Winry/Sheska | #2 Brief, Neuigkeit | Misunderstood

Jun 21, 2007 20:39


Titel: Misunderstood (Ganz inspiriert von dem Lied^^)
Autor: Seranita
Claim: Sheska/Winry
Fandom: Full Metal Alchemist
Prompt: #2 Neuigkeiten/Brief
Rating: PG
Reviews? Immer^____^

Warnung: Beware of kitsch and non-existent plot

Disclaimer: Keine der verwendeten Personen gehört mir… Geld gibt es auch keines… *sigh* Das Übliche.

Anmerkung: Die Geschichte spielt etwa 13 Jahre nach dem Ende der Serie, es kann also sein, dass die Personen etwas anders als im Anime wirken. Ich glaube eben, dass sie sich so entwickeln werden.^^

Der Brief war in schlichtem Weiß gehalten und lag mit einer Selbstverständlichkeit auf dem Tisch, dass es schon beinahe unverschämt war. Sie blinzelte, aber er verschwand noch immer nicht. Seit drei Minuten nicht. Aber… nach Rizembool - dem wohl kleinsten Ort, den sie kannte - kamen nie Briefe. Sie hatte nicht mal gewusst, dass es hier Postboten gab.

Sie hatte den Brief gerade in die Hand genommen als sie plötzlich hinter sich ein Quietschen und kurz darauf eine ihr wohl vertraute Stimme hörte. Sie zuckte zusammen und unterdrückte den unerklärlichen Drang, den Brief hinter ihrem Rücken zu verstecken. „Sheska… Ich kann mein meinen 19er Schraubenschlüssel nicht mehr finden, weißt du vielleicht- Was hast du da?“

„Ein Brief…“, erklärte sie bedeutungsschwanger. Sie warf einen Blick auf den Absender. „… von Elysia.“

„Oh, wirklich? Was schreibt sie denn?“ Winrys Stimme klang positiv überrascht und völlig ignorant ob der Tatsache, dass Sheskas Weltverständnis soeben auf den Kopf gestellt worden war. Nun, nicht, dass sie Rizembool nicht mochte, sie war sogar ausgesprochen gerne hier, die Leute waren nett und die Landschaft war sehr… grün - aber es war eben nun mal jenseits jeglicher Zivilisation.

Andererseits war der Brief von Elysia. Und das wiederum erklärte alles. Das Mädchen hatte mehr von ihrem Vater geerbt als nur die immerwährende Fröhlichkeit. Wenn sie ihnen einen Brief schicken wollte, dann würde sie nun mal auch einen Weg finden, einen Brief zu schicken - und wenn sie den Postboten bestechen musste.

Kurz überlegte sie, wie lange es nun her war, dass sie die impulsive 16-jährige getroffen hatten. Mindestens ein paar Monate, also ungewohnt lange, was auch daran lag, das sie während ihres Urlaubes Winry besucht und Elysia genug für die Schule zu lernen gehabt hatte. Vielleicht war das der Grund für die überraschende Botschaft.

Endlich lächelte Sheska und öffnete sorgfältig den Brief, darauf bedacht, nichts zu zerreißen. Er enthielt ein Blatt und sie konnte sofort Elysias große, geschwungene Handschrift erkennen. Zwei Hände legten sich auf ihre Hüften, als Winry hinter sie trat und Sheskas Wangen bekamen einen rötlichen Schimmer.

‚Hallo Sheska und Winry’, stand da, ‚Ich bin sicher, ihr habt nicht vergessen, dass ich demnächst die Schule abgeschlossen habe. Irgendjemand hatte die Idee, einen Abschlussball zu veranstalten und ihr könnt euch vielleicht denken, was es für ein Stress war, das durchzubekommen - alle viel zu altmodisch hier. Leider hat auch Mustang-san davon gehört und beschlossen, teilzunehmen. Dabei ist er so alt - Ich könnte ein wenig Unterstützung gebrauchen, ihm diese Idee wieder auszureden (oder, wenn schon nicht ausreden, ihn von Dummheiten abzuhalten. Riza-san wird zwar auch da sein, aber sicher ist sicher.) Außerdem haben wir uns schon wieder viel zu lange nicht gesehen.
Ich erwarte eure Antwort.

Elysia’

Sie hatte völlig vergessen, hinzuschreiben, was sie eigentlich wollte, dachte Sheska und grinste. Elysia hatte mehr von ihrem verstorbenen Vater, als sie jemals erfahren würde: Die gleiche Verplantheit, aber gleichzeitig eine Art von Liebenswürdigkeit, der man einfach nicht widerstehen konnte.

„Ich schätze, das heißt wohl, wir sollen kommen.“ Warmer Atem streifte Sheskas Ohr, als Winry den Kopf auf ihre Schulter sinken ließ. Es kitzelte, aber sie würde sich hüten, diese Position zu verändern. „Was meinst du dazu?“

„Wir haben Elysia wirklich schon ewig nicht mehr gesehen“, sagte Sheska ausweichend. „Aber du hast sicher viel zu tun und kannst dich nicht einfach freimachen und mir würde es auch nicht unbedingt etwas ausmachen, wenn es nicht ginge…“

Eigentlich hatte sie nichts dagegen, Elysia wieder zusehen. Aber sie hätte gerne mal wieder etwas Zeit mit Winry verbracht. Die Blonde war eigentlich immer in irgendwelche Arbeiten eingedeckt oder auf Fortbildungsreise. Nach Central zu kommen um Sheska zu treffen war auch immer schwierig, weil beide sich um ihre verbliebenen Familienmitglieder kümmern mussten, Sheska sich um ihre kränkelnde Mutter und Winry um ihre immer mehr dem Alter erliegende Großmutter.

Sie wäre lieber mit ihr alleine gewesen.

Leider schien Winry das nicht ganz so aufzufassen. Die braunhaarige Frau spürte, wie sich der Griff ihrer Freundin löste und so wandte sie sich völlig um, um zu erfahren, weshalb sie sie losgelassen hatte. Umso überraschter war sie nun, einen Funken aufrichtigen Schalks in den Augen ihres Gegenübers entdecken zu können.

„Sheska…“ Ein seidiges Schnurren.

Sie schob nervös ihre Brille nach oben. „Was denn?“

Eine kurze Pause entstand, in welcher Winry ihr Gesicht nahe an das ihre schob.

„… Kannst du etwa nicht tanzen?“

„Was?“ Sie blinzelte irritiert.

„Tanzen. Ich meine, in einem Abschlussball, da muss man das natürlich…“

Ein Blick in Winrys Gesicht zeigte, wie sehr ihr diese Vorstellung gefiel. Sheska schnappte empört nach Luft und merkte, wie ihr Gesicht rot anlief. „Das ist-“ absurd, wollte sie sagen.

Sie kam nicht dazu, den Satz zu beenden, als man sie plötzlich um die Hüfte fasste und wild durch den Raum wirbelte. „Winry!“, rief sie und versuchte, den festen Griff zu lösen, wurde aber unnachgiebig weitergezerrt, so dass ihr nichts anderes übrig blieb als mehr schlecht als recht mit Winrys unkoordinierten Schritten mitzustolpern. Wer war es, der hier nicht tanzen konnte?

SIE hatte immerhin schon alles darüber gelesen.

Schließlich kamen sie abrupt zum stehen und einen Moment lang fiel es ihr schwer, die Balance zu bewahren. Endlich hörte der Raum auf, sich um sie zu drehen und empört sah sie ihre Freundin an, die strahlend zurückblickte. Ihr Anblick war unwiderstehlich. Sie war einfach unwiderstehlich. Wie hätte sie ihr böse sein können? „Ich kann tanzen“, stellte sie fest und klang dabei ein klein bisschen atemlos.

„Das war nicht getanzt.“
„Weil du mich gezwungen hast.“
„Dann beweis es mir.“
„Jetzt?“

Nichts interessierte sie im Moment so wenig wie tanzen. Sie legte die Hände an Winrys Wangen und lehnte sich nach vorne, um sie zu küssen. Sie hatten sich ohnehin schon so lange nicht mehr gesehen - immer war Winry eingebunden, ob Tag oder Nacht, immer - da wollte sie jetzt definitiv nicht tanzen.

„Wir haben keine Musik.“, murmelte sie gegen Winrys Lippen. Ihre Hände legten sich um die Taille ihrer Freundin und sie begann sich leicht zu bewegen. Beinahe sofort bemerkte sie, wie ihr Gegenüber sich ihr anpasste - ebenfalls begann sich ihr anzupassen und zu einem unsichtbaren Takt zu wippen.

„Das ist aber nicht sehr gut getanzt…“, sagte Winry und Sheska konnte das heimliche Vergnügen aus ihrer Stimme hören. Oder eher unheimlich.

„Ich kann aber tanzen“, behauptete sie noch einmal stur. Was fiel… Wenn sie nicht so abgelenkt wäre, würde sie definitiv ein ernstes Wort mit Winry reden. Natürlich konnte sie tanzen. Sie hatte es zwar noch nicht oft getan, aber oft genug.

„Das heißt, wir gehen?“

Ihr würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihre Zeit mit Winry zu teilen. Wenigstens hatte sie nun jede Menge Gründe, sie zu beschlagnahmen… auf der Tanzfläche…„Gib mir den Brief.“

seranita-full metal alchemist-winry/shes

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