Adventskalender, 6. Türchen

Dec 06, 2015 14:56

Fandom: Original, die Mutantenkinder
Challenge: "Oh shit. Weihnachten. Da war ja was."
Inhalt: Dodo und Cookie unterhalten sich über Geschenke.
Anmerkung: Das ist viel zu kurz aber mir lief die Idee und die Zeit davon. Fortsetzung folgt? :D


"Ist bald Weihnachten."

"Oh scheiße."

"Jap."

Dodo findet nicht, dass man ihr einen Vorwurf machen kann. Klar, es ist Mitte Dezember und sie hat sogar einen Adventskalender, der sie daran erinnern sollte, aber erstens herrschen seit Tagen lauschige zwanzig Grad und zweitens besteht Dodos Adventskalender aus zwei Packungen Tempos, in die irgendjemand vier weitere Taschentücher gestopft und ein Post-It draufgeklebt hat und sich wunderbar lustig vorkam.

"Die globale Erwärmung ruiniert mir die Weihnachtsstimmung", seufzt Dodo und langt über den Tisch, um sich einen von Cookies Schokoriegeln zu klauen. Cookie grinst und schiebt ihr die gesamte Packung rüber und schaut dann verschwörerisch zur Küchentür, um sicherzugehen, dass niemand sie überrascht.

Es ist sieben Uhr früh und alle anderen schlafen noch tief und fest. Dodo kann die Vibrationen ihrer Herzschläge durch den Fußboden spüren, aber sie hat den Mund voll Schokolade und bevor sie Cookie erklären kann, dass er sich keine Sorgen machen muss, hat er sich auch schon wieder zu ihr umgedreht.

"Wir sollten Geschenke kaufen", meint er, nachdem er Dodo eine Weile beim Kauen zugeschaut hat.

"Hast du Geld?"

"Im Herzen."

"Ja, da hab ich meins auch."

Dodo kichert über ihren eigenen blöden Witz, zerknüllt das Papier vom Schokoriegel und lässt es auf dem Küchentisch liegen,

"Weißt du, ob die anderen auch Geschenke kaufen?"

"Nein. Aber ich stell es mir schön vor, sie zu überraschen. Meinst du nicht?"

Cookie hat schon wieder diesen seligen Ausdruck auf dem Gesicht, und Dodo fragt sich, ob er wirklich von Tannenbäumen, Lametta und leuchtenden Augen träumt, wenn doch jeder Idiot sehen müsste, dass ein Weihnachten mit zehn Mutanten in ihrem Pulverfass von einer WG nur in einer Katastrophe enden kann. Dodo hat Visionen von Streitereien und brennenden Geschenken, doch bevor sie irgendetwas davon aussprechen kann, fällt ihr wieder ein, wer da vor ihr sitzt.

Cookie, der seit er klein ist, auf der Straße gewohnt hat und immer allein war.

Cookie, dessen engste familiäre Bindung zu seinem riesigen fadenscheinigen Rucksack besteht und dem sie mehrmals erklären mussten, dass er irgendwem Bescheid sagen muss, wenn er über Nacht wegbleibt.

Cookie, der wahrscheinlich noch nie in seinem Leben die Gelegenheit hatte, irgendwem etwas zu Weihnachten zu schenken.

"Okay", sagt Dodo seufzend. und Cookie schreckt hoch. Sie kann das Jingle Bells in seinen Augen sehen und verbeißt sich gerade noch so ein Grinsen.

"Was?"

"Lass uns Geschenke für die anderen kaufen."

"Wirklich?"

"Ja. Stell dir vor, wie mies sie sich fühlen werden wenn wir Geschenke für sie haben und sie keine für uns. Die werden ewig in unserer Schuld stehen."

original, nessaniel

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