Titel: Auf dem Grund eines Weinglases
Teil: Oneshot
Fandom: Final Fantasy XII
Hauptcharaktere/Pairing: Balthier/Vaan/Basch
Word Count: 1.085
Entstehungsdatum: 15. Juli 2007
Genre: Ich weiß nicht. Zeugs. Das lässt sich nur schwer irgendwohin zuordnen.
Warnungen: Küsse. Wein. *g*
Rating: PG-12
Kritik: Ja.
Inhaltsangabe: Für
tanrien; es fängt alles damit an, dass Basch und Vaan am Abend in einem Gasthaus sitzen und Wein trinken... dann kommt ein gelangweilter Balthier hinzu und eins führt zum anderen. ;)
Auf dem Grund eines Weinglases
Baschs Lachen, fand Vaan, war ansteckend. Es war tief, wohlklingend und ließ es ihm warm ums Herz werden. Eigentlich war ihm im Moment sowieso sehr warm und der Wein schmeckte süßer als Vaan erwartet hatte.
„Warst du schon einmal hier?“, fragte er Basch. „Also, hier, in Balfonheim?“
Die beiden saßen an einem Tisch am Fenster und Baschs Glas war noch um einiges voller als Vaans. Das wunderte ihn eigentlich sehr, denn bestimmt konnte Basch als Hauptmann doch einiges vertragen?
Basch schüttelte den Kopf.
„Nein.“ Dann lächelte er und es war einer jener Gesichtsausdrücke, von denen er viele hatte; auf den ersten Blick fröhlich, aber mit einem Hauch von Bitterkeit. „Bisher haben mich meine Pflichten kaum in Piratenstädte geführt.“
Vaan betrachtete seinen Wein und dachte einige Momente darüber nach. Dann kam er zu dem Schluss, dass auch er zum ersten Mal in einer richtigen Piratenstadt war und dass man das durchaus genießen konnte. Daraufhin nahm er noch einen Schluck von seinem Glas.
In Rabanastre hatte Migelo ihn und Penelo einmal Wein kosten lassen, aber der hatte ganz anders geschmeckt, bitterer und er hatte ihn nur getrunken, damit er nachher vor den anderen Kindern damit angeben konnte. Aber das war schon eine Weile her.
Basch andererseits hatte bestimmt schon viele Flaschen in seinem Leben geleert. Trotzdem fiel es Vaan schwer, ihn sich betrunken vorzustellen. Basch schaute gedankenverloren aus dem Fenster aufs Meer.
„Glaubst du“, flüsterte Vaan verschwörerisch und beugte sich zu Basch hinüber, „dass man hier auch Schatzkarten findet? Du weißt schon, verborgene Schätze in längst vergessenen Ruinen und so was.“
Baschs zog amüsiert die Mundwinkel nach oben und Vaan dachte, dass ihm das gut passte, viel besser als die Bitterkeit.
„Verborgene Schätze und vergessene Ruinen - ich dachte, davon hätten wir in letzter Zeit genug gehabt?“, erwiderte er mit gesenkter Stimme. Vaan grinste, aber statt wieder zurück auf seinen Platz zu rutschen, blieb er vorgebeugt und betrachtete Baschs Gesicht aus der Nähe. Angefangen bei der alten Narbe, über die schmalen Augen wanderte Vaans Blick zu Baschs Lippen und er fragte sich, wie mutig der Wein ihn wohl machte.
„Ich war schon immer der Meinung, dass man nie genug Schätze haben kann“, sagte jemand hinter ihnen und Vaan versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Sein Gesicht hellte sich allerdings sofort wieder auf, als er die Stimme erkannte, den Kopf drehte und in das bekannte Gesicht Balthiers sah. Balthier setzte sich zu ihnen auf den freien Platz gegenüber Vaan und lehnte sich zurück.
„Wo ist Fran?“, fragte Vaan. Schließlich traf man die beiden eigentlich nur im Doppelpack.
Balthier zuckte die Schultern.
„Eine hübsche Viera hat sie entführt. Ich denke nicht, dass sie unsere Gesellschaft in den nächsten Stunden sehr schätzen würde“, sagte er und grinste dabei, als hätte nur er einen Witz verstanden. Vaan runzelte die Stirn und wollte grade nachfragen, als Basch, der abwesend wieder aufs Meer gesehen hatte, das Wort ergriff.
„Ich sollte nach oben gehen. Lady Ashe-…“
„-…schläft tief und fest“, unterbrach Balthier ihn und seine Hand wanderte in Richtung von Baschs ignoriertem Glas. „Aber vielleicht möchtest du sie noch zudecken.“
„Also“, sagte Vaan, „nur wir drei?“
Balthier zog die Augenbrauen hoch, dann grinste er wieder und nahm einen Schluck von Baschs Glas.
„Sieht so aus.“
Vaan nickte.
„Dann amüsieren wir uns eben“, sagte er und leckte den Wein von seinen Lippen, „zu dritt.“
„Das ist eine hervorragende Idee“, bemerkte Balthier und erhob sich wieder, das Glas immer noch in der Hand. Vaan stand ebenfalls auf, aber etwas langsamer. Wo wollte Balthier denn jetzt hin, um diese Uhrzeit?
„Warum eigentlich nicht“, sagte Basch, denn es war keine Frage. Vaan hatte mehr den Eindruck, als hätte er gerade irgendetwas akzeptiert. Auch Basch stand jetzt und sie folgten Balthier beide in das Obergeschoss des Gasthauses zu Balthiers Zimmer.
Als sich die Zimmertür hinter ihnen schloss, bereute Vaan für einige Augenblicke, nicht auch sein Weinglas mitgenommen zu haben. Ob Balthier wohl mit ihm teilte?
„Erm“, sagte Vaan, aber die Entscheidung blieb ihm erspart, denn Balthier hatte seinen Blick bemerkt. Er hielt das Glas für Vaan hin und Vaan wollte schon dankbar danach greifen, da- …wurde es ihm wieder weggezogen. Er sah Balthier an und war nahe dran, zu protestieren, als Balthier schamlos einen großen Schluck aus dem Glas nahm.
Empört machte Vaan den Mund auf um sich zu beschweren, da schmeckte er… Wein. Er blinzelte und sah Balthiers Gesicht so nah wie noch nie. Einen Augenblick lang dachte Vaan, dass nicht nur er vielleicht ein bisschen zu viel Wein gehabt hatte, aber ihn scherte das zu wenig, um nicht einfach den süßen Geschmack zu genießen.
Vaan war es kaum möglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Es war warm und Balthiers Zunge in seinem Mund - Vaan hatte keine Ahnung, wie sie dahin gekommen war - wand sich enthusiastisch um seine eigene. Aber den Gnadenstoß bekam sein klarer Verstand eindeutig von Basch, der jetzt hinter Vaan stand, so nah, dass Vaan seinen Atem an seinem Nacken spüren konnte.
Irgendwie entwickelte sich der Abend nicht in eine Richtung, die Vaan erwartet hatte. Aber als Balthier sich von ihm löste, einen weiteren Schluck nahm und Vaans Mund ein zweites Mal mit kalter Süße und warmer Entschlossenheit eroberte, stellte er überrascht fest, dass er es kaum abwarten konnte.
Basch half da auch nicht sehr; federleicht waren die Küsse, die er an Vaans Nacken platzierte. Vaan fühlte sich versucht, die Augen zu schließen. Er atmete tief durch die Nase ein und roch nur den intensiven, schweren Weingeruch. Er hätte nicht sagen können, ob er von Balthier, Basch, ihm selbst oder ihnen allen dreien kam, aber er füllte Vaans Sinne. Seine Hände wanderten suchend über Balthiers Brust und zerrten am Stoff.
„Dafür, dass du sonst so naiv bist, bist du erstaunlich eifrig“, murmelte Balthier und ließ ihn los.
Eigentlich wusste Vaan gar nicht, was über ihn gekommen war, als Balthier ihn auf das sorgfältig gemachte Bett drückte. Die Matratze kam ihm nach ihren langen Reisen weich vor, der Polster herrlich einladend.
Vaan blinzelte und versuchte, seinen Kopf gerade zu halten. Er hob den Blick, sah, wie Balthier das Glas hinter sich auf den Schreibtisch stellte und Basch nur wenige Zentimeter vor Balthier stand mit dem begierigsten Ausdruck, den Vaan je bei ihm gesehen hatte.
Er lächelte bei dem Gedanken und sank zurück auf den Kopfpolster. Eigentlich hatte er viel zu viel Spaß um jetzt die Augen zu schließen, aber irgendwie war es dann wohl doch passiert.
Ob er wohl Penelo davon erzählen sollte?
Oder vielleicht lieber doch nicht.