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Oct 31, 2010 05:46


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Okaaaay....Ich bin gearscht. Schlicht und ergreifend gearscht. Ja, ich war bei ihm. Nein, ich war anfangs nicht mit ihm alleine. Ja, ich habe ihn umarmt. Das nurmal vorweg.
Ich bin also zu Reinhardt gefahren und war fünfzehn Minuten vor Unterrichtsbeginn dort. Wie ein anderer Typ auch. Blöd nur, dass Reinhardt noch mit zwei seiner Schülerinnen im warmen Auto saß, während der Typ und ich uns draußen den Hintern abgefroren haben. Warum ich nicht in meinem Auto geblieben bin? Nun, erstens war es dort auch nicht viel wärmer, da die Strecke nur kurz ist und ohne laufenden Motor läuft ja schonmal garnichts, zweitens habe ich ehrlich gesagt nicht mal ansatzweise daran gedacht. Da saß ich nun draußen auf der Bank und wartete, dass er endlich raus kam und wir das Büro betreten konnten. Über kurz oder lang geschah dies auch und ich war froh, bald darauf meinen Hintern und meine Finger wieder zu spüren. Aber ich greife ein wenig vor. Es wäre noch anzumerken, dass er, sobald er die Autotür geschlossen hatte, promt auf mich zukam und mir als erstes die Hand gab. Erst dann war der Typ, der schon wesentlich länger wartete, an der Reihe. Wir waren also in seinem Büro und ich setzte mich wieder auf meinen angestammten Platz direkt an seinem Schreibtisch. Der Typ tat es mir nach, denn er wollte sich für einen Führerschein anmelden. Als dieser abgefertigt war, kamen noch insgesamt drei Leute, die sich anmeldeten. Der Raum füllte sich langsam mit Leben. Irgendwie klingt das alles gefühls- und teilnahmslos...Wo sind meine Werther-Ambitionen geblieben? Ich weiß es nicht. Ich tippe einfach sinnlos den Ablauf des Abends, ohne weiter darüber nachzudenken. Der Zauber scheint vorbei. Die mich sonst beflügelnden Worte sind weitergezogen und haben mich zurückgelassen, sodass ich kaum noch eine Chance habe, meinen Gedanken und Gefühlen auch nur ansatzweise etwas reales und mitreißendes einzuverleiben. Schade eigentlich, denn fiel es mir einst so leicht, die poetische Ader walten zu lassen. Aber ich schweife ab. Ich versuche mich daran zu erinnern, was enau geschah, doch sind die Gedanken vernebelt und unklar. Ich muss mich konzentrieren, um den Ablauf so genau wie möglich zu beschreiben.
Da saß ich also und merke an, dass mir kalt sei. Reinhardt belächelte dies und meinte, dass es in meinem Auto so einen hübschen Drehknauf gäbe, der eine rote und eine blaue Seite habe. Wenn ich nun also die rote Seite wähle, so sollte mir warm werden. Als er dies anmerkte lief er durch das Büro und kam dann lächelnd wieder bei mir an. Er ging auf mich zu und "knuffte" (mir fällt gerade nichts passenderes ein) mich mit seiner Faust an meiner Schulter und begab sich wieder auf seinen Platz. Ich musste die ganze Zeit lächeln, denn er schenkte mir wieder die Aufmerksamkeit, die ich bei ihm so lange vermisst hatte. Wie gerne wäre ich zu ihm gegangen, hätte mich auf seinen Schoß gesetzt und meinen Kopf an seine Brust gelegt, damit ich seinen Atem in meinen Haaren spüren und seinen beruhigenden Herzschlag hören kann. Ich kann es kaum glauben, doch kommt alles wieder hoch, was über den vergangenen Zeitraum verschwunden schien. Meine Gefühle für ihn werden wieder stärker. Verrückt. Aber irgendwie gefällt es mir auch. Jüngst trieb es mich an den Rand der fast tödlichen Verzweiflung und jetzt scheint es mich wieder zubeflügeln, in seiner Nähe zu sein. Der Unterricht ging mehr oder weniger ohne nennenswerte Ereignisse vonstatten, sodass ich nichts darüber berichten werde, um den Leser nicht zu sehr zu langweilen. Er lächelte mich des öfteren an und ich begutachtete ihn wieder von Kopf bis Fuß. Da ich schräg zur Leinwand saß, hatte ich häufiger sein Profil vor Augen, sodass ich ehrlich gestanden nicht drumherum kam, seinen Hintern zu betrachten. Ich betrachte allen ernstes den Hintern eines 52-Jährigen und es gefällt mir sogar. Nicht, dass ich jetzt irgendwelche anstößigen Gedanken dabei entwickel, trotzdem gefällt er mir, sodass ich drauf und dran bin, dieses zu berühren. Eine bestimmte Person mag sich jetzt vielleicht ins Fäustlein lachen, doch ich hoffe auch nachvollziehen, denn hat diese bereits den Richtigen gefunden, während ich mich immernoch auf der Suche befinde. Warum ich nun ausgerechnet einen 52 Jahre alten/jungen Mann interessant, wenn nicht sogar attraktiv finde, sei ein Rätsel. Er strahlt eine reife und Erfahrung aus, die gemischt mit seinem Charme und seiner gesamten Persönlichkeit, ein Herz wie meines schwach werden lässt. Ich betrachtete auch seine Lippen genauer und fragte mich, wie es wohl sei, diese mit den meinen zu berühren. Sie sehen so weich und sanft aus. Es sind schöne Lippen, wie ich zugeben muss. Voll und trotzdem nicht zu groß. Es sind Lippen, die einfach perfekt zum Küssen scheinen. Ach wenn doch nur. Nur einmal und dafür lange und gefühlvoll. Nur einmal diese perfekten Lippen spüren, schmecken, erleben. Doch wird es dazu nie kommen.
Nach dem Unterricht musste ich noch ungefähr zehn Minuten warten, bis auch der letzte ging. Da saß ich nun, alleine am Tisch uns fragte mich, ob es wirklich tun sollte. Sollte ich ihn umarmen? Die Antwort war natürlich klar, doch musste ich mich trotzdem ein letztes Mal mit dem Gedanken befassen, bevor er in die Tat umgesetzt wurde. Er räumte wie üblich das Büro auf, verschwand dann aber kurzzeitig auf der Toilette. Ich nutzte diesen Moment, um ihm beim Aufräumen zu helfen und sortierte die diversen Papierhaufen, die wild verstreut auf dem Tisch lagen. Danach setzte ich mich wieder, als sei nichts gewesen. Meine Aktion wurde nur mit einem lächeln und einem Kommentar gewürdigt, was mich aber nicht sonderlich störte. Ich hatte auch keinen Dank erwartet. Ich hatte mir inzwischen ein Glas Cola eingeschenkt, damit ich wieder so viel Zeit wie möglich bei ihm verbringen konnte. Als er mehr oder minder mit dem Aufräumen fertig war, setzte er sich und wir unterhielten uns über Belanglosigkeiten. Es ging mir auch nur darum, seine Aufmerksamkeit zu spüren. Ich genoß es, mit ihm alleine zu sein. Zu gerne hätte ich mich an ihn angelehnt, meinen Kopf und meine Hand auf seiner Brust ruhend. Aber auch daraus wurde nichts. Je länger ich darüber nachdenke, desto stärker wird das Verlangen nach dieser Nähe. Als sich mein Besuch dem Ende näherte, standen wir auf, zogen unsere Jacken an und gingen nach draußen. Es war kühl und ich wünschte, er nähme mich in seine Arme, um mich zu wärmen. Ich dachte an die Umarmung, doch er schien sie vergessen zu haben, denn als wir an seinem Auto ankamen, gab er mir nur die Hand, die ich auch gleich nahm. Er tätschelte mir mit der freien Hand den Oberarm und mein Bauch fängt an, zu kribbeln, wenn ich daran denke. Ich dachte, jetzt ist es soweit. Jetzt nimmt er dich in den Arm. Pustekuchen. er drehte sich zu seinem Auto und ich begab mich auf den Weg zu meinem. Doch dann dachte ich, jetzt oder nie, und drehte auf dem Absatz um. Ich tippte ihn an seinem Arm an und er drehte sich zu mir um. Ich lächelte ihn an und zog ihn sanft an mich. Er lachte scheinbar verunsichert, erwiderte meine Umarmung aber. Seine wange berühre die meine. Doch viel zu kurz war der Augenblick. In Momenten wie diesen vergesse ich die Zeit und denke immer wieder, dass ich ihn schon eine halbe Ewigkeit an mich drücke und so ließ ich ihn auch schon kurz darauf wieder los, breute es aber noch im selben Moment. Zu gerne hätte ich ihn wieder an mich gezogen, doch erschien mir dies als nicht günstig und so legte ich meine Hand auf seinen Oberarm und sah ihm in die Augen; sie schienen zu strahlen. Nur einen Kuss. Ich denke über das Geschehene nach und überlege mir, was hätte geschehen sollen, doch dafür ist es nun zu spät. Es war schon halb zehn und Zeit, den Heimweg anzutreten. Wie gerne schnappte ich mir jetzt die Autoschlüssel, führe zu ihm, klingelte an seiner Haustür. Er öffnet diese, sichtlich verwundert und ohne weiter darüber nachzudenken, ziehe ich ihn an mich und küsse ihn. Einfach ohne Verstand den Gefühlen freien Lauf lassen. Doch vermute ich, dass seine Reaktion nicht der von mir erwünschten und erhofften entspräche. Leider. Wann ich das nächste Mal zu ihm fahre, ist noch ungewiss, doch wird es definitiv nicht nächste Woche sein, denn das wäre zu früh. NIcht für mich, doch kämen all die anderen wieder auf komische Gedanken, die leider, ohne ihr Wissen, der Wahrheit entsprechen. Ich vermisse ihn in diesem Moment wieder so unheimlich stark, dass ich eigentlich nicht darüber nachdenken sollte. Es brächte mich nur wieder den Tränen nahe. Ich glaubte, ich sei über ihn hinweg, doch habe ich mich entschieden getäuscht. Ich bin es nicht und werde es auch so schnell nicht sein. er wird immer ein Teil meiner Gedanken sein. Jeden Tag. Bis zum nächsten Mal, wenn ich ihn wieder betrachte und mir wünsche, in seinen Armen zu liegen.
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