The Probable Cause (2/?)

Jan 11, 2012 22:59


„Du solltest vorsichtiger sein, Sasuke-kun“, sagte Kabuto während er Sasukes Knie heilte. „Du willst doch Orochimaru-samas Körper nicht beschädigen.“

Sasuke hockte auf einer Bahre in einen von Kabutos Räumen. Es wirkte alles äußerst steril, obwohl Sasuke wusste, dass auf der Metallplatte, auf der er gerade hockte, normalerweise Leichen seziert wurden. Jene, die endlich von ihrem Leid erlöst worden waren, da sie der Tod geholt hatte. Doch nach über zwei Jahren störte es ihn nicht mehr. Die Schreie und das Wimmern der Gefangenen blendete er aus und was hinter Kabutos Labortüren vorging, wollte er sowieso nicht wissen. Außerdem war es um die Menschen hier sowieso selten schade. Es waren alles Diebe, Mörder und Vergewaltigter. Niemand, den man in einem Dorf als vermisst melden würde.

Sie wirkten nur so erbärmlich, weil Orochimaru noch einiges hinterhältiger und gemeiner war.

„Ich weiß“, antwortete Sasuke, als Kabuto sein Knie berührte. „Doch es nützt ihm auch nichts, wenn mein Körper seine Jutsu nicht aushält.“

„Sicher, Sasuke-kun“, gab Kabuto zurück und schob seine Brille nach oben.

Es war ein alter Konflikt zwischen ihnen, der zu jedem passenden Zeitpunkt wieder aufgewärmt wurde. Kabuto war der Meinung, dass Sasuke zu rücksichtslos war und härter angepackt werden müsste und Sasuke argumentierte zurück, dass das ihn gar nichts anginge und sowieso von Orochimaru entschieden wurde. In der Regel gewann Sasuke, weil es Orochimaru mehr Spaß zu machen schien den Streit zu verfolgen, als dafür zu sorgen, dass seine Schützlinge sich vertrugen.

„Fertig“, kündigte Kabuto an und zog sich mit diesem Worten die Gummihandschuhe aus, die er getragen hatte.

Weder er noch Sasuke mochten es einander zu berühren.

„Hm“, brummte Sasuke und inspizierte das Knie, bevor er von der Bahre sprang.

Er fühlte keinen Schmerz, als er auftrat, um sich seine Sachen wieder anzuziehen und das war aus seiner Sicht die Hauptsache. Ein kaputtes Knie hätte ihn in seinem Trainingsplan weit zurück geworfen und Orochimaru hatte ihm versprochen, dass in den nächsten Tagen Fuiton Jutsu üben würden. Es würde anstrengend werden, besonders da Wind nicht sein Element war, doch es war im Zusammenhang mit Feuer äußerst nützlich.

Gewand Sasuke schlüpfte in den Ärmel und rückte seinen Gürtel zurecht, ehe er das Schwert Kusanagi wie immer an der Hüfte befestigte. Ohne den Gedanken sich vielleicht zu bedanken, durchquerte Sasuke den Raum und öffnete die Tür. Mehr als die notwendigsten Worte würde er mit Kabuto nicht wechseln, solange sie sich nicht stritten.

„Sasuke“, rief Kabuto allerdings noch einmal.

„Ja?“, erwiderte Sasuke und zog fragend eine Augenbraue hoch.

Er hatte sich nur umgedreht, weil Kabuto das Suffix weggelassen hatte. Etwas, was er selten genug tat, denn Kabutos Verhalten war stets und zu jedem Zeitpunkt absolut perfekt. Jetzt starrte der Arzt ihn allerdings ganz offen finster an. Noch nicht einmal das - wie Sasuke fand - charakterlose Lächeln hatte er aufgesetzt.

„Du weißt doch …, dass es bald soweit ist?“, fragte Kabuto.

„Natürlich“.

Du hast es mir ja schließlich oft genug gesagt, fügte Sasuke in Gedanken hinzu. Seit Beginn an redete Kabuto von nichts anderem. Er kannte die Rede, um das Ritual und alles darum herum bereits auswendig.

„Dann … ist ja gut“, beendete Kabuto die Unterhaltung mit einem freundlichen Nicken. „Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.“

„Tss“, machte Sasuke und verschwand durch die Tür.

Er sah nicht zurück, doch er fühlte Kabutos stechende Augen in seinem Rücken. Je näher der Zeitpunkt rückte, desto aufdringlicher wurde Kabuto. Angst machen tat es Sasuke keineswegs, nur es nervte unheimlich, dass jeder Schritt von dem Medi-nin überwacht wurde. Dabei war es sinnlos. Orochimaru selbst ließ ihn kommen und gehen, wie er wollte, solange er sagte, wohin er ging. Alleinige Trainingseinheiten in die Wildnis waren nichts besonders, besonderes wenn Kabuto Substanzen in seinem Chemie Labor zusammen mischte und dann Wochenlang die Gänge stanken, weil unten kein Luftzug herrschte.

Kabuto ist, fiel Sasuke auf, als er durch die Gänge zurück in sein Zimmer wanderte, das bei Weitem größte Übel, dem man an diesem Ort begegnen kann.

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