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я стою у рЭсторана, замуж поздно, сдохнуть рано... Der Montag ist da und auch schon fast wieder vorbei. Aber ich habe diesen Tag fast ausschließlich mit ihm verbracht. Ein schöner Tag also. Die Fahrstunde am morgen hatte ich mit ihm alleine. 90 Minuten nur er und ich und das Auto, dass mich bedauerlicher Weise zu sehr daran hindert, mich auf ihn zu konzentrieren. Trotzdem habe ich die Zeit genossen. Ich liebe jede Sekunde, die ich mit ihm alleine verbringen kann. Viel zu schnell ging die Zeit herum und wir waren wieder bei mir zu Hause. Doch es war kein Abschied, der mir, wie sonst, sonderlich schwer fiel, da ich wusste, dass ich ihn am selben Abend noch wiedersehen werde. Ich war dieses Mal fest entschlossen früher bei ihm zu sein, um mit ihm alleine reden zu können. Wie es jedoch so ist, hat es natürlich nicht geklappt. Als ich ankam, war ich aber trotzdem alleine. Ganz alleine. Nicht einmal er war da, denn er war noch in der Küche und die Tür zu, sodass er mein Kommen nicht einmal registriert hat. Eigentlich verwunderlich, da die Küchentür direkt gegenüber der Tür zu seinem Büro liegt und die Eingangstür, die sich im Prinzip dazwischen befindet, eher laut auf und wieder zu geht. Vielleicht hat er mich auch bemerkt, wollte aber nicht mit mir reden. Viele Möglichkeiten, deren Wahrheit mir wohl für immer verborgen bleiben wird. Ich saß also in seinem Büro, in der Hoffnung, er käme bald. Falsch gedacht. Ich wollte mir gerade meinen Standard-Cappuccino machen, als die Haustür aufging und ein Mann hereinkam, der mich verwundert ansah. Nichts außergewöhnliches, schließlich hatte er Reinhardt erwartet. Er wartete also und ich konnte mir einen Seufzer meiner Enttäuschung darüber, dass Reinhardt nicht zu mir kam, um mit mir alleine zu reden, nicht verkneifen. Ich setzte mich auf meinen inzwischen angestammten Platz neben seinem Stuhl auf dem er immer sitzt, wenn er Bögen korrigiert, als die Brüder Baack den Raum betraten. Wieder ein Seufzer, begleitet von einem kurzen Augenrollen. Die beiden nahmen sich Bögen und setzten sich auf ihre gewohnten Plätze. Nach einiger Zeit, in der ich kurz davor war, ihm eine SMS zu schreiben, betrat er endlich den Raum, ein wenig erstaunt schon so viele Leute in seinem Büro zu sehen, und mich unter diesen. Ich sagte ihm zwar, dass ich da sein würde, doch ich denke, er hatte es schon wieder vergessen. Eigentlich nichts besonderes, da ich nicht mehr verpflichtet bin, die Theoriestunden zu besuchen, aber ich lasse mir keine Möglichkeit entgehen, ihn zu sehen. Es kamen immer mehr Leute, die mit ihm reden wollten, oder einfach nur den Unterricht besuchen wollten. Jeder von ihnen wurde ein wenig unbeabsichtigt und mehr aus Reflex von mir mit einem Seufzer, der inzwischen in Verzweiflung übergegangen war, begrüßt. Den ein oder anderen hat er mit Sicherheit mitbekommen, da er mich des Öfteren überrascht ansah. Plötzlich klingelte mein Handy und ich musste den Raum verlassen und ging nach draußen. Es war Nora, der ich in meiner Einsamkeit in seinem Büro eine Nachricht geschrieben hatte, um mich nach ihr zu erkundigen. Sie erzählte von dem momentanen Ausnahmezustand in ihrem Lager und wir lachten gemeinsam. Als sie mich fragte, was ich denn gerade machte, sagte ich ihr, ich sei bei Bobby zum Theorieunterricht. Als langjährige und beste Freundin, weiß sie natürlich, was ich für ihn empfinde, auch wenn es bei ihr teilweise auf Unverständnis trifft, verständlicherweise, irgendwo. Sie meinte zu mir scherzhaft, dass ich ja gerade Kondome zum Geburtstag bekommen hätte und ich die ja nun einsetzen könnte. Daraufhin meinte ich, dass ich sie zu Hause liegen habe, ich ihn aber morgen früh wiedersehe. Wir lachten Tränen, auch wenn mir die Vorstellung irgendwie gefiel. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich ging zurück in das Büro. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und bekam das Grinsen einfach nicht wieder aus dem Gesicht. Ich sah derweil aus dem Fenster und Reinhardt beobachtete mich, während er sich mit dem Mann unterhielt, der immer noch nicht gegangen war, und fragte sich, was denn draußen so amüsant sein könnte. Ich sah ihn von der Seite an und musste noch mehr grinsen. Ich war kurz vorm Lachen, konnte es mir aber noch so gerade eben verkneifen. Die Vorstellung war einfach zu absurd und wundervoll zugleich. Schließlich ging der Mann endlich und er setzte sich zu mir und fing an, die Bögen durchzugehen. Ich sah immer noch grinsend aus dem Fenster und malte mir die eine oder andere Situation aus. Er sah mich an und lachte verwirrt, weil er nicht wusste, was mich so erfreute. Wenn er wüsste. Schön wär es, aber lieber nicht. Noch nicht. Er hat heute Morgen nicht einmal meine Andeutung verstanden, als er mich fragte, welcher Typ Mann mir den gefiele und ich ihm antwortete, dass ich Männer mit blauen Augen und dunklen Haaren liebe. Er sagte nichts weiter und sah mich auch nicht an. Dass er genau in dieses Schema passt, schien ihm nicht im Geringsten in den Sinnen gekommen zu sein. Und wenn, dann hat er es gut verborgen. Wie auch immer. Zurück zum Abend. Schüler stellten fragen zu den Bögen, er sah mich das eine oder andere Mal an und begann dann, mal wieder viel zu spät, mit dem Unterricht. Er gab jedem Schüler eine Situation auf den Fernseher, die er in punkto Vorfahrt analysieren sollte. Da ich schon die theoretische Prüfung bestanden hatte, bin ich davon ausgegangen, dass ich nicht einbezogen werde. Ich malte auf der Anwesenheitsliste herum, als er sich zu mir herunterbeugte und mich aufforderte, das nächste Bild zu machen. Ich sah das Bild kurz an, sagte die Lösung und widmete mich wieder der Beschäftigung, meinen Namen mehrmals zu überschreiben und den einen oder anderen Zusatz dahinter zu setzen. Aber Reinhardt hatte mein Interesse geweckt und so sah ich mir die Versuche der anderen Schüler schmunzelnd an. Es sollte nicht überheblich wirken, sondern eher mitfühlend, weil ich es anfangs nicht besser konnte. Dann kam die Situation, die man auswendig lernen muss, da die Lösung ansonsten völlig abwegig erscheint. Ich fing an zu grinsen, als ich das Bild sah und meinte, dass es ein schweres Bild sei. Er stimmte mir zu, sodass die meisten der anderen ihre Lösung noch einmal überdachten. Eine kam sehr schnell auf die Lösung und Bobby lobte sie. Den Grund für die Reihenfolge wusste sie aber nicht und so erklärte Reinhardt das Ganze. Ich kannte die Lösung schon wortwörtlich und sprach eher unbewusst mit. Ich wurde relativ schief angesehen, aber das war mir egal. Ich hielt mich schon die ganzen letzten Stunden zurück, weil ich ja im Prinzip dort nichts mehr verloren hatte, und widmete mich meinen kleinen Nachrichten an ihn, die ich immer hinter meinen Namen schreibe. Die Stunde ging zu Ende und ich hoffte zumindest noch ein wenig Zeit mit ihm alleine verbringen zu können, jedoch kam Timo Wulff herein und setzte sich an Bobbys Schreibtisch. Ich wurde abgeholt, verabschiedete mich von ihm mit dem Hinweis, dass wir uns am nächsten Morgen bereits wiedersehen und er bejahte dies in einem Ton, der leicht genervt klang. Ich verließ ein wenig gekrängt das Haus und fuhr nach Hause. Schon in 8 Stunden sehe ich ihn wieder. Dann sind wir wieder zusammen. Nur er und ich. 90 Minuten lang und dann werde ich ihn endlich fragen, ob er das mit dem Motorradausflug ernst gemeint hat. Wenn ja, werde ich dieses Angebot mehr als liebend gerne entgegennehmen. So eine Gelegenheit, ihn zu umarmen, bekomme ich wahrscheinlich nie wieder. Ich wünschte, ich könnte ihm all das hier sagen oder einfach ausdrucken und per Post zu ihm schicken. Ob er es durchläse? Ob er es verstünde? Ich weiß es nicht. Aber als ich in seinem Büro saß, hörte ich einen lauten Wortwechsel in der Küche. Insgeheim hoffte ich, dass er sich mit seiner Frau streitet, sodass ich ein leichteres Spiel habe, aber ich konnte die Stimmen wegen der Nebengeräusche nicht zuordnen. Vielleicht habe ich ja Glück und es waren er und seine Frau. Wer weiß. Morgen werde ich ihm mehr zeigen, was er mir wirklich bedeutet.