Chao Me Diary

Jul 03, 2007 11:00

Tadaaa! Da ist er schon, der neue Eintrag von Chao Me… Dieser wird InTime diesmal handschriftlich sein und daher nicht verschlüsselt… ;)
Und wundert euch nicht über die Fehler am Ende und den abgebrochenen Satz… sie ist über dem Schreiben eingeschlafen… *g*

So dann:


March the 30th, 2083

Wir haben jetzt wieder Strom, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mein Pad benutzen darf, darum schreibe ich ausnahmsweise lieber handschriftlich.
Aber vielleicht sollte ich von vorn anfangen.
Vor ein paar Stunden schien noch alles ok und mehr oder weniger wie geplant zu laufen. Ich saß gerade in meinem Quartier und sah noch ein paar Ergebnisse durch, als plötzlich das Licht ausging. Sämtliches Licht, wie sich herausstellte. Kein Francis, keine Kom, vermutlich auch keine Lebenserhaltung mehr. Aber das war nur der Anfang der Probleme.
Mein Gott.
Ich suchte also mit Hilfe meines erleuchteten Pads nach einer Taschenlampe und machte mich dann auf den Weg zum Maschinenraum, da ich annahm, dort läge das Problem und dass früher oder später jeder dort auftauchen würde.
Zunächst traf ich erstmal auf Spot, der mich im Dunkeln mit seinen reflektierenden Augen in dieser ungewöhnlichen Höhe wirklich, wirklich erschreckt hat. Und eine Katze so ängstlich zu sehen, die doch immer Herr der Lage zu sein scheinen, beruhigt auch nicht sonderlich. Aber das war wirklich nicht die Zeit zum ausflippen.
Direkt danach erschreckte mich Einar, der aus einer anderen Tür auf den Gang kam. Wir gingen dann zusammen zum Maschinenraum, wo dann auch der Käptn auftauchte. Er meinte, Céline und Logan wären im Cockpit und würden dort die Systeme checken, wir sollten hier mal sehen, was wir herausfinden könnten; er würde Jamie suchen gehen, die noch nicht aufgetaucht sei. Also sah ich Einar dabei zu, wie er irgendetwas tat, hin und her lief, mich dauernd in der Dunkelheit zurückließ, um irgendetwas zu überprüfen, zu reparieren oder sonst etwas, während Spot sich in meine Schulter krallte. Ich hätte mich auch gern in irgendeine Schulter gekrallt, aber es hatte ja keinen Sinn, jetzt noch ein Klotz am Bein zu sein. Also wartete ich tapfer immer wieder, bis Einar zurückkam. Ich war eigentlich hierher gekommen, um informiert zu bleiben, aber jetzt stand ich nur nutzlos herum. Ich war drauf und dran, in mein Labor zu gehen, um dort nach dem Rechten zu sehen, als Einar noch einmal zurückkam, und mich endlich mal um Hilfe bat. Erstens war ich nun nicht mehr allein und zweitens konnte ich mich beschäftigen, auch wenn ich vielleicht nicht viel Hilfe war. Er gab mir dann auch endlich mal ein Funkgerät und informierte mich, dass wir soeben auf den Saturn zustürzten. Ok, keine Zeit mehr, ängstlich zu sein. Meine praktische Seite übernahm eindeutig die Führung, allerdings kann ich mich nur noch verschwommen an die Ereignisse erinnern. Alle halfen irgendwo mit: Reaktor runterfahren, Steuerdüsen koordinieren, kein Sprit mehr, Sprit umpumpen, Jamie gefunden, Jamie verarzten und aufwecken, Computer analysieren und Steuerung wieder in Betrieb nehmen. Irgendwer organisierte das Ganze ziemlich effektiv, vielleicht organisierten wir uns auch selbst, ich weiß es nicht. Es ging alles drunter und drüber, mehreres geschah gleichzeitig, und doch war alles organisiert, ähnlich eines Ameisenhaufens. Es funktionierte. Es war zwar unheimlich knapp, aber wir entkamen dem Saturn. Wir waren halb zerlöchert und Célines Labor war fast total zerstört, aber wir leben alle. Wir haben das Schiff geflickt, und alle wichtigen Systeme (Lebenserhaltung zuerst) laufen wieder.
Es stellte sich heraus, dass wir einen Virus im System hatten (wie kann so etwas in einem Schiff wie diesem passieren?!) und zudem noch Unmengen an Sprit verloren haben, als wir vom Start an die Steuerdüsen auf vollem Schub hatten (noch einmal: wie kann das passieren?!). Die dritte Ungereimtheit war, dass Logan, der mit dem Shuttle draußen war, auf einmal meldete, dass diese Cindy Common (das kann doch nur ein Fake-Name sein!) uns eine Kurzstreckensonde überlassen hat, nachdem sie unser Notsignal aufgefangen hat. Was macht die Frau denn hier? Sie sollte irgendwo im Mondorbit sein. Kurz nachdem die Commandocodes von der Sonde an unser Shuttle übertragen wurden, fiel auch das aus. Haben wir den Virus also von diesem chinesischen Schiff, oder von dieser Common, oder von sonst woher? War das mit dem Virus Sabotage oder Zufall? War das mit den Triebwerken Sabotage oder Zufall? Und steckt irgendetwas dahinter, dass Francis nur in meinen Arbeitsbereichen noch aktiv, wenn auch gestört war, und überall anders einfach nur alles tot war? Hat es etwas mit meiner Geburtstagsnachricht auf sich? Wurde Francis mit Codes der Sicherheitsstufe vier insgeheim über diese Botschaft von der Erde manipuliert? Wenn es Sabotage war, was war das Ziel? Haben wir einen Verräter an Bord? Fragen über Fragen, und ich kann nicht schlafen. Ich würde am liebsten die ganze Nacht weiter reparieren, aber ich muss schlafen. Die Fehler haben sich schon zu sehr gehäuft. Ich sollte mich wirklich ausruhen.
Aber immer, wenn ich die Augen schließe, gehen mir wieder neue Dinge durch den Kopf.
Diese Crew von dieser chinesischen Raumstation… ob ihnen dasselbe widerfahren ist? Aber wir wären nicht so geendet. Von uns hätte sich sicherlich niemand umgebracht. Ich bin mir sicher, dass wir alle bis zuletzt gekämpft hätten. Entweder wir wären alle zusammen gestorben oder gar niemand. Keiner hätte sich allein im stillen Kämmerchen, einsam und verzweifelt, umgebracht. Nein, ich denke, diese Crew ist anders. Der Zusammenhalt und so… alles.
Aber um zur Erde zurückzukommen, geschweige denn, die Titan-Mission durchzuführen reicht entweder unser Sprit oder unser Essen nicht aus. Wenn wir aber ohnehin Hilfe benötigten, könnten wir nicht vielleicht trotzdem zum Titan fliegen? Es darf nicht alles umsonst gewesen sein! Wir sind so verdammt kurz vor dem Ziel! Was ist das nur für ein grausames Schicksal?
Auf dem Titan gibt es doch Hydrocarbonat und Kohlensäure. Beides enthält Wasserstoff und Sauerstoff, warum sollte es nicht möglich sein, genügend zu gewinnen, um auf dem Rückflug nicht verhungern zu müssen? Es muss doch möglich sein…
Jetzt sitze ich hier in meinem Quartier und fühle mich so… verloren. Einsam, verzweifelt, enttäuscht, ein wenig ängstlich, weitaus mehr ärgerlich. Frustriert.
Es muss eine Lösung geben. Der menschliche Geist muss früher oder später mit jedem Problem, jeder Aufgabe fertig werden. Es gibt immer eine Lösung. Ich gebe mich nicht geschlagen! Vielleicht, wenn man die Intelligenzen zusammenschließt. Wenn man eine kooperative Intelligenz bildet… Bei dieser Spinnenart irgendwo in Brasilien hat es auch funktioniert… wie nannte man diese noch gleich? Soziale Spinnen… merkwürdig. Warum fällt mir so was seltsames aus gerechnet jetzt ein… Vielleicht sollte ich mal unseren Ingenieur besuchen, oder auch

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