Team: Weiß (Titanic)
Fandom: Haikyuu!!
Challenge: AU - Monster vs Jäger
Charaktere/Pairing: Oikawa & Kageyama
Kommentar: es ist angstiger geworden als geplant ... oh und es ist Final Haikyuu Quest ...
Ein merkwürdiges Kribbeln durchzog seinen ganzen Körper, während er nun vor ihm stand.
Seinen Bogen hatte er bereits gespannt und dennoch wagte er es nicht, den Pfeil daran loszulassen.
Warum fühlte sich das alles so falsch an?
Wieso konnte er nicht einfach schießen und diesen Kampf beenden, diese Schlacht für sich entscheiden?
„Warum schießt du nicht?“
Seine Augen richteten sich zu ihm. Die dunkelroten Augen lagen geradewegs auf ihm.
Wie lange würde dieser Zauber noch anhalten, mit dem er festgesetzt war?
„Ich ...“, fing er an, zitterte ein wenig mit der Hand, mit der er den Bogen gespannt und den Pfeil festhielt.
Würde er so überhaupt treffen können?
Was, wenn er nicht traf?
Was, wenn er ihn verschonte?
„Ich werde dich und die anderen auslöschen, wenn du nicht schießt, Tobio“, sagte er weiter.
Tobio hatte so ein ungutes Gefühl, als wenn er genau wusste, dass er nicht sterben würde.
„Ich kann dich nicht leben lassen, Oikawa-san“, murmelte er und atmete einmal tief durch, sammelte seine komplette Konzentration und richtete seine Augen auf den anderen.
„Worauf wartest du dann noch?“
Er schluckte. Warum musste er es sein, der ihn besiegte?
„Es tut mir leid“, flüsterte Tobio, schloss für wenige Sekunden die Augen, atmete noch ein weiteres Mal tief ein und aus, bevor er seine Augen wieder öffnete und den Pfeil abschoss.
Er wusste nicht einmal, wieso er kurz nach dem Schuss seine Augen wieder zusammengekniffen hatte.
Vielleicht, weil er nicht wirklich sehen konnte, wie er von dem Pfeil getroffen wurde.
Wieso hatten sie auch keine Möglichkeit gefunden, ihn anders zu retten?
„Huh, endlich.“
Seine Augen öffneten sich, als er die Stimme nach einer Weile - er wusste gar nicht, wie lange es gewesen war - hörte.
Eine Mischung aus Schock und Erleichterung machte sich in ihm breit, ohne, dass er wusste, wieso er erleichtert war.
„Du konntest es nicht, nicht wahr, Tobio-chan?“
Er blinzelte, starrte ihn an. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
„Ich wusste, dass du nicht triffst“, erwiderte Oikawa und zuckte mit den Schultern, richtete sich ein wenig auf und legte seinen Kopf zur Seite.
„Ich -“, fing Tobio an, ließ den Arm, in dem er seinen Bogen festhielt, sinken.
„Es tut mir leid“, flüsterte Oikawa, bevor er auf ihn zuging und ihm ein kurzes Lächeln schenkte, was für den Moment unwirklich friedlich wirkte.
„Oikawa-san?“
„Du hättest es beenden sollen, als du die Chance dazu hattest, Tobio-chan“, sagte Oikawa und trat auf ihn zu, seine Lippen verzogen sich zu einem hinterhältigen Grinsen, „oder glaubst du, ich verschone dich?“
Tobio schluckte, schüttelte dann allerdings den Kopf.
Er wusste, dass Oikawa, so, wie er inzwischen war, ihn nicht verschonen würde.
Ganz egal, was einmal zwischen ihnen gewesen war.
„Ich weiß ganz genau, was es bedeutet, dass wir uns hier gegenüber stehen“, sagte Tobio ruhig und sah ihm direkt entgegen, „worauf wartest du?“
Oikawas Blick wurde etwas ernster und dennoch blieb er nur vor ihm stehen, sah ihm ruhig entgegen. „Glaubst du mir noch, dass ich dich liebe, Tobio?“
Er schluckte, nickte schließlich, ohne im Stande zu sein, etwas zu sagen.
„Ich liebe dich, Tobio-chan“, sagte Oikawa erneut, beugte sich vor und legte seine Lippen auf Tobios.
Tobio ließ diesen kurzen Moment des Kusses zu, schloss die Augen und wartete darauf, dass Oikawa seinen Angriff gegen ihn beendete. Das, was er nicht tun konnte.
Allerdings hörte er nur ein erschrockenes Aufkeuchen und starrte kurz darauf in geweitete, dunkelrote Augen, während er sah, wie Oikawa in seine Richtung kippte.
„Iwa-Iwa-chan ...“
Tobio starrte von Oikawa zu seinem Teampartner.
Iwaizumi hielt sein Schwert in der Hand, an dem das Blut seines Freundes klebte.
„Iwaizumi-san“, flüsterte Tobio geschockt, während er eher unbewusst Oikawa in seinen Armen hielt, als dieser nach vorne gefallen war.
„Es tut mir leid, Kageyama“, murmelte Iwaizumi, bevor er seinen Blick auf Oikawa richtete, „es tut mir leid.“
Tobio schluckte, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich weiß, dass es keine andere Möglichkeit gab.“