Schon auf der Anfahrt merkte ich, dass ich dieses Jahr etwas wichtiges vergessen hatte: Meine Kamera. Also machte ich fast nur Hundebilder mit dem Telefon.
Aber der Norddeutsche Rundfunk war wieder da und hat
Bilder und Videos online.
Donnerstagabend war eine Onlinebekanntschaft von Tiger mit Kamera da, die einen Teil ihre Bilder, hauptsächlich Portraits, auf Facebook gepostet hat:
https://www.facebook.com/blickfaengerinfoto/ Aus der Reihe gibt es sogar ein Bild von mir, das ich mag:
Bild: Blickfängerin/Alina Krohn
Da sich das Programm im Vergleich der Jahre nicht verändert hat und auch die bekloppten Aktionen weitesgehend ausfielen, wüsste ich auch nichts, was ich verpasst habe zu fotografieren. Höchstens ein paar drollige Besucherhunde, wie die kleine (jagdlich geführte) Dackelhündin die Fuchsfelle anknurrte. Mein Wylag bestand eher aus Menschenbegegnungen und Unterhaltungen.
Dazu kam das irritierende Gefühl in den ersten Tagen, Maike nichts mehr erzählen zu können. Sie hatte mich 2005 zu meinem
ersten Wylag geschleift.
Und die Trauer um Andrea, die kurz nach dem letzten Wylag 2014 verstarb.
Geschlafen habe ich in diesem Jahr als "Mieterin": Tiger war schon einige Tage vor mir in Ratzeburg und fing das fröhliche Handeln mit Zelten an. Also hatte ich immer mal wieder SMS ala "Brauchst dein Zelt nicht" - "Brauchst dein Zelt doch. Das neue ist schimmlig/schon verkauft/..." usw. Ab Vorabend schleppte ich mein Zelt einfach wieder auf den Dachboden und fuhr ohne - irgendwo würde ich schon unterkommen. Hat sich auch so ergeben, auch wenn das Zelt bei meiner Ankunft schon an
Joe weiter verkauft war. Darin war deutlich mehr Platz als in meinem kleinen Klappzelt. Was allerdings auch heißt, dass es nachts kälter war als ich es gewöhnt bin. Fast 3 m Höhe habe ich mit meiner Körperwärme einfach nicht warm genug bekommen um wohlig zu schlafen. Trotz Schlafsack, Lodenmantel und Wolldecke. Ironischerweise hatte ich in den Tagen vor der Abfahrt keinen Bock auf Hitze im Zelt. Zwischendurch hatte ich Platz für Übernachtungsgäste samt Kind und da es ein liebes Kind war, war das okay (und endlich mal warm).
Durch ein anderes Kind, das dieses Jahr bei uns zu Besuch war, lernte ich auch Hüpfekästchen in Holzschuhen zu hüpfen. Fragt nicht - aber es geht.
Ratzeburger Taxidienste waren auch eher merkwürdig. Angegeben wurde, dass ein Fahrer in 10 Minuten da ist. Nach 20 Minuten hieß es "In 5 Minuten", insgesamt haben wir 50 Minuten gewartet.
Die Taverne fand ich dieses Jahr an den Abenden teilweise sehr leer. Als "Nachbar" bleibt es aber mein liebster Ort für die Abende, ans Lagerhopping kann ich mich nicht ganz gewöhnen. Bisher war jeder Abend in irgendwelchen Lagern merkwürdig. Ob es nun wegen Kräuterrauchen, Konservenmusik, Fußball gucken auf nem Telefon oder Faxe-Ausschank lag. An der Taverne stören sich die Leute auch seltener, wenn ich einfach dabei bin und schweige. In Lagern irritiert es andere und es werden Gespräche aufgedrängt. An der Taverne kam auch noch niemand auf die Idee, mir den Schoß als Sitzplatz anzubieten, weil kein Stuhl frei war. Oder Bier in meinen Becher Tee zu kippen.
Ich werde mich bemühen dieses Jahr wieder zum Burgfest auf die
Tannenburg zu fahren. Mit Kamera.