Titel: Address Unknown
Altersfreigabe: R
Teil: 3/? (etwa 5)
Spoiler: up to AtS 2x22 There's No Place Like Plrtz Glrb, Supernatural pre 1x01 Pilot
Inhalt: Cordelia lässt die Mission hinter sich - es war nie ihre erste Wahl. Nicht dass sie eine hat.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Faith, Cordelia/Sam
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss & Kripke!
Kommentar: Der A-Plot verdichtet sich, ich hatte vor einer Handlung gewarnt, richtig? Deshalb weniger Introspektive, obwohl die hier gewonnene doch weit reichende Folgen haben kann. Und natürlich möchte ich mich an dieser Stelle für die Kommentare bedanken und ich hoffe für Tali, dass ihr meine auf dem Pfad der Besserung befindliche Faith nicht zu lau für ihren Geschmack ist. *grins*
Prompt 089. Arbeit. für
fanfic100_de Address Unknown
I've mapped out my course,
Looks like it's all uphill -
~*~
Das Gespräch mit José ist erfolgreich und du ignorierst dessen gemurmelte Flüche über Kubatouristen, die keine Ahnung von der Materie oder den Orishas haben und das Regla Ocha mehr Respekt als Religion verdient. Es kein Wunder ist, dass die Gottheiten ungehalten sind, wenn sie von solchen Laien für ihre egoistischen Motive missbraucht werden. Du beschreibst das Gesehene und er sagt, dass er Changó, den Gott des Krieges als Verursacher des Blutbads verdächtigt und dann schreibst du eine lange Liste mit Zutaten, die du an Faith weiterreichst und sie kritzelt ‚Waffen?’ daneben.
Du nickst und leitest die Frage weiter, „Ein doppelköpfige Axt wäre meine beste Wette, es ist seine Symbolwaffe. Vielleicht noch eine Armbrust oder ein Speer, aber die Waffen müssen der Gottheit geweiht sein. Ruft mich zurück, wenn ihr alles besorgt habt, ich führe euch durch die Rituale.“
Du atmest auf und sagst artig, „Tausend Dank.“
Zweifelnd von Faith, als ihr aus dem Zimmer geht, „Ein Speer? Wo zum Teufel sollen wir so was auftreiben? Die Doppelaxt geht ja noch.“
„Wir haben Geld, das sollte es einfacher machen.“
Argwöhnend, „Haben wir?“
Zerstreut, „Ja, ja.“
„Seit wann ist Angel Investigations ein lukratives Geschäft?“
Hinterhältig, „Weshalb? Willst du einsteigen?“
Faith schweigt und du würdest gerne sagen, dass der Dollar rollt, seitdem du offizielle Eigentümerin bist, aber das warst du von Anfang an und es waren noch immer mehr Rubel. Weder Angel noch Doyle waren in der Lage all die rechtlichen Hürden zu überwinden, die eine Existenzgründung benötigte. Du vermutest noch immer, dass beide auch nicht sonderlich daran interessiert gewesen sind, euer Geschäft legal wasserfest zu machen, mit ihrer eingefleischten Politik unter dem Radar der Bürokratie zu fliegen.
Wesley hat dir einen Teil der Verantwortung auf dem Papier abgenommen, seit ihr wieder im Hyperion eingezogen seid. Da ist ferner Nabbit als euer finanzieller Bürge und derjenige, der eure Arztrechnungen bezahlt. Vor allem deine Spezialisten im letzten halben Jahr und du wirst die Neurologen in Zukunft nicht vermissen. Es kommt dir zum ersten Mal in den Sinn, dass du in der offiziellen Position gewesen wärst, Angel damals aus dem Hotel und eurem Leben zu werfen, anstatt dich von ihm feuern zu lassen und du bleibst verwirrt auf der Fahrerseite stehen.
Verflucht. Das war die vergeben Chance, der du nachtrauern solltest. Im Doppelpack.
Du hast dich von Angels Macht als symbolischer Boss einwickeln lassen, so sehr, dass dir gar nicht in den Sinn gekommen ist, deine gesetzlichen Privilegien auszuspielen, die aus deutlich mehr als Vision Girl bestanden. Zweimal. Ein dummer Fehler, den du in Zukunft nicht erneut begehen würdest und da waren unbeendete Geschäfte in LA in deinem Namen.
Faith lehnt sich abwartend auf die Beifahrertür, „Nun, Chica?“
„Ist es nicht und es ist kompliziert. Mir wird gerade klar, wie kompliziert es tatsächlich ist.“
„Ah, will ich wissen, was deinen hübschen Mund in ein solch diabolisches Lächeln legen kann?“
Du schüttelst schlecht gelaunt den Kopf, „Nein, es reicht zu wissen, dass ich noch nicht fertig mit LA bin und Angel nicht sonderlich euphorisch sein wird, wenn er erfährt, dass ich sein Gehalt auf den Mindestlohn kürze. Und er überdies dankbar sein muss, dass ich seinen Vampirarsch nicht für alle Ewigkeit feuere.“
Warnende Worte von Faith, „Ein Biss in die saure Zitrone für unseren Vamp? Geh’ sicher, dass er dir nicht die ganze Hand abbeißt, Cor.“ Dein Blick wird hart, nach einer kurzen Pause, entschärfend, „Natürlich nur im übertragenen Sinne.“
Deine Rachlust rechtfertigend, „Es wäre nicht das erste Mal. Aber ich hebe mir dieses Problem für einen anderen Tag auf, das die Liste zusammenzutragen ist akuter.“
Faiths Ton ist bemüht neutral, „Uns steht also doch ein Abstecher in die Stadt der Engel bevor?“
Entschuldigend, „Ich denke, ich muss zurück. Mein Abgang war gelinde gesagt, überstürzt.“ Faith senkt den Kopf, starrt auf ihre weißen Knöchel, die sich drastisch von dem schwarzen Metall und Leder der Tür abheben, du siehst nur ihren dunklen Scheitel, stockend, „Faith, sieh mich an.“
Ihr Blick hebt sich langsam und da sind so viele unausgesprochene Emotionen in ihrem Gesicht, du konzentrierst dich auf die vorherrschende. Schuld. Ermutigend von dir, „Wesley hat dir verziehen, wenn auch nicht sich selbst. Er weiß, dass ihr beide Fehler begangen habt und er schiebt sich selbst den Großteil der Verantwortung zu. Du kannst nicht erwarten, dass er dich mit offenen Armen empfängt, aber er wird nicht zulassen, dass der Rat dir Schaden zufügt. Das macht es nicht einfacher -“
Faith nickt bestätigend und beendet dunkel deinen angefangenen Satz, „Aber es ist ein Anfang. Mehr als ich verdiene.“
„Das ist nicht, was ich meine. Du verdienst deine Chance und sei es nur um dich selbst zu beweisen, dass du durch deine Entscheidung gewandelt bist.“ Redest nicht um den heißen Brei herum, „Dass du mehr als eine Kraft der Zerstörung sein kannst.“
Denn sie war das gewesen. Selbstzerstörung und die von anderen ging für Faith Hand in Hand. Es gibt keinen Grund für dich, den Fakt zu beschönigen, denn sie hat deinen besten Freund über Stunden gefoltert. Dieser hat ihren Fall im letzten Jahr dir gegenüber für sie argumentiert und wenn er ihr vergeben konnte, dann blieb dir keine Wahl als sich seinem Standpunkt letztendlich anzuschließen.
Dominoeffekt und vielleicht wären die Steine tatsächlich anders gefallen, wenn die äußeren Umstände nicht so unbeständig und schlecht für die dunkle Jägerin gewesen wären. Wenn sie festen Boden oder ein Sicherheitsnetz unter sich gehabt hätte, das ihren Fall abgefangen hätte oder schlicht die Umstände nicht so negativ verkettet gewesen wären.
Ohne Zweifel, „Menschen können sich ändern, Faith.“
„Ja, und mir fällt gerade auf, wie sehr.“ Sie richtet sich auf, erwägend, „Du klingst verdammt nach meinem Therapeuten, Queen C.“
Schmunzelnd, „Solange ich nicht nach deinem imaginären Motivationstrainer klinge, kann ich damit leben.“
Ihr steigt schließlich mit einvernehmendem Grinsen ein und du kehrst in Gedanken zu eurem tatsächlichen Anliegen zurück. Zur Beschaffung der Waffen und exotischen Zutaten. Ihr seid zu weit weg von LA und du hast keine Kontakte in San Fransisco. Aber die ehemalige Hippie-Hauptstadt sollte genügend Esoterikläden besitzen, um einige echte Perlen darunter zu haben. Du wählst die Nummer des Zauberladens eures AI-Vertrauens und Rick der Besitzer gibt dir bereitwillig Auskunft und die Wegbeschreibung zu seinem Kollegen.
Sogar näher als Frisco, die vierzig Meilen sind ein Witz und du lachst Faith triumphierend an, „Die Karten haben sich gerade zu unseren Gunsten gewendet, Sweetheart.“
Sie stimmt in dein Gelächter ein und damit gibst du Gas.
Ihr redet über die Aufgabe, die vor euch liegt, nicht über nagende Themen eurer Vergangenheit und du spürst, dass ihr zusammenklickt, was den Job betrifft. Du bist davon überzeugt, dass du heute genug Erfahrung im Nachforschen besitzt und dass die Jägerin jeden Gegner ausschalten kann, wenn sie weiß wie und das ist ebenfalls ein gelungener Neuanfang.
Du kannst dich an nur vage an eine Zeit erinnern, in der Faith ihre Stärke positiv eingesetzt hat und selbst damals tanzte sie meist am Rande des Vulkans, statt sich aus der Gefahrenzone zu begeben. Faith eine verwirrende Mischung aus kalt- und heißblütig ist, die heute noch jedem ohne Kraftanstrengung ihrerseits den Kopf verdrehen kann. Dennoch ist da eine neue Ausgeglichenheit in ihr, die du nicht ganz benennen kannst. Die schneidende Schärfe ist in den Hintergrund getreten, hat einer unterliegenden Beherrschung platz gemacht, die sie nicht völlig leichtfertig jeden Kampf suchen lässt. Sie ist weniger boshaft in ihrem Gefängnis geworden, während du in Freiheit vor allem bitter geworden bist.
Faith nicht mehr Erklärungen für deine Gabe verlangt, als du bereit bist zu geben und du gestehst ihr deinen Handel mit Lilah ein. Erwartest kein Urteil und wirst nicht enttäuscht, denn Faith hat ihre eigenen Dämonen und ihr Überlebensinstinkt ist genauso ausgeprägt. Plus ihre vorzeitige Haftentlassung ohne Auflagen ist nichts, worüber sie sich beschweren wird. Die Besorgungen sind relativ reibungslos erledigt und ihr seid kurz nach drei zurück in Gonzales.
Faith kümmert sich um ein verspätetes Mittagessen, während du José anrufst. Unsicher von dir, „Wird das über die Distanz funktionieren?“
„Hast du dein Handy auf Lautsprecher?“
„Warte - jetzt ja.“
„Also vertrau mir.“ Der Priester führt dich langsam durch die Initialisierung und du ignorierst das verstummende Gackern und Meckern im Hintergrund. Nicht sicher, ob du deine kühle Contenance bewahren kannst, wenn du dir klar machst, dass er am anderen Ende der Leitung Hühner und Ziegen für den guten Zweck eines Menschenlebens abschlachtet.
Faith kommt zurück, legt den Burger neben dich auf das Bett und setzt sich auf ihres. Kaut genüsslich ihre drei Cheeseburger und Pommes, nicht im mindestens davon beeindruckt, dass José gerade ein Verbrechen gegen die Natur veranstaltet. Oder ein animalisches Opferritual, versuchst dir klarzumachen, dass die Geschichte des Hackfleisches in deinem Hamburger wahrscheinlich tragischer als die hier war.
Eine Stunde später habt ihr die Waffen geweiht und die verschiedenen Puder und symbolischen Opfer zusammen zubereitet. Du isst dein kaltes Mittagessen und Faith macht sich mit dem Speer vertraut, dann mit der Streitaxt. Eurer letzten Option. Du hantierst die Armbrust und die Unruhe überträgt sich. Faith schlägt vor, dass ihr euch besser nach dem Friedhof umseht, auf dem der Mist abgehen soll. Du stimmst zu, nur glücklich etwas anderes zu tun als Sekunden zu zählen und folgst ihrem Beispiel.
Dolch und dunkle Lederjacke, grinst sie an, „Gibt es keinen neuen Kleider-Code für Psycho-Bitches?“
Sie lässt ihr verruchtes Lachen hören, „Nope, wir gehen mit der klassischen Uniform für diesen feierlichen Anlass.“
Du fühlst den ersten Thrill der Jagd sich in deinem Körper manifestieren, als ihr das Motel hinter euch lasst. Das feine Prickeln entlang deiner Wirbelsäule und sie mustert dich kritisch von der Fahrerseite, „Wie gut bist du?“
Du zuckst die Achseln, sorglos, „Ich bin weit von der Liga einer Jägerin entfernt, falls du das meinst. Aber ich kann einen Gegner auf Abstand halten und einen normalen Vampir ausschalten. Alles andere war bis jetzt schnelles Denken, Glück und Schutz des Teams.“
Sie nickt, „Für Training ist es wohl für diese Mission zu spät. Erinnere dich, Cor, ich werde und kann dir den Rücken decken, während du deinen Mojo wirken lässt. Erlaub dir keine Ablenkung.“
„Yeah, aber erstmal müssen wir den Friedhof finden.“
Frevelhaft, „Sollte in diesem Kaff nicht schwer sein.“
„Du musstest die magischen Worte benutzen, Gefängnisschwalbe.“ Ein ungläubiges Zungenschnalzen von dir, „Hast du vergessen, dass das die Einladung für Pech jeder Art ist?“
„Seit wann bist du so abergläubisch, Cor?“
Schießt zurück, „Seit wann du so vertrauensselig?“
Ihr durchsucht vier, habt keinen Treffer und du fragst dich für was diese Kleinstadt fünf davon braucht ohne Höllenschlund und sparst dir das verbale, ‚Ich hab’s dir doch gesagt’, gegenüber Faith. Deine Augen reichen für diese Botschaft und sie seufzt.
Die Sonne verabschiedet sich kriechend vom Himmel, als ihr zu Nummer fünf fahrt. Der Nervenkitzel hat sich in gespannte Energie verwandelt und als du den schwarzen Chevy vor dem Eisentor siehst, kannst du deinen Fluch nicht halten. Du bist mit dem Rucksack aus dem Plymouth, bevor Faith vollständig gehalten hat. Sie wird unzweifelhaft aufholen und du rennst auf den einsam gelegenen Friedhof, außerhalb von Gonzales.
Die Lichtverhältnisse stimmen noch nicht und du weißt, dass ihr nicht zu spät kommt. Trotzdem die Furcht ist da, unter der Oberfläche und du fühlst wie Faith neben dir in deinen Sprint einfällt, während ihr auf den neuen Erdhügel auf der Ostseite des alten Friedhofs zustürmt.
„Was zur Hölle treibt ihr da?“ Deine Stimme klingt explosiv und kommt der entsprechenden Frage zuvor, während du schlitternd zum Stehen kommst und entgeistert in das frisch ausgehobene Grab starrst, indem die Jungs stehen.
Die beiden tauschen einen Blick, der einen perfekt kultivierten ‚Uhm, Fuck?’-Ausdruck enthält und dann kannst du die beschwichtigende ‚Beruhig die hysterischen Frauen’-Routine ausmachen, die du so gut von dem männlichen Teil deines Teams kennst, dass du sie mit einem genervten Augenrollen aus einer Meile Entfernung sehen kannst.
Aalglatter ‚Klein Jungen’-Charme in Deans Lächeln, das nicht weiter als die blendenden Zähne reicht, entschärfend sanft von Sam, „Es ist nicht so, wie es aussieht.“
„Nein?“ Du hörst das Lachen in Faiths Ton und dein Unglauben weitet sich auf deine Begleiterin aus, die sich so selbstverständlich auf ihren Speer und die Doppelaxt aufstützt, wie es nur eine geborene Kriegerin kann. Trotzdem, das hier ist nicht lustig, aber sie fährt fort, „Dann steht ihr also nicht schultertief auf einem halbwegs freigelegten Sarg und betreibt Grabschänderei und Störung der Totenruhe?“
Vielleicht doch ein wenig lustig, wenn man es so betrachtet.
Die hilflose Hand in Deans Nacken beweist, dass das hier offensichtlich genau so ist, wie es aussieht und Sam versucht einen treuherzigen Hundeblick. Dir platzt die Geduld, eisig, „Eine wahre Erklärung. Jetzt!“
Der Ältere gibt nach einer nachhaltigen Musterung von Faiths Auftreten und einem weiteren Blickwechsel mit Sam seufzend nach, „Wir wollen die Knochen mit Salz verbrennen, um das unerklärte Verschwinden von Kindern zu beenden. Alle zehn Jahre wird ein Mädchen in der Gegend gekidnappt, ohne eine Spur in den letzten achtzig Jahren. Das letzte Opfer verschwand vor zwei Wochen und dieser Hurensohn hier -“ Seine Schaufel stößt hart auf das verdreckte Holz, „ist dafür verantwortlich. Selbst wenn wir unrecht hätten? Er wird nicht toter, also kein Grund irgendetwas Überstürztes zu tun. Wir schließen das Grab auch wieder.“
Auf frischer Tat ertappt, kommen die ersten Wahrheiten des Tages, nicht dass du sehr entgegenkommend mit eben diesen im Diner warst. Aber du bist auch nicht diejenige, die zerfetzt werden würde, zumindest gehst du davon aus und ob sie mit dieser Wahrheit hätten umgehen können, bezweifelst du.
Dein Blick geht zur Sonne, die beinahe den trockenen Boden am Horizont berührt, „Okay, beeilt euch.“
Diesmal ist es Sam, der skeptisch nachhackt, „Wie bitte?”
„Du hast sie gehört, Welpe! Hopp, schaufelt schön, mit etwas mehr Tempo, das ist keine archelogische Ausgrabungsstätte und ich will ihn brennen sehen.“ Faith dreht sich zu dir, rhetorisch, „Das ist der Ort?“
Du nickst, verfluchst dich selbst, weil du so beschäftigt warst, das Ereignis zu verhindern, dass du scheinbar dem eigentlichen Auslöser zuwenig Beachtung geschenkt hast. Du gehst in die Knie, „Dean, seid ihr bei euren Nachforschungen auf irgendwelche Santería-Rituale gestoßen? Irgendetwas das synkretischen Ursprünge enthält?“
Er schüttelt nachdenklich den Kopf, „Nein, George war laut unserem Profil, als ganz gewöhnlicher Christ getauft. Weißer Abfall. Keine lateinamerikanische oder westafrikanische Abstammung und da war nichts in den Zeitungsartikeln, was auf eine aktiv betriebene Religion hindeutet. Wenn man von seinem kranken Fetisch für kleine Mädchen absieht, der zu seiner verdienten Lynchung durch die aufgebrachten Mitbürger führte.“
„Verdammt.“ Dein Blick streift besorgt über Sam und dann zurück zu seinem Bruder, „Ihr bringt das hier zu ende und dann will ich, dass du Sam so schnell wie möglich von diesem Friedhof wegbringst. Ihr kommt nicht zurück, ihr fahrt zu eurem Motel und bleibt dort bis wir Entwarnung geben.“
„Moment mal!“ Angepisst wirkt Sam noch jünger, er klettert aus dem Grab und baut sich zu einer imposanten Größe vor dir auf, „Was geht hier vor, Cordelia?“
Du legst den Kopf zurück und deine Handfläche gegen seine Wange, die Bilder sind durch neue ersetzt und du zuckst zurück, beschwichtigend, „Wir erklären es später, ihr müsst verschwinden.“
Er braucht eine handfestere Erklärung, greift nach Strohhalmen seines Wissens, „Seid ihr Wiccas oder was?“
Abwertendes Schnauben neben dir, „Sehen wir aus, als ob wir uns auf einem Selbstfindungstrip befinden, Holmes?“
Bestechend boshaft von unten, „Hast du Dad mal wieder nicht zugehört, Sammy? Erkennst du nicht die Uniform?“ Der hebt rebellisch sein Kinn, nicht bereit sich eine Niederlage einzugestehen. Oder zu nachzufragen, auf was genau Dean abzielt.
„Endlich ein Experte, wir sind aus dem Schneider, Chica. Wo sind meine Psycho-Pom-Poms?“
Du kannst nicht anders, als einen amüsierten Blick mit Faith nach ihrem bornierten Statement zu wechseln, kokett, „Ich könnte dir meinen Dolch als Ersatz anbieten, ja?“ Bevor du dich wieder auf den Ernst der Lage und Sams Frage konzentrierst, erklärend, „Nein, Faith ist einzigartiger als jede Hexe, ein Slayer und ich habe nur einen guten Riecher, wenn übernatürlicher Shit am überkochen ist. So wie gerade.“
Dean durchschlägt den morschen Sarg und das krachende Geräusch hat euer gemeinsames Interesse. Er verschiebt effektiv die Knochen auf einen Haufen, schüttelt eine Familienpackung Salz und Feuerzeugbenzin auf die trockenen Überreste, bevor er ebenfalls aus dem Loch steigt und das brennende Streichholz wirft. Du greifst nach seiner Hand und yeah, die Familie war definitiv verflucht, das erfordert eine drastischere Warnung als, ‚Buh! Es gibt wahre Dämonen, rennt!’, weil Dean definitiv in Richtung der Gefahr rennen würde, wie sein Tod eindrucksvoll bewies.
Du versuchst eine andere Strategie, indem du all deine Gewissheit und Erfahrung in deinen Tonfall legst, „Falls du Morgen mit einem lebenden kleinen Bruder an deiner Seite aufwachen willst, wäre jetzt der geeignete Zeitpunkt, die Flucht zu ergreifen und ausnahmsweise nicht den noblen Retter zu spielen. Einverstanden? Kein Blick zurück.“
Das hat seine ungeteilte Aufmerksamkeit, er nickt scharf und du versuchst den Sturm unter der Oberfläche zu besänftigen, „Wir haben die Lage unter Kontrolle und erklären es, ohne Scheiß, aber Sam ist momentan im Kreuzfeuer. Er muss hier weg. Es tut mir leid.“ Der letzte Teil war an deinen ernüchterten Lover gerichtet, damit packt Dean den deutlich weniger Widerspenstigen, ohne ein weiteres Wort und schleift ihn Richtung Ausgang.
Der Rauch brennt den Benzingeruch in deine Nase und du gehst einige Schritte auf Faith zu, „Schlagen deine Jägerinnensinne bereits an?“
„Das kitzelt sie.“ Ihr Kopf deutet auf das schwellende Grab. „Ansonsten nichts. Außerdem bist du nicht der Sensor für diesen Dreck?“
„Nur für deinen gewaltsamen Tod, der offenbar nicht heute eintritt.“
Du beginnst das Pentagramm zu zeichnen, die Himmelsrichtungen berücksichtigend und hoffst, dass diese Magie alt genug ist, um euch zu schützen, wenn alles schief laufen sollte. Dann holst du die fünf weißen Kerzen hervor und ordnest sie gleichmäßig, um dich herum an den Spitzen an, gehst in den Schneidersitz und legst den Rucksack auf deinen Schoß.
Faith tritt hinter dich in den Schutzzirkel und du lehnst dich leicht gegen ihre Knie auf der Suche nach menschlichem Kontakt. Hauptsächlich um deine Nervosität nicht Überhand gewinnen zu lassen, während ihr darauf wartet, dass Changó auftaucht und sich von euren Opfern besänftigen lässt.
Oder der eigentliche Verursacher des Chaos.
~*~
I've got a heavy heart to carry,
But a very strong will.
~*~
zu Part 4