Story: Atrahorverse (Canon)
Genre: ??? idk ???
Warnings: selbstverletzendes Verhalten (impliziert) und Andeutungen auf diverse psychische Probleme (hauptsächlich Trauma/PTSD), aber nichts explizites.
Rating: P18
Charakter: Caedes
Sonstiges: 5x100 Worte über Caes verkorkstes Innenleben mit einem Zitat aus "I Dread The Night" von Gallows als Prompt. Für Rebekka, die Cae geliebt & schon vor Jahren verstanden hat, lange bevor ich selbst verstehen konnte. Ich denk an dich.
Projekt: Adventskalender 2017
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trapped
Caedes
And I wanna be
Anyone in the world but me
Trapped in the body of a man defeated
I am the shame of mistakes repeated
I.
Meistens fühlt es sich an, als seist du in dir selbst gefangen.
Gitterstäbe aus Knochen. Tapete aus Haut. Dein einziger Lichtblick sind die Fenster, durch die du Blicke nach draußen wirfst; sehnsuchtsvolle Blicke, wenn du die Welt um dich herum beobachtest, hasserfüllte Blicke, wenn du in den Spiegel siehst.
Du wirklich alles versucht, um dieses Gefängnis zu zertrümmern. Du hast es tausendmal probiert, aber einen Weg aus deiner eigenen Haut heraus hast du auch nach zehnmal beinahe sterben und hundert neuen Narben noch nicht gefunden.
Du hasst deinen Körper (deinen Käfig), und an manchen Tagen lässt du ihn das spüren.
II.
Manchmal fühlt es sich an, als wüsstest du gar nicht, wie man an dich herankommt.
Du irrst durch das Labyrinth, das dein Herz ist (oder dein Kopf? Du hast es längst vergessen), und nichts von all dem, was du siehst, kommt dir bekannt vor. Mauern aus Schmerz. Wege, mit Hass gepflastert. Ein Garten mit blutbefleckten Dornen in einem Geflecht aus Ranken und Narben und feinen, kaum greifbaren Schlieren, die deine Erinnerungen sind.
All die Türen, hinter denen Antworten liegen, sind verschlossen.
Du suchst nach einem Schlüssel zu dir, und manchmal fragst du dich, ob es überhaupt je einen gegeben hat.
III.
Es fühlt sich nie an, als seist du vollständig.
Dein Kopf - das ist kein schöner Ort. Du hast keine Ahnung, wieso jemand dort sein wollen sollte, und wenn du darin jemandem begegnest, ist da nur die stille Frage: Was hast du hier verloren?
Dein Herz - das ist ein furchtbares Ding. Du hast keine Ahnung, wieso jemand erobern wollen sollte, und vielleicht sammelst du nur fremde Herzen, weil deins zu nichts zu gebrauchen ist.
Du suchst nach dir selbst in fremden Gesichtern, weil du dein eigenes nicht mehr kennst, und in manchen Momenten glaubst du, du erkennst ein Fragment wieder, ein kleines, vertrautes Detail, und dann musst du es haben.
IV.
Manchmal fühlst du, und du weißt selbst nicht genau, was.
Dein Körper - der ist eine Ruine, ein Haufen eingestürzter Mauern, der dich festhält und zu erdrücken versucht. Du hast mit der Zeit gelernt, wie man darin überlebt; er ist immerhin dein Zuhause.
Dein Inneres - dorthin wagst du dich nur selten vor, und vielleicht ist es besser so. Du verstehst sowieso nichts von dem heillosen Chaos, das dort passiert.
Du suchst nach einem Weg, es anzuhalten, bevor das in dir genauso kaputt ist wie dein Körper sich anfühlt (nur noch Schutt und Asche), aber du weißt nicht, wie das gehen soll.
V.
Meistens fühlt es sich an, als wäre alles besser, als du zu sein. Du würdest mit jeder beliebigen Person auf der Welt tauschen, nur um von dir wegzukommen.
Aber je öfter du dieselben Fehler wiederholt hast, desto deutlicher hat sich gezeigt, dass es gar nicht dein Körper ist, der dich in dir selbst einsperrt. Dein wahres Verhängnis heißt Seele - und gegen die kommst du nur auf eine Art an.
Es ist keine Lösung. Aber es ist besser als nichts.
Du liebst den Schmerz (deine Rettung), und an manchen Tagen gestehst du ihm das auf die schönste Weise, die du kennst.