Mar 30, 2005 15:36
Mir war gestern den ganzen Tag schlecht. Total schwindlig. Bin aber trotzdem nach Stuttgart gefahren und hab meinen Freund abgeholt. Wir hatten uns ja fast 2 Wochen net gesehen, wegen dem blöden Schichtdienst. Und jetzt, da bei mir das Mondblut eingesetzt hat, können wir nicht mal richtig zärtlich zueinander sein, es ist einfach zum kotzen!
Ich bin immernoch am Überlegen, ob ich diese Art von Beziehung will und ob ich bereit dafür bin. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich mit Thorben zusammen bin, aber es ist nicht anders, als mit anderen Freunden zuvor und mit denen hatte ich keine Liebesbeziehung. Ich überlege deshalb immernoch häufig herum, besonders, seid jemand aus der sexoholic-Community meinte mich diesbezüglich etwas fertig machen zu müssen. Aber ich habs aufgegeben darauf zu antworten oder irgendwas zu erklären und zu rechtfertigen. Das ist mir zu dumm geworden, auch wenn Jan glücklicherweise versucht hat zu intervenieren. Naja ... egal.
Ich merke zu allem Unglück wie sehr Thorben in mich verliebt ist. Ich sollte mich darüber freuen, tue es aber nicht. Ich hab Angst mich irgendwann doch von ihm zu trennen, so wie von den anderen und ihn zu verletzen. Ich wünschte ich wäre mir meiner eigenen Gefühle sicherer. Ich hasse sowas einfach. Wahrscheinlich mache ich mir ganz umsonst Gedanken, aber so ist es nunmal. Ich muss immer lächeln, wenn ich ihn mit meinen Hunden spielen sehe. Sie lieben ihn. Sollte das für mich ein Zeichen sein? Ach mensch, ich könnt schon wieder heulen. Ich hab das Gefühl, dass ich einfach nicht richtig glücklich sein kann oder vielleicht auch nicht richtig glücklich sein will. Ich liebe die Melancholie, ja. Aber ich sollte eigentlich meinen Freund mehr lieben *hrr*
Wir haben den ganzen Abend miteinander geredet. Es ist irgendwie süß, seinem Akzent zu lauschen und noch schöner ist es, wenn ihm bestimmte Worte nicht einfallen oder er einfach was auf schwedisch sagt, was ich nicht verstehe. Naja, bissl versteht man es doch, wenn man sich anstrengt. Allerdings gabs gestern Abend auch eine ziemlich große Ernüchterung für mich, die ich als Grund sehe, heute wieder ins LJ zu schreiben. Ich habe ihm versucht meinen Fetisch für bestimmte Dinge nahezubringen. Habe ihm die Klamotten und Accessoires gezeigt und ihn gefragt was er davon hält. Nun ... gerade was die Lack- und Latexklamotten anging, war er doch sehr sehr zurückhaltend, aber ich glaube die Fesseln, Schellen und Peitschen haben ihn am meisten abgeschreckt. Ich habs versucht ihm zu erklären, auch warum ich das teilweise brauche beim Sex, was mich daran erregt und wie ich zu diesen Dingen stehe, aber irgendwie bin ich kläglich gescheitert. Ich glaub er hält mich jetzt im Stillen für ne abgefuckte Domina, die ihn bis aufs Blut auspeitschen will, nur um ihren Spaß zu haben - das ist natürlich völliger Blödsinn. Ich erklärte ihm, was es mit diesen Sachen auf sich hat, was ich damit mache und was andere mit mir damit gemacht haben. Ich sagte ihm auch, was ich schön finde und was nicht (die Szene ist ja so breit gefächert, dass man gar nicht alles mögen kann, und hardcore mag ich zum Beispiel auch nicht). Aber irgendwie habe ich weder Zustimmung, noch Verständnis von ihm erhalten diesbezüglich. Ich bin nicht sauer deshalb, es ist ja jedem seine Sache und man muss den Fetisch des Partners nicht mögen. Aber so wird ein bestimmter Teil meiner Sexualität immer unbefriedigt bleiben und darin sehe ich die größte Gefahr, die sich zwischen ihm und mir aufbaut. Vielleicht wird die Beziehung irgendwann daran scheitern. Ich weiß es einfach nicht.
Da wir keinen Sex haben konnten, haben wir den ganzen Abend nur gekuschelt. Ich hab uns eine leckere Reispfanne mit Lachs gekocht und ansonsten hatten wir einen schönen Abend. Und wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue, dann sehe ich ihn mit den Hunden im Garten spielen, während ich hier sitze, in der abgedunkelten Wohnung (wegen der Sonne), und meine Gedanken aufschreibe, die er niemals lesen wird und dabei meine Tränen wegwische, die er nicht sehen wird. Das Leben ist schon manchmal ... seltsam.