Hawaii Five-O FanFic - Teil 2

Feb 02, 2011 16:44

 

Danny stand vor Steves Haustür, wischte sich die Hände an seiner Jeans ab und schloss einen Moment lang die Augen. Er stand im Regen. Wortwörtlich. Das hawaiianische Wetter hatte die letzte halbe Stunde gewählt, um sintflutartige Regenfälle auf die hawaiianische Bevölkerung loszulassen, und Danny stand schon länger als eine halbe Stunde vor Steves Haustür. Er war nass bis auf die Haut.

Das war weiter nicht schlimm, es war warm. Außerdem war es dunkel, also konnte ihn hoffentlich niemand sehen.

Danny atmete tief durch. Er war sich nicht sicher, ob er emotional dazu bereit war, sich seine neue sexuelle Neigung einzugestehen. Er war sich ziemlich sicher, dass er emotional nicht dazu bereit war, Steve seine neue sexuelle Neigung einzugestehen. Und das, obwohl er sich relativ sicher war, dass Steve zumindest eine vage Ahnung hatte, in welche Richtung diese sexuelle Neigung ging.

Das wahre Problem, und das konnte Danny sich ohne jede Hemmung eingestehen, waren die Gefühle, die mit dieser neuen sexuellen Neigung einhergingen. Er mochte Steve, Gott bewahre, er hatte ihn aufrichtig gern. Was Danny anging, konnte das ruhig jeder wissen - außer Steve. Das würde er nie wieder los.

Und jetzt wurde es langsam Zeit, den armen Idioten von seinem Leiden zu erlösen.

Danny machte sich nicht die Mühe, zu klingeln, streckte die Hand aus und öffnete die Tür. Es war still im Haus, beinahe völlig dunkel, und er fand Steve im Wohnzimmer, wie er auf dem Sofa saß und den Fernseher anstarrte, der ihm tonlos eine Dokumentation über Braunbären präsentierte.

Danny räusperte sich vorsichtig, und Steve fuhr zu ihm herum.

„Du hast mich nicht reinkommen hören“, stellte Danny leise fest, beobachtete Steve dabei, wie dieser seinen Blick an ihm auf und ab gleiten ließ, und bekam eine Gänsehaut. „Ich nehme an, du warst in Gedanken.“

Dannys Blick fiel auf den Wohnzimmertisch, und machte drei leere Bierflaschen aus. Nicht so viele, dass es bedenklich gewesen wäre, aber immer noch zu viele, um sie allein in einem dunklen Wohnzimmer und vor einem stummen Fernseher zu trinken.

Er seufzte. „Wir müssen reden.“

Steve starrte prompt auf den Teppich zu seinen Füßen, als sei er eine Bombe, die es zu entschärfen galt.

„Nicht nötig“, murmelte er. „Ich hab’s auch so verstanden.“

Danny schloss kurz die Augen. „Das bezweifle ich doch sehr.“

Er ging um das Sofa herum, wischte die Fernsehzeitung beiseite und setzte sich Steve gegenüber auf den Couchtisch. Steve starrte noch immer auf den Teppich.

Danny wusste, er sollte mit ihm reden, sollte ihm endlich sagen, was zum Teufel er von ihm wollte, aber stattdessen beugte er sich vor und küsste ihn - legte seine Hände auf Steves Schultern, schob ihn zurück gegen die Sofalehne und kniete sich über seinen Schoß.

Er hörte Steve hastig einatmen, hörte ihn stöhnen, spürte das leichte Zittern in seinen Händen.

Dann wisperte Steve seinen Namen, aber er sagte nicht Danny, er sagte Danno - und Danny erschauderte und riss sich zusammen.

Er lehnte sich zurück, räusperte sich leise, als er den weggetretenen Ausdruck in Steves Augen registrierte, und versuchte, seine eigene Erregung zu ignorieren.

Der Ausdruck in Steves Augen wurde verletzlich, wurde resigniert, und Danny spürte ein Ziehen in der Brust. Er hatte Captain Planet unglücklich gemacht. Er wollte gar nicht wissen, was das für sein Karma bedeutete. Glückskeks-Chin hätte bestimmt ein paar unglaublich profunde Anmerkungen zu diesem Debakel.

„Hör zu“, sagte er heiser, „es ist folgendermaßen: Das hier ist für mich keine Phase, und ich experimentiere auch nicht mit dir herum. Genau so wenig ist es einfach nur ein bisschen Spaß nebenbei. Ok?“

Steve blinzelte langsam. „Was ist es dann?“

Danny verdrehte die Augen. „Muss ich es tatsächlich sagen?“

Ein Moment der Stille trat ein.

Steve starrte auf Dannys Brust. „Du trägst deine Krawatte nicht mehr.“

Danny blinzelte. „Ok. Was?“

„Deine Krawatte“, murmelte Steve. „Du trägst immer eine Krawatte.“

„Warum reden wir über meine Krawatte?“

„Ich mag deine Krawatte.“

„Du hast dich ständig drüber lustig gemacht.“

„Ich habe mir immer vorgestellt, sie zu packen …“

„Oh.“ Danny leckte sich über die Lippen. „Jah … ich … meine Schulter. Es tut ein wenig weh, die Krawatte zu binden.“

„Dein Hemd ist nass“, stellte Steve fest und begann, es ihm aufzuknöpfen. Danny atmete hastig ein.

Steve sah nicht länger resigniert oder verletzlich aus, er wirkte entschlossen. Danny kannte diesen Gesichtsausdruck, und für gewöhnlich wurde er kurz darauf angeschossen, oder ganze Fabrikhallen voller Munition flogen in die Luft. Wahrscheinlich sollte er jetzt Angst bekommen, aber Steves Hände glitten in einer Art über seine Haut, dass er sich lächerlich sicher fühlte. Er ließ sich sein Hemd ausziehen und drückte Steve wieder gegen die Sofalehne zurück. Steve ließ ihn gewähren. Danny konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, wieso, aber dieser Umstand fing an, ihm ausgesprochen zu gefallen.

Er küsste ihn wieder, diesmal sanft und bedächtig, und Steve hob sein Gesicht zu ihm an, schloss die Augen und seufzte. Danny sah ein, dass er sich in den letzten Wochen wie ein Vollidiot verhalten hatte. Amer, armer Steve.

Unfassbar, eigentlich.

Er ließ seine Finger durch Steves Haar gleiten, kraulte ihm den Nacken, und entlockte Steve einen Laut, für den er ihn mindestens drei Monate lang aufziehen würde. Dann biss er Steve sanft in die Unterlippe, und dieser ging ihm mit Bestimmtheit an den Hintern. Danny stöhnte zufrieden.

Sexuelle Krisen waren super.

Er stieß sein Becken nach vorn, Steve knurrte anerkennend, und Danny befreite ihn von seinem Tanktop. Er musste sich schwer zusammenreißen, Steve nicht das Brusthaar zu kraulen und atmete tief durch.

„Ich, mh … hast du …?“

Steve durchlief ein Zittern, und er zog Danny enger an sich. „Nein. Du?“

„Nein.“

Steve stöhnte rau auf, presste seine Lippen auf Dannys und küsste ihn derartig gierig, dass Danny die Augen schließen und sich an ihm festhalten musste. Wie sich herausstellte, konnte man sich an Steve hervorragend festhalten.

Danny nutzte seinen hervorragenden Halt an Steves Schultern, um sich schamlos an ihm zu reiben, und Steve stöhnte in seinen Mund und küsste ihn nur noch gieriger. Sie hielten das erstaunlich lange durch.

So schön dieses Vorspiel aber auch war, so war Danny dennoch der Meinung, dass es schon entschieden zu lange andauerte. Über zwei Wochen nämlich, beinahe schon drei, und sowas konnte nur ungesund sein. Er knöpfte Steves Hose auf, und Steve reagierte darauf mit einem erleichterten Stöhnen und lehnte seine Stirn an Dannys.

Danny schloss seine Hand um ihn, strich mit dem Daumen über seine Eichel, und bekam ein merkwürdiges Ziehen in der Brust, als er sah, wie versunken Steve ihn bei seinem Tun beobachtete. Es war offensichtlich, dass er von allein nicht auf die Idee kommen würde, aktiv zu werden, und Danny presste einen unfreiwillig liebevollen Kuss in die etwaige Richtung von Steves linkem Mundwinkel.

„Mach gefälligst meine Hose auf“, knurrte er auffordernd.

Steve erschauderte sichtlich und er gehorchte sofort - Danny musste kurz die Augen schließen.

„Und jetzt setz deine Hände gewinnbringend ein. Ich will hier nicht derjenige sein, der die ganze Arbeit hat.“

Der Effekt dieses Befehls war phänomenal. Steves Kehle entfuhr ein erregtes Grollen, Dannys Jeans stellten kein ausreichendes Hindernis für seine plötzlich fürchterlich entschlossenen Hände dar, und seine Shorts konnte er praktisch wegwerfen. Es war ihm egal. Steve hatte fabelhafte Hände, groß, kräftig und unglaublich fähig, und Danny ertappte sich dabei, wie er seine Hüften nach vorn stieß, Obszönitäten in Steves Ohr murmelte und blaue Flecken in seinen Nacken saugte.

Und dann hielt Steve plötzlich in allen Bewegungen inne, und Danny hob langsam den Kopf und sah ihn forschend an. Steves Gesichtsausdruck schwankte zwischen sehnsüchtig und unsicher, und Danny leckte sich über die Lippen.

„Was möchtest du?“ fragte er rau. Steve hob hastig den Blick zu ihm an, und Danny war sich ziemlich sicher, dass ihn das bisher nie jemand gefragt hatte. Er küsste ihn sanft. „Sag es einfach.“

Steve atmete tief durch und schüttelte leicht den Kopf.

„Ok.“ Danny biss ihm sachte ins Ohrläppchen. „Dann tu es einfach.“

Steve atmete zitternd ein und wieder aus, dann legte er seine Hände an Dannys Hüften und schob ihn sanft von seinem Schoß. Danny stand mit weichen Knien auf, ließ sich herummanövrieren, bis er derjenige war, der auf dem Sofa saß, und dann sank Steve vor ihm zu Boden, legte erneut beide Hände an seine Hüften und blickte ihn an, als warte er auf sein Einverständnis.

Danny konnte nur nicken.

Im Prinzip wusste er, was Steve vorhatte, aber als dieser sich tatsächlich vorbeugte, die rechte Hand um seine Erektion schloss und ihn in den Mund nahm, musste er mit einer Welle an Realitätsverlust kämpfen, auf die ihn auch sein kurzes Dasein in der Surfmetropole nicht hatte vorbereiten können.

Er legte seine rechte Hand in Steves Nacken, kraulte ihm selbstvergessen durchs Haar und versuchte damit klarzukommen, wie unglaublich gut Steve in allem war, was er tat; völlig egal, ob zum ersten, oder zum hundertsten Mal.

Er wisperte Steves Namen, einmal, zweimal, und als er feststellte, dass das in direktem Zusammenhang zu der Intensität stand, mit der Steve es ihm besorgte, war es beinahe zu spät.

Danny warf den Kopf in den Nacken und keuchte, zog einigermaßen fest an Steves Haar, und das feuchte Schmatzen, mit dem sich Steves Mund von seiner pochenden Erektion löste, gab ihm fast den Rest.

„Was?“ fragte ihn Steve, und er klang nicht unsicher, er klang ungeduldig. Danny stöhnte überfordert.

„Zu viel, zu schnell“, keuchte er atemlos, und Steve kam zu ihm hoch und küsste ihn überraschend hingebungsvoll.

„Ich dachte, ich hätte einen Freipass.“

Danny erbebte vor unterdrücktem Gelächter. „Oh Gott, ich habe dir tatsächlich einen gegeben, oder?“

Er spürte Steve gegen seine Lippen lächeln. „Jah, das hast du.“

Sie küssten sich wieder, langsam und bedächtig und Danny schloss die Augen und versuchte, das Brennen in seiner Körpermitte zu ignorieren. Fast, fast hätte er es geschafft, aber dann löste Steve ihren Kuss und stupste ihn mit der Nasenspitze an.

Dannys Lider fuhren flatternd in die Höhe, und Steve blickte vielsagend an ihm hinab.

„Ich hasse es, eine Sache halb fertig in der Luft hängen zu lassen.“

Danny grunzte amüsiert, und Steve tauchte ohne ein weiteres Wort an ihm hinab, nahm ihn wieder in den Mund, und Danny starrte überfordert an die Zimmerdecke. Er unternahm keinen weiteren Versuch, Steve auszubremsen oder sogar zu unterbrechen, er musste sich darauf konzentrieren, nicht beschämend früh zu kommen.

Danny krallte seine rechte Hand in Steves Haar, krallte sich mit der linken ins Sofa, und blickte schließlich auf Steve hinab, der ihn mit einem Ausdruck in den Augen bearbeitete, der eine seltsame Mischung aus Entschlossenheit und Inbrunst darstellte.

Danny durchzuckte der Gedanke, dass Steve das hier wirklich gewollt, dass er es sich vorgestellt hatte, vielleicht schon seit Wochen - und der Gedanke reichte aus, um seinen Höhepunkt mit einer Gewalt über ihn hereinbrechen zu lassen, dass er Steve als Warnung nicht viel mehr als ein raues Stöhnen zukommen lassen konnte. Aber Steve verstand auch so, löste gerade rechtzeitig seinen Mund von ihm, und Danny kam - so hart, wie er schon seit Jahren nicht mehr gekommen war.

Für gewöhnlich schloss Danny in diesem Moment die Augen, so fest, dass er Lichtblitze hinter seinen Lidern sah, aber diesmal nicht. Diesmal hielt er sie offen, und die Art, wie Steve ihn beobachtete, der Ausdruck faszinierter Hingabe in Steves Augen, ließ ihn beinahe sofort wieder hart werden. Auch eine Sache, die ihm schon seit Jahren nicht mehr passiert war.

Danny keuchte erschöpft.

„Bett?“ fragte Steve ihn leise. Er sah schon wieder so schrecklich unsicher aus. Was weiter nicht verwunderlich war. Danny hatte es sich schließlich zur Gewohnheit gemacht, sich nach jedem intimeren Zusammentreffen mit ihm aus dem Staub zu machen.

Danny nickte, streckte die Hand nach ihm aus und zog Steve zu einem Kuss heran.

„Ich bin völlig durchnässt“, informierte er ihn anschließend, „und muss unbedingt aus diesen Sachen raus.“

Steve leckte sich über die Lippen. „Es wäre unverantwortlich, das zu ignorieren.“

Danny nickte. „Absolut unverantwortlich.“

Steve stand auf, und Danny wurde auf die äußerst aufdringliche Tatsache aufmerksam, dass er noch immer hart war. Er erhob sich vom Sofa, stand somit Brust an Brust mit Steve, und langte ihm nonchalant zwischen die Beine.

„Hierum sollten wir uns auch kümmern.“

Steve ließ seinen Kopf auf Dannys Schulter fallen und stöhnte. „Oh Gott, ja, bitte.“

Danny nahm sich vor, ihn zumindest in dieser Nacht keinesfalls auch nur noch ein Mal um etwas bitten zu lassen. Seine Nerven hielten das nicht aus.

Als Danny am nächsten Morgen aufwachte, ging eben die Sonne auf, und er wurde gewürgt. Steve war ganz eindeutig ein Kuschler, eine Tatsache, die ihn vielleicht verwundern sollte, im Moment versetzte sie ihn lediglich in eine milde Panik.

Er drehte sich leicht, was den Druck auf seine Luftröhre ganz fabelhaft milderte, dann zog er sanft aber bestimmt an dem Arm, den Steve so überaus liebevoll um seinen Hals geschlungen hatte, und drapierte ihn etwas gefälliger über seine Brust.

Steve brummte ihm in den Nacken, gab einen hinreißenden Laut der Zufriedenheit von sich und schob sich von hinten enger an ihn heran. Danny atmete tief durch. Häusliches Glück war etwas, das er gleichzeitig mit seiner Ehe aufgegeben hatte, und das hier fühlte sich entschieden zu gut an.

Was hatte er sich eigentlich gedacht? Steve war sein Partner. Sie arbeiteten zusammen. Er war sich ziemlich sicher, dass Sex unter gleichgeschlechtlichen Kollegen in ihrem Berufszweig nicht gern gesehen wurde. Nicht dass sie Sex gehabt hätten. Zumindest nicht die Art von Sex, bei dem man Objekt A in Öffnung B einführen musste.

Aber Hände und Münder waren zur Genüge involviert gewesen, wenn auch noch nicht an Öffnung B, so doch zur Genüge an Objekt A, und er konnte sich beim besten Willen nicht mehr einreden, dass es nichts zu bedeuten hatte. Dafür war viel zu viel geküsst worden.

Er hatte eine Verantwortung übernommen, als er vergangenen Abend Steves Haustür durchschritten hatte.

Er konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Im Prinzip wollte er ja auch gar keinen machen - schließlich fühlte sich das hier entschieden zu gut an.

Steve schien das ähnlich zu sehen. Steve kuschelte immerhin soeben mit ihm, und das merkwürdige Gefühl, das sich gerade in Dannys Brust ausbreitete, erinnerte verdächtig an hilflose Zuneigung.

Danny drückte sein Gesicht ins Kopfkissen, brummte ein halbherziges „Mistkerl“, und machte sich dann vorsichtig von Steve los. Steve grunzte und rollte sich auf den Bauch, und Danny durchwühlte seine Kommoden nach frischer Unterwäsche und floh ins Wohnzimmer, wo er sich sein Hemd überstreifte.

Was er jetzt brauchte, war Kaffee. Und Pfannkuchen. Ganz unbedingt Pfannkuchen.

Er betrat Steves Küche, benötigte fünf Minuten, um alle Zutaten zusammenzutragen, und setzte einen extra starken Kaffee auf. Vielleicht, überlegte er, sollte er mit den Pfannkuchen warten, bis Steve aufgestanden war. Höflicher wäre es allemal, wenn auch Höflichkeit etwas war, das in ihrer Beziehung zu keinem Zeitpunkt eine Rolle gespielt hatte.

Danny schob seine Bedenken beiseite, stellte die Pfanne auf den Herd und rührte den Pfannkuchenteig an, wie seine Tochter es am liebsten hatte: Fürchterlich klebrig und fürchterlich süß. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass Steve diese Vorliebe mit seiner Tochter teilte.

Wenigstens, sagte er sich mit einem leichten Grinsen, würde Grace keinerlei Problem mit dieser Entwicklung der Dinge haben. Sie mochte Steve. Sie war außerdem erst acht. In dem Alter hatte man noch keine Intoleranz entwickelt.

Die Tür hinter ihm knarrte leise in ihren Scharnieren, und Danny wandte sich gerade rechtzeitig um, um Steve dabei beobachten zu können, wie er in Shorts und T-Shirt zögernden Schrittes die Küche betrat.

„Guten Morgen“, sagte er möglichst neutral. Steve musterte ihn der Länge nach. „Du bist noch da“, stellte er dann leise fest.

Danny fuhr sich mit der Hand durchs ungekämmte Haar. „Hätte ich lieber verschwinden sollen?“

Steve stand drei Schritte von ihm entfernt, ließ seinen Blick über die Küchenzeile gleiten und blinzelte verwundert. „Was zum Teufel tust du?“

Es war nicht unbedingt die Reaktion, mit der Danny gerechnet hatte. „Wonach sieht’s denn aus?“

Steve antwortete nicht, und Danny runzelte die Stirn. „Alles ok?“

Er fand sich plötzlich einem durchdringenden Starren ausgeliefert, und Danny wurde ein wenig unbehaglich zumute. Solch einen Blick setzte Steve für gewöhnlich nur auf, wenn er in den Super-SEAL-Modus umschaltete, weil er ein extrem forderndes taktisches Problem zu lösen hatte.

Danny betrachtete sich selbst nicht gern als taktisches Problem, und mit dem Super-SEAL-Modus hatte er sowieso seine Schwierigkeiten.

„Was auch immer du gerade planst“, sagte er warnend, „kann nur schrecklich enden.“

Steve fixierte ihn ernst, und Dannys Magen zog sich unangenehm zusammen. Er hatte inzwischen einen einigermaßen detaillierten Katalog von Steves mannigfaltigen Gesichtsausdrücken erstellt, aber dieser hier war ihm neu. Es war wie eine Mischung aus Furcht (völlig undenkbar im Prinzip), Beharrlichkeit (viel zu vertraut) und gerade so viel Zuneigung, dass es wehtat, sie in Gesellschaft der ersten beiden zu sehen. Danny gab ihm spontan den Namen Hundegesicht, und musste sich auf die Zunge beißen, um unangebrachtes Gelächter im Zaum zu halten.

„Ich verstehe, wenn es dir unangenehm ist“, begann Steve schließlich mit verdächtig kontrollierter Stimme, und Danny wurde auf einen Schlag ernst. „Du musst nicht bleiben, wenn du -“

„Steven J. McGarret“, unterbrach Danny ihn streng, und Steve blinzelte ihn überrascht an, „ich trage deine Shorts.“

Steves Blick glitt unwillkürlich an ihm hinab, seine Augen wurden dunkel, und Danny winkte ihn mit einer nachlässigen Geste an sich heran. „Komm her.“

Steve gehorchte prompt, ganz, wie es sich für einen guten Soldaten gehörte, und Danny legte ihm die Hand in den Nacken, und zog ihn zu sich herunter, bis er sich Stirn an Stirn mit ihm befand.

„Hör zu: Ich habe keine Lust, auf diesen Tanz, ok? Wir hatten sowas wie Sex. Wiederholt. Und wenn ich nicht völlig falsch liege, dann hat uns das ziemlich gefallen. Erinnerst du dich an gestern Abend? Das Gespräch über meine Krawatte? Ich finde, wir haben da soweit alles geklärt, was zu klären war. Also lass mich gefälligst Frühstück machen, ohne dass das sofort eine emotionale Krise herbeiführt.“

Ein paar Sekunden lang blickte Steve ihn einfach nur an, dann schlang er beide Arme um ihn und atmete tief durch. Danny ahnte, dass dies die natürlichen Folgeerscheinungen des Umstandes waren, dass Steve soeben in einem leeren Bett aufgewacht war, und rubbelte ihm gutmütig über den Rücken. Wenn er früher geahnt hätte, wie sensibel sein Super-SEAL war, hätte er ihn schon viel eher damit aufgezogen.

Diesmal ließ er es ihm durchgehen, hielt still, bis Steve sich von allein wieder aufrichtete und ihn losließ, und erst dann klopfte er ihm auf den Hintern und bezeichnete ihn als verkappten Glücksbärchi.

Einen Wimpernschlag lang wirkte Steve tatsächlich schon wieder unsicher, aber Danny grinste ihn sonnig an, und als Steve begriff, dass er wirklich nicht das Geringste zu befürchten hatte, erwiderte er das Grinsen ebenso sonnig, vielleicht sogar richtiggehend liebevoll.

Danny musste sich räuspern und hastig zu seinem Pfannkuchenteig umdrehen. Steve trat von hinten an ihn heran, blickte ihm über die Schulter, und beobachtete schweigend, wie er Teig in die inzwischen heiße Pfanne gab.

„Ich hoffe, du magst sie süß“, brummte Danny, und Steve schloss auch noch das letzte bisschen Distanz zwischen ihnen, und klebte sich ihm an den Rücken. Danny nahm das als Zustimmung und lehnte sich leicht gegen ihn zurück.

Er atmete vorsichtig ein und ebenso vorsichtig wieder aus … und ja, das fühlte sich ziemlich gut an. Er hörte Steve zufrieden brummen, und war mit einem Mal beinahe angewidert von diesem Maß an häuslichem Glück. Steve versuchte ja nicht mal, dem Ganzen eine sexuelle Note zu verleihen.

Steve stand einfach nur hinter ihm, sah ihm beim Kochen zu, und machte ihn ab und an verschärft auf seine Anwesenheit aufmerksam, indem er sich ein wenig fester an ihn drückte. Zu seiner großen Erleichterung hatte Danny sich inzwischen daran gewöhnt, sich in einem Zustand beständiger Überhitzung zu befinden, also beschwerte er sich nicht, sondern tat so, als sei dieses Bedürfnis nach Nähe völlig normal für sie.

Er verbriet den Pfannkuchenteig, stapelte das Ergebnis auf einen Teller und machte den Herd aus. Steves bloße Präsenz hielt ihn nach wie vor an Ort und Stelle, und Danny wartete einen angemessenen Zeitraum, bevor er sich vorsichtig räusperte.

„Bist du da hinten eingeschlafen?“

Steve reagierte in der Form, dass er seine Arme um ihn schlang und seinen Kopf an Dannys lehnte, und Danny hob ganz automatisch den rechten Arm und streichelte ihm durchs Haar. Steve, kerniger und durchtrainierter Navy SEAL, der er nun mal war, schmiegte sich an seine Hand.

„Ok“, sagte Danny, „ich sehe schon, wie es ist. Hätte ich mit rechnen sollen. Aber ich habe Pfannkuchen gemacht, weil ich tatsächlich Pfannkuchen essen wollte, und nicht, um dir mein Geschick am Herd zu demonstrieren. Also füll jetzt gefälligst den Kaffee in eine Kanne und bring ihn raus auf die Veranda.“

Er spürte Steves unterdrücktes Gelächter an seinem Rücken und grinste unwillkürlich, dann machte Steve sich langsam von ihm los.

„Es gefällt dir viel zu sehr, mich rumzukommandieren“, warf er Danny mit gespielter Empörung vor, und Danny zuckte mit den Schultern. „Wenn du brav all meine Befehle befolgst, bekommst du nachher eine Belohnung.“

Danny hatte es leichthin gesagt, und dass Steve ihn plötzlich packte, gegen den Kühlschrank presste und vor ihm auf die Knie sank, überraschte ihn dermaßen, dass er ein paar Sekunden lang völlig sprachlos war. Dann jedoch machte Steve Anstalten, ihm mit den Zähnen seine Shorts hinunter zu ziehen, und hinter Dannys Stirn machte etwas leise pling.

„Warte“, keuchte er atemlos. Steve blickte zu ihm auf, die Augen dunkel und wild in seinem Gesicht, und Danny biss sich auf die Zunge. „Komm hoch zu mir.“

Steves Finger, bis eben noch eine geisterhafte Präsenz an seinen Hüften, packten zu und gruben sich in seine Haut, aber dann stand Steve tatsächlich auf und blickte relativ verwirrt auf ihn hinab.

Danny entfuhr ein flatternder Atemzug. „Tu sowas doch nicht!“

Steves Reaktion war ein verdutzter, verletzter Blick, und Danny packte ihn am Kragen seines T-Shirts und zog ihn ein wenig zu sich hinunter. Er hatte sich so sehr daran gewöhnt, dass Steve ihn einfach mit sich machen ließ, was immer er wollte, dass es ihn völlig aus dem Gleichgewicht brachte, als Steve seine Handgelenke umfasste und sich der Länge nach an ihn presste. Mit dem Kühlschrank im Rücken und Steve vor sich hatte Danny nun praktisch keinerlei Bewegungsfreiheit mehr, und er hielt abwartend still.

„Ich nehme an, du möchtest mir hiermit etwas sagen“, brummte er nach einer Weile, und Steve machte eine rollende Bewegung mit seinen Hüften. Danny keuchte auf, kam ihm entgegen, und Steve grollte ihm in den Nacken. Weiter passierte nichts.

Danny versuchte, seine Handgelenke von Steves Griff zu befreien, wurde nicht aufgehalten, und legte seine Hände auf Steves Schultern.

„Danny“, sagte Steve plötzlich leise, „ich glaube, etwas stimmt mit mir nicht.“

Er klang aufrichtig verwirrt, und Danny wartete ab, ob er noch etwas hinzuzufügen hätte, aber es kam nichts.

„Wie kommst du darauf?“ erkundigte er sich also vorsichtig.

„Ich bin sonst nicht so“, brachte Steve irritiert hervor, und Danny hob eine Augenbraue. „Bist du nicht?“

„Nein.“ Steve klang wie ein schmollender Zwölfjähriger. „Und das weißt du auch. Ich weiß sonst immer, was zu tun ist - und ich setze meine Agenda für gewöhnlich durch.“

Danny blinzelte gegen Steves Schulter, während die Puzzelteile in seinem Kopf zusammenklickten, und er biss sich auf die Zunge, um seine Erheiterung im Zaum zu halten.

„Du kannst zwischenmenschliche Kontakte aber kaum so behandeln wie einen militärischen Einsatz“, brachte er schließlich mit zitternder Stimme vor. Steve löste sich leicht von ihm und sah ihm in die Augen. „Das weiß ich selber.“

Danny nickte beschwichtigend. „Gut. Welch ein Glück.“

Steve starrte ihn anklagend an. „Das ist nicht lustig.“

„Doch, ein wenig schon.“

„Du findest es lustig, dass ich mich so fühle?“

„Wie fühlst du dich denn?“

„Ich habe keine Ahnung! Das ist ja das Problem! Normalerweise hätte mich nichts in der Welt davon abhalten können, dir jetzt einen zu blasen!“ Danny bewunderte sich selbst ungemein dafür, dass er diese Aussage ohne ein äußerliches Zeichen von Erregung hinnehmen konnte. Steve fuhr nicht minder aufgeregt fort. „Aber du kannst das - obwohl ich nicht wirklich wissen will, wieso du das überhaupt willst - und es macht mir nicht mal was aus! Ich war entschlossen, Danny - entschlossen! Ich sollte mich nicht so einfach von meinem Ziel abbringen lassen!“

„Nicht mal von mir, hm?“

„Nein! Nicht mal von dir!“

Danny hob die linke Augenbraue. Einen Moment lang stand Steve schwer atmend vor ihm, dann presste er plötzlich die Augen zu und ließ seinen Kopf auf Dannys Schulter fallen. „Oh, verdammt.“

Danny tätschelte ihm den Rücken.

„Find dich damit ab, McGarrett, deine Seele gehört mir.“

Steve schubberte sich an ihm wie ein zu groß geratener Golden Retriever. „Aber das geht doch nicht! Ich muss doch das Team leiten!“

Beinahe hätte Danny ihm wieder das Haar gekrault.

„Ich dachte, wir hätten festgestellt, dass das hier mit militärischen - oder sonstigen - Einsätzen nicht das Geringste zu tun hat.“

„Aber du machst mich wahnsinnig.“

„Du hast mich von der ersten Sekunde unseres Kennenlernens an wahnsinnig gemacht, und wir haben trotzdem einigermaßen tolerabel zusammen gearbeitet.“

Steve richtete sich mit einem Ruck auf. „Von der ersten Sekunde an?“

Danny tat es ein wenig leid, seine Begeisterung dämpfen zu müssen. „Nicht diese Art von Wahnsinn, McGarrett.“

„Oh.“

Danny konnte sich nicht länger beherrschen, reckte sich in die Höhe und küsste ihn, und Steve schloss die Augen und kam ihm entgegen.

Danny nahm an, dass sie sich viel von dem Hin und Her dieses Morgens hätten sparen können, wäre er einfach im Bett geblieben, bis Steve aufwachte, und hätte ihn dann genau so geküsst.

„Weißt du, als wir heute Morgen auf der Veranda gefrühstückt haben, mit Blick auf den Strand und dieser grauenhaften Lärmbelästigung, die du Musik nennst, im Radio, hätte ich mir eigentlich denken sollen, dass der Tag so enden würde.“

Danny kauerte sich zusammen, versuchte, sein schwaches Knie zu schonen und zog seine Dienstwaffe, während Kugeln über seinen Kopf hinweg sausten und in die Wand hinter ihm einschlugen.

„Aber aus irgendeinem Grund bin ich tatsächlich davon ausgegangen, dass ich diesen Abend nicht auf meinen Knien verbringen würde. Halt, nein, das nehme ich zurück. Ich bin davon ausgegangen, dass ich diesen Abend auf meinen Knien verbringen würde - aber bestimmt nicht hier, nicht so, und auf gar keinen Fall vor Zeugen. Und ist dir aufgefallen, dass diese Halbaffen schon wieder auf mich schießen?!“

„Ja, Danny, das ist mir aufgefallen“, war Steves knappe Erwiderung, dann hob er sich ein Stück aus ihrer Deckung, gönnte sich eine halbe Sekunde, um die Lage einzuschätzen, und gab schließlich einen wohlkalkulierten Schuss ab. Einer ihrer Gegner ging mit einem Stöhnen zu Boden, und Steve zog sich wieder hinter ihre Deckung zurück. „Und ich wäre dir sehr dankbar, würdest du nicht von dir auf deinen Knien sprechen. Du störst meine Konzentration.“

„Weißt du, was ich tun werde, wenn wir hier raus sind?“ gab Danny beißend zurück, richtete sich kurz auf und schaltete einen weiteren Gegner aus. „Ich werde nach Hause fahren, mich ins Bett legen und keinen weiteren Gedanken an mich und meine Knie verschwenden, weil die verdammten Schmerzmittel, die ich dafür nehmen muss, mich so verdammt müde machen.“

Chin und Kono wählten diesen Zeitpunkt, um mit einem SWAT-Team die Szene zu stürmen und die verbliebenen Delinquenten allesamt festzunehmen, und Danny kam stöhnend auf die Beine. Er unternahm nichts dagegen, als Steve ihn am Ellenbogen fasste, um ihn zu stützen, und Steve blickte ernst auf ihn hinab.

„Ich wusste nicht, dass dein Knie dir immer noch Probleme macht.“

„Nur, weil ich den Stock nicht mehr brauche, heißt das nicht, dass alles wieder in Ordnung ist.“

Steve seufzte. „Dafür, dass du so unglaublich gern redest, versäumst du überraschend oft, die wichtigen Dinge zur Sprache zu bringen.“

Danny blickte nachdenklich zu ihm auf. „Möglicherweise hast du Recht.“

Dieses Eingeständnis schien Steve völlig zu überwältigen; selbst Kono und Chin, die drei Meter von ihnen entfernt standen, blickten aus großen, fassungslosen Augen zu ihm hinüber, und Danny warf die Hände in die Luft. „Was?“

Niemand wagte es, auch nur den winzigsten Kommentar abzugeben.

Danny ließ sich von Steve zum Camaro geleiten, übergab ihm kommentarlos die Schlüssel und lehnte sich seufzend in den Beifahrersitz zurück. Steve schob zwar den Schlüssel in die Zündung, unternahm jedoch weiter nichts, um den Wagen in Bewegung zu versetzen, sondern starrte Danny besorgt von der Seite an.

„Soll ich dich zum Arzt fahren?“

Danny rollte seinen Kopf nach links und blickte Steve einen Moment lang schweigend an. Steve erwiderte seinen Blick ernsthaft und mit einem Hauch von Hundeaugen. Dannys Mundwinkel verzogen sich zu einem hilflosen Grinsen.

„Nein, sollst du nicht. Es geht mir gut.“

„Aber du hast doch gesagt -“

„Es geht mir gut, Steve. Fahr los.“

„Aber dein Knie -“

„Ist ein wenig überbelastet. Mehr wird mir der Arzt auch nicht sagen können. Und die Schmerzmittel dafür hab ich schon. Fahr los.“

„Aber was ist mit deiner Schulter? Wenn dir dein Knie wehtut, und dir deine Schulter weh tut, solltest du dann nicht lieber -“

„Steve.“

„Mh?“

Danny musste einen Moment lang die Augen schließen, weil der Anblick von Steve, wie er ihn mit dieser schrecklich fokussierten Aufmerksamkeit anstarrte, einfach zu viel für ihn war. Leider war die Folge seines kurzen Moments der Schwäche ein gesteigert besorgter Steve.

„Hast du Schmerzen?“

Danny schlug die Augen wieder auf.

„Ist das tatsächlich Panik in deiner Stimme? Du fährst Autos auf Frachtschiffe, springst aus Hubschraubern in haifischverseuchte Gewässer, benutzt Motorräder als Rammböcke - während du drauf sitzt - aber wenn ich kurz die Augen zu mache, geht dir die Muffe?“

„Ein simples Nein hätte es auch getan.“

„Fährst du jetzt endlich los?“

Steve beglückte ihn mit einem schiefen Grinsen und fuhr tatsächlich los, und Danny streckte wie zufällig die Hand aus und tätschelte ihm den Oberschenkel. Der Camaro machte einen Satz nach vorn.

„Mh-hm“, machte Danny. „Interessant. Lebensgefährlich, aber interessant.“

Steves Kehle entkam ein verdächtig erstickter Laut, und Danny zog seine Hand von ihm zurück.

Sie schwiegen ein paar Minuten lang, und Danny konnte förmlich spüren, wie die nervöse Aura um Steve herum Wellen zu schlagen und sich auszubreiten begann.

„Ok, was ist los?“ erkundigte er sich schließlich erschöpft, und Steve räusperte sich vorsichtig. „Nichts.“

„Lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehen - sag einfach, was los ist.“

„Nichts“, wiederholte Steve beharrlich, und diesmal war Danny zu stur, ihn zu einer Antwort zu zwingen, also musste Steve nach einer Weile von allein fortfahren. „Ich hätte nur gern gewusst, ob du das vorhin ernst gemeint hast.“

Danny wartete kurz, wartete ein wenig länger, und Steve ging noch immer nicht ins Detail. Danny seufzte

„Vorhin ist ein äußerst dehnbarer Begriff, und ich, darüber sind wir uns wohl einig, rede viel. Was soll ich ernst gemeint haben?“

Steve nuschelte eine Antwort, die Danny beim besten Willen nicht verstand, und Danny schüttelte den Kopf und grinste in sich hinein. „Genau so macht Grace das auch, wenn sie nicht will, dass ich sie verstehe.“

Steve biss sich auf die Unterlippe. „Du hast gesagt, dass du nach Feierabend direkt nach Hause willst.“

Sein Ton klang verdächtig gleichgültig, und Danny musterte Steve kurz aus dem Augenwinkel.

„Und das passt dir nicht.“

„Das hab ich nicht gesagt.“

„Nein, aber du hast es so dargestellt. Lass mich dir bei Gelegenheit einen Vortrag über Körpersprache halten. Jetzt, mein lieber Steve, habe ich für dich nur eine Frage: Möchtest du, dass ich meinen Feierabend mit dir verbringe?“

Steve rutschte auf dem Fahrersitz herum, kaute auf seiner Unterlippe und antwortete nicht.

„Na bitte“, grinste Danny erheitert. „Das hättest du mich doch einfach fragen können.“

„Ich hab doch gar nichts gesagt!“

„Wieder die Körpersprache, mein Bester. Du hast mich praktisch angefleht, mit dir nach Hause zu kommen und dir den Kopf zu kraulen.“

Steve reagierte auf diese Behauptung mit indigniertem Schweigen, und Danny tätschelte ihm wieder den Oberschenkel. „Und wenn du brav bist und gleich all deinen Papierkram erledigst, dann werde ich dir sogar noch mehr kraulen als nur den Kopf.“

Der Camaro machte einen weiteren Satz nach vorn.

„Du hast mit ihm gesprochen.“

Danny blickte von seinem Bericht auf, drehte den Kugelschreiber zwischen seinen Fingern und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Chin stand in der Tür zu seinem Büro, eine Tasse Kaffee in der Hand und musterte ihn aufmerksam.

Danny ließ den Kugelschreiber auf den Schreibtisch fallen. „Reden wir schon wieder von Steves totem Vater?“

Chin grinste plötzlich, sonnig und breit, und Danny konnte ein antwortendes Lächeln nicht unterdrücken. Sein Blick wanderte wie von allein zu Steves Büro hinüber, das dank der allgegenwärtigen Glaswände perfekt einzusehen war. Steve hockte hinter seinem eigenen Schreibtisch, wohl zum ersten Mal voll und ganz auf seinen Papierkram konzentriert, und in Dannys Mitte breitete sich verräterische Wärme aus.

Chins Stimme klang erstaunlich sanft, als er sagte: „Ich bin froh, dass ihr das geklärt habt.“

Danny nickte ihm zu, da er beim besten Willen nicht wusste, wie er unverfänglich auf diese Aussage reagieren sollte, und Chin zog sich zurück.

Danny seufzte, schloss die Augen und zählte bis zehn, und als er sie wieder aufschlug, stand wie erwartet Kono vor seinem Schreibtisch und grinste unverschämt. Auch sie hatte eine Tasse Kaffee in der Hand, aber im Gegensatz zu Chin stellte sie ihre vor Danny ab, um sich im Anschluss daran auf seinen Schreibtisch zu setzen.

„Ist der für mich?“ erkundigte Danny sich vorsichtig, und Kono nickte ihm zu und schlug die Beine übereinander. Danny zog die Tasse dichter an sich heran.

„Also“, begann sie mit unheiliger Vorfreude in der Stimme, „… du und Steve.“

Danny atmete tief durch, setzte sein bestes Pokerface auf und hob eine scheinbar unbeeindruckte Augenbraue. „Ich und Steve?“

Konos Grinsen nahm manische Züge an. „Wer ist oben?“

Danny war unheimlich froh, dass er den Kaffee unangetastet gelassen hatte, da er im Moment schon mit der simplen Sauerstoffaufnahme überfordert war, und hustete entsetzt. Kono schlug ihre Beine andersherum übereinander.

„Oben?“ echote Danny, nachdem er genügend Luft zusammengekratzt hatte, und Kono winkte grinsend ab.

„Geht mich nichts an, ich weiß. Aber es ist unglaublich schön zu sehen, wie … verändert er plötzlich ist.“

Dannys Blick wanderte ganz automatisch erneut zu Steve hinüber, und als ihm bewusst wurde, dass Steve ihn äußerst neugierig beobachtete, wandte er seine Aufmerksamkeit eilig wieder Kono zu.

„Verändert?“ fragte er leise, und mit einem Mal wurden Konos Augen warm. „Du machst ihn glücklich.“

Danny griff eilig nach seiner Kaffeetasse und nahm einen tiefen Schluck. Der Kaffee war stark und heiß, genau wie er ihn jetzt brauchte. Kono wartete geduldig, bis er die Tasse wieder abstellte, dann sprang sie von seinem Schreibtisch.

„Google“, sagte sie zum Abschied, „weiß übrigens alles. Bloß, falls du bei irgendwas Hilfe brauchen solltest …“

Danny stöhnte und vergrub seinen Kopf in seinen Händen.

Teil 3

fandom: hawaii five-o, autor: uena

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