das leistungsstärkste Fahrzeug ist, was sie haben.

Das viel größere Problem an dieser Taktik des Bundes ist: Dadurch wurden Liegenschaften an das zivile Leben zurückübergeben, die munitionsversucht sind, die seit Jahrzehnten für Schießübungen genutzt wurden, manchmal sogar seit Jahrhunderten - es wurden Gelände zurückübergeben, die sogar im zweiten Weltkrieg Munition und Handgranaten produziert haben, deren Überreste auch heute noch in irgendeiner Form im Erdboden liegen und man nicht einschätzen kann wie reaktionsfreudig diese noch sind.
Um es kurz zu machen: Wenn es dort einmal brennen sollte, hat das zivile Leben, die zivile Feuerwehr, gar nicht die nötige Ausrüstung, um sich um solche Gebiete zu kümmern.
Die örtlichen Berufsfeuerwehren der Bundeswehr - diese konnten im Ernstfall über ganz andere Mittel und Nachschubmöglichkeiten verfügen um bei solchen Fällen gegen Brände auf frühren Armeegeländen vorzugehen. (Dazu zählen auch die sogenannten "Löschpanzer", die meist nur eine Umrüstung eines konventionellen Panzers sind.)
Mit dem Rückgabe der Liegenschaften der Bundeswehr an die örtlichem Kommunen wurden diese aber aufgelöst - man brauchte sie ja schließlich nicht mehr, wenn es keinen Standort gab, zu dem sie gehörten.

Und genau diese Konstellation rächt sich nun.
Eigentlich muss man sogar davon sprechen, dass es von Seiten des Staates unverantwortlich war, was sie getan haben.
Ob sie nun ihre Einrichtungen noch nutzen, sei völlig egal - es hätte unbeinträchtigt davon mindestens eine organisierte Nachsorge für diese Gebiete geben müssen, sodass diese nicht nach dem Weggang der Bundeswehr aus dem Gebiet zu einer tickenden Zeitbombe für das zivile Leben werden.
Das genau ist das, was jetzt passiert ist.
Was auch schon letzten Sommer passiert ist.

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